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Birkenfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
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nommen. Im übrig, gelten die vom Werberat der deutschen Wirtschaft ausgestellt.Bestimmungen. Vordrucke stehen zur Dersllgung. Zurzeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. X1I.3S: über4100. Verlag u. Rotationsdruck : C. Meeh'sche Buchdruckerei, Inh. Fr. Biesinger, Neuenbürg.
Nr. 4
Neuenbürg» Donnerstag den 7. Januar 1S37
SS. Jahrgang
Die Watzmolm-Vergsteiger noch nicht gerettet
Wiederaufnahme der Rettungsversuche am Donnerstag früh
Berchtesgaden, 8. Jan. Die Hoffnung, daß die beiden Münchner Bersteiger Frey, die nun schon seit sechs Tagen in der Watzmann-Ostwand hängen, am Mittwoch endlich aus ihrer furchtbaren Lage befreit werden würden, hat sich leider nicht erfüllt. Die beiden Kletterer müssen auch die Nacht zum Donnerstag in der Wand verbringen.
Am Mittwoch abend machte Förster Hellersberg, der seit Tagen von Bartholomä aus das Drama an der Watzmann-Ostwand verfolgt, folgende Angaben:
Am Mittwoch gegen 14.30 Uhr befanden sich die beiden Bergsteiger schätzungsweise noch 100 Meter unterhalb des Gipfels. Sie machten den Eindruck völliger Erschöpfung. Zu 30 Meter Aufstieg benötigten die Leiden über eine Stunde. Gegen 15 Uhr hatte man den Eindruck, als ob die beiden Münchner Vorbereitungen zu einem neuen Biwak treffen wollten. Die Rettungsexpedition unternahm vom Gipel aus wiederholt Versuche, mit den beiden Kletterern in Verbindung zu kommen. Alle Bemühungen blieben jedoch erfolglos, so- daß die Rettnngsexpedition den Abstieg zur WimLachgriemsalm antrat, um am Donnerstag in aller Frühe mit neuem Hilfsgerät das Rettnngswerk erneut in Angriff zn nehmen. Die Expedition will am Donnerstag früh schon um 9 Uhr auf dem Gipfel sein.
Nach Auffassung des Försters hängt die Rettung der beiden Bergsteiger einzig und allein vom Wetter ab. Bringt der Donnerstag keinen Neuschnee und damit keine unmittelbare Lawinengefahr, dann dürfte die Rettung gelingen.
Wie der Leiter der alpinen Rettungsstelle München mitteilt, sind am Mittwoch gegen 20 Uhr 45 Mann Militär mit Ausrüstungsgegenständen und Bergnngsmaterial zur Wimbach- griemsalm aufgestiegen. -Sie setzen die Nacht über langsam den Aufstieg fort, damit die Rettungsexpedition selbst ohne Verzug am Morgen mit frischer Kraft Nachkommen kann.
Wenn die beiden Bergsteiger die Nacht überstehen, so hofft man sie am Donnerstag bestimmt bergen zn können
Deutschlands Rolle im Sonauraum
Krofta über politische Fragen der Gegenwart Rom, 6. Januar.
Die römischen Morgenblätter veröffentlichen auszugsweise eine Unterredung des tschechoslowakischen Außenministers Krofta mit einem Vertreter der Agenzia „Stefani". Krofta erklärte, man habe in der Tschechoslowakei mit Befriedigung festgestellt, daß Ungarn ein einseitiges Vorgehen in der Frage der Rüstungsgleichberechtigung nicht beabsichtige. Diese ungarische Zusicherung erwecke die Hoffnung auf die Möglichkeit einer vorläufigen Verständigung in dieser heiklen Frage. Er sei überzeugt, daß man eine befriedigende Lösung finden werde, die das mitteleuropäische Gleichgewicht nicht störe. Natürlich, so betonte Krofta, werde hierbei viel von der italienischen Politik abhängen, deren Wiederannäherung an Deutschland die mitteleuropäische Zusammenarbeit erleichtere. Denn niemals habe jemand beabsichtigt, Italien oder Deutschland von ihren Interessen in Mitteleuropa abdrängen zu wollen. Es sei nicht unangebracht, daran zu erinnern, daß der tschechoslowakische Ministerpräsident Hodza in seinem Donauplan gerade die Zusammenarbeit mit Italien und Deutschland als unerläßlich notwendig für jede Lösung der initteleuropäischen Frage gefordert habe.
Im weiteren Verlaus der Unterredung erklärte Krofta, die Beziehungen zwischen Berlin und Prag seien in g n n st i g e r E n ! w i ck l n n g b e g r i s s e n, so daß man daraus Gutes für die Zukunft erhoffen könne, lieber den jugoslawisch- bulgarischen Pakt befragt, betonte er, daß dieser für die Befriedung im Balkangebiet von Bedeutung sei und fügte hinzu, eine entsprechende Verständigung zwischen der Tschechoslowakei und Bulgarien sei ebenfalls nicht ausgeschlossen.
USA sperrt Waffenausfuhr
Die NolslandsenNtvliehimg des amerikanischen VarlamentS
Washington, 6. Jan. Die Notstands- cntschlietzung, die die Ausfuhr von Kriegs- inatcrial nach Spanien verbietet, wurde am Mittwoch in beiden Häusern des Kongresses gleichzeitig eingereicht. Im Senat wurde sie von Senator Pittman, dem Vorsitzenden des Autzenausschuffes des Senats, eingebracht. Der Senat beschloß die Annahme.
Die Entschließung hebt alle bereits gewährten Lizenzen für Waffensendungen an die spanischen Bolschewisten auf. Die Entschließung bezeichnet die Kämpfe in Spanien als einen „Krieg von ungewöhnlicher Brutalität, der sich über die Grenzen Spaniens hinaus anszndehnen droht". Die Ausfuhr von Waffen, Munition und Kriegsmaterial an eine der beiden kämpfenden Parteien ist, so heißt es in der Entschließung weiter, gefährlich für die Sicherheit und den Frieden der Vereinigten Staaten und verstößt gegen die Politik der Nichteinmischung der amerikanischen Regierung in interne Angelegenheiten eines fremden Staates, wie sie vom Präsidenten bereits zum Ansdruck gebracht worden ist. Es besteht ein Notstand, der eine sofortige gesetzgeberische Handlung erfordert.
Die Entschließung führ l»ie Verhängung einer Geldstrafe von 10M0 Dollar oder von fünf Jahren Gefängnis oder beides für denjenigen vor, der „Waffen, Munition oder Kriegsmaterial von irgendeinem Ort der Vereinigten Staaten oder deren Besitzungen nach Spanien oder nach irgendeinem anderen fremden Lande ausführt zwecks Weiterbeförderung nach Spanien zur Verwendung für eine der sich dort gegenüberstehenden Parteien. In der Entschließung werden als Kriegsmaterial alle Waren bezeichnet, die von Präsident Roosevelt in seiner Proklamation von 10.4.3L anfgeführt wurden und in der Munitionssendungen zur Verwendung im italienisch-abes- sinischen Krieg verboten wurden.
Das Ausfuhrverbot wird wirksam, sobald die Entschließung Gesetzeskraft erlangt hat. Es bleibt wirksam, bis „nach Ansicht des Präsidenten -die in dieser Entschließung beschriebenen Zustände nicht mehr bestehen."
Notstandsentschließung vom Repräsentantenhaus angenommen
Washington, 7. Jan. Das Repräsentantenhaus nahm die von Senator Pittman einge- brachte Entschließung, die die Ausfuhr von Kriegsmaterial nach Spanien verbietet, an.
Die Notstandsentschließung wurde darauf sofort dem Weißen Haus zur Unterzeichnung weitergeleitet.
Grober Waffeniransport zueüügehalten
Newhork, 6. Jan. Der Frachtbampfer „Mar Cantabrico" mit einer Ladung von Kriegsmaterial im Werte von 2 7vo ovo Dollar für die spanischen Roten wurde kurz «ach seiner Ausfahrt auf der Höhe von Sandy Hovk noch innerhalb der Drei-Meilen-Zone von einem Küstenwachflugzeug und einem Wachschiff angehalten und zur Umkehr gezwungen. Der Dampfer hat daraufhin gewendet und befindet sich auf der Rückfahrt in den Newhorker Hafen.
... aber wieder keeigekaffe«
Eine spätere Meldung lautet:
Der auf der Höhe von Sanöh Hook aus Befehl des Kommandanten Bahlis der Küstenwache angehaltene Frachtdampfer „Mar Cantabrico", der 18 in Kisten verpackte Flugzeuge für lllot-Zfranicn an Bord hat, ist wieder frei- gelassen worden. Das Küstenwachschiff hat den „Mar Cantabrico" bis zur Dreimeilengrenze gebracht. Der Dampfer hat um 22.15 Uhr MEZ nach Passieren des Amvrose-Lenchtschif- fes das offene Meer erreicht und damit die Hoheitsgewäffer der Vereinigten Staaten ver. lassen.
Die Anhaltung des Dampfers und seine schnelle Freilassung hat folgende Vorgeschichte: 15 Minuten vor der mit aller Eile betriebenen Abfahrt des „Mar Eantabrico" vom Brooklyn-Pier war ein Reisevertreter der amerikanischen Flieger Bertacosta und Kapitän Gordonberry, die kurze Zeit für die Bolschewisten in Spanien gekämpft hatten, erschienen. Der Newhorker Bundesrichter hatte diesem Rechtsvertreter einen Beschlagnahmebefehl gewährt, da Leide Flieger auf je 6100 Dollar Gehalt für ihre Flugdienste in Spanien klagten. Die Gerichtsbeamten trafen jedoch am Brooklhnpier erst nach Abfahrt des „Mar Cantabrico" ein. Da der Beschlagnahmebefehl jedoch gegen die Schiffsladung anstatt gegen das Schiff selbst gerichtet war, hob Kommandant Bahlis den Befehl, den Dampfer an den Pier zurückznbringen, wieder ans.
zählt würde. Gleichzeitig gab Moskau dem Kapitän der Sowjetmarine, Jukoff, deck Befehl, die Operationen gegen deutsche Schiffe zu leiten. Die Roten in Valencia ordneten dann die Verschärfung der Maßnahmen aeaen die deutschen Schiffe an..."
Selbst der Pariser „Figaro", der sich Seitenhiebe auf das nationalsozialistische Deutsche Reich nicht versagen kann, führt das hochfahrende Auftreten Valencias gegen das Reich auf den Einfluß Moskaus zurück. DaS Blatt hebt hervor, daß man nicht vergessen dürfe, daß nach Ansicht der besten Sachkenner das diplomatische Spiel Mos« kaus darin besteht, andere zum Sturmbö^ zu machen. Es wendet sich auch dagegen, daß Frankreich mit den Kommunisten und Anarchisten in Valencia und Barcelona gemeinsames Spiel macht; die französischen Interessen mit der Sache der Dritten Internationale zu verbinden, sei verbrecherisch.
Dev Wiener Universitätsprofessor für Völ- kerrecht, Dr. Alfred Verdroß, erklärt Zei- tungsberichterstatteru gegenüber u. a., daß m dem bekannten ,.Palos"-Zwischenfall das RechteindeutigaufderSertedeS Deutschen Reiches stehe. Jede Re- des Deutschen Reiches sei völkerrechtlich zulässig, jede Gegenrepressalie der roten Machthaber in Valencia neuer Rechtsbruch.,
MtktvtmWrahtuilg des Führers
an Gauleiter und Reichsstatthalter Wilh. Murr X Stuttgart, 5. Januar.
Unter den bei Gauleiter und Reichsstatthalter Murr drahtlich und schriftlich ein- gegangenen zahlreichen Glückwünschen befindet sich auch folgende Drahtung des Führers: ^Für Ihr treues Gedenken und die guten Wünsche zum Jahreswechsel, die ich herzlich erwidere, sage ich Ihnen meinen besten Dank. Adolf Hitler." Der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, drahtete: „Zum Jahreswechsel wünsche ich von ganzem Herzen Gesundheit und Glück für erfolgreiche Arbeit am Werk des Führers." Die Drahtung des Ministerpräsidenten Hermann Gbring lautet: „An der Jahreswende übermittle ich Ihnen in alter Kampfverbundenheit herzliche Glückwünsche für das kommende Jahr, das uns in bewährtem Kameradschaftsgeist zu gemeinsamer Arbeit am großen Werk des Führers erneut verbinden soll."
Ministerpräsident Mergenthaler hat vom Führer folgende Drahtung erhalten: „Für Ihr treues Gedenken und die guten Wünsche zum Jahreswechsel die ich herzlich erwidere, sage ich Ihnen meinen herzlichen Dank."
Befristete Aufforderung an die Noten
Binnen drei Tagen mutz Fahrgast und Restladung der „Polos"
freigegeben werde«
X Berlin, 5. Januar.
Der Admiral der deutschen Seestreitkräfte in den spanischen Gewässern hat über den Kreuzer „Königsberg" folgenden Funk-spruch an die roten Ata chthaber in Valencia gerichtet: „Nachdem nunmehr die beiden Dampfer Aragon' und Maria Juquera' von l deutschen Seestreitkräften beschlagnahmt worden sind, wird nochmals die Auslieferung des Fahrgastes und der Restladung des Dampfers ,Palos' gegen Freigabe der beschlagnahmten spanischen Dampfer gefordert. Sollte binnen drei Tagen, bis zum 8. Januar, 8 Uhr vormitkdgs, die Auslieferung nicht erfolgt sein, werden die Dampfer und ihre Ladungen von der deutschen Regierung unter Abrechnung mit der von ihr anerkannten spanischen Regierung verwertet werden. Falls Wiederholung eines Piratenaktes gegen deutsche Handelsschiffe erfolgen sollte, wird die deutsche Regierung genötigt sein, weitere Maßnahmen zu ergreifen."
Die eigentlichen Drahtziehehwer roten See» ränberaktioncn in den spanischen Gewässern kennzeichnet auf Grund besonders guter Informationen der Pariser „Matin", der n. a. schreibt: „Moskau arbeite: daran, die Spannung zu verschärfen; Moskaus Plan, aus den spanischen Ereig
nissen NuHM M' stehen, um in Westeuropa eine .gefährliche Zone' zu schaffen, die emen europäischen Streitfall entstehen lassen könnte, tritt nunmehr in den Bereich der Wirklichkeit. . . Mit einer unvergleichlichen Hast wandte der bolschewistische Jude Nosen- berg seinen Einfluß in Valencia auf, damit dieses bei den baskischen Machthabern darauf dringe, die Angelegenheit (des deutschen Dampfers ,Palos') n i ch t auf freundschaftliche Weise beizulegen. Der Vertreter der Sowjets in Bilbao, Tumanoff, erhielt gleiche Anweisungen. Die Basken wollten gerade, und zwar auf Grund von aus dem Auslande kommenden Mäßigungsratschlü- geu, eine Regelung treffen, die zu einer Entspannung geführt hätte, als bei Tnmanoff zwei Sonderkuriero von Moses Rosenberg namens Bergmann und Wassiljesf eiutrafon. die ihm geheime Anweisungen Rosenbergs brachten, ans Grund deren er bei den baskischen Machthabern erreichte, daß ein Teil der Ladung und der Fahrgast des deut- scheu Dampfers ,Palos' sestgehalten wurden. Nachdem Moskau in Bilbao einen wichtigen Punkt erreicht hatte, beschloß cs, die Lage im cantabrischen Meer bis zun: letzten aus- znnntzen, um zu erreichen, daß auch noch das Mittelmecrbecken zur gefährlichen Zone' ge
Sr. Llprmt Oberbürgermeister und StabtprtWent der Reichsbauptstadt
X Berlin, 6. Januar.
Der Führer und Reichskanzler hat mit Erlaß vom 5. Januar den bisherigen Staatskommissar Dr. Julius Lippert zum Oberbürgermeister und Stadtpräsidenten der Reichshauptstadt Berlin ernannt.
Dr. Lippert wurde 1895 in Basel geboren. Bei Beginn des Weltkrieges meldete er sich als Kriegsfreiwilliger und wurde in der Tankschlacht bei Cambrai als Führer eines Jnfan- teriegeschützzuges schwer verwundet. 1927- wurde er Schriftleiter des „Angriff" und 1923 in das Berliner Stadtparlament berufen. Als langjähriger Führer der nationalsozialistischen Stadtverordnetenfraktion war er mit den Berliner Verhältnissen bestens vertraut, so daß er im März 1933 znm Staatskommissar ernannt wurde. In dieser Stellung hat er die Stadtverwaltung neu anfgebaut und maßgebend an der Gesundung der Berliner Verhältnisse mitgewirkt.
„ELWmsrdversutb' Frankfurters?
xl. Paris, 6. Januar
Nach einer Meldung des „Matin" aus Gens soll der jüdische Mörder David Frankfurter in seiner Gefängniszelle versucht haben, sich mit einer Glasscherbe die Pulsader zu öffnen. Ter Gefüngniswärter hat ihn jedoch bei diesem Versuch überrascht und seine Durchführung verhindert