Glanzvoller Ehrenabend

Auch die deutsche Nationalhymne bei der ersten offiziellen Hochzeitsveranstaltung im Haag

Nationaler Sieg bei Madrid

Alle Stratzeoverbindungen -wische« Sseorlal «nd Madrid erobert

X Den Haag, 6. Januar.

Mit einem glanzvollen Ehrenabend im Haus der Künste und Wissenschasten im Haag nahmen die offiziellen Veranstaltun­gen aus Anlaß der Vermählung der hollän­dischen Kronprinzessin Juliana mit dem Prinzen Bernhard zu Lippe-Biesterfeld ihren Anfang. Der Ehrenabend, dem die- nigin und die ausländischen Gäste des Kö­nigshauses. darunter der Herzog von Kent, die Chefs der ausländischen Missionen mit den Militärattaches, die holländische Regie- rung. Generalität und Admiralität beiwohn­ten, wurde mit einem Willkommgruß an das Brautpaar eröffnet, nachdem die Königin »nd das Brautpaar mit den stehend ange­hörten Nationalhymnen Hollands und Deutschlands begrüßt worden waren. Es folgte der Brautchor ausLohengrin" in deutscher Sprache. Holländische und deutsche Volkslieder aus verschiedenen Jahrhunder­ten leiteten zu einem Ballett über. In der Pause hielten die Königin und das Braut­haar Cercle. Den zweiten Teil füllte die Auf­rührung eines musikalischen Einakters und die ApotheoseHuldigung die Niederlande und seiner überseeischen Gebiete" an das Prinzliche Brautpaar aus.

Bei der An- und Abfahrt wurden dem Brautpaar, der Königin und der Mutter des Prinzen Bernhard lebhafte Huldigungen von einer riesigen Menschenmenge bärge- bracht.

Ganz Holland hat in diesen Tagen ein fest­liches Gewand angelegt. Bis ins letzte Dorf wehen die rot-weiß-blauen und die Orange­fahnen, ziehen sich Girlanden die Häuser­fronten entlang und leuchten die Initialen der Kronprinzessin Juliana und ihres Bräutigams, des Prinzen Bernhard, die morgen Donnerstag den Bund fürs Leben schließen. Trotz der tiefgehenden politischen Meinungsverschiedenheiten bei den letzten Wahlen waren in dem kleinen Holland nicht weniger als 84 Parteien angetreten nimmt das ganze niederländische Volk ge­schlossen an dem Ereignis Anteil.

Schon seit IS. Dezember dauern die Feste. Mt Ausnahme der Weihnachtsfeiertage und des Neujahrstages gibt es täglich Konzerte. Festvorstellungen, Fackelzüge, Huldigungs- umzüge der Jugend, Festspiele usw. nicht nur im Haag selbst, sondern auch in den nahe- gelegenen Städten. Es gibt kein Schaufenster im ganzen Lande, das nicht die Bilder des Brautpaares zeigte, aber auch kaum einen Gegenstand, der nicht die Bilder oder die Initialen des Brautpaares trüge bis zu Bierdeckeln und Milchflaschen. In einem Schaufenster der Hauptstadt stehen Braut und Bräutigam als Wachspuppen

Veileid -es Führers an Frau Nehnüe

Berlin, 5. Januar.

Der Führer und Reichskanzler drahtete an die Gattm des verstorbenen Admirals Behncke:Zu dem schweren Verlust, den Sie durch das Hinscheiden Ihres Herrn Ge- mahls erlitten haben, spreche ich Ihnen meine herzliche Teilnahme aus. Die hohen Verdienste, die der Verstorbene sich in Krieg und Frieden um sein Vaterland, insbeson­dere um den Neuaufbau der Reichsmarine erworben hat, werden im deutschen Volke unvergessen bleiben."

Der Stellvertreter des Führers, Neichs- minister Rudolf Heß. drahtete:In tiefer Betrübnis über das Hinfcheiden Ihres Gat­ten bitte ich Sie, meines tiefen Mitgefühls versichert zu sein. Admiral Behncke wird fortleben als einer der hervorragendsten deutschen Seeoffiziere, der in Unternehmung

gen und Entscheidungen von weltgeschicht­licher Bedeutung sein großes Können erfolg­reich einsetzte und der so hervorragenden Anteil hat am Ausbau unserer neuen Kriegsmarine. Tie nationalsozialistische Be­wegung dankt ihm insonderheit, daß er seine Erfahrungen und seine bewährten Kräfte in den Dienst der Betreuung des Auslands- deutschtums gestellt hat und mitwirkte, die Bande zwischen Auslandsdeutschtum und Heimat eng zu gestalten. Ich werde ihn Per­sönlich stets in Erinnerung behalten als einen Mann von außergewöhnlich vorneh­mem Charakter."

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Tie Beisetzung ves verstorbenen Admirals Behncke in Lübeck mit Trauerparade findet am Freitag, dem 8. Januar, »m 13 Uhr, im Erb­begräbnis der Familie Behncke in Lübeck statt. Der Leiter der Auslandsorganisation der NS­DAP, Gauleiter Bohle, hat einen Aufruf er- laßen, in dem er die Verdienste des Verstorbenen um das Ileberseedeutschtum würdigt und feststellt' Seine Ratschläge und seine Kenntnisse sind mei­nen Mitarbeitern und mir immer besonders wertvoll gewesen!'

Glückwunschtelegramm des Führers

Ter Führer und Reichskanzler hat Ihrer Mast- Niederlande zur Vermählung Ihrer Kgl Schecken der Kronprinzessin Juliana und des Prinzen Bernhard telegraphisch seine Glückwünsche übermittelt.

Erweiterung der Weihnachtsamnestie

Nachdem König Boris von Bulgarien anläßlich des bulgarischen Weihnachtsfestes am Dienstag 389 Gefangene, die von Zivilgerichten verurteilt worden waren, begnadigt hatte, wurde heute durch ünen neuen Gnadenakt hundert Verurteilten bulgarischer Militärgerichte die Strafe erlassen.

Toledo. 6. Januar.

Der außerordentliche Erfolg der nationa- len Truppen bei Madrid in den letzten Tagen läßt sich erst heute nach Bekanntwer­den der Einzelheiten richtig abschätzen. Die Bolschewisten verloren 3 Tanks, 6 Geschütze, zahlreiche Maschinengewehre und etwa 1000 Mann. Der nationale Angriff war nach einem Plan, den General Lrgaz ausgear­beitet hatte,'vorgetragen worden. DaS Ziel des Angriffes, die Straße nach La Co- runa zu unterbrechen und Escorial abzu- schneiden, wurde erreicht. Die Bolschewisten haben nun keine Straßenverbindung mehr zwischen Escorial und Madrid, sondern sind aus das wegelose Gucldarama-Gebirge an­gewiesen. Ebenso sind die dicht im Gebirge stehenden bolschewistischen Truppen des Ge­nerals Mangada von der Straße abge- schnitten. Damit ist die Umfassung Madrids von der Westseite her praktisch vollständig geworden. Tie neue Lage brachte ferner eine beträchtliche Verkürzung der nationalen Front mit sich.

Als die bolschewistische Verteidigung unter dem Ansturm der nationalen Truppen zu- sammenbrach. versuchten französische und sowjetrussische Offiziere durch Nevolver- schüsse die Fliehenden vergeblich zum äußer­sten Widerstand zu zwingen. Die roten Hör- den sammelten sich trotzdem erst in Fort von Escorial del Castillo wieder, wo sie aber ein- gekreist wurden. Sie mutzten sich den natio­nalen Truppen ergeben. Unter den Gefange­nen befanden sich 4 französische Offi­ziere. l Major. 1 Hauptmann und 2 Leutnants. Der Erfolg des Angriffes wird in militärischen Kreisen in erster Linie der sorgfältigen Fenervorbereitung zuge- schrieben, die die Durchführung der Pläne des General Orgaz einleitete. Artillerie und zahlreiche Bombenflugzeuge hatten die bol­schewistischen Stellungen sturmreif gemacht. Es hatte sich dabei um den größten Angriff von Bombenflugzeugen gehandelt, der im Kampfe gegen die spanischen Bolschewisten bisher im freien Gelände durchgesührt wurde.

Wer im Slastzavs fitzi...

Heuchlerisch« Unterstellungen der ^ französischen Presse

In Pariser Politischen Kreisen ist nach dem Abschluß des englisch-italienischen Ab­kommens die Hoffnung ausgesprochen wor­den, daß die ungeschwächte Verbindung zwi­schen Ronr und Berlin aus die deutsche Po­litik einenmäßigenden Einfluß" haben möge. Darin liegt richtig betrachtet eine heuchlerische Unterstellung gegenüber Deutschland und schließlich auch eine offenbare Verkennung der Absichten Italiens.

Zunächst: wo sollen wir unsmäßigen"? Nachdem Deutschland seine volle Wehrsrei- heit und seine unbeschränkte Souveränität zurückgenommen hat, treten wir innerhalb Europas gegenüber keinem Staat mit ein­seitigen Forderungen auf. Nach wie vor steht unsere Bereitschaft fest, mit allen Nachbarn zweiseitige Nichtangrisfsver- träge abzuschließen, die allen Beteiligten das Gefühl der unbedingten Sicherheit geben würden. Unsere Politik gegenüber Polen. Oesterreich und Italien hat den Beweis er­bracht, daß wir praktische Friedens- und Aufbaupoutik treiben wollen. Auf dem Ge­biete der Rüstungen befinden wir uns dauernd im Nachzug und tun nur das, was n o tw e n d i g ist, um unsere Grenzen gegen alle Angriffsmöglichkeiten zu schützen. Aus dem Gebiet der Seerüstung ist heute Deutsch­land der einzige Staat, der sich noch im Verhältnis zur führenden englischen See­macht freiwillig weitgehenden quan­titativen Beschränkungen unterwirft. Was unsere Einstellung gegenüber Sowjetrußland betrifft, so ist sie einzig auf dem Willen be­gründet, uns gegen die klar erkannte Gefahr der bolschewistischen Weltrevolution unter allen Umständen zu sichern.

Meinen diebesorgten" französischen Poli­tiker etwa Spanien? Wer im Glas­hause sitzt, sollte wirklich nicht mit Steinen werfen. T-ie Tatsache, daß cun Seiten der spanischen Noten heute die inter­nationalen Bataillone den Ton anqeben und die nationale Einigung Spaniens verzögern, wird wohl niemand inehr im Ernst zu be­streiten wagen. Daß dieFreiwilligen" die­ser Bataillone zu einem sehr großen Teil aus Frankreich stammen, daß die Waffen und die Ausrüstung für sie auch in erheblichem Ausmaß über die Phrenäen- grenze gekommen sind, daS ist im französi­schen Parlament selbst festgelegt worden. General Franco dagegen stützt sich fast aus­schließlich aus die Söhne des nationalen Spanien. In derNeuen Zürcher Zeitung", die doch gewiß nicht imVerdacht" steht, gegenüber dem Nationalsozialismus oder dem Faschismus wohlwollend eingestellt zu sein, gelangt einschweizerischer Beobachter" zu der Feststellung, daß alle Berichte über eine Unterstützung der Armee Franco durch ausländische Kräfte maßlos übertrie­ben sind. Madrid, so heißt es in diesem neu­

Nor Franco kann die Ordnung wieder Herstellen"

Der Cortes-Abaeordnete und frühere spa- nifche Finanzminister M. Ventosa ver­öffentlicht in dem rechtsgerichtetenJour" einen Artikel über die Ereignisse in Spanien. Er gibt zunächst der Ueberzeugung Ausdruck, daß eine Vermittlung angesichts der von den Roten begangenen Greueltaten unmöglich sei. Wie könne man jetzt ein gemeinsames Leben anfbauen wollen für diejenigen Familien, die ausgeraubt und deren Mitglieder hinge­schlachtet wurden, und für diejenigen, die diese Verbrechen begangen haben. Unter die­sen Umständen sei es unmöglich, eine Gerech­tigkeit einzusühren, die unumgänglich sei sür die Wiederaufnahme des normalen Lebens. Es gebe nur eine Lösung der spanischen Frage: Das sei ein Sieg, durch den der Geg­ner völlig vernichtet werde. Die einzige Mög­lichkeit. in Spanien die Ordnung wieder her­zustellen. sei der Sieg der Nationalisten.

Mitten im Kriege gebe es in Spanien er­greifende Kontraste. In den von den Roten besetzten Gebieten herrsche ein unvorstell­bares Chaos, und wer nur irgend könne, darunter alle früheren Abgeordneten von Madrid und Barcelona, verkäste fluchtartig das Land. Dagegen seien in den von den Nationalisten beherrschten Gebieten die Lebensbedingungen vollständig normal. Nie­mand versuche zu flüchten, im Gegenteil, viele suchten in diesen Gebieten Zuflucht. Eine gute Seite habe die spanische Tragödie: Die großartige Reaktion der spanischen Jugend, gegen die bolschewistische Drohung,dieseHugend, die setzt freiwillig und mit Begeisterung ihr Leben opfere. Es handle sich nicht um einen militärischen Ausstand, sondern um eine nationale Bewegung. Hätte es in Rußland eine solche Volksbewegung gegeben, so hätte es niemals eine bolschewistische Diktatur gegeben! Wenn also der Sieg Francos die einzige Rettung bleibe, so komme man zu dem Schluß: Beschleunigung des Sieges. Wenn es keine Einmischung ausländischer Bolsche­wisten in Spanien gegeben hätte, so wäre der Krieg schon längst mit einem Sieg be­endet worden.

kralen Bericht, wäre sicherlich schon in der ersten Novemberhälste gefallen, wenn Franco über jene ausländischen Hilfskräfte verfügt Hütte, die eine gewisse Presse bei ihm festge­stellt haben wollte. Die Nachrichten über deutsche Divisionen", die in Cadiz gelandet sein sollen, werden ausdrücklich in das Reich der Fabel verwiesen, während andererseits bestätigt wird, daß die Leitung auf Seiten der Roten längst in ausländische Hände übergegangen ist.

So uegen die Dünge m Wirmcyrerr. Was Deutschland in Abwehr und Vergeltung bol­schewistischer Teeräubermethoden durchführt, liegt durchaus auf der Linie dessen, was England unternommen hat, als der Damp­ferGebel Zerjon" von einem Kreuzer der spanischen Roten angehalten und durchsucht wurde. Auch gegenüber dem General Franco tritt England jetzt im Zusammenhang mit neuen Zwischenfällen sehr energisch auf, wo­bei sich allerdings noch Herausstellen muß, ob man sich in jedem Fall an die richtige Adresse gewandt hat, oder ob nicht irrtüm­licherweise rote Seeräuberschisfe für Schisse der nationalen Regierung gehalten wurden.

Wir haben es also wirklich nicht nötig, uns Mäßigung anraten zu lassen. Wir brauchen es allerdings auch nicht zu ver­heimlichen, daß wir an dem Siege des Gene­rals Franco schon darum interessiert sind, weil im anderen Falle die bolsche­wistische Gefahr für Europa rie­sengroß werden könnte. Dabei stehen wir in diesem Falle durchaus nicht in der ersten Linie der bedrohten Front. Gerade im Zusammenhang mit dem englisch-italieni­schen Abkommen legt die italienische Presse den entscheidenden Ton darauf, daß die Ver­einbarung über die Aufrechterhaltung des Status quo im Mittelmeer in erster Linie gegen die Gefahr eines katalanischen Sowjet­staates unter der Kontolle Moskaus gerichtet sein muß. Obgleich, so sagt dieTribuna", die italienisch-englische Verständigung gegen keine andere Macht gerichtet sei, bilde sie doch eineWarnung, die an eineg a n z bestimmte Adresse" gerichtet sei. Wer Ohren hat zu hören, der höre."

Die Leute müssen schon mit Blindheit ge­schlagen sein, die sich unter solchen Umstän­den und angesichts solcher Zeichen, der Spe­kulation hingeben können, daß Nom einen Druck auf Verlin in dem Sinne ansüben könnte, die Einstellung gegenüber dem Bol­schewismus und in der spanischen Frage ab- znschwächen bzw. zu ändern.

Acht von neun Kommunisten Juden!

In Warschau wurde der von der Polizei schon lange gesuchte jüdische Agent der Komin­tern Gryuszpan und drei weitere Juden wegen kommunistischer Betätigung verduftet. Von fünf in Lodz wegen sjaatsfemdlichsr Betätigung verurteilten Kommunisten waren vier Juden.

Brite in China ermordet

In Kwangtschauwan südwestlich von Kanton wurde der britische Zollbeamte Paget von Schmugglern ermordet.

politische Lrursnacherchien

Schulfeiern für H. St. Chamberlain

Der Neichserziehungsminister hat angeordnet, daß am S. Januar an allen deutschen höheren Schulen des 19. Todestages Houston Stewart Chamberlains in würdiger Form gedacht wird, der alsSeher des Dritten Reiches" und durch seine in aufopfernder Art errungenen For­schungen und unermüdlichen Mahnungen dem großen nationalsozialistischen Umbruch wesentlich den Boden hat bereiten helfen und sich als einer der ersten geistig Großen Deutschlands zum Füh­rer bekannt hat.

Mitglieder des Volksgerichtshofes

Zu ehrenamtlichen Mitgliedern des Volksgerichts­hofes für fünf Jahre wurden ernannt: SA.-Ober- gruppensührer Böckenhauer-München, SA.» Gruppenführer von Höraus-München, SA.» Brigadesührer B u n g e - München, SA.-Brigade- sührer Hauer-Stuttgart. SA.-Oberführer Kaul - Berlin, Major der Schutzpolizei. Meyß - ner-Berlin. Major der Schutzpolizei. HeSke» Königsberg (Preußen). Major der Schutzpolizei von G r o l l m a n n - Berlin und NSKK.-Ober- führer P a u l - Freiberg (Sachsen).

Erinnerungstresfen in Lippe

Zur Erinnerung an die geschichtlichen Januar­wahlen 1933 in Lippe-Detmold Jindet vom 16. bis 19. Januar in Detmold ein Erinnerungstref­fen statt, bei dem die Parteigenossen Neichs- minister Dr. Frick. Reichsleiter Alfred Rosen­berg und Reichsminister Rust sprechen wer­den.

Omnibus von EtsenbabliZlig ermi

Zwölf Verletzte und ein Toter

Mainz, 5. Januar.

Wie die Reichsbahndirektion Mainz mite teilt, wurde am Dienstag früh,5.30 Uhr auf dem bewachten Uebergang an der Strecke MainzDarmstadt bei der Blockstelle Schönauerhof ein mit Arbeitern besetzter Kraftomnibus von dem Leerzug 4704 erfaßt und zur Seite geschlendert. Nach einer er­gänzenden Meldung aus Rüdesheim wurden bei dem Zusammenstoß insgesamt 18 Per­sonen verletzt, darunter 7 schwer. Einer der Verunglückten, Peter Klingle r au» Gräfenhausen bei Darmstadt, ist im Stadt- krankenhaus Mainz seinen Verletzungen er­legen.

Noch ein Eisenbahnunsakl-bei Erfurt

Erfurt, 5. Januar.

Zwischen den Bahnhöfen Bad Franken- Hausen und Esperstedt fuhr ein Kleinper­sonenzug auf einen aus freier Strecke stehen­den Personenwagen, der infolge des Gefällt aus dem Bahnhof Bad Frankenhausen abge­rollt war. auf. Der Personenwagen wurde bei dem Zusammenstoß zertrümmert und a«S dem Gleis gehoben. Die Lokomotive des Kleinpersonenzuges stürzte um. der Pack­wagen entgleiste. Lokomotivführer, Heizer und ein Schaffner sowie 16 Reisende des Zuges wurden leicht verletzt. Die Reisern den konnten nach ärztlicher Untersuchung dk- Reise fortsetzen.

Kenia! Atatürk - Erbe AabarvM

Lg. London, 6. Januar

Nach einer Meldung aus Istanbul, die noch der Bestätigung bedarf, haben die Basen des levantinischen Wafsengroßhänd- lers Sir Basil Zaha ross, die beide das 80. Lebensjahr bereits überschritten haben und als nächste Verwandte das Gesamterbe des durch daS Blut vieler Völker zu un­ermeßlichem Reichtum gelangten Wasfen- händlers und -erzeugers antreten hätten sol­len daraus zugunsten des türkischen Staats­präsidenten Kemal Atatürk verzichtet. Bestätigt sich diese Nachricht, hätte Zaharofss Vermögen zum ersten Male zugunsten eines Volkes und nicht gegen di« Völker gewirkt.

Trotz GoMoseobewegMg über- Mke Mecken

Moskau, 6. Jan. Auf den 6. Januar fällt nach dem früheren russischen (julianischen) Ka­lender. der für die griechisch-katholische Kirche immer noch gültig ist, das orthodoxe Weih­nachtszeit. Wie jedesmal an hohen kirchlichen Festtagen, waren auch diesmal die wenigen noch nicht zerstörten oder geschlossenen Kirchen Moskaus in geradezu unvorstellbarer Weise überfüllt. Der Andrang der Gläubigen war so groß, daß schon Stunden vor dem Beginn des Gottesdienstes die Menge in den Kirchen Kopf au Kopf stand, während am späten Abend das Gedränge direkt lebensgefährlich wnrde. Hunderte von Menschen standen vor den Kir­chen in Schnee und Frost auf der Straße, um zu versuchen, doch noch in das Kircheninncre zu gelangen. Bekanntlich gab es in Moskau vor der Revolution über 800 Kirchen, während jetzt für die Millionen zählende Bevölke­rung nur noch ungefähr dreißig Kirchen für Gottesdienstzwccke freigegeben sind.

Der gewaltige Andrang in die letzten übrig gebliebenen Kirchen steht in bemerkenswertem Gegensatz zu den Behauptungen der Sowjet- Presse und der Gottlosenbeweg-ung, wonach die Zahl der Gläubigen auf einen Verschwindens kleinen Rest znsammengeschrumpft sein soll. So schrieb die bolschewistischePratvda" an­läßlich der allgemeinen Volkszählung, die Zählung werde ergeben, daß die Zahl der Ast« Hänger religiöser Bekenntnisseüberaus un­bedeutend" Fs.