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Birkenfelder, Calmvacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Nr. 28

Neuenbürg, Donnerstag den 4. Februar 1937

9S. Jahrgang

Vereinigung im Mittelmeer

Die Begegnung Ciano-AAÄdl Aras - Sicherungen gegen die bolschewistische Gesahe

tu. Mailand, 3. Februar

Das Zusammentreffen des italienischen Außenministers Graf Ciano mit dem tür­kischen. Außenminister Rüschdi Aras, die beide schon am Dienstagabend in Mai­land eingetroffen sind, lenkt die Aufmerksam­keit nicht nur der italienischen Oeffentlich- keit, sondern aller am Mittelmeer interessier­ten Politischen Kreise aus sich. Die Beziehun­gen zwischen den beiden Staaten waren in den letzten Jahren trotz des 1932 erneuerten Freundschaftsvertragcs merklich kühl, fast unfreundlich geworden; man konnte bereits von Spannungen sprechen, als 1935 die Tür­kei während, des abessinischen Feldzuges dem von Großbritannien angeregten Mittelmeer­abkommen beitrat, das türkische Waffenhilfe für Großbritannien im stalle eines Krieges mit Italien zusicherte. Italien hat hingegen seine Unterschrift unter das Meerengen- abkommcn von Montreux verweigert, das die türkischen Hoheitsrechte über die Dar­danellen und den Bosporus wiederherstellte, allerdings mit der ausdrücklichen Erklärung, daß die Verweigerung nur mit der durch den abessinischen Konflikt hervorgerufencn Lage im Zusammenhang steht.

Die Begegnung in, Mailand bedeutet, also einen erfreulichen Schritt zur Annäherung der beiden Staaten. Wenn auch dieses Mini- stertrcffen nur den vorbereitenden Arbeiten dient und Abkommen der späteren diplomatischen Erledigung Vor­behalten bleiben, so beweist doch schon die bisher unwidersprochen gebliebene An­kündigung eines Gegenbesuches des italieni­schen Außenministers Graf Ciano in der tür­kischen Hauptstadt Ankara für März, daß man mit dem erfolgreichen Abschluß der Verhandlungen rechnet, die in erster Linie die Anerkennung des faschistischen Impe­riums durch die Türkei und die Unterzeich- nung des Meerengenabkommens durch Ita­lien bringen werden.

Man würde aber die politische Zielsetzung der beiden, aus eigener Kraft zu einer völ­ligen Erneuerung gelangten Staaten gering einschätzen, wenn man glaubte, daß die Be­sprechungen in Mailand sich auf diese For­malitäten beschränken würden. Die" Turiner ..Gazetta de! Popolo" umschreibt die zur Verhandlung stehenden fragen sehr genau, wenn sie in einem Ueberblick seststellt: Frank- reich. Großbritannien und Sowjetrußland haben nichts unversucht gelassen, die kema- listische Republik gegen Italien aufzuhetzen. Frankreich hat dabei ein französisch-sowjet­russisch-türkisches Bündnis im Auge gehabt, das den bolschewistischen Streitkräften den Weg an den Rhein öffnen sollte. Sowjet­rußland hat diese Gelegenheit wahrnehmen wollen, sich gleichzeitig die Meerengen zu er­

schließen und den Faschismus abzuwürgen, nicht ohne die geheime Hoffnung, die Türkei zu sowjetisieren.

Inzwischen hat die Türkei wohl aus den verschiedensten Ereignissen erkannt, wo für sie die wahre Gefahr liegt: im bolschewisti­schen Rußland! Deshalb nähert sich die Tür­kei heute wieder Italien. Ueber drei Punkte muß nun eineVerstän- digung herbeigeführt werden: 1. Freiheit und Sicherheit sür alle, insbe- sondere im östlichen Mittelmeer; 2. italie- nische Anerkennung der der Türkei in Mon­treux zugestandenen Rechte auf die Meer­engen nrtt der einzigen und ausdrücklich fest garantierten Bedingung, daß sie niemals in den Dienst des bolschewistischen Jmperialis- mus gestellt werden: und 3. das nicht mehr erträgliche Schicksal der Völker des Schwar­zen Meeres und des Kaukasus, der Ukraine, der Krim, Georgiens und Aserbeidschans, die der moskowitische Bolschewismus in Terror erstickt. Diese Feststellungen des Blattes ! decken sich mit anderen Pressestimmen, die insbesondere auf den umfangreichen sowjet­russischen Verkehr nach den spanischen Küsten Hinweisen.

Der amtliche Bericht

Nach Abschluß der Zusammenkunft wurde folgende Verlautbarung ausgegeben:Ter italienische Außenminister Gras Ciano und der türkische Außenminister Rüschdi Aras trafen sich heute in Mailand und hatten einen umfassenden Gedankenaustausch, in dessen Verlauf im Geiste des italienis ch- türki scheu Vertrages vom 30. Mai 1928 die verschiedenen beide Länder interes­sierenden sowie allgemeinen Tragen behan­delt wurden. Den Abmachungen von Mon­treux über das Mcerengenproblem und den gegenseitigen Stellungen im östlichen Mittel- mcer wurde dabei besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

Aus diesem freundschaftlichen und ins einzelne gehenden Gedankenaustausch hat sich in klarer Weise ergeben, daß Italien und die Türkei durch keinerlei Tra­gen getrennt werden und daß zwischen den beiden Staaten nur Gefühle des gegenseitigen Vertrauens be­stehen können. Es wurde weiter der Wille und die Nützlichkeit für beide Negierungen festgestellt, im Interesse der italienisch-tür­kischen Beziehungen und des allgemeinen Werkes für den Trieben und die Stabilität zusammenzuarbeiten. In diesem Sinne sind die beiden Außenminister übereingekommen, auf dem normalen Weg der beiderseitigen diplomatischen Kanzleien weiter in Der- bin düng zu bleiben, um die Ergeb­nisse des Gedankenaustausches praktisch wirk­sam zu gestatten "

Diplomatenemviang beim Führer

Berlin, 3. Febr. Der Führer und Reichs­kanzler gab heute zu Ehren der bei ihm be­glaubigten fremden Missionschefs ein Abend­essen, an dem sämtliche in Berlin anwesenden Botschafter, Gesandten und Geschäftsträger sowie die Reichsminister, die Oberbefehls­haber des Heeres und der Kriegsmarine, die Staatssekretäre, mehrere Reichsleiter, der Reichsführer der SS, der Stabschef der SA und der Korpsführer des NSKK sowie die Gcncralinspekteure des Straßen- und des Bauwesens mit ihren Damen teilnahmen.

..Letzte AustMl des Sedrumgs- gedsMens: Brest»!"

Bukarest, 3. Febr. Der Hauptschriftleiter desCurentul", Pamfil Secaru, einer der be­kanntesten rumänischen Publizisten, schreibt zur großen Rede des Führers, Adolf Hitler habe in der Bilanz seines Schaffens gezeigt, daß er seine dem deutschen Volke gegenüber eingegangenen Verpflichtungen voll erfüllt habe. Secaru geht im weiteren Verlauf seiner Ausführungen auch auf die Delbos-Rede ein und stellt die Frage, wie man normale Be­ziehungen unter den Staaten Herstellen wolle, solange die Komintern, der General­stab der bolschewistischen Weltrevolution, be­stehe? Man könne nicht annchmen. daß ein Staat, der das Mandat der Weltrevolution übernommen Hab-, wirklich am Frieden Mit­arbeiten wolle. Man dürfe sich nicht von den Fricdensfanfaren der Sowjets verführen las­sen. Secaru kommt zu dem Schluß, daß früher oder später alle Staaten sich direkt oder in­direkt pon Moskau bedroht fühlen und ihre Blicke der letzten Zuflucht des Ordnnngsge- dankens, Berlin, zuwendcn würden.

Die Geipye-Evi-smie in Enqiand

London, 3. Febr. Die Grippe-Epidemie in England will noch immer nicht abflauen. In der letzten Woche hat die Grippe in den wichtigsten Städten des Landes 1155 gegen­über 1137 in der vorhergehenden Woche ge­fordert.

Mremde im englischen Kabinett

X London, 3. Februar.

Am Mittwoch hielt das britische Kabinett seine übliche Wochensitzung ab. in der dies­mal an Stelle der in den letzten Wochen vor­herrschenden innerpolitischen Fragen ins­besondere die Führerrede eingehend erörtert wurde.

Die Moskauer Verhaftungs- Lawine rollt Veiler

GPU Kommissar Woronkin in Haft

Warschau, 3. Febr. Nach einer Moskauer Meldung ist nunmehr auch der GUP-Kom- missar Woronkin, der in dem berüchtigten Lubianka-Gefängnis Dienst tut, verhaftet worden. Woronkin soll dem inzwischen Hin­gerichteten Pjatakow bei einem Fluchtversuch behilflich gewesen sein, der jedoch von einem Eingeweihten noch vor der Ausführung der GPU bekanntgegebcn worden sei.

Nach hier vorliegenden Meldungen ans Moskau wurde auch die frühere Frau des zu langjähriger Gefängnisstrafe verurteilten früheren Londoner Sowjetbotschafters Sokol- nikow. Galina, die selbst GPU.-Agentin war und ihren eigenen Mann verraten haben soll, verhaftet worden sein. Es wird ein neuer Prozeß eingeleitet werden, der aus­schließlich Frauen alsTrotzkistinnen" auf der Anklagebank sehen soll.

In einer Sitzung des Politbüros erklärte Stalin, daß er alle Machtmittel des Staates gegen denroten Bonapartismus" einsetzen wird. Er kritisierte eingehend das Verhalten der Sowjetmarschälle Woroschilow. Tuchat- schewski und des Generalstabschefs Jegorow. die nicht genügend scharf gegen die oppositio­nellen Kräfte im Heer vorgingen. Gleich­artig teilte er mit. daß in den nächsten Monaten nicht weniger als sechs neue Trotzkistenprozesse mit 102 An­geklagten stattfmden werden.

Ironie um den

Ausgang der französischen Wehrdebatte Paris, 3. Februar

Die Landesverteidigungsanssprache in der französischen Kammer über die wir be­reits ausführlich berichtet haben hat mit einer Groteske geendet: Während die Kommunisten, die sonst auf dem Standpunkt stehen:Nichts für den Militarismus!" und Dag wahre Vaterland eines Proleten ist Sowjetrußland!", haben sie der Landesvertei­digungspolitik. richtiger: Der Aufrüstungs- Politik derVolksfront"-Negieriing Blum das Vertrauen ausgesprochen, während die Rechtsparteien sich gegen dicsePolitik ausspra- chen. Das Echo in der Pariser Presse ist dementsprechend. Die Volksfrontpresse rühmt sich ihrerVaterlandsliebe" und be­hauptet, daß allein dieVolksfront" die wahre Hüterin dernationalen Belange Frankreichs sei", während die Rechtspresse die Haltung der Kommunisten eingehend glossiert, nicht ohne festzustellen, daß diese Haltung einvorgetäuschter Lohalismus"

ist. der ans besondere Anweisung von Mos­kau gezeigt wurde.

Am schmierigsten hat es die kommunistische Humanito". deren antimilitaristische und unnationale Haltung längst sprichwörtlich geworden ist. und die den Kriegsminister Daladier erst kürzlich scharf angegriffen halte. Außer dem den jüdischen Redakteuren derHinnanita" naheliegenden Dreh, das Gespenst der ..Hitlergesahr" heraufzubeschwö­ren, eracht sich das Blatt in einer beispiel­losen Patheiik: Die Kommunistische Partei Frankreichs hätte die kollektive Sicherheit organisieren und gleichzeitig Frankreich eine starke Armee geben wollen, die.Rechtspar­teien jedoch bütten in dieser lebenswichtigen Frage der Regierung ihr Vertrauen ver­weigert. Die Haltung der Kommunisten müßte den bürgerlichen Politikern ein Bei- spiel sein, wie man sich in Fragen der natio­nalen Verteidigung verhalten müsse (!!).

Schon wieder ein Anschlag in britischem Hafen

Im Hafen von Portland geriet ein großes Wasserflugzeug in Brand. Die Besatzung konnte sich durch lleberbordspringen retten. Man ver­mutet einen neuen Anschlag mit politischem Hintergrund

Sem WMelmSMM

X Berlin, 4. Februar.

Zum 4. Februar erläßt der Leiter der Auslandsorganisation der NSDAP., Gau- leiter Bohle, folgenden Aufruf:

Ein Jahr ist es her, daß die Kugel eines feigen Juden den Landesgruppenleiter W i l- helm Gustloff niederstreckte. Ein Jahr ist vergangen seit dem 4. Februar 1936, an dem die Auslandsorganisation und mit ihr das nationalsozialistische Auslandsdeutsch, tum einen ihrer Allerbesten verlor. Die ruch- lose Tat hat bei allen anständigen Menschen tiefste Verabscheuung hervorgerufen. Andere haben geglaubt, diese Tat und den jüdischen Täter verherrlichen zu müssen. So wurde die Ermordung Wilhelm Gnstloffs zu einer klaren Unterscheidung zwischen den anstän- digen Menschen und den anderen.

Als das ganze Deutschland mit seinem Führer an der Spitze im letzten Februar den ersten Blutzeugen des nationalsozialistischen Auslandsdeutschtnms in seiner Heimatstadt Schwerin zu Grabe trug, glaubten diejeni­gen, denen das neue Deutschland im tiefsten verhaßt ist, erstaunt sein zu müssen über die Teilnahme einer ganzen Nation am Tod eines einzelnen Deutschen draußen. In die­sem Moment begriffen erst viele, daß das Dritte Reich seine Volksgemein­schaft auf alle erstreckt, die diesem Reich angehören, und sie sahen darüber hin­aus, welches Ansehen ein Mann im neuen Deutschland genießt, der sein Leben fern der Heimat restlos für sein Vaterland eingesetzt hatte, und dessen Leben nur aus Dienst am Volk und Führer bestand.

Es war nicht mehr wie in den voraus- gcgangenen Jahren der Ohnmacht des Rei­ches; die Schmach, in die Deutschland viele Jahre verfallen war, schien in vielen Men­schen in der Welt die Vorstellung verewigt zu haben, daß Deutschland sich nicht um seine Bürger jenseits der Grenzen kümmert. Wil­helm Gnstloffs Tod hat diese Ansichten, die .eine Beleidigung für jeden souveränen Staat darstcllen, endgültig beseitigt. Heute weiß man. daß das Reich jedem Bürger den vollen Schutz für Leben und Gut gewährt.

In stolzer Freude gedenken wir auslands­deutschen Nationalsozialisten heute und ewig unseres gefallenen Kameraden. Wilhelm Gustloff ist Sinnbild geworden sür ein Aus- landsdcutschtum, das um seine selbst, verständlichen Rechte jederzeii friedlich zu kämpsen gewillt ist. Sein Tod hat unsere anslandsdeutschen Volksgenossen zu noch überzeugteren Natio­nalsozialisten gemacht. Die heilige Verpflich­tung, die uns sein Sterben auferlegt, ist uns im Leben für Deutschland die große Mah­nung. An diesem Jahrestage empfinden wir in herzlicher Verbundenheit mit unserer Par­teigenossin Hedwig Gustloff, daß die Ausländsdeutschen in Treue zu Führer und Reich leben können, weil Wilhelm Gustloff für sie sein Leben gab.

Li-nst zvnvolm 8 o k l e.

Der Heimatqau Mecklenburg-Lübeck hat Wilhelm Gustloff eine würdige Ruhestätte bereitet. Er hat als Erster in dem Ehrenhain der Gefallenen des Gaues am Schweriner See Aufnahme gefunden und ist damit nach einem kämpf- und opferreichen Leben heimgekehrt, in seine Gebnrtsstadt, die er über alles liebte, wenn er auch zur Heilung eines schweren Leidens zwei Jahrzehnte im Ausland leben mußte. Neben Wilhelm Gust­loff sind in diesem Ehrenhain bis jetzt zwei bewährte Vorkämpfer der nationalsozialistischen Bewegung im Gau Mecklenburg-Lübeck und der von Rotmord getötete SA.-Mann Eixmann bestattet worden-

Die Bevölkerung der Gaustadt Schwerin, die an dem Leben und Sterben Wilhelm Gust- lofss ganz besonders engen Anteil genommen hat, rüstet sich darauf, die einjährige Wieder­kehr seines Todestages würdig zu begehen. ES werden zahlreiche Trauergäste, vor allem des Auslandsdeutschtums, erwartet. Am Mittag des Gedenktages findet im Ehrenhain eine feierliche Kranzniederlegung statt, während die eigentliche Gedenkfeier, auf der Stabschef Lutze sowie die Gauleiter Bohle und Hildebrandt sprechen werden, um 20 Uhr beginnt