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Birkenfelder, Calmbach er und Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
en S Rpfg., aE
Nr. S
Neuenbürg, Dienstag den 8. Januar 1V37
98. Jahrgang
Admiral Vaul Vehrnke s
Berlin, Jan. In den Abendstunden des t. Januar 1937 verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit der frühere Chef der Marinelei- tung, Admiral Paul Behncke.
Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine widmet dem verstorbenen Admiral folgenden Nachruf:
„Am 1. Januar verschied im 71. Lebensjahre Admiral Paul Behncke, Ritter des Ordens Pour le Meritc.
Mit ihm geht ein Führer von uns, der durch das Wesen und Wirken seiner klaren und lauteren Persönlichkeit seinen Namen in die Geschichte der Kriegsmarine eingetragen hat.
Vornehm im Denken, unbeirrbar im Ziel- erkenncn und Zielsetzen, gradlinig und folgerichtig im Handeln, kühn im Wagen, steht der Mitarbeiter des Großadmirals von Tirpitz, her Führer des Spitzengeschwaders in der Skagerrak-Schlacht, der Seebefehlshaber bei der Eroberung der baltischen Inseln, der Mitschöpfer und Vorkämpfer der Reichsmarine vor unseren Augen.
In stolzer Trauer senkt die Kriegsmarine ihre Flaggen an der Bahre dieses Führers der Marine, dieses ritterlichen Seemannes und vorbildlichen Soldaten.
Raeder, Generaladmiral,
Dr. honoris causa, Oberbefehlshaber der Kriegsmarine."
Arri Versftetzrr ir> Serznst
Rettung so gut wie ausgeschlossen München, 4. Januar.
Die beiden Münchener Bergsteiger, der 19 Jahre alte Franz Frey und sein gleichnamiger Vetter, der 21 Jahre alt ist. unternahmen in diesen Tagen trotz mehrfacher Warnung den wahnsinnigen Versuch einer Winterdurchkletternng der Watz ma n n - O stw a n d. Am Neujahrstage stiegen sie in die Wand ein. Infolge des Wettersturzes gerieten sie am Sonntag in Bergnot. Sie können weder vorwärts noch rückwärts, da sie bis zu den Hüften im Neuschnee waten müssen. Eine Rettung in absehbarer Zeit ist so gut wie ^ausgeschlossen. Die einzige Hilfe, die ihnen in ihrer bedrängten Lage augenblicklich geboten werden könnte, ist der Versuch, mit Hilfe eines Flugzeuges ihnen Lebensmittel, Wäsche usw. zuzuwerfcn. Auch das ist außerordentlich schwierig, denn die beiden Bergsteiger befinden sich auf einem schmalen Gratvorsprung, wo nur eine kleine ebene Fläche ist, so daß. wenia.-Walirscheinlichkei!
MMWerwesiuocn, liegt ziemlich genau in der Mitte der Ostlvand, und zwar 1000 Meter über dem Königsce unterhalb der Watzmann-Südspitze.
Einem Flugzeug der Luftsport-Landes- arnppe 14 ist es am Montag um 16 Uhr gelungen, die beiden in Not geratenen Bergsteiger mit Lebensmittel und Decken zu versorgen. Das Flugzeug konnte bis aus 50 Meter zu den Bergsteigern herunterstoßen und fünf Pakete mit Lebensmitteln, Decken und Aus- riistnttgsgegenständen abwerfen, die sämtlich in der Nähe der beiden jungen Leute niederfielen. Ein Paket und eine wollene Decke landeten sogar unmittelbar neben den Verunglückten, die sich am Leben befinden, aber anscheinend sehr erschöpft sind. Man konnte deutlich beobachten, wie sie versuchten, an die Pakete heranzukommen.
Inzwischen wird versucht, durch eine Ret- tungsexpedition der Deutschen Bergwacht den beiden Verunglückten von oben her näher zu kommen. Ob der Versuch gelingt, ist noch unsicher.
Mexiko kein mittelbarer Lieferant?
Die mexikanische Regierung hat der amerikanischen Botschaft mitgeteilt, daß von Mexiko in den Der. Staaten gekaufte Flugzeuge und andere Kriegsmaterialien nicht wieder nach Spanien aüsgeführt würden.
Nationale Gegenmaßnahmen
Neuer Gewaltakt -er spanischen Bolschewisten gegen einen
deutschen Vamps«
Berlin, 4. Januar.
Nach am Sonntag eingegangenen Nachrichten ist eine weitere flagrante Verletzung deutschen Hoheitsrechtes durch rote spanische Bewachungs- fahrzcuge an der spanischen Nordküste festgestellt worden. Der Kapitän des Dampfers „Pluto" meldet, daß das Schiff am 20. Dezember 21 Seemeilen nördlich von Bilbao von zwei großen roten Fifchdampfern durch Beschießung angehalten worden ist und zwei Stunden zur Kursänderung auf Bilbao gezwungen wurde. Hieraus geht hervor, daß die roten Machthaber in Spanien schon seit längerer Zeit ihren Seestreitkräften Weisung erteilt haben, gegen deutsche Handelsschiffe vorzugehen und zwar offenbar auch dann, wenn sie sich weit außerhalb der spanischen Hoheitsgewässer befinden. Dies bestätigt ferner, daß der deutsche Dampfer „Palos" gleichfalls weit außerhalb der spanischen Hoheitsgrenze ausgebracht worden ist, was von den roten Machthabern bekanntlich abgeleugnet wird.
Der Kreuzer „Königsberg" hat am 3. Januar mittags den spanischen roten Dampfer „Maria Jüquera" an der nordspanischen Allste auiaehrackit.. ^ ^
Wie Reuter aus Gibraltar berichtet, ist oer sawjetrussische Dampfer „Komileß" von Fischkuttern der Regierung Franco in der Straße von Gibraltar angehalten und nach Centn gebracht worden. Das Schiff hatte 3400 Tonen Kriegsmaterial für die rote Regierung in Valencia geladen.
Reiche Beute der Nationalen
Nach mehrtägiger Operationspause haben die nationalen Truppen den Vormarsch linken Flügel der Madrider Front wieder ausgenommen und im Frontabschnitt Voadilla del Monte Dillafranca del Castillo, das Gebiet nördlich von Nomanillos und Manilla erobert. Dabei erbeuteten sie zwei schwere Sowjettanks mit eingebautem Kleinkakibergeschütz, Maschinengewehre, Karabiner, Lastwagen und Personenkraftwagen. Die Noten hatten hohe Verluste, u. a. den eine Tankabteilung befehligenden französischen Major und zahlreiche Franzosen des Internationalen Bataillons. Im Süden wurde das eroberte Gebiet der
Provinz Jaen gesäubert; die Beute betrüg 50 Maschinengewehre, 10 Maschinenpistolen, 283 Gewehre ausländischer Herkunft, 83 Kisten mit Handgranaten, 100 000 Schuß Munition, Gasmasken und drei Lastkraftwagen mit noch nicht gesichtetem Kampfmaterial. Die Zahl der zu den Nationalen überlaufenden Angehörigen der Roten Miliz wird täglich größer. Drei zweimotorige rote Flugzeuge wurden von den Nationalisten ab- geschossen; sie selbst verloren über Madrid einen Beobachter.
Meuterei in Barcelona?
Das Chaos bei den Noten wird immer größer. Der rote General Martinez Monje ist wegen der dauernden Niederlagen in seinem Frontabschnitt vor ein Kriegsgericht gestellt worden. In Barcelona wurden nach einer „Times"-Meldnng auf Befehl der katalanischen Machhtaber die Anführer der sogenannten „Fünften Kolonne von Barcelona" unter der Beschuldigung verhaftet, Pläne vorbereitet zu haben, um „eine Landung nationalistischer Streitkräste an der katalanischen Küste zu erleichtern". „Staatspräsident" Aza na fühlt sich in Barcelona awch j-.icht mehr sichev und soll beabsichtigen, demnächst nach Valencia zu übersiedeln.
„Echo de Paris" ergänzt diesen Bericht: Die Lage in Barcelona und Valencia wird immer schwieriger. In der letzten Woche sind in Barcelona zahlreiche Ausländerwohnungen geplündert worden, darunter acht Wohnungen von Franzosen. Die ausländischen Diplomaten haben wegen der Verletzung des Kuriergeheimnisses durch die roten Macht- Haber den Kurierdienst eingestellt und befördern ihre Nachrichten nur noch durch Kriegsschiffe. In Valencia fallen- täglich etwa 60 bis 100 Menschenleben dem roten Mordrausch zum Opser.
Begnadigte danken Franco
Die vom Chef der spanischen Nationalregierung begnadigten Politischen Gefangenen im Gefängnis von Salamanca haben in einem Schreiben an General Franco ihren Dank übermittelt und erklärt, sie bereuten es aufrichtig, Politisch den falschen Weg gegangen zu sein. Sie ersehnten nichts eifriger als die Wiedergesundung Spaniens.
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Scharfe Kritik Eorvins «m der Spanienpolitik Großbritanniens
X London, 4. Januar.
Mit den Gefahren der britischen spanischen Außenpolitik setzte sich Garpin im „Obser- Per" ausführlich auseinander, wobei er u. a. feststellt, daß die Parteigänger sogenannter „Volksfronten" glauben, daß nach der „Niederlage der Nationalisten" in Spanien so etwas wie eine fortschrittliche Linke in Spanien herauskommen würde. Demgegenüber sei festzustellen, daß die Verbündeten Noten niemals gewinnen können. In Valencia ist der wahre Herd der Kamarilla, die sich „Negierung" nennt, Moses Rosen- berg. der Sowjetbotschafter. Die Kamarilla von Valencia ist unfähig, ein konstruktives Regime zu schaffen. In Spanien wird es nur ein nationales Spanien oder gar kein Spanien geben. Britische Konservative, die sich — Gott sei's geklagt — weigern, das zu sehen, sind vom internationalen Kommunismus getäuscht oder dessen Werkzeuge.
Die fremde Einmischung in Spanien haben die Sowjetregiernng und die Komintern begonnen. Die üble Vorzeichen aufweisende Regierung Blum in Frankreich, die mit Händen und Füßen an Sowjetrußland gebunden ist, ist diesem Vorgehen gefolgt. Wenn Großbritannien sich mit Paris in dieser Angelegenheit zu sehr verbindet, so scheint das nichts weniger denn eine Verrücktheit für die britische Politik zu sein; es ist auch
sehr unklug. Eine solche Politik geht gegen die fundamentalen Interessen des britischen Neichens undgegen den allgemeinen Frieden. Wenn die britische Politik ihre Verpflichtungen so sehr überschreitet, daß sie bei jeder kritischen Gelegenheit mit Frankreich und Räterußland zusammengeht, dann gibt es keine Hoffnung mehr für einen allgemeinen Frieden in der Welt.
Mellon verdenkt is Millionen Dollar
Washington. 3. Januar
Präsident Nooscvelt veröffentlichte einen Briefwechsel mit dem Milliardär Andrew Mellon, dem früheren amerikanischen Bot- schaster in London und ehemaligen Schatzamtssekretär. ans dem hervorgeht, daß dieser seine Gemäldesammlung, eine der wertvollsten und nach Ansicht der Kunstkenner vielseitigsten Privatsammlungen der Welt, dem amerikanischen Volk schenken will. Einige der Meisterwerke ans der Mcllon-Sammlimg stammen ans der Eremitage-Galerie, die die Sowjetregiernng an Mellon verkaufte; darunter befindet sich van Eycks „Mariä Verkündigung". Die Sammlung enthält ferner mehrere Bilder von Raffael darunter die „Madonna aus dem Hause Alba", für die Mellon 1 166 000 Dollar bezahlt hat. Der Gesamtwert der Sammlung beträgt etwa 19 Millionen Dollar.
Verbrecher lügen.'
Wie man die deutschen SeestreitkrLft« verleumdet
sowretrusfischen Dampfer „Komsomol" der- senkt haben, hat seitens der Sowjetpresse ein ungeheures Kesseltreiben ein-' gesetzt. Man schreit nach Vergeltung und läßt kein Mittel unversucht, in diesen „Ver- geltungsschrei" auch jene Schiffe einzubeziehen, die zum Schutze der Interessen ihrer Staaten und Landsleute in einem Zustand» von Notwehr handeln. Nachdem rote spanische Seestreitkräfte außerhalb der spanischen Hoheitsgewässer den deutschen Dampfer „Palos" festsetzten und späterhin völlig ungerechtfertigt einen Passagier und einen Teil der Ladung zurückbehalten haben, sahen sich deutsche Kriegsschiffe wegen jenes völkerrechtswidrigen Verhaltens genötigt, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
So wurden die spanischen Dampfer „So- ton" und „Aragon" aufgebracht, ohne daß ihren Besatzungen ein Haar gekrümmt wor- den wäre. Im Falle des spanischen Dampfers „Soton" hat der deutsche Kreuzer „Königsberg" den Dampfer auf Grund gebracht, weil sich dieser weigerte, zu stoppen. Jetzt uukerneymen die Piraten von Buoao einen schamlosen Verleumdungs- feldzug, wenn sie verlautbaren lassen, daß sich augenblicklich im Hafen von Gue- taria mehrere Einheiten der deutschen Kriegs, marine befänden. Hierzu muß mit Nachdruck betont werden, daß sich im Hafen von Gue- taria keine deutschen Kriegsschiffe befinden. Erst das völkerrechtswidrige Anhalten des deutschen Dampfers „Palos" hat die Gegen- aktion des Kreuzers „Königsberg" ausgelöst. Aber mit denLügen der roten Rechts- brecher ist es noch nicht genug.
Jetzt veröffentlicht sogar die „United Preß", daß deutsche Kriegsschiffe den englischen Dampfer „Black Hill" zum Stoppen gebracht' und durchsucht hätten. Auch diese Meldung entspricht i n keinerWeiseden Tat fachen und wird deutscherseits mit dem notwendigen Nachdruck zurückgewiesen werden. Es läßt sich nicht leugnen, daß sich die Situation ans dem Wasser außerordentlich zugespitzt hat. Seitens des sowjetrussischen Marinemiui- steriums wird ja denn auch kein Mittel unversucht gelassen, hier unten zu neuen Zwischenfällen zu provozieren. Daß nun in die spanischen Gewässer eine ganze sowjetrussische U-Boots-Flottille eingefahren ist, läßt mit erschreckender Deutlichkeit den ganzen Ernst der Lage erkennen.
Was außerhalb der Hoheitsgrenzen geschieht, ist, wie schon gekennzeichnet, ein völkerrechtswidriger Eingriff. Deutschland wird es unter keinen Umständen dulden, daß man seine Schiffe, die abseits der spanischen Auseinandersetzungen stehen, irgendwie belästigt oder annektiert. Die Schiffe der roten spanischen Marine sowie die der Sowjets mögen sich gesagt sein lassen, daß jeder Versuch, deutsche Schiffe anzuhalten, mit deutsche nVergeltungs maß nahm enbe- antwortet werden wird. So hat ja auch Deutschland wissen lassen, daß, sobald die Verletzung der deutschen Hoheitsrechte durch lieber- gäbe des Passagiers und des genannten Teiles der Ladung an den deutschen Kreuzer wieder gutgemacht ist, auch die Einstellung der deutschen Gegenmaßnahmen erfolgen wird.
Wenn jetzt von irgendwelchen Seiten der Versuch unternommen wird, die Dinge so darzustellen, als üben die deutschen Seestreitkräfte in spanischen Gewässern Willkürakte aus, so muß dieser Vcrleumdungsfeldzug auf daS schärfsie zurückgewiesen werden. Deutschland hätte Wohl, nachdem wieder ein ungeheuerliches Verbrechen gegen einen Deutschen in Bilbao begangen worden ist, am ehesten Veranlassung, sich über Willkür und Piratentum zu beklagen.
Neichssendung der HI. „Oesterreich"
In der „Stunde der jungen Nation" am Mittwoch, dem 6. Januar, wird die Hitler-Jugend um 20.15 Uhr über alle deutschen Sender (Deutschlandsender um 20.45 Uhr) unter dem Thema „Oesterreich — Land und Volk" das wirkliche Oesterreich der Gegenwart erschließen. Die ganze Sendung spielt sich nur auf rerchsdeutschem Boden ab. Zwischen den Themen hört man österreichische Volksmusik, aber auch Mozart und Haydn.