Sie Außenpolitik Frankreichs
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Tie französische
Paris, <1. Dezember Kammer stand am Frei
tag im Zeichen der großen außenpolitischen Aussprache. Schon lange bor Beginn der Sitzung waren die Tribünen bis auf den letzten Platz gefüllt. In der Diplomatenloge waren zahlreiche Vertreter ausländischer Mächte anwesend, und als um I5V- Uhr der Kammerpräsident seinen Platz einnahm, waren auch die Abgeordnetenbänke voll besetzt.
Als erster Interpellant bestieg der kommunistische Abgeordnete Pöri, der außenpolitische Schriftleiter der kommunistischen „Hu- nianitö", die Tribüne. Pöri beschäftigte sich in längeren Ausführungen in ganz einseitiger Form mit den Vorgängen in Spanien und forderte die Regierung auf, die Initiative auf internationalem Gebiet zu ergreifen, uin die regelrechten Beziehungen zum roten Spanien wieder hcrznstellen. Wenn sie dies nicht tue, werde sie später Entscheidungen von viel größerer Tragweite zu treffen haben. Er schloß seine Ausführungen mit der nochmaligen Aufforderung, die Nichteinmischungs- Politik auszugeben und dem roten Spanien die notwendigen Waffen zu liefern.
Seine Ausführungen, die häufig auf der äußersten Linken durch Beifall unterbrochen wurden, stießen bei allen anderen Abgeordneten aus tiefstes Schweigen. Man stellte nur mit einiger Ueberraschung fest, daß der Ministerpräsident dem Redner zustimmend zunickte und sich sogar eine gewisse Zurückhaltung auferlegen mußte, um nicht auch Beifall zu klatschen.
Keine Politik der schlechten Laune
Im weiteren Verlauf der Aussprache erhielt der ehemalige Finanzminister Paul Reynaud das Wort. Er stellte fest, daß Frankreich die Nichteinmischungspolitik gegenüber Spanien fortsetzen müsse. Frankreich dürfe keine Politik der schlechten Laune treiben. Der Redner zergliederte dann die Lage Frankreichs vom Standpunkt der militärischen Sicherheit und kam zu dem Schluß, daß Frankreich vor der Frage stehe, entweder ein allgemeines Abkommen mit Deutschland zu schließen, oder einer Erweiterung des französi-sch- sowjetrussischen Bündnisses auf militärischem Gebiet zuzustimmen. Die gegenwärtige französische Negierung könne aber weder das eine noch das andere, weil Ire nicht frei sei. Zum Schluß reyte Reh- naud an, die Regierung möge auf die Unter- stützung der Kommunisten verzichten und die Mehrheitsgrundlage nach rechts verlagern.
Paris, 4. Dez. Nach Wiederaufnahme der Sitzung der Kammer sprach der rechtsstehende Äbg. Dupont, der die Politik der Regierung heftig angriff, weil sie zu sehr unter kommunistischem Einfluß stehe. Er warf der Regierung vor, Frankreich mit anderen Ländern verärgert zu haben.
Unter lebhaftem Beifall der Sozialdemokraten und der Linken sprach dann Außenminister Delbos. Er führte aus. eine große Unruhe bestehe in Europa und die derzeitige Lage fordere von der Regierung eine Politik her Vorsicht und der Kaltblütigkeit. Frankreich sei klug genug, keinen Gewaltakt zu begehen. Es sei aber auch stark genug, um sich zu verteidigen. Frankreichs Handeln gehe immer mehr Hand in Hand mit dem anderer Länder. England stehe hierbei an erster Stelle. — Noch nie seien die französisch-englischen Beziehungen so herzlich gewesen wie augenblicklich. Die französisch-englische Freundschaft sei der Grundstein für den europäischen Frieden. Sie sei einmal durch den Grundsatz, auf dem sie beruhe, und zum anderen durch die Macht, die diese beiden Länder darstellten, gewährleistet. Das Ideal der Freiheit Frankreichs und Englands sei nicht ohne Wirksamkeit und nicht ohne Ausstrahlungskraft. Dieses Ideal sei in Amerika verwirklicht worden und sei weit davon entfernt, in Europa zu verschwinden. Die Friedensliebe der europäischen Demokratien bedeute nicht etwa Resignation, sondern den Willen, sich siegreich zu behaupten, wenn sie Angegriffen werden sollten. Man könne die Worte, die der englische Außenminister erst kürzlich im Unterhaus gesprochen habe, voll unterstreichen. Ebenso wie England werde strich Frankreich seine ganze Streitmacht zn Lande, zu Wasser und in der Luft für die Verteidigung Englands zur Verfügung stellen, falls es nnherausgefordert angegriffen würde. Das gleiche gelte für Belgien.
, Frankreich und Belgien seien sich einig Karin, den Wert des Locarno-Abkommens zu bestätigen, und sie forderten Deutschland auf, hinsichtlich des neuen Westpaktes in dieses Metz von Garantien in derselben Eigenschaft strnd mit denselben Versicherungen einzutreten. Wenn auch augeblicklich einige geringe Meinungsverschiedenheiten zwischen Belgien und
Frankreich bestünden, seien die gemeinsamen Interessen doch stark genug, nm sie aus der Welt zn schaffen. — Außenminister Delbos kam dann ans Roosevelts Rede in BuenoS- Aires zu sprechen.
Er erwähnte anschließend, sich selbst dazu beglückwünschend, Frankreichs Freundschaft mit der Kleinen Entente. Frankreich bemühe sich, so sagte er, den Wirtschaftsanstansch mit diesen Ländern zn fördern, nm ans diese Weise die politischen Bande zu verstärken.
Auf die Beziehungen zu Sowjctrutzland eingehend, sagte der Außenminister, wir haben denselben frcundschaftliichen Wunsch, unsere guten Beziehungen mit Sowjetrußlaud aufrecht zu erhalten, diesem großen Laude, das ebenso wie wir mit dem Werke des Völkerbundes verbunden ist. Die Kampagne, die gegen den frauzösisch-sowjetriissischen Pakt gerichtet wurde, beeinträchtigt nicht unsere herzliche Treue zum Vertrag vom Mai 1035, ebensowenig wie zu dem vom November 1932. Das ist ein Friedenspakt, mit dem wir verbunden bleiben und dem die politischen Leidenschaften weder seinen Charakter noch seinen Wert nehmen können.
Polen, ein Freund und Verbündeter, gehe mit Frankreich in allen Fragen zusammen, die in er-- «Eder an-
Sin
Dieger juorte Delbos weiter
aus, beweise, daß Frankreich keinen Rückschritt gemacht habe und weit davon entfernt sei, isoliert dazustehen, sondern stolz die Bilanz seiner Sympathien und Freundschaften ziehen könne. Die Wirksamkeit der französischen Methode sei auf der Konferenz von Montreux für die Regelung der Meerengcnfrage bewiesen worden. Die Politik Frankreichs wie Englands werde auch fernerhin den Völkerbund zur Grundlage haben. Die rechtliche Organisierung des Friedens sei die Vorbedingung für ihre Beibehaltung.
Es sei unmMich, nicht darüber klar zu werden, daß man durch die gewaltige Aufrüstung der Völker Konflikten und dem Rnin entgegentreibe. Im Geiste der Treue zum Völkerbund habe Frankreich seine Initiativen ergriffen und werde auch fortfahren, die Vorbeugungsmaßnahmen gegen den Krieg zu verstärken und die Verpflichtungen genauer festzulegen, die den Völkerbundsmitglicdern obliegen. Es werde einen Plan für die Rüstungseinschränkung Vorschlägen, der die Veröffentlichung der Heeresausgaben und die Beschränkung der Luststreitkräfte Vorsitze. Frankreich verzweifele nickst an einem universellen Aufbau des Friede' .
Die Beziehungen zwischen Frankreich «nd Italien seien, wie man zugeben müsse, geprüft» Die Meinungsverschiedenheiten hätten ihren Grund in dem Wunsche Frankreichs, seiner Pflicht gegenüber dem Völkerbund treu zu bleiben. Warum solle man auch von einem großen Land wie Frankreich Initiative verlangen, die man nicht von anderen fordern und die es nicht ergreifen könne, ohne sich selbst herabznsetzen ?
Auf die französisch-deutschen Beziehungen eingehend, erklärte der Außenminister, daß nichts für die Beruhigung Europas notwendiger sei, als eine deutsch-französische Annäherung. Psychologisch sei sie möglich, denn Frankreich und Deutschland hätten auf de« Schlachtfeldern gelernt, sich zu schätzen. Politisch gebe es keine Grenzfrage, die sie donein- anber trenne, aber nm sich verständigen zu können, müsse man Reibungen verhindern. Das einzise Hindernis für eine Annäherung sei, so behauptete Delbos, die „einseitige" Aufhebung von Verträgen.
Frankreich suche einen Boden der Verständigung auf wirtschaftlichem Gebiet und in einem neuen Westpakt. Es verstehe die Sorgen Deutschlands, aLer Deutschland müsse auch Verständnis für die Sorgen Frankreichs aufbringe». Frankreich wünsche aufrichtig den Abschluß eines Abkommens, bas die ungeheure Gefahr der Blockpolitik abwende. die Frankreich energisch verurteile, weil sie einen europäischen „Bürgerkrieg" heraufbeschwören könnte.
Was den Krieg in Spanien anbelange, habe die Politik der französischen Regierung die Zustimmung der größten Mehrheit des Landes. Sie habe noch nie ihre Sympathie für die spanische Republik verheimlicht, aber wenn es sich um die Verantwortung für Krieg und Frieden handle, dann habe man nicht das Recht, gefühlsmäßigen Eingebungen zu folgen. Viele derjenigen, die mit der französischen Politik heute unzufrieden seien, Würden nicht anders handeln, wenn, sie an
Das NichteinmischuugSäbküMmne müsse verstärkt und praktischer gestaltet werden.
Die französische Regierung dränge darauf, dahin zu gelangen, daß in Zukunft eine Verfehlung unmöglich werde. Ter Zustrom von Freiwilligen nach Spanien sei so stark gewor- wordeu, daß man sich fragen müsse, ob die Verantwortung der Regierungen nicht bald auf,dem Spiel stehe. Der Londoner Ausschuß Prüfe die Frage der Ausdehnung des Abkommens auf die Freiwilligen.
Zwei Regierungen hätten die Regierung von Burgos anerkannt, aber kein Ereignis scheine geeignet zu sein, den Standpunkt der französischen Regierung zn ändern.
Tie französische Regierung werde fortfahren, die Verteidigung ihrer Rechte und Belange im Mittelmeer durchznführen. Sie sei entschlossen, selbst dem status gno zn achten.
aber ihn auch von anderen achten zn lasse». Alle Anstrengungen müssen darauf hmans- 6ehen, da» Blutvergießen so bald wie möglsw einzilstelleii.
Auf wirtschaftlichem Gebiet prüfe Frank, reich alle Fragen, die zwischen ihm und anderen Ländern schwebten, im Geiste dev darität. ^
Zum Schluß seiner Ausführungen sprach der Außenminister sein Vertrauen in die Zukunft des Landes aus. Frankreich sei stark. Es könne nur durch die Eigensucht und den Wirrwarr geschwächt werden, die seine Einheit bedrohten. Frankreich besitze Freunde und treue Verbündete. Sein Friedenswille sei bekannt, ebenso seine Entschlossenheit, sich, wenn nötig, zu verteidigen. Die Politik der sran- zösischen Regierung sei klar. Es handele sich darum, sich zusammenzuschließen, um dein französischen Volk zn dienen, indem man dem Frieden diene. Die Ausführungen DelboS wurden auf allen Bänken, ausgenommen die der äußersten Linken, mit lebhaftem Beifall ausgenommen. (Die Sitzung wurde ans heute Samstag vertagt.)
Ausgeslotzem V-ÜtiherrAer
Meder SS emigrierte Suds«, Marxisten «nd Kommunisten ausgebkrgert
sich
.... Stelle der Regierung befinden würden. Hieraus ergebe sich auch die Initiative, die sie ergriffen habe für die Durchführung einer Nichteinmischungspolitik, die von allen angenommen worden sei.
X Berlin, 4. Dezember.
Auf Grund des 8 2 des Gesetzes über den Widerruf vou Einbürgerungen und die Aberkennung der deutschen Staatsangehörigkeit wurden folgende Reichsaugehörige der deut- scheu Staatsangehörigkeit für verlustig erklärt, weil sie durch ein Verhalten, das gegen die Pflicht zur Treue gegen Reich und Volk verstößt, die deutschen Belange geschädigt haben:
1. Alfons Baumann. geb. I. 1. 1900 in Giesigheim (Baden). 2. Georg Beyer, geb. 2. 10. 1884 in Breslau, früher jüdischer Redakteur an der sozialdemokratischen „Rheinischen Zeitung" in Köln, an der Gründung einer deutschfeindlichen Zeitung in Saar- brücken beteiligt. 8. Matz Braun, geb. 18. 8. 1892 in Neuß, berüchtigt durch seine unrühmliche politische Rolle im Saargebiet, gründete Ende 1935 in Frankreich eine Korrespondenz zur Verdächtigung des ernsten Aufbauwillens des Reiches. 4. Walter Brauer, geb. 5. 10. 1906 in Hanau, betätigt sich kommunistisch - staatsfeindlich in der Schweiz.
5. Heinrich Danzebrink, geb. 2. 1.1899 in Prüm (Eifel). 6. Fritz Erpenbeck, geb.
6. 4. 1897 in Mainz, radikalkommunistischer Schauspieler, Schriftsteller und Redakteur, hetzt in der Tschechoslowakei; seine Ehegattin, Ostjüdin, betätigt sich ebenfalls kommunistisch.
7. Alfons Go 1 dschmidt, geb. 28. 11. 1879 in Gelsenkirchen, Jude, ehemals Dozent in Leipzig, Kommunist, hetzt in Amerika. 8. Karl Grohl, geb. 10. 2. 1896 in Schneidemühl, Kommunist aus der Münchener Rätezeit, flüchtete ins Saargebiet und dann ins Ausland, hetzt in Verbindung mit Münzenberg.
9 Leo Gundelfinge r. geb. 22. 5.1901 in Negensburg. jüdischer Redakteur an der „Rheinischen Warte" in Koblenz, hetzt in Frankreich. 10. Kurt Haas, geb. 1. 2. 1898 m Fürth, jüdisch - kommunstischer Schriftsteller. hetzte in Prag und jetzt i» Schweden.
11. Konrad Heipcs. geb. 7. 8. 1901 in München, jüdischer Schriftleiter der „Republikanischen Hochschulzeitung" in München, hetzte im Saargebiet und in Frankreich. 12. Fritz Heymann, geb. 28. 8. 1897 in Bocholt, jüdischer Zeitungsunternehmer, hetzt in Paris.
13. Dietrich von Hildebrand, geb.
12. 10. 1889 in Florenz, Herausgeber des Hetzblattes „Der Christliche Ständestaat" in Wien, früher außerordentlicher Professor für Philosophie in München. 14. Ernst Kiese- wetter. geb. 30. 11. 1897 in Kolberg. Anarchist. Redakteur. Fahnenflüchtling im Krieg, Münchner Räteputschist, hetzt im Ausland. 15. Hans Karl Kippenberger, geb. 15. 1. 1898 in Leipzig, früherer kom- munistischer Reichstagsabgeordneter, Gründer von Lerrororganisationen in Frankreich.
16. Emil Kirschmann. geb. 13. 11. 1893 in Oberstein (Nahe), früherer SPD.-Ministe- rialbeamter. flüchtete mit einem großen Teil des SPD.-Vermögens ins Ausland, wo er eine Hetzschrist herausgibt.
17. Wilhelm KWenen. geb. 7. 4. 1886 in Hamburg, früher kommunistischer Reichstagsabgeordneter, jetzt Hetzer in Paris, versucht den politischen Katholizismus für eine „antifaschistische Volksfront" zu interessieren.
18. Heinrich König, geb. 13. 4. 1886 in Weitmar, marxistischer Funktionär und Ter- rorist. 19. Paul Kowalski, geb. 22. 2. 1911 in Potsdam. 20. Paul Christian Kün- der, geb. 17. 10. 1897 in Wandsbek, mar- xistischer Funktionär, Reichsbannermann.
21. August Heinrich Laur tolle, geb. 6. 8. 1886 in Mainz. 22. Gustav Lehnert, geb. 6. 7. 1896 in Gelsenkirchen. 23. Adolf Ludwig, geb. 27. 6. 1892 in Pirmasens, ehemaliger Gewerkschaftssekretär, beteiligte sich
an hochverräterischen Unternehmungen im Ausland. 24. Hertwig Machts, geb. 16. 7. 1895 in Jena.
25. Thomas Mann, geb. 6. 6. 1875 in Lübeck, Schriftsteller, flüchtete in die Schweiz, beteiligt sich an jüdischen deutschfeindlichen Kundgebungen, stellt sich offen auf die Seite des Emigrantentums. 26. Rudolf Olden, geb. 14. 1. 1885 in Stettin, früher Rechtsanwalt und Redakteur des „Berliner Tag- blatts", hetzt jetzt in der Emigrantenpresse) 27. Karl Otten, geb. 29. 7. 1889 in Ober^ krüchten, kommunistischer Schriftleiter, früher Mitarbeiter der „Frankfurter Zeitung" und' des „Berliner Tageblatts", schrieb im Ausland einen deutschfeindlichen Roman. 28. Georg Reinhold, geb. 22. 10. 1885 in Triberg) betätigt sich jetzt hochverräterisch in Frankreicht
29. Heinrich Ritzel, geb. 10. 4. 1893 in Offenbach-Main. 30. Karl Schnog, geb, 14. 6. 1897 in Köln, hetzt in der Pariser uno Prager Emigrantenpresse. 31. Karl Schreiner, geb. 8. 11. 1895 in Köln, ist Mitarbeit ter bei Otto Straffer. 32. Wilhelm Soll- mann. geh. 1. 4. 1881 in Oberlind, rote Parteigröße, ehemaliger Reichsminister) schreibt im Ausland Hetzartikel.
33. Jakob Sprey, geb. 8. 4. 1904 in Düsseldorf (siehe 12.). 34. Hans Gustav', Steinthal, geb. 16. 9. 1893 in CharlottA hetzte im Saargebiet und jetzt in FrankreiE 35. Siegfried Thalheimer, geb. 10. E 1899 in Düsseldorf (siehe 12.). 36. Arthurs Otto Thie le, 28 . 4. 1896 in Dresden, hetzt in Prag.
37. Arnold Vahsen, geb. 10. 1. 1902 in Harf, arbeitet mit Otto Straffer. 33. Ludwig Wronkow, geb. 3. 12. 1900 in Berlin, jü-s bischer Zeichner, hetzt in Prag. 39. Hans von Zwehl, geb. 17. 3. 1888, Mitarbeiter von Pariser Emigrantenzeitungen.
Ritzel, Steinthal, Danzebrink, Machts, Kowalski, Baumann und Lauriolle flüchteten als ehemalige deutsche Beamte zuerst ins Saargebiet, dann nach Frankreich.
Das Vermögen der 39 Ausgebürgerten wurde beschlagnahmt. Außerdem wurden noch die Familienangehörigen dieser 39 aus- gebürgert.
Am Rasdr der großen WM
Veraekmuag von ksrtelgeuoE»
Nach dem am 1. Dezember verabschiedeten Gesetz über die Vernehmung von Angehörigen der NSDAP, und ihrer Gliederungen bedürfen Parteimitglieder und Angehörige der Gliederungen der Genehmigung für die Anssage als Zeuge oder Sachverständiger über Umstände, auf die sich ihre Pflicht zur Amtsverschwiegenheit bezieht, bzw. über als g>ÜMjn oder vertraulich bezeichnete dienstliche Anordnungen, Verhandlungen und Mitteilungen. Die Genehmigung muß von der vernehmenden Stelle eingeholt werden.
Verurteilter IllanaesrerrLter
Der Volksgerichtshof hat den deutschen Reichsangehörigen Walter Schnitze aus Graudenz wegen Verrates militärischer Ge« Heimnisse zu lebenslänglichem Juchthaus ver« urteilt. Er hatte für eine ausländische Macht Ausspähdienste in Ostpreußen geleistet. Da ex durch sein überaus schmähliches Verhalten sich selbst aus der deutschen Volksgemeinschaft ausgeschlossen hat, wurden ih- - die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit aberkannt.
Keine Verukssteuer
Im Anschluß an die Aufhebung der Gewerbesteuer für die freien Berufe ist davon Abstand genommen worden, sie durch eine sogenannte Berufssteuer zu ersetzen.
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