Montag dev 8. Februar 1S37
Der Enztüler
98. Jahrgang Nr. 3l
In Großsachscnheim, Kr. Vaihingen-E.. stand die Scheune der „Krone' in Hellen Flammen. Bald war die Gefahr für die dicht angren- zenden Gebäude beseitigt. Die Scheune brannte bis auf die Grundmauern nieder. Die Brand- nrsache ist noch nicht geklärt.
In Beuron beging Geheimer Negierungsrat Pg. von Meer, Negierungsdircktor i. N.. seinen 80. Geburtstag.
Wie die Heeresarchivziveigstelle Stuttgart mitteilt, wurde die Leiche des Gefreiten der Reserve Wilhelm Buck aus Hülben. Kr. Urach, lO. König- Nes.-Jnf.-Negl. 120. gefallen am 26. 8. lvl.4 bei St. Ieand Ormont, auf dem deutschen Mili- tärfriedhos von Bertrimutier in ein Einzelgrab nmgebettet. Die bei der Umbettung Vorgefundenen Nachlabfachen, bestehend aus einer Uhr mit Kette, wurden den Angehörigen übergeben.
In Niedbach. Kr. Gerabrvnn. vollendete körperlich und geistig noch sehr rüstig, der älteste Bürger der Gemeinde. Georg Zeile in. fein 90. Lebensjahr.
Ter Landwirt Otto Areining aus Ren- ningen war mit seinem Kuhsuhrwerk auf einem Grundstück mit Dungsühren beschäftigt. Beim AuSfahren auf die Straße scheuten anscheinend die Kühe. Breining fiel in den Straßengraben und eine Kuh trat ihm auf den Rücken. Er erlitt schwere innere Verletzungen.
Am Freitag vor acht Tage» begab sich die Toch-' ter Cäcilie des Landwirts Oskar Hipp aus S atme n d i n g e n lHohenzollernl mit der Bahn von Mösfingen nach Tübingen, um sich dort in der Klinik untersuchen zu lassen. Seither fehlt jede Spur von ihr.
Der 56jährige, in N n i t geborene und in Fellbach verheiratete Emil Weith ist am Donners- tagnachmittag an seinem Arbeitsplatz in den Daimler-Benz-Werken in Untertürkheim plötzlich vom Tod ereilt worden Weith, der schon längere Zeit herzlcidend war. sank plötzlich um und ist nach wenigen Minuten an den Folgen einer Herz, lähmniig verschieden.
Nettesheim, 7. Februar. <H o ch w a s s e r auf dem H ä r t s f e l d.) Selten tritt die Egau über die Ufer. Nach einem söhnig- warmen Südwind, Dauerregen und Schnee- schmclze wälzten sich aus den umliegenden noch gefrorenen Höhen und ans den Trockentälern schmutzige Fluten herein in das Egau- bett und überschwemmten das Egau- tal aus eine Länge von zwei Kilometern. Aus dem See ragte eine Mühle heraus wie eine Insel. Auch in die Keller am Bach ist das Wasser eingedrungen. Es war das stärkste Hochwasser seit 35 Jahren.
Ellwangen, 7. Februar. (Der Innen- minister in Ellwangen.) Jnnen- und Wirtschaftsminister Dr. Jonathan Schmid stattete am Freitagnachmittag ick' Begleitung des Präsidenten Bauder vom Technischen Landesamt unserer Stadt einen Besuch ab. Im Rathaus wurde er von Kreisleiter und Bürgermeister Koelle be- grüßt, dann wurden die Heinrich - Lersch- Siedlung, die Kläranlage und das Ueber- Handwerk besichtigt.
Mhmarkt ohne Süden;
Bietigheim, 7. Februar
Auf Antrag von Krcisleiter Glaser hat Bürgermeister Holzwarth im Einverständnis mit den Beigeordneten und Rats- Herren verfügt, daß in Zukunft zu den Vieh. Märkten in Bietigheim Juden keinen Zutritt mehr haben und Vieh von jüdischen Händlern vom Viehmarkt Bietigheim ausgeschlossen ist.
vorbildliches KS-Keim
Winterlingen Kr. Balingen, 7. Februar. Die Gemeinde Winterlingen wird demnächst mit dem Bau eines vorbildlichen Hitler-Jugend- Heimes beginnen, dessen Pläne bereits 1934 Vorlagen. Das Heim wird an die Turnhalle angefügt und erhält Räume für die Hitler- Jugend, das Jungvolk und den BDM. und außerdem Zentralheizung und ein Brausebad. Dazu wird sich die unmittelbare Nähe der Turnhalle und des an sie anschließenden Sportplatzes äußerst vorteilhaft für die Jugendorganisation auswirken. Vom 14. bis 18. Juli wird hier eine Industrie-, Gewerbe- und Landwirtschafts-Ausstellung stattfiuden.
Stuttgart, 7. Februar
Polizeipräsident Klaibcr teilt mit: Die nun schon sechs Tage und Nächte durch- gesiihrtcn Fahndungsmaßnahmen gegen den am 1. Februar morgens im Walde bei Oberndorf entsprungenen vierfachen Mörder Josef Schäfer aus Betra haben am Sonntagnachmittag 12.30 Uhr zum Ziele geführt.
Schäfer ist in vergangener Nacht in der Gegend der bei Alpirsbach gelegenen V i e r u n d z w a n z i g Höfe gesehen und deutlich erkannt worden. Er ist dort zufällig mit einem Manu zusammcngestoßcu, neben dem er früher in Romishorn, Gemeinde Vieruudzwauzig Höfe, beschäftigt war. Auch in diesem Falle ist es Schäfer zunächst wieder gelungen, zu flüchten. Es wurde jedoch durch das in Oberndorf zurückgclasscue Svuderkommaudo alsbald eine Fahndungsaktion größeren Stils aufgezogen und der Raum zwischen Alpirsbach und Loß- burg, entlang dem Kinzigtal, sowie das Gebiet Alpirsbach, Busenweiler, Wälde, Tot- tenweilcr und Loßburg planmäßig umstellt. Hieran haben wieder außer starken Kräften des A r b e i t s d i e n st e s, insbesondere SA.- und SS.-Männer aller umliegenden Gebiete tcilgeuommeu. Als die Mannschaften im großen Umkreis aufgestellt waren, wurde unter Einsatz von Suchhunden mit dem Kesseltreiben begonnen.
Dabei gelang es dem 24 Jahre alten Jäger Karl Reich von Wälde, Kreis Sulz, der als Glied einer im Walde vorgehcnven Kette mehrfach auf Stellen gestoßen war, an denen frisch herausgerissenc größere Mo osstücke fehlten, durch verdoppelte Aufmerksamkeit zu entdecken, daß in einer Bodensenkung im Gewand Lächle beim Vogelsberg, Gemeinde Vierundzwanzig Höfe, diese Moosstücke, ausgcstapelt lagen. Er ging daraus zu und sah dann auch, daß u n t e r
188 ooo l«s Bucheckern gesammelt
Württemberg meldet ein stolzes Ergebnis N8Z. Stuttgart, 8. Febr. 1937.
Al?.im November letzten Jahres die Bucheckernsammlung in Württemberg abgeschlossen war, erwartete man nicht mit Unrecht, daß das Ergebnis uns viele tausend Kilogramm „Buchcle" und damit auch einige tausend Liter b e st e n Speise- ö l s bringen werde. Denn es waren nicht allein die natürlichen Vorbedingungen in der reichen Buchelmast sehr günstig, vielmehr hatte auch Reichsstatthalter und Gauleiter Murr dafür gesorgt, daß sämtliche Stellen für die bestmögliche Erfassung der Ernte eingesetzt wurden. Die Partei und ihre Gliederungen, die Landesbauernschaft und die Württ. Forst- direktion hatten sich auf Grund seiner Anweisungen restlos in den Dienst der Sachs gestellt und so konnte im Verein mit dem freudigen Einsatz der gesamten württ. Bevölkerung der Erfolg nicht ausbleiben.
Toch hat das Ergebnis der Aktion selbst die hochgegrifsensten Schätzungen üverdrossen. 188 300 kx Bucheckern sind in
dem Moos ver sie ck t ein Mann lag, der sich von ihm widerstandslos fest- neh men ließ.
Der Ergriffene gab sofort zu, der gesuchte Josef Schäfer zu sein und räumte auch ein, daß er sich seither im Walde verborgen gehalten und am Sonntag früh kurz nach 4 Uhr versucht habe, in Romishorn Kartoffeln zu holen. Schäfer wurde sofort in sicheren Gewahrsam verbracht und befindet sich jetzt wieder auf dem Wege nach Stuttgart. Durch seine Wiederergreisung ist ein schwerer Alpdruck, der die ganze Zeit hindurch auf den Bewohnern dieses Gebietes lag, gewichen.
Allen Volksgenossen dieser Bezirke gebührt für ihre tatkräftige Mitwirkung bei den Fahndungsmaßnahmen besonderer Tank. In erster Linie ist dieser zu richten an die Behörden und industriellen Unternehmungen der Stadt Oberndorf. ferner auch an die Beamten der Sicher- heits- und Ordnungspolizct dieses Gebietes, und an die zahlreichen SA.- und SS.-Män- ner, sowie die Lager des Arbeitsdienstes in Oberndorf, Alpirsbach, Freudenstadt und Horb und an die Förster und Jäger der Umgebung Oberndorfs. Seit 3. Februar haben Nacht für Nacht Tausende von SA.-Männern alle Ortschaften, Weiler und Höfe dieses außerordentlich ausgedehnten und schwierigen Geländes planmäßig überwacht und dabei insbesondere alle Orts, cingäuge und wichtigen Straßenkreuzungen besetzt. Diesem Einsatz gebührt deshalb besondere Anerkennung, weil durch ihn der Strafversolgungsbehördet Kosten nicht erwachsen sind, da die SA.-Männer tagsüber ihrem Erwerb nachgehcn konnten. Ueber die Einzelheiten der Ergreifung des Mörders und über seinen Aufenthalt während seiner Flucht wird zu gegebener Zeit weitere Ver- dssentlichung erfolgen.
Württemberg und Hohenzollern gesammelt worden, von denen 163 390 kx bereits durch die Oelmühlen verarbeitet wurden. Wenn man die Ausbeute der Bucheckern auf 23 Prozent schätzt, dann ergibt sich eine Oelgewinnung in Württemberg von rund 38 000 Litern. Ein neuer Beweis dafür, wie die Zusammenfassung und Anspannung aller Kräfte im zweiten Vierjahresplan und die restlose Ausnützung der heimischen Rohstoss- grundlagen unsere Versorgung verbessern.
KauytvmaiMii
gegen Sr. EBrvth u. a. erWnet
Tübingen, 7. Februar.
Durch Beschluß der Strafkammer des Land- gerichts Tübingen vom 2. dieses Monats ist in dem Strafverfahren gegen den zwischenzeitlich durch Selbstmord geendeten Karlsruher Arzt Dr. Karl Schroth und andere das Hauptverfahren vor der Großen Strafkammer eröffnet worden, und zwar gegen Willi Ern st Hausen von Berlin wegen eines fortgesetzten Vergehens der erschwerten Wilderei im Sinne der ßtz 292, 293 RStGB. (alte Fas- sung) und gegen Friedrich Seidt von Karls- ruhe, Hermann Bollwebervon Karlsruhe, Emil Dietz von Gernsbach i. B. und Wilhelm Falk von Ilnterplättig, je wegen eines fortgesetzten Vergehens der Beihilfe zu erschwerter Jagdwilderei im Sinne der 292 Abs. 1 u. 2 (neue Fassung), 49 RStGB.
Die Hauptverhandlung findet am 19. Februar vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Tübingen statt.
Baujahr 1SZ7:4üüv M-Seime!
Tübingen, 6. Februar.
Aus der Architektentagung deZ Gebietes 20 (Württemberg) der HI. in Tübingen sprach am Samstagvormittag vor Architekten, Kommunalsachverständigen und vor den verantwortlichen HJ.-Führern des Schwabenlandes Oberbannsührer Möckel von der NIF., der Geschäftsführer des Arbeitsausschusses für HJ.-Heimbeschasfung. Im ganzen sind rund 100 000 Räume im ganzen Reich zu schaffen. Ungefähr 52 000 Bauten müssen dabei erstellt werden. Für das Jahr 1937 sind nun rund 4 000 Heime geplant. Tabei müssen sich die zuständigen Gemeindebehörden noch im Laufe des Jahres über Planungsabsichten für die nächsten Jahre klar werden. Zweifellos sind für die Gemeinden da und dort noch gewisse Schwierigkeiten vorhanden. Das enthebt sie jedoch nicht der Verpflichtung auf Grund des Befehls des Führers, Heime zu erstellen! Der StaaHrnd das Reich unterstützen die Gemeinden/in ihren Planungen und durch Zuschüsse. Durch Anordnung des NeichsjugendführerZ sollen alle diese HJ.-Heime als Bezeichnung .Heim der Hitler-Jugend" und als Shmbol das Hoheitszeichen tragen.
Hinrichtung einer Giftmörderin
Am Freitag ist in Mainz die 42jährige Frieda Vogler, geborene Zorn aus Mainz-Kost, heim hingerichtet worden. Sie war vom Schwurgericht wegen Giftmordes an ihrem Ehemann, dem Gastwirt Georg Vogler, und an dem Fri- seu^ Ludwig Seitz zweimal zum Tode und wegen Mordversuchs an ihrem Stiefsohn Georg Vogler und dem Installateur Keim zu 15 Jahren Zucht- haus verurteilt worden.
Mörder EÄäser wieder ergriffen
Bei einem Kesseltreiben von einem ISger entdeckt
Bsn« LrvFS
Urheberrechlsschutz durch VcrlagSaustalt Mauz, München !>6. Fortsetzung. ^""chdruck verboten.)
„Dös kann doch dein Ernst net sein?"
Ihre Hand fährt ihm übers Haar, bleibt dann auf seiner i Schulter liegen.
- „Doch, Toni. Ich lüge nicht. Bist mir immer ein lieber
) Bub gewesen, dem von Jugend auf mein Herz gehörte. Ich
s hatte dich einmal sehr lieb. Aber vielleicht war es ein
Glück, daß du nicht um diese heimliche Jugendliebe wußtest, s Sie hätte nur Herzeleid gebracht für mich und dich. Nun
- bin ich darüber hinweg und habe mir mein Leben selber
- aufgebaut. Sieh, Toni, wie die Sonne noch einmal alles Land vergoldet, wie die Berge flammen. Wie reich sind
f wrr, daß wir dies alles schauen dürfen. Und wie arm sind , jene, denen kein Biümlein blüht und keine Sonne leuchtet: die Blinden. Diesen Armen will ich meine Liebe schenken.
- Und dir, Toni, wünsche ich alles Glück auf deinen Weg.
! Glück und Segen! Ich will beten für dein Glück. Und wenn
i dich irgendwie einmal etwas bedrückt, dann komm zu mir.
f Bei der Juta wirst du immer eine offene Hand und ein
l mitfühlendes Herz finden."
f Juta von Bruggstein hat sich erhoben. Der Jäger sitzt ! Aungslos,, die erkaltete Pfeife in den verschlungenen f Händen. Sie bückt sich zu ihm nieder, blickt ihm in die f Augen und sagt leise: „Gute Nacht, Toni." Und ehe er sich erhoben hat, hat sie die Wegbiegung schon seinen Blicken entzogen.
Der Jäger horcht auf die sich entfernenden Schritte. Er hört sie lange, denn sein Gehör ist scharf, schärfer als in Mheren Tagen, wo er nichts gehört hat von der Liebe der Juta von Bruggstein, die nun den Weg zur größeren Menschenliebe gefunden hat, wie sie sagte.
„Ich h^atte dich einmal sehr lieb."
Wie seltsam ihre Stimme dabei geklungen hat! Glück hat darin gezittert und — Tränen.
Daß der Jäger »nun das weiß, ist nicht gut für ihn. Wie soll er ihr Einstig gegenübertreten? Wenn Jnta sich auch den Anschein gibt, als hätte sie diese Liebe überwunden, so belügt sie sich entweder selbst damit oder es ist nicht die richtige Liebe gewesen. Was ihn anbelangt, so könnte er zum Beispiel Monika nie vergessen.
. Toni erhebt sich. Er kann nicht recht fertig werden mit Jutas gescheiten Worten. Schwer fallen die Schatten der Tannen über ihn her. Die Dämmerung wächst und breitet sich aus.
Das Opfer der Tochter.
Der Zahlungstermin für den Brandt rückt näher, zum Verzweifeln näher.
Es treibt den Bauern von Hof zu Hof, zu Verwandten und Bekannten. Keiner will helfen, niemand steht für ihn gut. Man hat nur ein Achselzucken für ihn und manchmal auch spöttische Bemerkungen, die auf seine Frau gezielt sind, deren verschwenderischer Lebenswandel in der ganzen Umgebung betannt ist.
Schwer trägt der Brandt unter dieser Last. Je näher der Tag herankommt, desto schweigsamer wird er. Bisher hat er wenigstens mit Monika sich noch besprechen können. Jetzt geht er auch an ihr vorbei, als sehe er sie nicht. Nur manchmal betrachtet er sie lange schweigend und es ist, als sei es ihm auf die Stirne geschrieben, was er denkt.
„Du könntest Helsen", denkt er wohl. Aber er spricht es nicht aus, nickt nur immer vor sich hin, verläßt zu früher Morgenstunde den Hof und kehrt mit dem Dunkelwerden heim.
Der Brandl hat die Hoffnung längst aufgegeben, daß ihm jemand Helsen könnte. Nirgendsmehr spricht er vor. Er geht den Menschen aus dem Weg und verbringt den Tag irgendwo im Wald und grübelt über sein Schicksal I nach.
Und so hängt eines Tages in der schwarzen Gittertasel vor dem Bürgermeisteramt in Sintsbach eine amtliche Bekanntmachung, wonach der Hos des Kaspar Brandl und seiner Ehefrau Betty, geborene Meier, an den Meistbietenden versteigert wird. Termin ist der sechsundzwanzigste Juni.
Der Brandl lacht grell auf, als ihm Monika die Botschaft bringt. Die Bäuerin dagegen überhäuft die Tochter mit einer Flut von Schimpsworten, weil sie mit ihrer Liebschaft die Eltern um Haus und Hof gebracht habe. Ob denn der Toni schon einen Finger gerührt habe für sie. Oder ob gar der noble Herr Graf Hilfe wisse...
Angesichts solch schwerer Vorwürfe leidet cs die Moni nicht mehr länger zu Hause. Heute noch will sie den Toni aufsuchen. Vielleicht, daß der doch eine Hilfe weiß in letzter Stunde. Und sei es auch nur, daß er beim Grasen Brngg- stein ein gutes Wort für ihre Eltern einlegt! Dem begüterten Jagdherrn müßte es ja ein leichtes sein, die Versteigerung hintanzuhalten.
Freilich, Graf Bruggsteln wird es noch nicht vergessen haben, wie ihn ihr Vater mit Schmähungen überhäuft hat. Aber Moni will sich ihm, wenn sich nur Gelegenheit dazu gibt, vor die Füße werfen mnd ihn anflehen: Um meiner Liebe zu Toni willen, vergessen Sie, was war und helfen Sie meinen Eltern! So will die Moni sagen und wenn der Graf keinen Stein in der Brust hat, wird er ihr helfen.
Mit solchen Ueberlegungen tritt Moni ihren abendlichen Gang an hinauf zur Jagdhütte des Toni. Es ist der gleiche Abend, an dem Juta zum erstenmal mit dem Toni auf der Kuppe am Waldrand zusammentraf. Und weil jetzt Moni den gleichen Weg bergwärts ging, den Toni vorher her- unterkam, so geschah es, daß sie zum unfreiwilligen Augenzeugen des ersten Beisammenseins der Jugendgespielen wurde.
(Fortsetzung folgt.)