Ne-maspkerAr
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Nr. 284
Birkenfelder, CalmVacher und Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
Neuenbürg, Samstag den S. Dezember 1S3S
Anzeigenpreis,
DI« dl-InsPattlg« mm-Zeile 7 Rps., Familienanzeigen 8 Rpsg., amtl. Anzeigen 8,8 Rpsg., T«itz«ile 18 Rpsg. Schluß der Anzeigenannahme 8 Uhr vorm. Gewähr wird nur sür schriftlich erteilte Auftwge über- nommen. Im übrig, gelten die vom Werberat der deutschen Wirtschaft ausgestellt.Bestimmungen. Vordrucke stehen zur Verfügung. Zurzeit tst cn.-i-ii». ei Vl HKpk etltVt. Derlaa u. Rotations-
V4. Jahrgang
..Internationale rote Armee '
Gugliiuder auf Seile« der Bolschewisten — Nur die Sowjelrusseu
find hundertprozeutig
kk. Berlin, 4. Dezember.
Während eine gewisse Auslandspresse mit allen Mitteln der Hetzjournalistik der sowjetrussischen Parole, das Deutsche Reich der Einmischung in Spanien zu verdächtigen, nachkommt, erfährt die Welt die wohlpräzisierte und beweiskräftige Nachricht, daß 4 000 französische Freiwillige in zwei Kontingenten von je 2000 Mann im Hafen von Barcelona gelandet seien und sich auf dem Wege nach Madrid befinden, um dort am Kampf gegen die Nationalisten teilzunehmen; des weiteren liegen Zahlenangaben über die bisher erreichte Stärke der Sowjetsormationen, die im Rahmen der roten spanischen Armee Dienst tun, vor. Nachdem jetzt ein sibirisches Regiment (!), bestehend aus 3000 Mann, in Spanien eingetroffen ist, wird die Gesamtzahl der in der roten Armee kämpfenden sowsetrussischen Staatsangehörigen mit rund 22 000 angegeben! Dies aber sind nicht die einzigen Nationen, die Freiwillige zur Unterstützung des spanischen Bolschewismus auf die iberische Halbinsel entsandt haben. Bisher hat man noch nicht seststellen können, wieviel« Engländer z. B. auf seiten der Noten kämvscn.
„Evening Standard" macht daraus aufmerksam. daß die Schätzungen über die An- zahl der Freiwilligen in Spanien eine überwiegende Mehrheit auf der Seite der Raten ergäbe. Außerdem bestehe „ein kleiner Bürgerkrieg unter diesen Freiwilligen selbst". Auf der Seite der Roten befände sich ein ganzes Bataillon „deutscher" Kommunisten, und Franzosen seien auf beiden Seiten beinahe gleichmäßig verteilt, nur die sow- jetrussischen Freiwilligen seien hundertprozentig rot. Britische Freiwillige seien nicht sehr zahlreich. Ueber ihre Zahl könne man aber doch in Zweifel geraten. Kürzlich sei eine Anfrage nach einem englischen Studenten namens Blank nach Madrid gelangt, der für die rote Negierung in Spanien kämpfe und dessen weitere Adresse nicht bekannt war. Der englische Geschäftsträger in Madrid habe hierauf zu- rückgekabelt. daß er trotz umsastender Nachforschungen ohne weitere Einzelheiten nicht in der Lage sei, den betreffenden Mann ausfindig zu machen. Es befänden sich nicht weniger als 13 Engländer dieses Namens un- ter den Rotgardisten und davon seien drei Studenten...
Freiwilligeti'Fragb lm RlKteinmWurlgöauWuß
London, 4. Dezember
Im englischen Außenamt trat Freitagmittag der Unterausschuß des Nichteinmischungs- ausschusses zusammen, um die Frage der Freiwilligen in Spanien zu erörtern.
Ueber die Sitzung wurde folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: „Es fand ein all
gemeiner Gedankenaustausch sowohl über die Frage der zunehmenden Einreise ausländischer Staatsangehöriger in Spanien als auch über die Gesichtspunkte einer indirekten Einmischung statt. Der Unterausschuß war sich über die Bedeutung dieser Fragen einig und beschloß, dem Hauptausschutz Vorschläge zu unterbreiten, deren allgemeiner Charakter bereits in der heutigen Sitzung festgelegt wurde. Diese Vorschläge werden vom Unterausschuß in einer weiteren Sitzung, die am Montag, den 7. Dezember, 16 Uhr, stattfindet, ausgearbeitet werden."
Mnunsslole Lage in Ma-ri-
Salamanca, 4. Dezember
Wie hoffnungslos die Bolschewisten die Lage in Madrid beurteilen, geht aus einem Aufruf des Vorsitzenden der sozialdemokratischen Partei Madrids hervor, den der rote Rundfunksender mehrere Male bekannt gegeben hat. Darnach wird allen Bezirksleitern befohlen, sich unverzüglich zu melden, um die Erlaubnis zum Verlassen von Madrid entgegenzunehmen. Gleichzeitig wird aus- gesordert, sofort anzugeben, ob von der Erlaubnis Gebrauch gemacht wird. Es ist dies das erstemal, daß auch kampffähigen Männern die Erlaubnis zum Verlassen von Madrid erteilt wird.
Nachrichten nationaler Rundfunksender zufolge ist es in den letzten Tagen in der katalanischen Provinzhaupstadt Tara go na zu stürmischen Auseinandersetzungen und Streitigkeiten zwischen den repubki- kanischen Separatisten und den Vertretern der linksradikalen Parteien gekommen, die dazu führten, daß die letzteren die Gewalt völlig an sich gerissen haben. In den wenigen Tagen ihrer Herrschaft sollen bereits eine größere Anzahl rechtsstehender Personen ermordet und mehrere Gebäude angezündet worden sein.
Wie Hävas aus Talavera de la Nein« meldet, ist im Dorfe Alcorcon in der Nähe der Dorfkirche die Leiche des Dorf- Pfarrers gefunden worden. Er war von den roten Horden bei lebendigem Leibe verbrannt worden. Hände und Füße waren ihm vorher mit Drähten zusammenqebunden worden!
Der Heeresbericht des Obersten Befehlshabers in Salamanca meldet am Donnerstag, daß an der Biscaya-Front das Artillerie- und Maschinengcwehrfeuer etwas heftiger gewesen sei als in den vergangenen Tagen. An der Alava - Front dauerte der Druck des Gegners im Abschnitt von Villarreal an. Die roten Milizen hatten sehr große Verluste. Von der 7. Division wird gemeldet, daß die nationalen Truppen an der Madrider Front die in den vergangenen Tagen erreichten Stellungen befestigt haben. An den Frontabschnitten von Guadarrama und Somosierra war Artilleriefeuer zu verzeichnen, das aber ohne besondere Bedeutung war
IwöWtzrlse Schulzeit beschlossen
..Mrrwindum der Armut
X Berlin, 4. Dezember.
Auf einer wirtschaftspolitischen Kundgebung an der Berliner Universität sprach der Leiter der Kommission für Wirtschaftspolitik der NSDAP., Bernhard Köhler, über „Die Beseitigung der Armut". Als Voraussetzungen hiefür bezeichnte er, da es eine naturgesetzliche oder gottgewollte Armut nicht gibt, den entschlossenen Willen zum Einsatz aller angeborenen Fähigkeiten, den Willen zur richtigen Bewirtschaftung der eigenen Arbeitskraft und des Ertrages und die entschiedene und völlige Abwehr jeder Art von Ausbeutung. Dazu ist jede verfügbare Arbeitskraft so zweckmäßig wie möglich einzusetzen. Die Zahl der einsatzfähigen Arbeitslosen und stellungslosen älteren Angestellten und die Reserven von Arbeitskraft, die in der da und dort noch unvermeidlichen Kurzarbeit liegen, müssen voll ausgeschöpst werden. Die geglaubt haben, daß die Forderung nach restloser Beseitigung der Arbeitslosigkeit das utopische Wunschbild eines romantischen Sozialismus sei. werden nun erkennen, daß die sittliche Forderung mit der wirtschaftlichen Notwendigkeit völlig übereinstimmt. Weiter ist die Planmäßige Einordnung der Wirtschaftstätigkeit des einzelnen in einen großen Wirtschaftsplan ebenso wirtschaftlich nützlich wie sittlich notwendig.
Sparen heißt nicht entbehren, sondern nur richtig wirtschaften. Es ist wichtiger, das deutsche Haus und die Werkstatt des deutschen Volkes gut ernzurichten, als möglichst Viel zu verbrauchen. Die Möglichkeit der Verbrauchssteigerung ergibt sich dann von selbst. Der entscheidende Erfolg der zweiten Arbeitsschlacht, für die die Verkündung des Vierjahresplanes den Angriffsbefehl dar- stellt, wird eine Versorgungsmöglichkeit des deutschen Volkes sein, die ohne Wucher und Ausbeutungsgesahr jeder ehrlichen Arbeit zugutekommt.
Kriegsme im Mtelmeer
London, 3. Dezember.
Bei der britischen Regierung ist eine Note der spanischen Nationalregierung eingegan- gen, in der darauf aufmerksam gemacht wird, daß in der Zeit zwischen dem 30. 11. und dem 15. 12. in der Zone von Cap San Antonia (nördlich von Alicante) und Marbilla (westlich von Malaga) auf feindliche Schisse in spanischen Hoheitsgewässern Luftangriffe durchgesührt und in den Hafenmündungen dieser Zone Minen gelegt werden würden.
Simitrvss in WM
Paris, 4. Dezember.
Der „Figaro" bringt ohne nähere Quellenangabe und als einzige Pariser Morgenzeitung die Nachricht, daß sich der Sekretär der Tritten Internationale. Timitroff, seit Donnerstag in Paris aufhalte.
Die belgische Militüevorlage im Senat angenommen
Brüssel, 4. Dez. Der Senat hat am Freitag die von der Kammer verabschiedete Militärvorlage mit 122 gegen 19 Stimmen bei zehn Stimmenthaltungen angenommen. — Vor der Abstimmung hielt der Ministerpräsident van Zeeland eine Rede, in der er u. a. ankündigte, daß die Regierung noch vor Weihnachten dem Parlament einen Gesetzentwurf unterbreiten werde, der den Forderungen der Flamen auf völlige Gleichberechtigung ihrer Sprache in der Armee durch Schaffung eigener flämischer Regimenter, durch Ausbildung der Offiziere und Unteroffiziere in den beiden Landessprachen, durch die Zweisprachigkeit der Militärbildnngsanstalten und durch andere Maßnahmen Rechnung tragen wolle. Er betonte, daß die Militärvorlage im Rahmen der allgemeinen Politik der Regierung liege. Diese Politik sei die der Unabhängigkeit und des Gleichgewichts.
Berlin, 4. Dezember.
Neichserziehungsminister Rust hat voi kurzem angckündigt, daß die Neuordnnm. des höheren Schulwesens die zwölftährige Schulzeit einführen wird. Da aber die Verlängerung der Dienstzeit beim Heer sür die jetzigen Jahrgänge eine sofortige Neuregelung der Ausbildungszeit erheischt und der Erfolg der Arbeitsschlacht des nationalsozia- listischen Staates sich bereits dahin auswirkt daß in vielen akademischen Berufen e:n erhöhter Nachwuchsbedarf eingetretcn ist, Hai der Neichserziehungsminister durch Erlaß vom 30. II. 1936 angeordnet, daß die jetz i- gen Schüler der UnterPrima der höheren Schulen bereits am Schluß dieses Schuljahrs die Reifeprüfung ablegen und zwar in der Woche vom 15.—20. März 1937. Dabei fällt die schriftliche Prüfung fort.
In einigen wichtigen Fächern ist mit den Unterprimanern auch der Lehrstoff der Oberprima in den wesentlichsten Grundzügen bis zum Schluß des Schuljahres zu erarbeiten. Tie erforderliche Zeit wird durch verschiedene Einzelmaßnahmen gewonnen. Um einer Ueberlastung der Lehrer und Schüler vorzu- beugen, hat der Stellvertreter des Führers veranlaßt, daß sie vom Dienst in der Partei und ihren Gliederungen bis zum Ende des Schuljahres sofort befreit werden.
Für die nachrückenden Klassen werden Uebergangsmaßnahinen getroffen. Tie jetzt- gen Lbersekundaner werden bereits Ostern 1938 die Reifeprüfung ablegen. Auch für die Schüler der jetzigen Oberprima, die in der Woche voin I.—6. Februar 1937 die Reife- prüsnng ablegen. fällt die schriftliche Prü- fnng sort. Di»r.ch diese Anordnungen, die na- tnrgemäß den Charakter von UebergangS-
maßnahmen tragen müssen, wird die 12jäh- rige Schulzeit mit sofortiger Wirkung Praktisch durchgeführt,
Der Wortlaut des Schulzeiterlafses
Berlin, 4. Dezember.
Der Erlaß des ReichserziehungsministerS Rust zur Einführung der 12jährigen Schulzeit hat folgenden Wortlaut:
Die Durchführung des Vierjahresplanes sowie der Nachwuchsbedarf akademischer Berufe erfordern es, die von mir angekündigte 12jährige Schulzeit schon von Ostern 1937 ab einzuführen. Vorbehaltlich einer endgültigen Regelung bei der Neuordnung des höheren Schulwesens ordne ich daher folgendes an:
I. Die Schüler der Unterprima der höheren Schulen für Jungen legen am Schluß dieses Schuljahres die Reifeprüfung ab und zwar in der Woche vom 15. bis 20. März 1937. D i e schriftlich ePrüfungfalltfort. Für die Zulassung, die mündliche Prüfung und die Form des Reifezeugnisses gilt die Reife- Prüfungsordnung in sinngemäßer Anwendung. In den Fächern Deutsch, Geschichte, Erdkunde. Biologie, Chemie, Physik und Mathematik ist mit den Unterprimanern auch der Lehrstoff der Oberprima in den wesentlichsten Grundzügen bis zum Schluß des Schuljahres zu erarbeiten, in den Fächern Chemie, Physik und Mathematik jedoch nur so weit, daß die Schüler den Fachvorlesungen des ersten Semesters zu folgen vermögen. Die erforderliche Zeit wird durch folgende Maßnahmen gewonnen:
1. Die Stundenzahl der übrigen Fächer ist auf ein Mindestmaß zu beschränken. Dabei kann mit Ausnahme der Fremdsprachen und der Leibesübungen nötigenfalls auf einzelne Fächer ganz verzichtet werden.
2. Die bisherigen Arbeitsgemeinschaften fallen sort.
3. Die Zahl der Unterrichtsstunden für di? Schüler kann um höchstens fünf Wochenstnn- den vermehrt werden.
Da die Verhältnisse an jeder Schule veo schieden sind, überlaste ich die E i n z e lre g e- lung den Schulleitern. Ein Lehrerwechsel in den Klassen Sexta bis Obersekunda ist möglichst zu vermeiden. Die Pflichtstundenzahl einzelner Lehrer darf vorübergehend erhöht werden, soweit nicht die Mehrstunden durch andere Lehrkräfte gedeckt werden können. Um einer Ueberlastung der Lehrer und Schüler vorzubeugen, hat der Stellvertreter des Führers veranlaßt, daß sie vom Dienst in der Partei und ihren Gliederungen bis zum Ende des Schuljahres sofort befreit werden. Unter Hinweis auf diesen Erlaß des Stellvertreters des Führers empfehle ich, bei den dortigen Parteidienststellen umgehend die Beurlaubung zu beantragen.
H. Uebergangsmaßnahinen für die nachrückenden Klassen werde ich unter besonderer BeruaiMstigung oes kehrer-Naqwucyles Sein- nächst treffen. Schon jetzt weise ich daraus hin, daß die Obcrseknnda Ostern 1938 die Reifeprüfung ablegen wird. Daher ist sofort, ohne daß die Stundentafeln geändert werden, ein Teil des Unterprima-Lehrstofses in zweckmäßiger Sichtung und Verteilung in die 0 II einzubeziehen.
III. Die Schüler der Oberprima legen in der Woche vom 1. bis 6. Februar 1937 die Reifeprüfung ab. Auch für sie fällt die schrift. liche Prüfung fort. Die danach freiwerdenden Lehrer sind gegebenenfalls für den Znsatz- unterricht der Unterprima einzusetzen. Diese Regelung ist lediglich eine Uebergangsmcch. nähme, die für die endgültige Gestaltung der Reifeprüfung nicht maßgebend ist. Für die hier angeordneten Prüfungen gilt mein Aus- lese-Erlaß in vollem Umfange. Bei Jungen, die Mädchenschulen besuchen, ist in gleicher Weise zn Verfahren. Da an den Jungen- schulcn Oberprimen Ostern 1937 nicht eingerichtet werden können, sind die Schülerinnen der Unterprima solcher Schulen sofort in die Gemeinschaft der künftigen Primaner zu überführen, sofern nicht die Zahl der Mädchen die Einrichtung einer Ober-' Prima rechtfertigt. Auch in diesem Falle nehmen die Unterprimanerinnen nicht an dem Sonderunterricht der Jungen teil, sondern sind nach dem Normalplan weiter zn unterricht«" aez. N >i st.