Ms dem

Der stütircr und Reichskanzler bat den Mmliterial- cat Himmel im Innenministerium ,u»> Präsi­denten des VerwaltunsSgerichtsvofS ernannt.

Lehrerversetzungen

Der Knltminister bat versetzt: die Oberlehrer Burkhardtin Mietingen, Krci» Lanvbeim, nach Weingarten, KreiS Ravensburg, und Schilling in Eglofs, Kreis Wangen, nach Ravensburg, die Hauvtlebrer Bronni in MSbringen, KreiS Tübingen, nach Erdmannbausen, KreiS Marbach, Ebcrt in Bachcna», Kreis Neckarsulm. nach Ra­vensburg, Stall n Bubenorbis. KreiS Hall, nach Rosenfeld. Kreis Balingen, und Wiest in Mühl­hausen. KreiS Tuttlingen, nach Ravensburg.

Lohn

wülmnb des WM weiterzaWil!

Der Treuhänder der Arbeit für daS Wirt, schaftsgebiet Südwest, Dr. Aimmich, hat zum Reichsberusswetttampf 1937 nach­folgende Anordnung erlassen: Der Reichs» berufswettkamps dient der Leistungs­steigerung und der berusliche » Er­tüchtigung, insbesondere der jugend­lichen Arbeitskameraden. Ich bitte daher di« Betriebsführer, für die durch die Teilnahme ausfallenden Arbeitsstunden den Lohn weiter zu bezahlen und etwa ent. stehende geringe Kosten, die den Teilnehmern nicht ersetzt werden, zu tragen.

Sonnlossrüikbriü

Prinz Karneval ist überall, sogar in unse­rem Heimattal. Mit Lachen nnd Trompeten- schall steigt wieder, so wie früher einmal, der Kappen- und der Maskenball im Schlaraffen- Bärensaal, Verrückte ohne Zahl! Der frühe Sonntag sah sie noch herumschleichcn, die für den Prinzen beim Schützenüall am längsten die Stellung gehalten haben. Es ivar ziemlich frisch für die erhitzten Narren drangen im Freien, doch so sind sie am schnellsten wieder normal geworden. AmAbend haben dann viele davon wieder einen Rückfall erlitten beim Kap­penabend des Funballvereins. Das herrliche Sonntagswetter hat Viele hinansgelockt in den wohltuenden Sonnenschein und es hat wieder sehr nach Frühling gerochen in Wald nnd Feld. Es ist ja auch kein Wunder. Wir sind viel selber schuld daran. Lesen wir nicht an fast allen Mannfakturwarcnschaufcnstern: Winterschluß-, Winterschlaf;-, Winterschluß- vcrkanf"! Und die großen Inserate in den Zeitungen betreffs Winterschlußverkauf?? Das Hiß doch den Petrus erzürnen nnd nie­mand anders ist schuld daran als wir. Wer wettet, daß an Fastnacht nnd nachher noch bei vielen schon Frühlingsgcdanken geweckt wer­den? Na also, reden wir ein andermal wieder vom Winter. An Veranstaltungen hat es gestern nicht gefehlt. Schon am Vormittag ivar allerhand los auf dem Turnplatz. Das Kreisorganisationsnmt hatte seine politischen Leiter zu einem Uniformappell anfgerufen und die stattliche Zahl brachte Leben und Farbe in unser Städtchen. Am Nachmittag fand in der Turnhalle für die Jugend eine Filmvorführung statt.SA-Mann Brand" nndRhön" wurde gegeben. Am Abend lief für die Erwachsenen der FilmPeer Ghnt" über die Leinwand. Beide Vorführungen war/n gut besetzt. Bei der vom Luft­schutz, Reichskriegerverband und NSKOV veranstalteten Straßensammlnng für das Wintcrhilfswerk waren die angebotenen Germanengoldschmuckstücke" bald ausverkauft. Die Sammlung war wieder ein voller Erfolg. Mit Einbruch der Dunkelheit setzte Regen ein nnd der so schöne Tag machte an seinem Ende ein ganz trübes Gesicht.

Kaufmann Vffkee s

Neuenbürg, ß. Febr. In der Nacht von Samstag ans Sonntag ist der in weiten Krei­sen des Bezirks bekannte Kaufmann Karl Pfister an den Folgen eines hartnäckigen Leidens gestorben. Der Verstorbene er­reichte ein Alter von 77 Jahren. Mit Karl Pfister ist eine Kampfnatnr dahingeschieden, die in unermüdlichem Schaffensdrang die Schicksale des Lebens gemeistert hat und des­sen Dasein Arbeit und wieder Arbeit gewesen ist. Bis hoch in die Siebzig hat ihn seine Arbeitslust erhalten, nie ist er ernstlich krank gewesen: seine Verbundenheit mit der Natur, regelmäßige, gediegene Lebensiveise und Freude an allem Schönen haben ihm jene be­wundernswerte Elastizität gegeben, wie sie nur ganz Wenigen bis in so hohes Alter ge­schenkt wird. Bis vor zwei Jahren hat man den alten Herrn noch regelmäßig im städti­schen Freibad baden sehen n. in vieler Hinsicht war er ein wahres Vorbild für die Jugend. Edler Charakter, sicheres Urteil, Beharrlich- ke'li im gefaßten Entschluß und angenehme Umgangsformen waren seine leicht erkennt- lichen Vorzüge und sie waren cs auch, die den Erfolg seines Schaffens nusmachten. Seit dem Jahr 1885 war unser Städtchen sein Wirkungsbereich. Damals kam er als Kauf­mann in die hiesige Knnstmühle, für die er cks Reisender tätig war. Diesen Vertrauens­posten begleitete er bis zum Jahre 1915, also ncki in der Zeit noch, nachdem er 1902 die

Nachfolge der Firma Büxenstein übernommen hatte. Sein Geschäft brachte er zu hohem An­sehen. Gute Geschäftsverbindungen in Stadt und Land sicherten ihm den ständig wachsen­den Kundenkreis. Auch in öffentlichen Stel­lungen stellte er sein reiches Wissen und Können gerne zur Verfügung. So. war er lange Jahre Obmann im früheren Bürger- ansschuß, später Gcmeinderatsmitglied bis im Jahr 1926, ferner war er Kassier bei der Freiwilligen Feuerwehr über sein 25jähriges Mitgliedsjnbiläum hinaus, lieber den Krieg war er ein treuer Helfer im Kommunalver­band nnd geschätzter Organisator in der Le- bensmittelverteilnng während der Zwangs­wirtschaft. Das Vaterland hat schwere Opfer von ihm verlangt. Zwei blühende Söhne sind ihm im Felde geblieben. Aber als stets auf­rechter und kerndeutscher Mann hat er sich von diesem schweren Schicksalsschlag nicht un- tcrkriegen lassen, hat unentwegt au Deutsch­lands Wiedergeburt geglaubt und ist trotz seines- Alters sehr frühe ein treuer Anhänger der nationalsozialistischen Bewegung gewor­den. Sein Scheiden wird allgemein bedauert. Als aufrechter Deutscher hat er gewirkt und gelebt, als aufrechter Deutscher schloß er mit frommem Glauben die Augen. Möge er in Frieden ruhen!

Srdulunastagung der Völkischen Leiter

In der Turnhalle fand gestern vormittag l eine Schulnngstagung der Pol. Leiter des Kreises Neuenbürg statt. In seinen einleiten­den Worten wies Kreisleiter Böpple auf die Notwendigkeit nnd Bedeutung dieser Ta­gungen hin und zeigte die Fragen auf. die in den Vorträgen von berufenen Parteigenossen behandelt werden. Kreisschulnngsleiter Pg. Kern-Wildbad sprach über weltanschauliche Fragen, Bannführer Waidelich über die Hcimbeschaffuug für die Hitlerjugend. Kreis­amtsleiter Pg- K reell-Schwann gab eine umfassende Darstellung wichtiger Aufgaben im gemeindepolitischen Leben und Kreis­propagandaleiter Pg. Schützke umriß das vielfältige und wichtige Gebiet der Propa­ganda. Sämtliche Vorträge waren hingelenkt auf die großen Aufgaben, die der Führer dem deutschen Volk im VierjahreSplan gestellt hat. Krcislciter Böpple dankte am Ende der Ta­gung allen Rednern für ihre aufschlußreichen Ausführungen und schloß die von musikali­schen Darbietungen der PO-Kapelle Wildbad umrahmte Tagung mit einem dreifachen Sieg­heil auf den Führer, dem sich, die beiden vaterländischen Hymnen anschlossen.

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Märzsonne, schon anfangs Februar! So wie am Sonntag die Strahlung den ganzen Tag gewesen ist, erlebt man nuralle Jubel­

jahre". Die Leute fragen, wie soll nun Wohl nachher die Witterung sich anlassen? Nicht unken, heißt es auf solche Fragen, die so über­flüssig sind, wie nur etwas sein kann.

Bernsteinzcichkn. Wiederum ist im ganzen Reich für das Winterhilfswerk und zugleich zur Arbeitsbeschaffung am vergangenen Samstag und Sonntag gesammelt worden. Diesmal gab es Bcrnsteinzeichen in großer Vielfältigkeit der Form. Sie haben allgemei­nen Anklang gefunden, sowohl wegen der schönen Farben vom hellsten durchsichtigen Gelb bis zum Rötliche», als auch der hübschen Zierde durch die Befestigung?'- und Ansteck- vorrichtuug. Es war auch weißlicher Bern­stein dabei. Fast allenthalben ist er für Elfen­bein gehalten worden. Einzelne Einwohner haben gleich zwei, drei, selbst mehr Zeichen genommen. Die doppelte Menge hätte es sein dürfen. Sie wäre glatt abgesetzt worden.

Fastnachtsmusik. Eine hübsche llebcrra- schnug ivar am Sonntag eine Fastnachtsmusik, die den Vorzug hatte, nicht zu kosten und nur zu horchen. Es ivar keinmusikalischer Um­zug", sondern die Stadtkapelle hat sich wiede­rum selbstlos in den Dienst der Sache gestellt und häufig, z. B. an Straßenkreuzungen stehend bleibend, ihre Weisen ertönen lassen. Dabei ist sie erfreulicherweise auch von den beide» Hauptstraßen abgebogen nnd hat auch Stadtteile berücksichtigt, die sonst bei Umzügen nnd dergleichen etwas stiefmütterlich behan­delt zu werden pflegen. Alle Angehörigen der Kapelle hatten Matroseuuniform an.

Der Sonntag. Der Maskenball des 1. FC. imLöwen" war sehr gut besucht. Zwei Mu­sik-Kapellen spielten dabei zum Tanze auf bis hinein in die frühen Morgenstunden. Das prächtige Wetter deS Sonntagvormittags er­munterte Manchen zu einem Spaziergang. Nachmittags hielten die hiesige Kriegerkame­radschaft des Kyffhänferbundes sowie die NS- Kriegsopfer ihre Hauptversammlung ab. Im übrigen stand der Sonntag im Zeichen des Pforzheimer Faschings. Ein dichter Men­schenstrom bewegte sich zum Bahnhof hinunter auf den 2 Uhrzug und staute sich dort, sodatz der Zug einige Zeit warten mußte, bis alles eingestiegen war, und man mußte sich nur wundern, daß überhaupt alle Leute Platz fan­den. Zum Glück hielt das Wetter bis nach dem Fastuachtsnmzng.

Schwann, 8. Febr. Zu ihrem in Gesund­heit vollendeten 96. Lebensjahr wurde Frau Regine Wankmüller vom Kirchcnchor durch ein abendliches Liederständchcn geehrt. Die Greisin ist die älteste Person in der Ge­meinde und im Kreis Neuenbürg und zugleich das älteste Mitglied der NS-Franenschaft im Gau Württemberg-Hohenzollern. An den Er­eignissen unserer Zeit nimmt sie regen Anteil.

Von zuständiger bcn:

Es darf angenommen werden, daß die Vorbereitung der Verdunkelungsmaßnahmen für nächsten Donnerstag überall beendet ist. Soweit dies noch nicht der Fall sein sollte, weisen wir hiemit sämtliche Inhaber von Wohnungen, Werkstätten, Fabriken, Läden, Büros sowie die Fahrzeugbesitzer aller Art darauf hin, daß die Vorbereitung jetzt ohne jeden Verzug durchzuführen ist. Am Don­nerstag abend muß der ganze Kreis von Punkt 18 Uhr bis 24 Uhr derart verdunkelt sein, daß die zahlreich aufgestellten Ueber- wachungsorgane keinerlei Lichtquellen mehr feststellen können. In welcher Weise die Ver­dunkelung im Einzelfall am zweckmäßigsten durchgeführt wird, darüber geben die vom Reichsluftschuhüund und vom DDAE ansge- gebenen Merkblätter in der Regel hinreichen­den Aufschluß. In Zweifelsfällen stehen die Amtsträger des RLB gerne mit ihrem Rat zur Verfügung. Im Gegensatz zu den Hebun­gen im letzten Winter findet bei der Henrigen Hebung verschärfte Verdunkelung statt: Es ist nicht nur dafür zu sorgen, daß keinerlei Licht­schein aus den Gebäuden nach außen dringt, sondern cs ist diesmal auch die ganze Außen­beleuchtung zu löschen, lieber gewisse Aus­nahmen an besonders wichtigen Verkehrs­punkten sind die Polizeibehörden mit -mtspre- chendcn Weisungen versehen. Die Verkehrs­teilnehmer aller Art werden in ihrem eigenen Interesse ausgefodert, etwaige Anordnungen der aufgestellten Verkehrs-Posten und Ver- kehrspatrouillcn, der Polizei, SA und NSKK pünktlich zu befolgen. Zuwiderhandlungen gegen die geltenden Verdnnkelungsvorschrif- ten müßten ans Grund des ReichSluftschutz- gesetzes streng bestraft werden; vorschrifts­widrige Fahrzeuge aller Art müßten, wenn der Anstand nicht sofort behoben werden kann, über die Tauer der Hebung aus dem Verkehr genommen nnd polizeilich sicherge­

stellt werden. Der Reichsluftschutzüund hat auch in unserem Kreis soviel an Aufklärung über die Bedeutung nnd Wichtigkeit solcher Luftschutzübung-.': geleistet, daß angenommen werden darf, daß die Hebung von der Bevölke­rung nicht als unbequemer Eingriff in das private Leben empfunden, sondern als Selbst­verständlichkeit im Interesse des Schutzes der Volksgemeinschaft betrachtet wird. Es wird darum erwartet, daß die Verdunkelungsübung am nächsten Donnerstag in allen Teilen klappt und der Kreis Neuenbürg sich nachher neben den sonstigen an der Großübung beteiligten Kreisen sehen lassen kann.

Jahres-Hauptversammlung der Wirtschafts - gruppe Amublantes Gewerbe in Stuttgart

Am Freitag den 29. Januar 1937 hielt die Ortsgruppe Stuttgart der Wirtschaftsgrnppe Ambulantes Gewerbe in Leicht's Gaststätten ihre Jahrcs-Hauptversammlnng ab.

Ortsgruppenwart Meßner begrüßte die in großer Zahl erschienenen Mitglieder sowie die Vertreter von Staat und Partei. Ter Ge­schäftsführer der Ortsgruppe, Blcyer, machte interessante nnd ausführliche Angaben über den großen nnd erfreulichen Aufschwung der Ortsgruppe. So hatte die Ortsgruppe, wie Bleher weiter erklärte, am Anfang des Ge­schäftsjahres 698 Mitglieder, dagegen heute schon 1612 Mitglieder zu betreuen. Dabei würde die Ortsgruppe Stuttgart nicht nur Stuttgart allein, sondern auch noch 13 Ober­ämter als organisierte Stützpunkte umfassen.

Untcrabteilnngsleiter Reichhart zeigte wie­der in markanten Worten den Weg für das kommende Geschäftsjahr. Zum Zwecke des weiteren Ausbaues der Ortsgruppe konnten vier weitere Amtswartc neu verpflichtet wer­den. Gerade das ambulante Gewerbe, so er­klärte Pg. Reichhart, ist besonders in der Lage, im Kampf gegen den Verderb mitzuhel- feu nnd auch Rohstoffe cinsparen zu helfen-

Aur Verdunkelungsübung

am Donnerstag den 11. Februar, bon 18 bis 24 Uhr

Seite wird uns geschrie-

Eine Reihe überzngender Beispiele zeigte dies deutlich. Wie der Referent weiter aus, führte, wurde der für die Schausteller so wich­tige Sondcrtarif 23b 10 von der Reichsbahn bis 31. 12. 37 wieder genehmigt. Pg. Reich­hart schloß seine Ausführungen mit dem Grundsatz, daß Sauberkeit, Selbstbewusstsein inneres festes Gefühl nnd Verantwortungsge­fühl gegenüber dem gesamten Volkswohl heute die Grundpfeiler für den ambulantem; Gewerbetreibenden sein müssen.

Schöffengericht Neuenbürg

Wegen 7.50 RM....

Ein 27jähriger Schiudelmacher aus einem Torf im Calwer Amt hatte im letzten Jahr, als er mit dem Motorrad unterwegs war. mit einem Radfahrer einen Zusammenstoß. Der Radfahrer wurde verletzt nnd von dem Mo­torradfahrer nach Hanse gebracht. Es kam dann zu einer Verhandlung vor dem Einzel­richter, wobei der Schindelmacher wegen fahr­lässiger Körperverletzung 15 RM. Strafe er­hielt. Der Geschädigte verlangte daun noch Schadenersatz nnd dieserhalb hatte auch der Zivilrichter sich noch mit dem Fall zu befassen. Tie eigentliche Streitfrage entstand um das neue Fahrrad. Der Radfahrer verlangte die entstandenen Neparaturunkosten, der Beklagte verweigerte sie mit der Angabe, das Rad sei nicht beschädigt worden. Im Gegenteil, der verurteilte Motorradfahrer erstattete gegen den Verletzten Anzeige wegen Betrugs nnd gab an, am Rad sei überhaupt nichts gemacht worden; die Rechnung sei fingiert gewesen.

Der wegen Betrugs Angeklagte war vom Erscheinen bei der gestrigen Hauptvcrhand- luug entbunden, ebenso einige Zeugen; die wurden kommissarisch vernommen. Ter Mo­torradfahrer und ein Zeuge, der mit dem Fahrrad an dem fraglichen Abend gefahren ist, gaben an, daß eine Reparatur nicht not­wendig war und auch nicht ausgeführt wurde. Die kommissarisch gehörten Zeugen wieder be­standen darauf, daß an der Nnfallstelle von dem verbogenen Vorderrad nnd andern Schä­den die Rede war. Es standen also Aussagen gegen Aussagen nnd eine vollständige Klä­rung des Sachverhaltes war nicht möglich. Ter Staatsanwalt stellte keinen Strafantrag. Nach kurzer Beratung verkündete der Vor­sitzende die Freisprechung des Angeklagten.

Ter Krug geht zum Brunnen, bis er zerbricht

Dieses Volkssprichwort erfüllte sich in vor­liegendem Falle, wo ein ordentlicher Mann deshalb vor die Gerichtsschranken kam, weil er seinen Gelüsten und Versuchungen nicht widerstehen konnte und fremdes Gut sich an­eignete. Im Zeitraum von einigen Monaten stahl er ans dem Lagerraum eines Lebens­mittelgeschäftes etwa 25 bis 30 Flaschen Wein, die er meist in seiner Wcrkstätte, die sich neben dem Lagerraum befand, trank. Am Butz- nnd Bettag letzten Herbstes war die Türe dorthin verschlossen, er verspürte jedoch ein Verlangen nach Wein, stieg durch daj Abortfenster in den Raum nnd stahl Wiede; eine Flasche. Dies wurde ihm aber zum Vcr> hängnis. Die Flasche fiel zu Boden und ging in Scherben. Er war verraten. Ter Ange­klagte war in vollem Umfange geständig, machte jedoch widersprechende Angaben. Der Staatsanwalt brandmarkte seine Handlungs­weise in scharfen Worten und soeRrst als Sühne für ein Vergehen des fortgesetzten teils schweren und einfachen Diebstahls drei Monate und 15 Tage Gefängnis. Der Ver­teidiger bezeichnest das Verhalten des Ange­klagten vor Gericht als unanständig, wies aber darauf hin, daß der Schaden voll gedeckt und der Bestohlene keinen Strafantrag ge­stellt habe. Er bat um Freisprechung bzw. um eine Geldstrafe.

Nach längerer Beratung wurde das Urteil verkündet. Es lautete auf drei Monate Ge­fängnis wegen fortgesetzten schweren nnd ein­fachen Diebstahls. In der Begründung be-' tonte der Vorsitzende, daß das Gericht di^ Straffälligkeit wegen Mundraubs verneint und fortgesetzten schweren nnd leichten Dieb? stahl als erwiesen angenommen habe. De; Angeklagte hatte von Beginn der Straftaten ai; den Willen, aus dem Lagerraum Wein zu stehlen, um seine Gelüste zu befriedigen. Es war daher nach Z 243 des Reichsstrafgesetz­buches die Mindcststrafe von drei Monaten auszusprechen.

Wie Lm'cei Tiax Wetter 7

Voraussage bis Montag abend: Unbestän­diges regnerisches Wetter, meist milde, mäßige bis frische Siidwcstwinde.

Der Witterungscharakter bleibt weiterhin unbeständig. An der Vorderseite eines Tie- ses vor dem Aermelkanal fließt warme Mee­resluft nordostwärts. Sie hat über Frank­reich und England ein ausgedehntes Regen- gebiet erzeugt. Allgemeiner Druckfall über Westeuropa läßt ein Uebergreifen des Schlechtwettergebiets aus Süddeutschlauv er­warten.

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