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Kreisobftbautagung ln Neuenbürg

Wichtige Ausführungen berufener Fachleute

Neuenbürg, 19. Jan. In der am letzten Sonntag nachmittag imBären" stattgefun- benen sehr gut besuchten Obstbau-Tagung des Kreises Neuenbürg erstattete Kreisbaumwart Scheer er, nachdem Bürgermeister Kno­bel in seiner Eigenschaft als Bezirksfachwart für Obstbau kurze einleitende Worte gespro­chen hatte, einen übersichtlich gegliederten Jahresbericht. Ans demselben ist klar ersicht­lich, daß ein weiteres Stück wertvoller Arbeit für den heimischen Obstbau geleistet wurde und sich die vielseitigen Bemühungen in der Aufklärung durch Vorträge und praktische Hebungen gelohnt haben, wenn auch das Jahr bezüglich der Witterung nicht in allem die ge­hegten Hoffnungen auf einen reichen Obstsegen erfüllte. Diese Aufklärungsarbeit, die sich bis in das kleinste Dorf erstreckte, wurde geleistet in 35 praktischen Unterweisungen sowie in 8V Vorträgen und Sprechabenden, zu denen in verschiedenen Gemeinden auch die Schul­jugend und HI zugezogen wurde. Als eine erfreuliche Tatsache bezeichnet«: der Kreisbaum­wart die Erkenntnis, daß die zur Ausführung gelangenden Maßnahmen nicht mehr als Schi­kanen oder Eingriffe in die Eigentumsrechte aufgefaßt werden. In Kreisen der Hausgar­tenbesitzer sei dieses Bewußtsein allerdings noch nicht so durchgedrungen, wie es wün­schenswert wäre. Mit den alten Baumruinen wurde tatkräftig aufgeräumt, denn man er­kennt, daß dieselben für den Obstbau keinen Wert mehr besitzen, umsomehr aber den Baumschädlingen Unterschlupf gewähren. Da­gegen müssen die Baumkrüppel auf das Korn genommen werden. Eine zu starke Schonung dieser Bäume ist falsch und steht in gar keinem Verhältnis zu ihrem Wert. Die Schädlings­bekämpfung wurde rege durchgeführt. In zehn Gemeinden fanden Musterspritzungen statt. Sehr stark trat im letzten Jahr der Frostnachtspanner auf. Wie festgestellt werden konnte, wurden die Ratschläge zum Anlegen von Klebegürteln befolgt, wenn es auch immer noch Obstbauern gibt, die es entweder ganz unterlassen oder falsch ausführen. Die Baum­pflege selbst verlangt wohl viel Arbeit, aber sie lohnt sich. Sie darf sich natürlich nicht darin -rschöpfen, daß man nur Schädlinge bekämpft, Klebegürtel anlegt und das richtige Auslich­ten der Bäume, die Düngung, die Sorten­wahl bei Neupflanzungen und das Um- pfropfen unterläßt. Als nützlich erwiesen sich die vier Privaten und drei gemeindeeigenen Muster-Obstbaugärteu.

Die Obsternte 1936 fiel schlecht aus, dagegen war die Beerenobsternte befriedigend. Dies darf vor allem von den Erdbeeren gesagt wer­den. Als zweckmäßige Einrichtung erwies sich der Erdbeer-Großmarkt in Birkenfeld, der sich bei. Erzeugern und Käufern gut eingeführt hat. Der Umsatz an Erdbeeren auf diesem Markt bezifferte sich auf 34 500 RM.

Auch der Obstlagerkeller bewies trotz des schlechten Obstjahres seine Nützlichkeit. 1935 konnten 250 Zentner gutes Handelsobst gela­gert und zu günstigen Preisen abqesetzt wer­den, 1936 waren es immerhin 60 Zentner, die auf Lager genommen werden konnten. Was nun die Marktregelung angeht, so muß gesagt werden, daß der Absatz von Obst im Sinne dieser Bestimmungen noch große Lücken auf­weist. Der wilde Handel treibt nach wie vor noch sein Unwesen. Die Süßmostbereitung findet in zunehmendem Umfang neue Freunde. Durch die Umpsropsaktion wurden im Kreis gute und crtragsreiche Obstsorten eingeführt. Die vollausgebildeten Baumwarte bilden eine wertvolle Stütze des Kreisbaum- warts. Ihre Zusammenarbeit mit dem Kreis­baumwart und anderen Stellen war stets von dem Bestreben geleitet, den Obstbau zu för­dern, unter den Obstbauern aufzuklären.

Acht Punkte stellte Kreisbaumwart Scheerer im Rahmen der Tätigkeit für das Jahr 1937 besonders heraus: Förderung einer allgemei­nen Pflege von Obstbauanlagen durch Dün­gung, Schädlingsbekämpfung, Ueberwachung der Obstsorten, Schaffung von Musterpflan­zungen in Gemeinden und auf Privatgrund- nücken, Schaffung von Beispielen in der zweckmäßigen Baumpflege, förderliche Zusam­menarbeit mit dem Bezirks- und örtlichen Obst- und Gartenbauverein, ebensolche Zu­sammenarbeit mit dem Reichsnährstand und .andern Stellen und Sichtung der Hausgärten. Der Kreisbanmwart nahm zum Schluß Ge­legenheit, all den Stellen zu danken, die seine Tätigkeit unterstützten.

Landwirtschaftsrat Winkelman n-Stutt- gart sprach dann in einen: längeren Vortrag über grundlegende Fragen des Obstbaues und über die Aufgaben desselben in der Erzeu- gungsschlacht und im Vierjahresplan. An die Dpitze seiner Ausführungen stellte er die Tat­sache, daß das deutsche Volk jährlich 3 Mil­zionen Tonnen Obst verbraucht. Davon kön­nen zwei Millionen Tonnen aus eigener Er­zeugung gedeckt werden, während eine Mil­lion Tonnen für teures Geld aus dem Aus­land bezogen werden muß. Diese Einfuhr kann überflüssig gemacht werden, wenn die OLsterzeuger ihre Aufgabe restlos erfüllen. M Millionen Obstbäume wurden bei der letz- M Baumzählung in Deutschland festgcstellt. D Millionen entfallen auf Württemberg. Es jedoch darauf hingewiesen werden, daß die Erträge nicht im Einklang stehen zu dem

Baumbestand. Wir wollen einen guten und leistungsfähigen Obstbaumbestand. Von die­sem Gesichtspunkt aus müssen auch all die Maßnahmen, die zur Durchführung kamen oder kommen, betrachtet werden. Es trifft auch keineswegs zu, daß nur die schlechte Wit­terung am geringen Obstertrag schuldig ist. ES sei vielmehr die mangelhafte Baumpflege. Als eine zwingende Voraussetzung für eine Ertragssteigerung bezeichnete der Redner die zweckmäßige Düngung. Nur, wenn der Baum genügend Nährstoffe bekommt, kann er auch gesunde Früchte Hervorbringen. Dazu ist er gegen Witterungsunbill und Schädlinge widerstandsfähiger. Das beste Düngemittel ist immer noch Stallmist. Die Düngung wird dann die gewünschte Wirkung haben, wenn sie mit Hilfe vonBaumscheiben" erfolgt. Auf ebenem Gelände lassen sich diese kreisförmig, an Berghängen in Form von Furchen an- legen. Die Düngung muß natürlich auch zur gegebenen Zeit erfolgen, also im Herbst und Frühjahr.

Als weitere wichtige Maßnahmen in der Baumpflege bezeichnete der Redner das Ans­lichten der Baumkronen, das Putzen der Bäume und die Schädlingsbekämpfung. Da­mit sich Blätter, Blüten und die Früchte gut entwickeln können, muß die Krone Licht und Luft haben. Dies wird durch das Auslichten ermöglicht. Die Bekämpfung der Schädlinge wird dann erfolgreich sein, wenn sie plan­mäßig durchgeführt wird. Rechtzeitiges An­legen der Klebegürtel, rechtzeitiges Abnehmen derselben, Bestreichen der Stämme unterhalb der Gürtellagcrstelle mit Karbolineum, damit Insekten, die sich unterhalb der Gürtellage festgenistet haben, auch vernichtet werden. Die Spritzungen müssen planmäßig ausgeführt werden. Wo gefährdete Markungsteile vor­handen sind, sollen sie gemeinschaftlich erfol­gen.

Landwirtschaftsrat Winkelmann machte dann noch über Obstsorten, Nmpfropfen und viele andere praktische Fragen des Obstbaues wertvolle Ausführungen. Er bezeichnete es als notwendig, die gegebenen Anregungen auch in die Tat umzusetzen. Die Erzeugungsschlacht und der Vierjahresplan verlangen dies, nicht zuletzt aber auch die Ertragssteigerung im Interesse eines jeden Obstbauers. Nur durch fleißige und zweckmäßige Arbeit kann der

' Obstbau ''rentabel gestaltet werden. Dies wird auch im Kreis Neuenbürg möglich sein, wenn die Tätigkeit des Kreisbaumwarts und der örtlichen Banmwarte unterstützt wird.

Kreisbauernführer Ka lm ba ch - Egen­hausen sprach hernach über dieAufgaben der Baumwarte und Ortsfachwarte", anstelle des verhinderten Kreisfachwarts Schechinger. Jeder Baumwart und Ortsfachwart müsse mit gutem Beispiel vorangehen, d. h. er ist ver­pflichtet, an Vorträgen und Sprechabenden teilzunehmen, in denen Obstbaufragen und dergl. besprochen werden. Er muß vor allem anregend und aufklärend wirken.

Von der Aussprache wurde reger Gebrauch gemacht. Eine Reihe wichtiger Fragen aus Praxis und Theorie wurden angeschnitten und gaben Landwirtschaftsrat Winkelmann Gelegenheit, weitere Ausführungen zu ma­chen, wobei er auf jede einzelne Anfrage ein- ging und entsprechende Anweisungen gab. Besonders empfohlen wurde, in den Gemein­den zu den verschiedenen Jahreszeiten Felder- nmgänge zu veranstalten.

Bürgermeister Knödel wies zum Schluß noch hin auf die Notwendigkeit des Vogel­schutzes. Dadurch, daß viele alte und krüppel­hafte Bäume entfernt wurden, verloren die Höhlenbrüter ihre Nistgelegenheit. Notwendig sei daher das Anbringen von Nistkästen. Schließlich bemerkte er noch zum Schluß, daß streng darauf gesehen werde, ob die zur För­derung des Obstbaues erlassenen Verordnun­gen auch beachtet und erfüllt werden. So z. B. werden Neupflanzungen von Kirschbäu­men solch übler Art, wie sie heute vormittag auf dem Berg hinter Gräseuhausen festgestellt wurden, keinesfalls geduldet werden; gegen derartige Förderer des Obstbaues müssen, wenn es nicht anders geht, auch Zwangsmaß­nahmen eintreten. Auch hier müsse sich der Gemeinschaftsgeist unserer Zeit zeigen. Nicht einzelne, sondern alle Obstbautreibenden müs­sen an der Erfüllung der gestellten Aufgaben Mitwirken. Kurz unterrichtete er dann noch die Versammlung über den Neuaufbau der Obst- und Gartenbauvereine an Hand der er­lassenen Bestimmungen des Landesobstbau­vereins. Gegen 6 Uhr war die anregend ver­laufene Tagung zu Ende. Der Vorsitzende dankte Kreisbaumwart Scheerer für seine ge­leistete Aufklärungsarbeit, den Rednern für die richtunggebenden Vorträge. So wird von dieser Tagung viel Anregung für weiteres freudiges Schaffen im Obstbau ausgehen. Und das Wollen wir wünschen. -6-

Am die Zukunft des deutfcken Volkes

Bevölkerungspolitischer Bortrag in Wildbad

Der RdK, Reichsbund der Kinder­reichen, Ortsgruppe Wildbad, hatte für den 15. d. M., Freitagabend, zn einem öffentlichen Vortrag über bevölkerungspolitische Fragen eingeladen. Für den erkrankten Gauredner vom Raffepolitischen Amt der NSDAP, Pg. Koch, sprach sein engerer Mitarbeiter Enz als Stellvertreter in klaren, nicht zu lang aus­gedehnten Darlegungen. Der sehr viel zu schwache Besuch des Vortrages ist der Beweis mit dafür, daß bevölkerungspolitische Fragen und die Ausgaben und Ziele des RdK selbst in weitesten Kreisen der Volksgenossen noch nicht recht begriffen werden. Schon deshalb er­scheint es notwendig, ja zwingend, mehr wie bisher, den an sich ebenso interessanten wie etwas trockenen Stoff in Formen der Oeffent- lichkeit darzubieten, welche recht anziehend wirken. So wäre u. a. die Vorführung kenn­zeichnender stehender Lichtbilder oder eines Filmes zu erwägen, wovon dann in der Vor­tragsankündigung Erwähnung zu tun wäre. Der Vortragende wird am meisten Erfolg haben, der zur überwältigenden Beherrschung des Stoffes mit der Gabe deS geübten Red­ners in nicht zu großer Knappheit ihn schmack­haft zu machen versteht.

Nach den begrüßenden und einführenden Worten des Krcisleiters des RdK, Oel- schläger aus Birkenfeld, erhielt der Redner das Wort. Er schilderte die Verhältnisse von vor dem Krieg, die Kriegsfolgen hinsichtlich Geburten und das 12-Kinder-System der Verfallzeit nach 1918 bis 1933, dem Jahr der Machterringung des Nationalsozialismus.

Der Begriff kinderreich setzt vier oder mehr lebende Kinder voraus. Solche Familien hat­ten große Schwierigkeiten betreffend Woh­nung. Die allermeisten Hauswirte nahmen solch vielköpfigen Familien nicht auf. Sie Haben sich dadurch alle ebenso unsozial erwie­sen, wie die anderen beschränkt, die da mit­leidig, zum Teil höhnend zu sprechen pflegten: So viel Kinder?!?!

Diese Kinderreichen sind damals weder ge­achtet noch geehrt worden. Es mußte erst ein Hitler kommen, der mahnte, belehrte, klärte, indem er begründete. Alle diejenigen Völker sind untergegangen, die bei zunehmendem Wohlstand sich immer mehr dem Wohlleben ichsüchtig, echt liberalistisch, Hingaben und sich vom Kinde weitgehend freimachten. Statt einer Kinderschar nur zwei oder nur ein Kind. So waren die Familien an Kopfzahl hinäbgeglitten, langsam, aber ständig. Un­merklich leitete sich der Verfall sowohl dieser Nationen ein wie auch der Untergang einer vielleicht hochstehenden Kultur.

Allenthalben, so fuhr der Redner fort, hört man auch heute noch die Meinung: nur so viel Kinder, als man gut aufziehen kann. Nicht Verachtung hat der leitende Gedanke des RdK für Kinderarme oder Kinderlose; seine Hauptaufgabe ist aufklären. Und der Redner setzte im weiteren Verlauf seiner Rede damit ein. Er sagte, es fehlen in Deutschland 1012 Millionen Kinder, als Folge liberalistischer noch vorhandener Ansichten, als Kriegs- und Nachkriegsfolge (Hungerblockade, Inflation usw-)- Er gab aber auch die traurige Tatsache bekannt, daß von 100 Ehen 40 (vierzig!) kin­derlos sind. Es geht nicht nur um das Glück des Einzelnen, das nur zu oft ein vermeint­liches ist, sondern auch um das Sein oder Sterben des deutschen Volkes, um die Nach­folgenden, um den Bestand des Staates.

Nur 1 oder 2 Kinder aufziehen, und gut erziehen, ist freilich leichter und bequemer, wie 6 oder 8. Aber auch das ist eine Tatsache, daß kinderlose oder kinderarme Mütter fast immer zu früh dick, rund und fett werden, und am häufigsten unter allen Frauen gesundheit­lich zu wünschen übrig lassen. sckchtztz<)50TTnd lich zunehmend zu wünschen übrig lassen. Kin­derreiche Mütter haben zu viel zu tun, um Nerven und Aehnliches zu bekommen. Kinder, viele Kinder sind ein Glück, für den Staat, für die Familie, für die Kultur, denn wir wissen, daß so gut Wie alle bedeutenden Män­ner kinderreichen Familien entsprossen und nie oder nahezu nie das erst- oder zweitgebo- rene Kind gewesen sind. Was glauben Sie, fragte der Redner in den Saal, wie die Wirt­schaft angekurbelt würde, wenn für 1012 Millionen Kinder der Bedarf an Wäsche, Klei­dung, Schuhe usw. zum vorhandenen mehr hiuznkäme?!

Wir sind durchaus nicht über den Berg hinweg. Die deutsche Zukunft hängt nicht von der Wehrmacht ab, sondern von den 1012 Millionen fehlenden deutschen Kindexn ab. Wir leben oder sterben auch nicht mit oder an der Wirtschaft. Wir leben und sterben aber mit oder ohne diese Kinder. Leider hält die Geburtenzahl der Zahl der Stervefälle nicht Stand. In 200 Villen am Kurfürstendamm in Berlin, einerreichen Gegend", sind noch vor wenigen Jahren 9 (neun) Kinder gezählt worden, und die gehörten der Dienerschaft. Reiche, mit genügend Geld kinderlos! Da­ran ist das alte Rom zu Grunde gegangen. Soll es Deutschland auch so gehen?

Noch immer vorhandenes Mißtrauen gegen nationalsozialistische bevölkerungspolitische Ge­setze muß schwinden. Jetzt hat unsere Jugend wieder ein Ziel vor den Augen und mit den

vteuergroschen wird nicht mehr Schiudluder >m Faß ohne Boden getrieben. Wir brauch n nicht diel Buben für die Wehrmacht, wir brauchen viel Kinder für die Nation! Au der Zukunft müssen verzweifeln die Kinderlosen, nicht die Kinderreichen. Denen wird, leid:/ doch unberechtigt, zu oft der Vorwurf gemacht mit der Frage: Weshalb überhaupt Mnder- zulage?

Ihnen gehören diese zwei Antworten:

1) machet es wie wir Kinderreichem Zeuget viele gesunde Kinder, dann erhaltet ihr sie auch, und

2) der Staat, die Nation, braucht starken Nachwuchs, aber nur erbgesunden.

Es wird zu oft übersehen, daß die Nation nur solche Kinderreiche fördert, welche selber erbgesund sind. Der Staat hat wahrlich kein Interesse daran, das Heer der Erbkranken, der Blödsinnigen, Fallsüchtigen usw. noch zu vermehren. Denn das kostet den Staat schon jetzt 1 Milliarde 200 Millionen Mark.

Das Gesetz der Kinderbeihilfen für erb- gesnnde Kinderreiche vergibt weder Almosen noch unverdiente Geschenke es ist eine Staatsnotwendigkeit. Es wird unrentabel sein, zn denSchlauen" gehören zu wollen Denn das Gesetz für den Familienlastenaus­gleich wird Junggesellen und ein oder zwei Kinder habende Eheleute besteuern.Volks­genosse", rief der Redner aus,dann wirst Lu zahlen müssen". Wenn nicht künftig jede deut­sche Familie 34 erbgesunde Kinder hat, dann tritt, langsam oder rasch, der Volkstod ein. Die Menschen werden jetzt älter wie früher. Dadurch fehlt der Nachwuchs umso mehr. Nicht unbemerkt aber bleibe: Das erbkranke Blut vermehrt sich rascher wie das erbgesmrdc. Feder Deutsche muß wissen, weshalb die Erb- usw.-Gcsetze erlassen worden sind.

Mit den Worten:Kinderreich ist jetzt in Deutschland ein Ehrenbcgrifs", endete der Redner. Reichsminister Heß aber sprach vor 64 000 Kinderreichen den Satz:Erbgesunde Kinder und Familien sind die Bürger erster Klaffe".

Starker, wohlverdienter Beifall. Kreis­leiter Oelschläger dankte dem Redner, der anschließend das Bekenntnis des RdK noch verlas. Die PO-Kapelle umrahmte musikalisch den Abend. Die beiden Nationallieder be­schlossen ihn. In der Zuhörerschaft bemerkte man Angehörige der Formationen, Führer, sowie Führerinnen; ferner zahlreiche poli­tische Leiter einschließlich des ersten vom Platze.

Nachsatz des Kreisbeauftragten deS Raffen- politischen Amts: Der französische Senator Barthou sagte kürzlich in der Kammer: In der gleichen Zeit, in der in Frankreich ein Kind geboren wird, sind es in Deutschland zwei, in Japan drei, in Rußland sieben und in China zwanzig! Das Verhältnis der Be­völkerungszahl verschiebt sich also immer mehr zu Ungunsten der westeuropäischen Völ­ker. Wenn auch die Kinderzahl im Deutschland des Dritten Reiches zunimmt, so genügt sie doch noch nicht, um die deutsche Zukunft zu gewährleisten. Wer an das Schicksal seiner Nachkommen denkt, beherzige die Mahnung!

Or. Weidner.

10 Gebote zur Brandverhütung

1. Laß kleine Kinder nie allein, denn sie sind unwissend und kennen die Feuers­gefahren nicht.

2. Halte deine Feuerungsanlagen in Haus. Hof und Betrieb in vorbildlicher Ordnung. Ein Fünftel aller Brände ent- stehen durch fehlerhafte oder vernachläs- sigte Feuerungsanlagen.

3. In Dachräumen soll nicht ge­raucht oder mit offenem Licht hantiert werden. Leicht brennbares Gerümpel. Heu oder Brennmaterial darf dort nicht untergebracht sein. Die Ein- und Aus-

^ gänge und die Treppen müssen stets frei­gehalten werden.

4. Leicht brennbare Gegenstände in Keller- räumen nicht in der Nähe geöffneter Fenster aufbewahren, die unmittelbar am Gehweg liegen.

ö. Brennbare Stoffe niemals unter Treppenaufgängen lagern, weil durch Verqualmung bei Feuer jeder Aus­gang unmöglich wird.

6. Brennmaterial vor, hinter oder in der Nähe des Ofens zu lagern, ist grobe Fahrlässigkeit.

7. Heiße Plätteisen stets aus feuer­sichere Unterlage stellen.

8. Durchgebrannte Sicherungen dürfen nicht geflickt werden. Sie sind durch neue zu ersetzen. Nur ordnungs­mäßig hergestellte und unterhaltene elek­trische Anlagen sind feuersicher.

9. Häufige Ursachen von Dachstuhlbränden - sind undichte Schornsteine und offene

Dachluken.

10. Reinigen von Kleidungs- und Wäsche­stücken mit Benzin führt zu Explosionen, wenn in näherer oder weiterer Umgebung eine offene Flamme (Gas-, Herd- oder Ofenfeuer) sich befindet. Die Benzin­dämpfe wandern unsichtbar bis zm Flamme und entzünden sich dort.

Viel Feuerschaden kann durch Aufklärung und Belehrung vermieden werden. Jeder­mann muß sich in den Dienst der Feuerver­hütung stellen, weil jeder Brand Bolksver- mögcn vernichtet, auch wenn der Schaden durch Versicherung gedeckt ist.