immun
r lknMer
BerugsprekS!
Durch Träger monatNch RM. l.«0 einschließlich M Rxsg. Zustell- -ebühr. durch di« Pust RM. l.78 «einschUetzlich SS Rvsg. Pust- uiiungsgebiihren). Preis der Einzelnummer IS Rpsg. Ja Fälle» höherer Gewalt besteht kein Anspruch aus Lieserung der Zeitung «der aus Rückerstattung de- Bezugspreises. Gerichtsstand sür beide Teile ist Neuenbürg <W!irtt.> Fernsprecher 4Ü4. — Derantwortlich stir den gesamten Inhalt Fridulin Btesinger, Neuenbürg (Württ.)
Birkenfelder, Calmvacher und Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
Anzeigenpreis,
Die bleinspaltige mm-Zelle 7 Rps., Familienanzeigen S Rpsg., amtl. Anzeigen s,li Rpsg., Teztzeile lS Rpsg. Schluß der Anzeigenannahme 8 Uhr sonn. Gewähr wird nur sür schriftlich erteilte Aufträge übernommen. Im übrig, gelte» die »um Werberat der deutschen Wirtschaft ausgestellt.Bestimmilngen. Burdrucke stehen zur Beifügung. Zurzeit ist Preisliste Nr. «gültig, l)^ Xll.s«: über«ll>0. Perlag ».Rotation», druck: T.Meeh'jche Buchdruckerei, Inh. Fr. Biesingcr, Neuenbürg,
Nr. 28
Neuenbürg, Donnerstag den 4. Februar 1937
9S. Jahrgang
Vereinigung im Mittelmeer
Die Begegnung Ciano-AAÄdl Aras - Sicherungen gegen die bolschewistische Gesahe
tu. Mailand, 3. Februar
Das Zusammentreffen des italienischen Außenministers Graf Ciano mit dem türkischen. Außenminister Rüschdi Aras, die beide schon am Dienstagabend in Mailand eingetroffen sind, lenkt die Aufmerksamkeit nicht nur der italienischen Oeffentlich- keit, sondern aller am Mittelmeer interessierten Politischen Kreise aus sich. Die Beziehungen zwischen den beiden Staaten waren in den letzten Jahren trotz des 1932 erneuerten Freundschaftsvertragcs merklich kühl, fast unfreundlich geworden; man konnte bereits von Spannungen sprechen, als 1935 die Türkei während, des abessinischen Feldzuges dem von Großbritannien angeregten Mittelmeerabkommen beitrat, das türkische Waffenhilfe für Großbritannien im stalle eines Krieges mit Italien zusicherte. Italien hat hingegen seine Unterschrift unter das Meerengen- abkommcn von Montreux verweigert, das die türkischen Hoheitsrechte über die Dardanellen und den Bosporus wiederherstellte, allerdings mit der ausdrücklichen Erklärung, daß die Verweigerung nur mit der durch den abessinischen Konflikt hervorgerufencn Lage im Zusammenhang steht.
Die Begegnung in, Mailand bedeutet, also einen erfreulichen Schritt zur Annäherung der beiden Staaten. Wenn auch dieses Mini- stertrcffen nur den vorbereitenden Arbeiten dient und Abkommen der späteren diplomatischen Erledigung Vorbehalten bleiben, so beweist doch schon die bisher unwidersprochen gebliebene Ankündigung eines Gegenbesuches des italienischen Außenministers Graf Ciano in der türkischen Hauptstadt Ankara für März, daß man mit dem erfolgreichen Abschluß der Verhandlungen rechnet, die in erster Linie die Anerkennung des faschistischen Imperiums durch die Türkei und die Unterzeich- nung des Meerengenabkommens durch Italien bringen werden.
Man würde aber die politische Zielsetzung der beiden, aus eigener Kraft zu einer völligen Erneuerung gelangten Staaten gering einschätzen, wenn man glaubte, daß die Besprechungen in Mailand sich auf diese Formalitäten beschränken würden. Die" Turiner ..Gazetta de! Popolo" umschreibt die zur Verhandlung stehenden fragen sehr genau, wenn sie in einem Ueberblick seststellt: Frank- reich. Großbritannien und Sowjetrußland haben nichts unversucht gelassen, die kema- listische Republik gegen Italien aufzuhetzen. Frankreich hat dabei ein französisch-sowjetrussisch-türkisches Bündnis im Auge gehabt, das den bolschewistischen Streitkräften den Weg an den Rhein öffnen sollte. Sowjetrußland hat diese Gelegenheit wahrnehmen wollen, sich gleichzeitig die Meerengen zu er
schließen und den Faschismus abzuwürgen, nicht ohne die geheime Hoffnung, die Türkei zu sowjetisieren.
Inzwischen hat die Türkei wohl aus den verschiedensten Ereignissen erkannt, wo für sie die wahre Gefahr liegt: im bolschewistischen Rußland! Deshalb nähert sich die Türkei heute wieder Italien. Ueber drei Punkte muß nun eineVerstän- digung herbeigeführt werden: 1. Freiheit und Sicherheit sür alle, insbe- sondere im östlichen Mittelmeer; 2. italie- nische Anerkennung der der Türkei in Montreux zugestandenen Rechte auf die Meerengen nrtt der einzigen und ausdrücklich fest garantierten Bedingung, daß sie niemals in den Dienst des bolschewistischen Jmperialis- mus gestellt werden: und 3. das nicht mehr erträgliche Schicksal der Völker des Schwarzen Meeres und des Kaukasus, der Ukraine, der Krim, Georgiens und Aserbeidschans, die der moskowitische Bolschewismus in Terror erstickt. Diese Feststellungen des Blattes ! decken sich mit anderen Pressestimmen, die insbesondere auf den umfangreichen sowjetrussischen Verkehr nach den spanischen Küsten Hinweisen.
Der amtliche Bericht
Nach Abschluß der Zusammenkunft wurde folgende Verlautbarung ausgegeben: „Ter italienische Außenminister Gras Ciano und der türkische Außenminister Rüschdi Aras trafen sich heute in Mailand und hatten einen umfassenden Gedankenaustausch, in dessen Verlauf im Geiste des italienis ch- türki scheu Vertrages vom 30. Mai 1928 die verschiedenen beide Länder interessierenden sowie allgemeinen Tragen behandelt wurden. Den Abmachungen von Montreux über das Mcerengenproblem und den gegenseitigen Stellungen im östlichen Mittel- mcer wurde dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Aus diesem freundschaftlichen und ins einzelne gehenden Gedankenaustausch hat sich in klarer Weise ergeben, daß Italien und die Türkei durch keinerlei Tragen getrennt werden und daß zwischen den beiden Staaten nur Gefühle des gegenseitigen Vertrauens bestehen können. Es wurde weiter der Wille und die Nützlichkeit für beide Negierungen festgestellt, im Interesse der italienisch-türkischen Beziehungen und des allgemeinen Werkes für den Trieben und die Stabilität zusammenzuarbeiten. In diesem Sinne sind die beiden Außenminister übereingekommen, auf dem normalen Weg der beiderseitigen diplomatischen Kanzleien weiter in Der- bin düng zu bleiben, um die Ergebnisse des Gedankenaustausches praktisch wirksam zu gestatten "
Diplomatenemviang beim Führer
Berlin, 3. Febr. Der Führer und Reichskanzler gab heute zu Ehren der bei ihm beglaubigten fremden Missionschefs ein Abendessen, an dem sämtliche in Berlin anwesenden Botschafter, Gesandten und Geschäftsträger sowie die Reichsminister, die Oberbefehlshaber des Heeres und der Kriegsmarine, die Staatssekretäre, mehrere Reichsleiter, der Reichsführer der SS, der Stabschef der SA und der Korpsführer des NSKK sowie die Gcncralinspekteure des Straßen- und des Bauwesens mit ihren Damen teilnahmen.
..Letzte AustMl des Sedrumgs- gedsMens: Brest»!"
Bukarest, 3. Febr. Der Hauptschriftleiter des „Curentul", Pamfil Secaru, einer der bekanntesten rumänischen Publizisten, schreibt zur großen Rede des Führers, Adolf Hitler habe in der Bilanz seines Schaffens gezeigt, daß er seine dem deutschen Volke gegenüber eingegangenen Verpflichtungen voll erfüllt habe. Secaru geht im weiteren Verlauf seiner Ausführungen auch auf die Delbos-Rede ein und stellt die Frage, wie man normale Beziehungen unter den Staaten Herstellen wolle, solange die Komintern, der Generalstab der bolschewistischen Weltrevolution, bestehe? Man könne nicht annchmen. daß ein Staat, der das Mandat der Weltrevolution übernommen Hab-, wirklich am Frieden Mitarbeiten wolle. Man dürfe sich nicht von den Fricdensfanfaren der Sowjets verführen lassen. Secaru kommt zu dem Schluß, daß früher oder später alle Staaten sich direkt oder indirekt pon Moskau bedroht fühlen und ihre Blicke der letzten Zuflucht des Ordnnngsge- dankens, Berlin, zuwendcn würden.
Die Geipye-Evi-smie in Enqiand
London, 3. Febr. Die Grippe-Epidemie in England will noch immer nicht abflauen. In der letzten Woche hat die Grippe in den wichtigsten Städten des Landes 1155 gegenüber 1137 in der vorhergehenden Woche gefordert.
Mremde im englischen Kabinett
X London, 3. Februar.
Am Mittwoch hielt das britische Kabinett seine übliche Wochensitzung ab. in der diesmal an Stelle der in den letzten Wochen vorherrschenden innerpolitischen Fragen insbesondere die Führerrede eingehend erörtert wurde.
Die Moskauer Verhaftungs- Lawine rollt Veiler
GPU Kommissar Woronkin in Haft
Warschau, 3. Febr. Nach einer Moskauer Meldung ist nunmehr auch der GUP-Kom- missar Woronkin, der in dem berüchtigten Lubianka-Gefängnis Dienst tut, verhaftet worden. Woronkin soll dem inzwischen Hingerichteten Pjatakow bei einem Fluchtversuch behilflich gewesen sein, der jedoch von einem Eingeweihten noch vor der Ausführung der GPU bekanntgegebcn worden sei.
Nach hier vorliegenden Meldungen ans Moskau wurde auch die frühere Frau des zu langjähriger Gefängnisstrafe verurteilten früheren Londoner Sowjetbotschafters Sokol- nikow. Galina, die selbst GPU.-Agentin war und ihren eigenen Mann verraten haben soll, verhaftet worden sein. Es wird ein neuer Prozeß eingeleitet werden, der ausschließlich Frauen als „Trotzkistinnen" auf der Anklagebank sehen soll.
In einer Sitzung des Politbüros erklärte Stalin, daß er alle Machtmittel des Staates gegen den „roten Bonapartismus" einsetzen wird. Er kritisierte eingehend das Verhalten der Sowjetmarschälle Woroschilow. Tuchat- schewski und des Generalstabschefs Jegorow. die nicht genügend scharf gegen die oppositionellen Kräfte im Heer vorgingen. Gleichartig teilte er mit. daß in den nächsten Monaten nicht weniger als sechs neue Trotzkistenprozesse mit 102 Angeklagten stattfmden werden.
Ironie um den
Ausgang der französischen Wehrdebatte Paris, 3. Februar
Die Landesverteidigungsanssprache in der französischen Kammer — über die wir bereits ausführlich berichtet haben — hat mit einer Groteske geendet: Während die Kommunisten, die sonst auf dem Standpunkt stehen: „Nichts für den Militarismus!" und „Dag wahre Vaterland eines Proleten ist Sowjetrußland!", haben sie der Landesverteidigungspolitik. richtiger: Der Aufrüstungs- Politik der „Volksfront"-Negieriing Blum das Vertrauen ausgesprochen, während die Rechtsparteien sich gegen dicsePolitik ausspra- chen. Das Echo in der Pariser Presse ist dementsprechend. Die Volksfrontpresse rühmt sich ihrer „Vaterlandsliebe" und behauptet, daß allein die „Volksfront" die wahre Hüterin der „nationalen Belange Frankreichs sei", während die Rechtspresse die Haltung der Kommunisten eingehend glossiert, nicht ohne festzustellen, daß diese Haltung ein „vorgetäuschter Lohalismus"
ist. der ans besondere Anweisung von Moskau gezeigt wurde.
Am schmierigsten hat es die kommunistische „Humanito". deren antimilitaristische und unnationale Haltung längst sprichwörtlich geworden ist. und die den Kriegsminister Daladier erst kürzlich scharf angegriffen halte. Außer dem den jüdischen Redakteuren der „Hinnanita" naheliegenden Dreh, das Gespenst der ..Hitlergesahr" heraufzubeschwören, eracht sich das Blatt in einer beispiellosen Patheiik: Die Kommunistische Partei Frankreichs hätte die kollektive Sicherheit organisieren und gleichzeitig Frankreich eine starke Armee geben wollen, die.Rechtsparteien jedoch bütten in dieser lebenswichtigen Frage der Regierung ihr Vertrauen verweigert. Die Haltung der Kommunisten müßte den bürgerlichen Politikern ein Bei- spiel sein, wie man sich in Fragen der nationalen Verteidigung verhalten müsse (!!).
Schon wieder ein Anschlag in britischem Hafen
Im Hafen von Portland geriet ein großes Wasserflugzeug in Brand. Die Besatzung konnte sich durch lleberbordspringen retten. Man vermutet einen neuen Anschlag mit politischem Hintergrund
Sem WMelmSMM
X Berlin, 4. Februar.
Zum 4. Februar erläßt der Leiter der Auslandsorganisation der NSDAP., Gau- leiter Bohle, folgenden Aufruf:
Ein Jahr ist es her, daß die Kugel eines feigen Juden den Landesgruppenleiter W i l- helm Gustloff niederstreckte. Ein Jahr ist vergangen seit dem 4. Februar 1936, an dem die Auslandsorganisation und mit ihr das nationalsozialistische Auslandsdeutsch, tum einen ihrer Allerbesten verlor. Die ruch- lose Tat hat bei allen anständigen Menschen tiefste Verabscheuung hervorgerufen. Andere haben geglaubt, diese Tat und den jüdischen Täter verherrlichen zu müssen. So wurde die Ermordung Wilhelm Gnstloffs zu einer klaren Unterscheidung zwischen den anstän- digen Menschen und den anderen.
Als das ganze Deutschland mit seinem Führer an der Spitze im letzten Februar den ersten Blutzeugen des nationalsozialistischen Auslandsdeutschtnms in seiner Heimatstadt Schwerin zu Grabe trug, glaubten diejenigen, denen das neue Deutschland im tiefsten verhaßt ist, erstaunt sein zu müssen über die Teilnahme einer ganzen Nation am Tod eines einzelnen Deutschen draußen. In diesem Moment begriffen erst viele, daß das Dritte Reich seine Volksgemeinschaft auf alle erstreckt, die diesem Reich angehören, und sie sahen darüber hinaus, welches Ansehen ein Mann im neuen Deutschland genießt, der sein Leben fern der Heimat restlos für sein Vaterland eingesetzt hatte, und dessen Leben nur aus Dienst am Volk und Führer bestand.
Es war nicht mehr wie in den voraus- gcgangenen Jahren der Ohnmacht des Reiches; die Schmach, in die Deutschland viele Jahre verfallen war, schien in vielen Menschen in der Welt die Vorstellung verewigt zu haben, daß Deutschland sich nicht um seine Bürger jenseits der Grenzen kümmert. Wilhelm Gnstloffs Tod hat diese Ansichten, die .eine Beleidigung für jeden souveränen Staat darstcllen, endgültig beseitigt. Heute weiß man. daß das Reich jedem Bürger den vollen Schutz für Leben und Gut gewährt.
In stolzer Freude gedenken wir auslandsdeutschen Nationalsozialisten heute und ewig unseres gefallenen Kameraden. Wilhelm Gustloff ist Sinnbild geworden sür ein Aus- landsdcutschtum, das um seine selbst, verständlichen Rechte jederzeii friedlich zu kämpsen gewillt ist. Sein Tod hat unsere anslandsdeutschen Volksgenossen zu noch überzeugteren Nationalsozialisten gemacht. Die heilige Verpflichtung, die uns sein Sterben auferlegt, ist uns im Leben für Deutschland die große Mahnung. An diesem Jahrestage empfinden wir in herzlicher Verbundenheit mit unserer Parteigenossin Hedwig Gustloff, daß die Ausländsdeutschen in Treue zu Führer und Reich leben können, weil Wilhelm Gustloff für sie sein Leben gab.
Li-nst zvnvolm 8 o k l e.
Der Heimatqau Mecklenburg-Lübeck hat Wilhelm Gustloff eine würdige Ruhestätte bereitet. Er hat als Erster in dem Ehrenhain der Gefallenen des Gaues am Schweriner See Aufnahme gefunden und ist damit nach einem kämpf- und opferreichen Leben heimgekehrt, in seine Gebnrtsstadt, die er über alles liebte, wenn er auch zur Heilung eines schweren Leidens zwei Jahrzehnte im Ausland leben mußte. Neben Wilhelm Gustloff sind in diesem Ehrenhain bis jetzt zwei bewährte Vorkämpfer der nationalsozialistischen Bewegung im Gau Mecklenburg-Lübeck und der von Rotmord getötete SA.-Mann Eixmann bestattet worden-
Die Bevölkerung der Gaustadt Schwerin, die an dem Leben und Sterben Wilhelm Gust- lofss ganz besonders engen Anteil genommen hat, rüstet sich darauf, die einjährige Wiederkehr seines Todestages würdig zu begehen. ES werden zahlreiche Trauergäste, vor allem des Auslandsdeutschtums, erwartet. Am Mittag des Gedenktages findet im Ehrenhain eine feierliche Kranzniederlegung statt, während die eigentliche Gedenkfeier, auf der Stabschef Lutze sowie die Gauleiter Bohle und Hildebrandt sprechen werden, um 20 Uhr beginnt