94. Jahrgang Nr. 284
Der Enztäler
Samstag den 8. Dezember 1S38
Der Präsident der Akademie sür Deutsches Recht. Reichsminister Dr. Frank, hat in Vollmacht und im Auftrag des Führers und Reichskanzlers die Professoren Dr. Philipp v. Heck und Dr. HanS Kreller ron der Rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen zu Mitgliedern der Akademie ernannt.
Den Fahndungen der Polizeiorgane von Wein- gärten. Kreis Ravensburg, nach dem Wüstling, der in den letzten Monaten hier und im Bezirk sein Unwesen trieb und auch ein kleines, neunjähriges Mädchen belästigte, war Erfolg beschie- den. Es handelt sich bei dem Siltlichkeitsverbre- cher um den 24jährigen Georg Müller von Erbisreute.
Seit einigen Tagen sollen im Friedrichshasener städtischen Gondelhasen einige Vögel mit lebhast leuchtenden Farben aus. Es sind dies Eisvögel. Das Eisvogel-Männchen gehört zu den schönsten Vögeln Europas.
44 Redner sprachen
Stuttgart, 4. Dezember
Um hje Lausende der Stuttgarter Bevölkerung voll und ganz zu erfassen, wurden am Freitagabend in Stuttgart nicht weniger als 44 Versammlungen abgekialten. Tatsächlich war auch an diesem Abend buchstäblich die ganze Stadt auf den Beinen, um aus berufenem Munde über den Kampf gegen den Bolschewismus zu hören. Doch nicht nur dieses Thema, das allmählich über Deutschland hinaus die ganze Welt aushorchen läßt, wurde erschöpfend behandelt, sondern auch der Einsatz des deutschen Volkes zur Erfüllung des zweiten VierjahreSplans fand eine eingehende Erörterung.
Asozialer BetriMW»M in EKMasl
Ein ehrengerichtliches Verfahren wurde eingeleitet
Stuttgart, 4. Dezember.
Die Geheime Staatspolizei — Staats- Polizeileitstelle Stuttgart — teilt mit: Der Verheiratete Bauunternehmer Ludwig Christ aus Ebersbach (Fils), Kreis Göppingen. hatte mit dem Arbeitsamt vereinbart, seinen in Privatquartieren untergebrachten Gefolgschaftsmitgliedern da? Wohnungsgeld vom Lohn abzuziehen und sich verpflichtet, diese Beträge unverzüglich an die Ouartier- geber abzuführen. Dieser Verpflichtung ist er jedoch nicht nachgekommen, sondern hat die einbehaltenen Beträge für sich verwandt. Die verärgerten Quartiergeber haben schließlich einige der Gefolgschaftsmitglieder auf die Straße gesetzt und damit obdachlos gemacht. Christ hat außerdem die Löhne durchweg zu spät ausbezahlt, verschiedenen ausgeschie- denen Arbeitern den restlichen Lohn für Ln. gere Feit zurückbehalten und in anderen Fällen geringere Löhne ausbezahlt, als vereinbart war.
Mehrfach, zuletzt Mitte November.- hat er an 50 Arbeiter seiner Baustelle im Kreis Leonberg überhauptkeinenLohn be- zahlt. Etwa die Hälfte der Arbeiter bekam Vorschüße zwischen 5 und lO Reichsmark, der Rest erhielt überhaupt kein Geld. Die Arbei
ter waren bei diesen unerträglichen Zustän- den schließlich nicht mehr in der Lage, auch nur die notwendigsten Lebensmittel zu kaufen.
Meislreiber und SchwarzWachter
Stuttgart, 4. Dezember.
Die Geheime Staatspolizei. Staatspolizeileit! ielle Stuttgart, teilt mit: Der verheiratete Metzger Emil Alfred Spitzbarth in Plochingen und der ledige Metzger Otto Karl, Götz in Pfauhausen überschritten im Laufe des letzten Jahres wiederholt beim Aufkauf von Schlachtvieh die Höchstpreise. Außerdem haben beide durch Schwarzschlachtuugen das zum Verkauf gebrachte Fleisch der Fleischbeschau entzogen und eine Anmeldung der Schlachtsteuer unterlassen. Nach den bisher durchgesührten Ermittlungen schlachtete Spitzbarth 25 Schweine und einen Fairen und Götz mindestens sieben Schweine schwarz, die sie weit über dem vorgeschriebenen Höchstpreis aufgekauft haben. Die beiden Metzger bewiesen durch ihr gewissenloses Verhalten, daß sie die für einen Handelsbetrieb erforderliche Zuverlässigkeit nicht besitzen. Deshalb wurden die beiden Geschäfte bis aus weiteres geschlossen. Spitzbarth und Götz wurden von der Geheimen Staatspolizei in Schutzhaft genommen.
Zunahme des Fremdenverkehrs
Stuttgart, 4. Dezember.
Das Sommerhalbjahr 1936 hat wieder eine beträchtliche Steigerung des Fremdenverkehrs in Württemberg gebracht. Nach der Halbjahresstatistik des Fremdenverkehrs, die fast alle Fremdenverkehrsorte Württembergs umfaßt, wurden im Berichtshalbjahr, d.. i. in den Monaten April bis einschließlich September, rund 815 000 Fremde mit rund 3 385 000 Uebernachtungen festgestellt. Stellt
man diesen Zahlen die entsprechenden vtacy- weisungen für das Sommerhalbjahr 1935 gegenüber, so ergibt sich nach den „Mitteilungen des Württ. Statistischen Landesamts" eine Zunahmedes Fremdenverkehrs, die bei der Zahl der Fremden wie bei der der Uebernachtungen jeweils rund 11 Prozent beträgt. Besonders erfreulich ist, daß auch der Fremdenverkehr aus dem Ausland, der in vorstehenden Gesamtzahlen enthalten ist, eine weitere Erstarkung erfahren hat, in der Hauptsache wohl im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen 1936 in Berlin sowie der Jahrestagung des Deutschen Auslandinstituts.
Faßt man die größeren württember- gischen Fremdenverkehrsorte ins Äuge, so ergibt sich eine stattliche Reihe von Ge- meinden, die im Sommerhalbjahr 1936 mehr als 20 000 Fremdenübernachtungen aufzuweisen haben. Weit an der Spitze sämtlicher Gemeinden steht Stuttgart mit rund 442 000 Uebernachtungen, das sind rund 53 000 oder Fund 14 Prozent mehr als im Sommerhalbjahr 1935. Gleichfalls in die Hunderttausende gehen die Uebernachtungszahlen von Bad Mergentheim (mit 351 000 Uebernachtungen). Freudenstadt (324 000), Wildbad (287000), Schömberg, Kreis Neuenbürg (158 000), Herren- alb (122 000) und Bad Liebenzell (102 000). In beträchtlichem Abstand zu dieser Spitzengruppe folgen sodann die Fremdenorte mit 50 000 bis 100 000 Uebernachtungen. Es sind dies im einzelnen: Ulm (90 000), Baiersbronn (88 000), Friedrichshafen (75 000), Langenargen (73 000), Schwab. Hall (63 000) und Nagold (54 000). Besonders zahlreich sind in Württemberg die Gemeinden mit 20 000 bis 50 000 Uebernachtungen, für die sich nachstehende Reihenfolge ergibt: Urach (47 000), Möttlingen (46 000), Heilbronn (45 000), Hirsau (44 000), Schönmünzach (43 000). Kreßbronn a. B. (41000), Bad Friedrichshall (40 000), Bad Teinach (38 000), Berneck (34 000), Biberach (33 00), Alpirsbach (32 000), Jsny (30 000), Tübingen (26 000), Neuenbürg (26 000), Altensteig-Stadt (26000), Schwäb. Gmünd (25000), Calmbach (25 000), Wildberg, Kreis Nagold (24 000), Gundelsheim a. N. (23 000).
Die obere Donau als SchMahrlsfteabe
Berbladrmg zwischen Reichsautobahs «ud Wasserstraße
Ulm, 4. Dezember.
Die vom Verband Obere Donau im Verein mit der Landesplanungsgemeinschaft Bayern der Deutschen Akademie, der Universität München, der Technischen Hochschule München und der Deutsch-Oesterreichischen Arbeitsgemeinschaft am Donnerstag im Alten Rathaussaal veranstaltete Kundgebung gewann dadurch ihre besondere Bedeutung, daß Reichsstatthalter General Ritter von Epp bei dieser Gelegenheit zum erstenmal als Leiter der Reichs- und Landesplanung in Bayern vor die Oeffentlich- keit trat.
Nach der Begrüßungsansprache durch Rektor Professor Dr. Kölbl ergriff Reichsstatthalter General Ritter v. Epp das Wort, indem er m- nächst dem Wunsche Ausdruck gab, das; l'ch die Gesellschaft Rhein-Main-Donau und die Obere Donau wicht darüber auseinandersetzten, welche Linie vorzuziehen fei. Entscheidend werde sein, welches Projekt das billiAere sei. Immerhin könnten noch andere Gesichtspunkte bevölkerungspolitischer und außenpolitischer Art Berücksichtigung erfordern.- Den unmittelbaren Anstoß, das große Projekt schon jetzt festzulegen, habe der von Reichsminister Kerrl, dem Leiter der Reichsstelle für Raumordnung, im Einvernehmen mit dem Reichs- und preußischen
Verkehrsminister an die Ländesplanimgsbehör- den ergangene Auftrag gegeben, die Frage zu prüfen, ob eine Festlegung der Trasse der Großschiffahrtsstraße Obere Donau erforderlich sei. Sie mußte mit Rücksicht auf die Gesamtplanung des rund 180 Kilometer langen und etwa 50 Kilometer breiten Raumes zwischen Ulm und Regensburg bejaht werden. Die Planung und Nutzung des deutschen Raumes und die Erschließung der Wasserkraftreserven stehe für heute und für absehbare Zeit im Vordergrund.
Dann entwarf Prof. Dr. Haushofer ein Bild von der geopolitischen Lage und Bedeutung der oberen Doiiau, Er verwies auf das weltpolitische Spiel mit dem Tonauraum, das uns zu doppelter Wachsamkeit zwinge gegenüber dem Schatz, den wir noch ungehoben, an der oberen Donau besitzen. Der Vortragende behandelte die Transpsrtleistung einer zur Großschiffahrtsstraße ausgebauten oberen Donau, unterstrich ihre siedlungspolitische Bedeutung und betonte die Volks- politische Pflicht der Wiederbelebung der Donaustädte von Ulm über Augsburg. Regensburg bis P a s s a u. Es könne sich nicht um einen Wettbewerb einer falsch
verstandenen Gau- und Städtepolitik handeln, sondern um eine Zusammenarbeit für ganz Süddeutschland. In weiterer Auswirkung könnten sich dann die österreichischen Wasserbaupläne mit den oberdeutschen zu einer Einheit verschmelzen. Es liege hier eine große langfristige Aufgabe für den Bauwillen des Dritten Reiches vor.
Neues Siedlungsgebiet
Der Augsburger Oberbügermeister I, Mayr hielt dann ein Referat: „Der Ausbau der Oberen Donau zur G r o b sch i ff- sahrtsstraße als Grundlage sür eine großzügige?! u f s i e dl u n g .ihres Gebietes". Die Besiedlung des Gebietes der Oberen Donau sei ungewöhnlich dünn und liege fast um die Hälfte unter dem Neichsdurchschnitt. ^ Das Wort von einem „tebensarme n Ra n in" an der oberen Donau bestehe also völlig zu Recht. Ebenso dürftig wie der Bcvölkerungs- aufbau sei die wirtschaftliche Schi ch- tung deZ Gebietes. Einen Verkehr auf dieser Strecke der Donau gebe cs mcht mehr und der Verkehr entlang des Flusses selbst sei auffallend gering.
Es müsse der Ausbau der oberen Donau zur Schisfahrtsstraße und deren Anschluß au das Wasserstratzennctz als Trägerin aller weiteren Aufbauarbeit gefordert werden, wobei ungeheure Wasserkräfte zu gewinnen seien. Es handle sich um den Ausbau des Flußlaufs von Rege ns bürg bis U l in für das 1200-Tonnen-Schiff unter Ausnützung seiner Wasserkräfte und zweitens um
dieverstärktelandwirtschaftliche und gewerbliche Aussiedlung dieses Gebietes. Beide Pläne könnten von einander nicht getrennt werden. Die wirtschaftlichen Auswirkungen, die durch den Ausbau der oberen Donau zur Schiffahrtsstratze sich allein durch die starke Frachtkostenentlastnng für Industrie und Gewerbe in Südbahern ergeben würden, seien ganz außerordentlich.
Ein Wasserstraßenanschluß des bayerischen Jndustrieraumes werde zu einem gewissen Grade dann gegeben fein, wenn zunächst auch nur die Donau selbst schiffbar gemacht wird. Da die obere Donau von der großen Ostwest- Autostrahe und der großen Nordsüd-Stratzr überquert wird, ergeben sich an diesen Schnittpunkten natürlich Umschlagplätze. Auf o«se Weise werde eine Verbindung zw i- schenReichsautobahnundWasser- straße entstehen, die für di» Planung der oberen Donau als Schiffahrtsstraße eine umwälzende Tatsache ergibt: Daß nämlich die Voraussetzungen für den Anschluß des Hinterlandes bereits vor der Schiffbarmachung vorhanden sind. Den neu anzusiedelnden Arbeitskräften könne zu günstigen Bedingungen so viel Grund und Boden zur Verfügung gestellt werden, daß ihre Existenzgrundlage auch i«
I wirtschaftlichen Krisenzeiten ^ gestöbert i-L mrynw man aus der 180 Kilometer langen Strecke beiderseits nur einen Landstreifen von etwa 20 Kilometer Tiefe dazu, dann ergebe sich ein Gebiet von 6—8000 Quadratkilometer, das für die Aussiedlung in Betracht kommt.
Die Durchführung aller weiteren Maßnahmen erfordere die Aufstellung eines reichsamtlichen Planes für die Linienführung der zukünftigen Großschiffahrtsstraße Obere Do- nau. Dem Nationalsozialismus sei es auch hier Vorbehalten geblieben, den entscheidenden Schritt zu tun.
onö Laaaßer
Han«L«,st
Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München 6. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
In tiefen Zügen atmet Toni die frische Luft ein, auf seinem Gang zur Wiese. Dann wetzt er die Sense. Ein Heller, kriegerischer Klang im jungen Morgen und schwer rauscht der Stahl durch das hohe Gras.
Die Sonne kommt. Alle Bergspitzen enthüllen sich und schimmern wie getriebenes Metall. Im weiten Umkreis sieht man jetzt die Mäher aus den Hangwiesen. Auf den eben gelegenen Wiesen rattern die Mähmaschinen Ueberall mähen sie zu dritt oder zu viert. Nur Toni ist allein. Das verdirbt ihm aber die Laune nicht. Er hat sich noch nie gewünscht, daß mehr Grund beim Zagglerauwesen sein soll. Nein, so wie es jetzt ist, mit den neun Tagwerk, reicht es gerade. Das kann man später auch noch leicht bewirtschaften, neben dem Jägerberuf.
Um die neunte Morgenstunde kommen zwei Reiter a dem Schloßhof. Graf Bruggstein und seine Tochter Jul Hell blitzt das Sattelzeug im Glanz der Morgensonu langsam traben die beiden die Straße hinunter, Ju ihrem Vater ein gut Stück voran. Auf einmal ruft Ju ihrem Vater etwas zurück, worauf sie die Pferde wend und den Hang heraufreiten zum Toni.
° .Toni stützt das Kinn auf den Sensenstiel und blickt d beiden erwartungsvoll entgegen. Juta ist zuerst bei ih . ES fällt Toni sofort auf, daß sie etwas blaß ist. Sie sprir vom Pferd und reicht ihm die Hand.
„Guten Morgen, Toni! Ich habe mit meinem Bai schon geredet wegen deinem Wunsch."
"'"„So, und? Was sagt er?"
„Das wirst du gleich von ihm selber hören."
Juta blickt ihm dabei in seine leuchtenden Augen. Aber nur einen kurzen Moment, dann senkt sie den Blick auf die Spitzen ihrer Reitstiefel, wendet sich dann plötzlich dem Pferd zu und drückt ihr Gesicht in die Mähne.
Mittlerweile ist der Graf herangekommen. Er trägt heute die Uniform eines Majors, nur ohne Mütze, so daß sein weißes Haar frei im Wind flattert.
„Reiten kann das Mädel wie ein junger Dragoner", sagt er, während er vor Toni sein Pferd pariert.
„Also, Toni", beginnt er — „meine Tochter hat mir erzählt, daß du gern Jäger werden möchtest —"
„Ja, Herr Graf, das heißt —"
„'s Maul halten, wenn ich sprech'l Du willst also Jäger werden. Die Sache ist schon geregelt. Ich werde jetzt gleich beim Vorbeireiten mit dem Förster Hellweger reden. Der kann dich in die Schule nehmen. Ich hoife, daß du deiner Fürsprecherin keine Schande machst. Behüt' dich Gott, Toni! Komm, Mädl!"
Mit scharfem Ruck wendet der Graf das Pferd und trabt den Hang hinunter.
„Juta ..." stammelt Toni fassungslos. „Wann soll ich denn da schon anfangen?"
„Wenn du willst, heute schon, oder morgen.''
„Nein, erst muß das Heu noch heim, dann meld' ich mich gleich beim Förster."
Noch ehe Toni dazukommt, ihr den Steigbügel zu halten, sitzt Juta schon im Sattel und gibt dem Pferd die Sporen.
Toni schickt ihr einen klingenden Juchzer nach, dann nimmt er die Sense wieder. Gegen Mittag ist die Wese abgemäht und frohgemut wandert Toni heim. Im Ueber- schwang seiner Freude nimmt er die Mutter um die Mitte und wirbelt sie im Kreis herum.
„Mutter, jetzt geht ein anderes Leben an. Jetzt werd' ich Jäger. Herrgott, wie ich mich freue!"
Während des Essens schmieden die beiden Zukunfts- Pläne. Selbst an die zukünftige Frau Försterin denkt die ..Mutter schon. Die Stiegler Margarethe wäre gerade die
Richtige, meint sie, weil die das Nähen lernt und das sei immer ein Vorteil in einer Familie, besonders wenn einmal Kinder da sind.
Nun, vorderhand ist der Toni noch nicht soweit und bis er einmal Förster wird, hat es noch lange Zeit. Dann aber wird er nicht die Stiegler Margarethe nehmen, son- Lern die Brandl Monika. Das verschweigt er aber der Mutter noch.
Um die Mittagszeit rüstet sich Graf Bruggstem zu einem Jagdgang.
„Willst du mich heute schon wieder allein lassen?" fragt Juta enttäuscht.
„Es muß sein. Ich will einmal alle Jagdbezirke aufsuchen und den Jägern ins Gewissen reden. Die Wilderer werden immer frecher und schießen mir das Wild vor der Nase weg. Da zahlt man jährlich über zwanzigtausend Mark Pacht und hat nichts davon Das wird mir allmählich zu bunt- Du kannst ja mitkommcn, wenn du Lust hast."
Damit verschwindet der Graf in sein Zimmer. Als er dann eine Weile später bei Tisch erscheint, fragt er:
„Also, Juta? Kommst du mit? Keine Luft? Dann mußt du halt zuseh'n, wie du dir die Zeit vertreibst bis zum Abend. Ich denke, daß ich vor dem Dunkelwerden zurück- komme." "
Es klopft und der Diener bringt ein Telegramm.
Als Graf Bruggstein es gelesen hat, sagt er mit grim- nngcm Lachen:
„Hast gleich Unterhaltung heute. Dein Herr Bruder kündet seinen Besuch an."
„Herbert kommt?"
„Ja, telegrafiert hat 4w wenigsten?. Diesmal muß er schön in der Suppe sitzen, weil er sich höchslselöst heiane- bemüht. Aber diesmal hat er sich verrechnet. Keinen Pseu- nig geb' ich raus."
„Du darfst Herbert nicht unrecht tt.n, Popo Er zri"! dock» in letzter Zeit wirklich alle:. Willen, sich zu gstr-.i «
iForlietzung »o!q- >
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