kultureller RLelrbliclL

Gerhard Schumann in Lörrach

Bor den SN.-Männern der Südwestecke und des Lberrheins sprach am vergangenen Freitag in einer Feierstunde, zu der die Standarte 142 .Albert Leo Schlageter" ge­laden batte. der Träger des nationalen Buch­preises l936. Standartenslchrer Gerhard Schumann. Neben den SA.-Führern und Kameraden aus dem Markgräfler Land, waren Vertreter der staatlichen und städti­schen Behörden anwesend sowie der Dichter Hermann Burte. Tie neuen, ganz aus dem kämpferischen Geist unserer heutigen Zeit ge- borenen Dichtungen Gerhard Schumanns rissen die Zuhörer immer wieder zu spon­tanen Beifallskundgebungen hin.

Tie Münchner Philharmoniker in Stuttgart

Auf ihrer Konzertreise gaben die M ü n ch- ner Philharmoniker unter Geheim­rat Siegmund von Hausegger am letzten Freitag in der Liederhalle ein Sym- phoniekonzert, das zu einem hoch­bedeutsamen musikalischen Ereignis der schwäbischen Landeshauptstadt wurde. So erlebten wir die herrliche Aufführung der Siebenten Symphonie ^-Tur von Beethoven, so erschütterte uns die unvollendet gebliebene Neunte Anton Bruck­ners. Was soll über Beethovens Siebente, deren lineare Klarheit und ernst-heitere Würde stets von neuem besticht, viel gesagt werden? Hervorragend gespielt wurde das auf die schmerzlich-klangschöne Variation deS Allegretto folgende Presto, überzeugend auch die breitangelegte Steigerung der Tempi im Finale. Geheimrat von Hausegger zeigte dann in BrucknersNeunter"', daß er als einer der besten heute lebenden Brucknerinter­preten angesprochen werden darf. Professor von Hausegger dirigierte beide Werke ohne Partitur, eine wahrhaft genialische Leistung. Es braucht nicht besonders betont zu wer­den, daß dem überall gefeierten Dirigenten auch in der schwäbischen Landeshauptstadt stürmisch gehuldigt wurde.

Erfolge Stuttgarter Künstler

Ter frühere erste Kapellmeister an den Württ. Staatstheatern, Franz Kon- witschny, der seit 1933 m Freiburg als Seneralmusikdirektor wirkt, errang bei dem kürzlich stattgefundenen zweiten Sonder­konzert der NS.-Kulturgemeinde in München einen großen künstlerischen Erfolg.Man muß selbst die Begeisterung miterlebt haben", o leitet derVölkische Beobachter" einen Bericht über das Konzert ein.mit der das Münchner Publikum in dem zweiten Sonderkonzert der Münchner Philharmo­niker bei der Sache war, um die Einzigartig­keit dieses wertvollen Abends ermessen zu können."

Bor kurzem gelangte das bekannte Tanz­spielTer tapfere Zinnsoldat", eine Schöp­fung von Lina Gerzer. der Staats­ballettmeisterin der Württ. Staatstheater, im Stadttheater in Lübeck zur Ausführung. Das reizvolle Tanzspiel, zu dem Max Bütt­ner die Musik geschrieben hat, hatte einen glänzenden Erfolg.

Tie von ihrer Tätigkeit an den Württ. Staatstheatern beliebte Hildegard Ranczak. Mitglied der Münchner Staatsoper, errang in der Covent Garden Opera in London als Salome in der gleichnamigen Oper von Richard Strauß einen großen Erfolg.

Fräulein Käthe Itter von den Württ. Staatstheatern gastierte kürzlich am Frank­furter Schauspielhaus imKleinen Hofkon­zert" in der Rolle der Christine Holm. Fräu­lein Itter errang bei diesem Gastspiel einen starken Erfolg, der auch in der Presse be­geisterten Widerhall fand.

Tie Vereinigung bildender Künstler W t e- ner Sezession hat in ihrer letzten General­versammlung Professor vr. in^. e. k. Paul Schmitthenner iStuttgart) zum korre­spondierenden Mitglied ernannt,

Hilsswerk für die deutsche Kunst"

DasHilsswerk für deutsche bildende Kunst" in der NS.-Volkswohlsahrt eröffnet Ende Februar 1937 seine erste Wanderaus­stellung im rheinisch-westfälischen Industrie- gebiet. Es werden ausgewählte Kunstwerke deutscher Künstler gezeigt. Wer ein wirklich hochwertiges Kunstwerk kaufen will, wird Gelegenheit haben. Oelgemälde, Aquarelle, Graphiken, Zeichnungen und Kleinplastiken zu angemessenen Preisen zu erwerben. Ter Neichsbeauftragte für künstlerische Form­gebung ruft alle Kunstschaffenden auf, sich durch Einsendung ihrer Werke zu beteiligen. Meldeberechtigt zu den Wan­derausstellungen desHilsswerks für deutsche bildende Kunst" sind alle Kunstschaffenden, die von sich aus nicht in geeigneter Weise für ihre Kunstwerke werben können.

Deutsch aus französischen Schulen

Auf den höheren Schulen Frankreichs ist es den Schülern sreigestellt, sich die erste Fremdsprache zu wählen. In jedem Lycee iniiß für eine der neueren Sprachen eine Klasse eingerichtet werden,, wenn mindestens 10 Schüler den Unterricht wünschen. Tie jetzt erschienene Statistik der französischen Unterrichts-Verwaltung teilt mit, daß zwei Tritte! der Schüler Englisch als erste Fremd­

sprache wählen, während Deutsch nicht ganz von einem Drittel gefordert wird. Nur 3 v. H. aller Schüler haben sich für Italienisch entschlossen.

Westfalens größter Urnenfried- h o f

Bei den Ausgrabungen in Ellinghorst bei Gladbach konnten bis jetzt etwa 150 Urnen­gräber im Alter von 3000 Jahren freigelegt werden. Nach Ansicht des Professors Stieren vom Landesmuseum in Münster sind die Funde von größter Bedeutung für die Er­forschung der Besiedlung Westfalens in vor­geschichtlicher Zeit. Die aufgefundenen Ge­säße geben Zeugnis, daß in Westfalen ger­manische Kulturen mit ihren Neben- und Untergruppen und deren Mischformen zu- sammengeslossen sind. Man hofft, im Verlauf der umfangreichen Grabungen weitere Auf­schlüsse zu erhalten und namentlich die Sied­lung. die zu diesem wohl größten Urnen­friedhof Westdeutschlands gehören muß, auf­zufinden.

Auszeichnung Professor MarchS.

Die Verbundenheit mit der Künstlerschaft in Athen, Budapest und Wien, die durch die Vortragstätigkeit von Professor Werner March, dem Erbauer des Reichssportfeldes, entstanden ist. kommt in einigen Auszeich- nungen zum Ausdruck, die dem deutschen Baukünstler verliehen wurden. Der König von Griechenland verlieh ihm das Komtur­kreuz des Phönixordens, der ungarische In- genieur- und Architektenverein die bronzene Bereinsmedaille, und die Wiener Sezession ernannte ihn zum korrespondierenden Mit­glied.

BemWer

Neues Speiseöl erforscht. Seit Jahren be­treibt das Forchheimer Tabakforschungs-Jnsti- tut bei Karlsruhe Pflanzversuche zu edlen deutschen Tabaksorten. Jetzt hat man dort zu Oelzweck-Versuchen auch einmal Tabakpflanzen bis zur Reife der Samenstände ungeköpft stehen lassen. Dadurch war es möglich, aus dem Samen 200 Liter Tabaksaatöl zu gewin­nen. Das Oel war so vorzüglich, daß es als zu gut für technische Zwecke beurteilt wurde. Es enthält keine schädlichen Stoffe, z. B. Niko­tin, und es besteht die Aussicht, 12000 bis 13 000 Hektar zur Oelgewinnung zu benutzen und damit der deutschen Volkswirtschaft ein neues Speiseöl zuzusühren.

Röntgenaufnahmen im Bott. Man hat in letzter Zeit, vor allem durch Steigerung der Röhrenleistung, Verbesserungen der Abbil­dung und Erhöhung der Plattenempfindlich­

keit, die Belichtungszett der drvnrgeuausnah- men stark herabsetzen können. In London wurde jetzt ein neuer tragbarer Aparat herge­stellt, der mit einer Dreißigstel-Sekunde Be­lichtungszeit auskommt und vor allen Dingen zu Aufnahmen von Schwerkranken gebraucht wird, die ihr Bett nicht verlassen können.

Kurzwellensender für Bergleute. In dem amerikanischen Musterbergwerk von Flhnn sind die Bergleute erstmalig mit Kurzwellen­sendern ausgerüstet worden. Die Sender, von denen jede Arbeitergruppe von fünfzig Män­nern einen besitzt, haben eine Reichweite bis zu 1000 Meter. Sie dienen allerdings nicht zu der Verständigung der Bergleute unterein­ander, sondern sollen im Falle eines Gruben­unglücks, bei dem Arbeiter verschüttet werden, die Verständigung zwischen diesen und der Außenwelt ermöglichen. Me Rettungsmann­schaften, die die Signale abhören, erfahren auf diese Weise sehr schnell, nach welcher Richtung sie zur Rettung Eiugefchlosseuer wrqehen müssen.

Bienen statt Polizeihunde. Als richtige Detektive haben sich in der Ortschaft Hadonin in Südmähren die Bienen erwiesen. Kein Polizeihund hätte die Verbrecher besser finden können. Bei einem Beamten hatte eine un­bekannte Diebesbande eingebrochen und ver­hältnismäßig große Beute gemacht. Man hätte die Verbrecher Wohl schwerlich festge­stellt, wenn einem von ihnen nach vollbrachter Tat auf dem Rückzug über die Gartenmauer nicht das Mißgeschick Passiert wäre, einen der dort ausgestellten Bienenkörbe umzustoßen. Das wurde ihnen zum Verhängnis. Die Po­lizei entdeckte die Spur und sagte sich, daß das aufgestörte Bienenvolk die Diebe sicherlich nicht unverletzt entkommen lassen hätte, und fahndet? nun nach Männern, die von Bienen zerstochen worden waren. Schon am nächsten Tag konnte sie drei Verdächtige stellen, deren Gesickiter durch die Giftstiche der Bienen bis zur Unkenntlichkeit aufgeschwollen waren und die angesichts der Verdachtsmomente bald ein offenes Geständnis ablegten.

Fünf Angeklagte und 228 Zeugen

Der berüchtigte Heiratsschwindler Paul Polte aus Berlin, der nicht nur in der Reichshauptstadt. sondern auch in anderen Teilen Deutschlands zahlreiche Frauen schwer geschädigt hat. steht jetzt wegen Mor- des vor dem Berliner Schwurgericht. Bei den Verhandlungen, die etwa drei Monate in Anspruch nehmen dürften, wird es sich vor allem um die Aufklärung des Mordes an der 32jährigen Hausangestellten Alma Garbe drehen, die am 4. Februar 1935 frühmorgens von einem Schüler an einer einsamen Stelle in Spandau-Hakenfclde tot

Hülsenfrüchte und Brot. Zur Alkalisierung: Milch, frische Gemüse, Kartoffeln, Obst und Blutwurst. Bei allergischen Krankheiten. Asthma. Migräne, Nieren- und Darmkoliken, gibt man eine Suchkost und beginnt mit ei- weiß- und salzarmer Ernährung. Bei Schup­penflechte soll der Kranke fettfrei, bei Gicht Purinarm leben. Migräne, Epilepsie, Herz­krämpfe und Blutdruckerhöhung erfordern eine eiweißreiche, fett» und kohlehydratarme Kost. Bei Gallenleiden ist die Eiweiß- und Fettzufuhr zu beschränken und viel Zucker zu geben. Bei Krebs wird reichlich Olivenöl, Gemüse, Obst und Magermilch empfohlen, bei sonst fettfreier Ernährung.

Schönheitsmittel als Haukschädiger

Wie der Direktor der Göttinger Univer- sitätshautklinik, Prof. W. Krantz, in der Med. Klinik Nr. 7, 1936, veröffentlicht, be­steht gar nicht so selten eine liebere mp» findlichkeit gegen Schönheitsmittel, ins» besondere gegen Haarpflege-, Haarwuchs- uiw Haarfärbemittel. Bleichmittel und das dazu verwendete Wasserstoffsuper­oxyd führen zu H aa r s ch ä d i g u n g en. Die Lippenstifte begünstigen die Entstehung von Ekzemen. Tie Behandlung erfordert die Einstellung des Gebrauches der schädlichen Mittel, sorgfältige Reinigung von anhaften­den Resten und Anwendung von reizlosen Heilfalben. Bei krustenbildender Flechte werden die Krusten zuerst durch Salizyl- Vaseline-Verbünde erweicht. Stark nässende Flechten erfordern Umschläge mit Borwasscr oder essigsaurer Tonerde. Im übrigen kommt man mit Zinköl, Zinksalbe und Lanolin- Baseline aus.

Schädelbrüche bei Säuglingen

Säuglinge, die z. B. vom Wickeltisch oder vom Schoß der Mutter sollen, vertragen die- sen Unfall fast immer ohne irgendwelche kli­nisch wahrnehmbare Krankheitserscheinungen, so daß man gewohnt ist, ihm keine große Be. dcutung beizumesfen. Nöntgenuntersuchun- gen zeigen aber oft ausgedehnte Schädel­brüche. Solche Brache können für später auf- tretende nervöse Erscheinungen sehr wohl verantwortlich gemacht werden.

aufgefunden worden war. Außer Polte sitzen vier weitere Angeklagte, darunter eine Frau^ auf der Anklagebank, die von dem Verbre-i chen Poltes gewußt und ihn unterstützt haben. Diese Angeschuldigten, der 35jährig^ Reinhard Benner, der 53jährige fchweize^ rische Staatsangehörige Harald Duerst, di^ 30jährige Elfriede Twcllmeyer und der 47, Jahre alte Walter Hermann gehörten zu-i sammen mit Polte einer Bande von! Verbrechern und Heiratsschwind^ lern an. die ihr schmutziges Gewerbe schon jahrelang betreiben.

Der tragische Tod der Alma Garbe führte endlich auf die Spur der Verbrecher. E^ konnte sestgestellt werden, daß das Mädcheü den Heiratsschwindler Polte seit Mitte 1933 kannte und ihn als seinen Verlobten be^ trachtete. Polte hat das ahnungslose Mäd­chen aus raffinierte Weise um seine Erspar­nisse in Höhe von 1200 RM. gebracht und hat es kurz vor der Mordtat zum Abschluß einer Lebensversicherung über 3000 RM. ver­anlaßt. deren Prämien er aus eigener Tasche bezahlte. Die 3000 RM. sind ihm nach dem Tode des Mädchens ausbezahlt worden. Die Obduktion der Leiche der Ermordeten ergab, daß sie durch große Mengen eines an sich harmlosen Medikaments, das in Wein auf­gelöst war. ums Leben gebracht worden war. Für den Prozeß sind vier Sachverständige und 223 Zeugen geladen worden.

SrMim im Kreis Neid«

Kirche, drei Gehöfte und Scheune vernichtet

Das Dorf Stübnitz im Kreise Betow wurde gestern von einer Brandkatastrophe heimge­sucht. Außer der katholischen Kirche wurden drei Gehöfte und eine Scheune vernichtet. Der Brand entstand vormittags in der mitten auf dem Friedhof stehenden Kirche und sprang über die Straße hinweg auf ein Gehöft über. Das Wohnhaus, die mit Erntevorräten ge­füllte Scheune und der Stall wurden bald ein Raub der Flammen. Durch den star­ken Südostwind wurde das Feuer über vier Gehöfte hinweg zu zwei weiteren Anwesen ge­tragen, die gleichfalls eingeäschert wurden. Schließlich wurde noch eine Scheune vernichtet. Der Schaden ist sehr groß, obwohl das Vieh und ein Teil der Einrichtungen geborgen wer- den konnten. Das Dorf Stübnitz ist schon ein­mal im Jahre 1900 von einer großen Feuers­brunst heimgesucht worden.

Wl amrikaiMss MeWM-Ml!

Im Städtchen Montville im Staate New Jersey ist es zu wüsten Auseinander­setzungen gekommen, als die ehrenwerten Natsherren den Chef der Ortspolizei unter der Beschuldigung, weder schreiben noch lesen zu können, seines Amtes ent­heben wollten. Da der Polizeichef sich unter der Einwohnerschaft großer Beliebtheit er­freut, rotteten sich die sonst durchaus fried­fertigen Bürger von Montville zusammen und unternahmen einen gemeinsamen Kund­gebungszug zum Rathaus, wo die Natsherren gerade tagten, um nach der Weigerung des Polizeimeisters, zum Nachweis der ihm abgesprochenen Schreib- und Lesekunst eine entsprechende Prüfung abzulegen, einen amtlichen Beschluß zu fassen.

Am Rathaus forderte die Menge Zutritt zur Natsherrensitzung. Da ihnen dieser ver­weigert wurde, ereiferte man sich zunächst mit Hohn- und Schmährufen auf die Siadt- väter. Bald aber wurden die Kundgeber inso­ferngegenständlicher", als man Steine und andere Wurfgeschosse in die Schei- bendesNathaussaales schien- derte. Unter solchen Begleitumständen hiel­ten die Natsherren es sür angebracht, die Sitzung zunächst einmal zu vertagen. Da noch gar nicht eindeutig geklärt zu sein scheint, ol­der Polizeiches von Montville nun wirklich zum Kreis? der Analphabeten gehört, ist der Konflikt im Augenblick zwar aufgeschoben. aber nicht aufgehoben.

Die Frau spielt mit Temperament die letz­ten Akkorde und klappt dann das Notenheft zu.Das war Siegfrieds Tod" sagte sie. Das kann ich mir denken, liebes Kindl brummt der Gatte

UeberHunger und Fasten als Heil- faktor" berichtet Determann und stellt fest, daß Hunger 15 bis 20 Tage ohne jede Schädigung vom Gefunden vertragen wird. Es kommt nur zu einer Uebersäuerung des Organismus, Blutdruck, Puls, Atmung und Temperatur sin­ken ab, dagegen steigert sich die Tätigkeit des Nervensystems und der Sinne. Kurzer Hunger wirkt durch Ueberkompcnfation wachstumfördernd. Hunger entlastet, entgiftet und verjüngt den Körper. Zuerst ent­zieht man bei einer Hungerkur Zucker und Fette, dann schließlich das Eiweiß. Vollstän- diges Hungern zeitigte Erfolge bei akuter Nierenentzündung, blutendem Magengeschwür und Infektionskrankheiten. Oft genügt die Nahrungsbeschränkung, indem man statt Ei­weiß Obst, Gemüse und Salate, aber roh, ver­abfolgt. Fetten Menschen soll die Nah­rung nicht Plötzlich entzogen werden, weil da­durch Schwächezustände infolge Herzüberlastung auftreten. Mit langsamer, einschleichender Hungerkur sind glänzende Ergebnisse beobach­tet worden. Rheumatiker sollen den Eiweiß­genuß einschränken. Bei chronischen Nieren­leiden sind reine Zucker- und Kompottage wir­kungsvoll. Bei Magengeschwüren und Darm­krankheiten wirkten Hungerkuren günstig.

Neuzeitliche Diät

Die Diät ist ein starker Heilfaktor und die individuellste aller Heilmethoden. Für ge­störte Darmtätigkeit empsiehlt sich schlacken­arme Schonungskost und Apfeldiüt für die Behandlung der Durchfälle. Die Wirkung der Apselkost beruht auf dem Gerbsäurege­halt. Durch Diät kann eine Umstimmung des Organismus hervorgernsen werden, so durch kochsalzarme oder stärker durch kochsalzsrcie Kost, die besonders durch Wasserentziehung und Hemmung der Entzündung wirkt und außerdem Nieren und Gefäße schont. Zur Durchführung solcher Kost werden Hunger- und Durstkuren, Traubenkuren. Obstkuren und Rohkost empsohlen. Flüssigkeitsüberschuß in den Geweben kann durch Aepfel-, Apfel­sinen- und Kartofselzufuhr beseitigt werden.

Bet Erkrankung der Harnwege ist eine Diät zweckmäßig, die alle drei Tage zwischen sau­rer und alkalischer Kost wechselt. Zur Säue­rung dienen Fleisch, Fisch, Eier, Butter, Reis,