Euntveiler, 4. Jan. Die Feiertage liegen nun hinter uns. Die Hoffnung auf Schnee an Weihnachten ist zu Wasser geworden. Das unfreundliche Wetter mag Wohl auch die Ursache gewesen sein, daß wir über die Feiertage keinen großen Fremdenverkehr hatten. Still und friedlich waren die Feiertage. Am ersten Weihnachtsfeiertag verschönte der Gesangverein den Vormittagsgottesdienst Lurch einen Weihnachtschor. Möge er diese schöne Sitte auch beibehalten. Am Stefanstag fand im „Rößle" ein Alterstreffen der beiden Jahrgänge 1866 und 1896 statt, wobei es ganz lustig zugegangen sein soll. Der Geflügel- und Kaninchenzüchterverein hielt im „Adler" eine Lokalausstellung ab, die allerdings einen besseren Besuch verdient hätte. Denn sinnvollen Brauch, das neue Jahr mit einigen Chorälen einzuleiten, hat auch dieses Jahr wieder die Feuerwehrkapelle beibehalten. Still und ruhig verlief die Neujahrsnacht, ein Schießverbot braucht hier kaum noch erlassen zu werden.
Äus Aforzherur
Von unserem ll-Berichterstatter
Der gestrige Sonntag brachte außer den verschiedenen Tanzveranstaltungen in Vergnügungslokalen nichts Besonderes. Auf den Menschen lastet die bleierne Schwere eines trüben und regnerischen Tages, der als wirklicher Ruhetag nach froh gefeierten Festen zu besinnlicher Beschauung gerade recht schien. Schließlich war dieser Sonntag für Viele auch der Anlaß, den Geldbeutel zu revidieren und das Haushaltungsbuch mit der Eröffnungsbilanz einzurichten, wenn geordnete Verhältnisse im neuen Jahr Platz greifen sollen. Man hat schließlich mehr ausgegeLen als nötig war und besinnt sich wieder auf den Sparsinn, der das Gleichgewicht im Vermögensstand wieder Herstellen muß. Die letzten Weihnachts- und Neujahrsurlauber genossen noch einmal die letzten Feiertagsfreuden und dann brachte sie das Dampfroß in „ferne Welten". Das Straßenbild der Gold- und Garnisonstadt ist das alte geworden. Es geht in den grauen Alltag hinein, kampfgerüstet und kampfbereit. So gehts im alten Trab weiter, mit neuen Hoffnungen und mit neuen Entwürfen, die der Mensch, der vergängliche, sich baut.—Dem Wieterhilfswerk galten der Samstag und der Sonntag. Wir sahen SA und SS mit den Sammelbüchsen und niemand war vor ihnen sicher. „Nur kaan durchlosse", sagt eine bekannte Figur im „Weißen Rößl" und so geschah es auch hier. Die SA- und SS-Männer waren auf ihrem Posten und freudig bewegt durften sie am Abend melden: Ausverkauft! Im Theater und in den Kinos war „gut Wetter" für die Unternehmer, ansonsten wars still für diejenigen, die für den andern Tag zu sorgen haben.
Eine Chorleiter-Tagung
im „Braustüble" befaßte sich gestern nachmittag mit dem Programm am Bundestag anläßlich des 75jährigen Jubiläums des Badischen Sängerbundes im August ds. Js. in Pforzheim. An Stelle eines Festbanketts am Vorabend des Jubiläums wird ein Festkonzert
gegeben, ansgeführt von den Männergesangvereinen Pforzheims. Es wird in vier Gruppen zu je 300 Sänger» gesungen. Das Festkonzert findet im Stadt. Saalbau statt. Am Hauptfesttag ist Bundestagung und im Anschluß große Kundgebung für das deutsche Lied auf dem Marktplatz. — Recht merkwürdig mutet es an, daß die Presse von den Beratungen zum Jubiläum ausgeschlossen und nur auf die Berichte des Kreispressewarts angewiesen ist.
Volksglaube. Sitte u. Veauchkum „3wil«berr den Jahren"
Die nachweihnachtlichen Tage entbehren gleichfalls nicht der Reize — wenn gleich sie etwas poesieärmer sind als die eigentliche Weihnachtszeit. In unserer Gegend hält man indessen noch recht viel auf alten Volksglauben.
Wer zwischen den Fahren große Wäsche hält und sie gar offen aufhängt, der hat im kommenden Jahr kein Glück. Wer am Neujahrstag Wäsche aufhängt, dem stirbt im kommenden Jahr jemand aus der Verwandtschaft — er selber nicht. Allgemein ist das Neujahr- anwünschen bekannt. In dieser Gegend so, dorten anders. Drum soll es hier nicht näher aufgeführt sein. Im allgemeinen wird in der Silvesternacht wenig altes Brauchtum mehr beobachtet. Mannigfaltig sind die Sitten am Dreikönigstag. Das Dreikönigsstngen ist vielfach noch in Uebung — wo es verloren ging, versucht mans wieder einzusühren. Vier Burschen ziehen des Abends am 6. Januar durch das Dorf, einer geht mit Stern und Laterne voran: es ist der Sternbub. Die drei Könige folgen. Dann gehen sie von Haus zu Haus und von Hof zu Hof und singen ihr „Es kommen die drei Könige mit ihrem Stern". Zum Schluß wünschen sie Gottes Schutz und Segen fürs ganze Haus und fürs ganze Gesinde. So geht es alle Gassen durch. Sie bekommen reichliche Spenden. Denn: wer die drei Könige ohne Gaben ziehen läßt, der hat im Stall Unheil zu erwarten. Häufiger als Las Sternsingen ist der Brauch, über die Stalltüre die drei Zeichen zu machen: s K 's N -s 8 's- Dies besorgt der Hausvater mit geweihter Kreide, die er über die „Weihnächte im Sack in die Kirche getragen hat". Die Zeichen sollen Glück in den Stall bringen. Verstohlenerweise macht es heute noch so ein mancher. Die Dreikönigsbrezel ist durch „Puppen und Hasen" Vertrieben worden.
„Lichtmeß — Spinne vergesst — bei Tag z' Nacht esst!" beschließt die weihnachtlichen Tage. Einstens fand an dem Tag um die Kirche der Pfarrei die Lichterprozession statt. Jeder männliche Teilnehmer erhielt dazu in der Sakristei eine Kerze, die nach dem Lichtergang wieder abgegeben werden sollte. Dazu teilt die bischöflich speyerische Kirchenvisitation, zu der bis 1806 auch Neuenbürg zählte, folgendes mit:
„Uns ist mißfällig die untertänigste Anzeige geschehen, daß au vielen Orten die Männer ihre Tragkerzeu mit nach Hause nehmen und sich zueigneu, wodurch der Kirch großer
Schaden geschieht. Sodann wir diesem schändlichen Mißbrauch nicht weiter Nachsehen können, geschieht das Verbot: Das der Pfarrer streng beachten soll."
Die damals verbotener Weise heimgenommenen Lichtmeßkerzen wurden als Sterbekerzen Jahr um Jahr gesammelt!
Dee Hroet EL
Stand der bad. Gauliga-Spiel«
verein Sp.
Gew.
u.
Berk.
Tire
Punkt«
BfN. Mannh. 10
5
5
0
23: 9
15
SB. Waldhof 10
5
5
0
24:10
15
FC. Pforzheim 9
5
4
0
15: 4
14
G. Brötzingen 10
3
4
3
16:17
lS
VfL.Neckarau 10
3
4
3
13:15
10
FC. Freiburg 9
3
3
3
15:17
9
Sandhofen 10
3
2
5
13:17
s
Miihlbura 9
Karlsr.JB. 10
3
1
5
11:21
7
2
1
7
8:13
5
FB. Rastatt 9
1
I
7
7:22
3
Badische Bezirk-Klasse
Abteilung Mittelbaden-Süd
DIllweißenstcin — Phönix Karlsruhe 0: 5 Beiertheim — Unterreichenbach 6: ll Frank. Karlsruhe — VsR. Pforzheim 3:0 Ettlingen — Daxlanden 1:5 Birkenfeld — Kuppenheim 1:0 labgrbr.) Durmersheim — Frank. Rastatt 1:1.
Neuester Tabellenstand
verein
Sp.
Gew.
n.
Verl.
Tore
Punit«
Phönix Karlsruhe
15
14
0
1
67!
:11
28
FP. Daxlanden
15
12
2
1
53!
:20
26
FV. Ettlingen
15
7
4
4
4t
:32
18
FV. Beiertheim
14
7
2
5
30
:23
16
PH. Durmersheim
15
7
2
6
40!
:36
16
BfN. Pforzheim
15
7
1
7
31
:26
15
Frank.Karlsruhe
15
6
1
8
22!
! 45
13
FC. Birkenfeld
14
4
3
7
15!
21
11
FB. Kuppenheim
14
4
2
8
28:
32
10
SV.Dillweißenst.
15
4
2
9
15:
40
10
Frank. Rastatt
14
2
3
9
23:
47
7
Unterreichenbach
15
2
2
11
17:
49
6
FC. Birkenfeld — Kuppenheim 1:0 (abgebrochen)
Nachdem Birkenfeld nach 20 Minuten Spielzeit durch den Mittelläufer Hetze! den Führungstreffer erzielt hatte, kam es kurz vor der Pause zu einem bedauerlichen Spielabbruch. Schon von Anfang an hatte Kuppenheim durch übertrieben derbe Spielweise oerschiedentltches Eingreifen des Spielleiters notwendig gemacht. Kurz vor der Pause ereilte dann auch den linken Verteidiger von Kuppenheim ein Platzverweis: der Spieler kam aber diesem Verweis nicht nach. Auch der Mittelstürmer von Kuppenheim, der weqen Tätlichkeit des Feldes verwiesen wurde, leistete der Aufforderung der Schiedsrichters Widerstand. Nach 2 Minuten Bedenkzeit brach daraus ver Schiedsrichter Grether-Neureut das Spiel ab.
Abteilung Mittelbaden-Nord:
Weingarten — Niefern 1:0 Söllingen — Neureut 2:1 Aue —Germania Turlach 2:2 Eutingen — Forst 8:1 Enzberg — Breiten 3:0 Hochstetlen — Karlsdorf 1:2.
Kreisklaffe 1
FV. Neuenbürg — FC Calmbach 3:3 FC. Engelsbrand — VfB. Pfinzweiler 4:1
Der gestrige Sonntag brachte in der Kreiskl. 1 ln der Suche nach dem Meister noch keine weiter» Klärung. Wohl find die Aussichten des FC. Engelsbrand erneut wieder gestiegen, denn der Sieg auf eigenem Platze über den VfB. Pfinzweiler hat den Cngelsbrandern wieder die Tabellenführung eingebracht. Dabei ist der FC. Engelsbrand der lachende Dritte, daß in dem Spiel Neuenbürg — Calmbach nur ein Unentschieden von 3: S herauskam. Ein Sieg des Platzbesitzers lag ja sehr im Bereich des Möglichen, zweimal lagen sie in Führung, einmal sogar mit zwei Toren, aber jedesmal war es der alte Kampfgeist der Calmbach», der in den Spielen dieser alten Rivalen einmal vorhanden ist, der den Ausgleich brachte. Es darf aber ausdrücklich festgestellt werden, daß es ein in sportlich höchst anständiger Weise durchgesührtet Kampf war, der auch in seinem Ausgang die Ge- mllter der beiden Lager befriedigen dürfte. Di« übrigen Vereine waren nocheinmal spielfrei.
Neuester Tabellenstand:
Kreisklaffe 1
verein
Sp.
Gew. U. Verl. Tor« Punkte
Engelsbrand
13
7
3
3
34:28 17:tz
Feldrennach
13
5
6
2
27:21 16:10
Neuenbürg
12
5
4
3
35:25 14:10
Schwann
11
4
5
2
24:20 13:9
Calmbach
12
5
3
4
26:19 13:11
Ottenhausen
Pfinzweiler
Wildbad
13
12
12
4
4
3
4
1
2
5
7
7
23 : 24 12:14 19.27 9:15 21:28 8:16
Conweiler
10
2
2
6
10 : 27 6:14
Fel. Skephan-Wildbad..Schwäbische Meisterin" im SNlaus
Aus dem Wintcrspovtplatz Wildbad Ein großer Erfolg!
Bereits seit einigen Jahren finden die Abfahrts- und Jonläufe des Gaues XV (früher Schwäbischer Schneelaufbund) am letzten Tag des alten Jahres statt. Wiederum konnte Fräulein Vera Stephan ihre seit einigen Jahren errungene Meisterschaft erfolgreich verteidigen und Leim Abfahrtslauf am letzten Tag des alten Jahres vom Nebelhorn Lei Oberndorf als überlegsre Siegerin hervorgehen. Das neue Jahr wurde ebenso erfreulich und erfolgreich begonnen und auch an diesem Tag überzeugte die überlegene Fahrweise von Vera Stephan und brachte ihr den schönsten Erfolg im schwäbischen Schneelaufsport, den Titel einer „Schwäbischen Meisterin" im Skilauf. Der ganze Wintersportplatz Wildbad ist stolz auf Liesen herrlichen Erfolg und Wir beglückwünschen die Siegerin, sowie ihren Verein, den Wintersportverein Wildbad, herzlichst. 8.6.
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Berlin, 31. Dezember. In der Zeit vom 20. Februar bis zum 7. März findet in sämtlichen Ausstellungshallen am Kaiserdamm die große Intern. Auto- und Motorradausstellung statt. Die Reichsbahn, die wieder zahlreiche wesentlich verbilligte Sonderzüge zusammenstellt, gewährt inländischen Besuchern 60 Prozent Fahrpreisermäßigung.
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nur für Erwachsene und für die Jugend über 14 Jahren. Eintrillsgeld 50 Pfennig. Uniformierte 25 u. 40 Pfennig.
Saalöffnung 7.15 Uhr. Saalschlutz 8 Uhr.
Rechtzeitiges Erscheinen ist notwendig.
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Birkenfeld.
Die Gaufilmstelle führt am Dienstag den 5. Januar, abends 8 Uhr, im Saal des Hotels z. „Schwarzwaldrand" den
Tonfilm: „Henker, Krane« n. Malen"
vor. Eintritt 50 Pfg. Formationen haben Ermäßigung. Jugendliche unter 14 Jahren haben keinen Zutritt. Für Schüler findet nachmittags 5 Uhr im gleichen Lokal eine Sondervorstellung mit Wochenschau und sonstigem Beiprogramm statt. Eintritt 15 Pfg.
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Es werden öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung ver- steigert am Dienstag den 5. Januar 1937, vormittags 11 Uhr, in Wildbad:
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