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Amts- und ÄnzeigeAatt für den Bezirk Calw

82. Jahrgarig.

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SrschcinungStage; Dienstag, Donnerstag, SamS- tag^Lonntag. JnsertionSpreiS 10 Psg. pro Zeile für Stadt und kezirtsorte; außer Bezirk 12 Pfg.

ZUM Abonnement

auf das Wochenblatt, ab 1. Juli, ladet ergebenst ein

die Expedition.

Amtliche Bekanntmachungen.

Bekanntmachung des K. Ministeriums des Innern, betreffend den Verkehr mit Kraft­fahrzeugen.

Als Sachverständige zur Prüfung der Führer von Kraftfahrzeugen sind gemäß § 14 der Verfügung der K. Ministerien des Innern und der Finanzen, betreffend den Verkehr mit Kraftfahrzeugen, vom 13. Juli 1906 (Reg.-Bl. S. 221) in widerruflicher Weise weiterhin (zu vergl. die Bekanntmachung vom 26. August 1906, Staatsanzeiger Nr. 202 und Amtsblatt des Ministeriums des Innern S. 253) bestellt worden:

1) für dis Prüfung der Führer von Kraftwagen

Karl Schmidt,

Eugen Ziefle,

beide Ingenieure bei den Neckarsulmer Fahrradwerken in Neckarsulm,

Anton Baader, Ingenieur in Ulm,

2) für die Prüfung der Führer von Kraftwagen und von Krafträdern

Josef Pelzer, Mechaniker in Riedlingen. Bezüglich der Gebühren der Sachverständigen für die Ausstellung von Führerzeugnissen gelten die Bestimmungen der erwähnten Bekanntmachung vom 26. August 1906.

Stuttgart, 25. Juni 1907.

Pischek.

Bekanntmachung der K. Landgestütskommission, betreffend die Prämierung ausgezeichneter Zuchtpferde und Fohlen im Jahre 1907.

Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 4. Juni ds. Js., betreffend die Prämierung ausgezeichneter Zuchtpferde und Fohlen im Jahr 1907 (Staatsanzeiger Nr. 129 vom 5. Juni 1907 und Württ. Wochenblatt für Landwirtschaft Nr. 23 vom 8. Juni 1907), wird hiemit zur Kenntnis gebracht, daß mit Rücksicht auf die auch jetzt schon im Oberamtsbezirk Leutkirch (nämlich in der Gemeinde Wuchzenhofen) herrschende Maul- und Klauenseuche die auf Dienstag, den 23. Juli 1907 anberaumte Prämierung nicht in Waldsee, sondern an dem bezeichneten Tag in Biberach abgehalten werden wird.

Die Anmeldungen für die am 23. Juli in Biberach stattfindende Prämierung find nach wie vor bei der seither für Waldsee fest­gesetzten Anmeldestelle (nämlich bei Herrn Bezirks- krankenkasster Wengert in Waldsee) spätestens bis 8. Juli 1907 einzureichen.

Schließlich wird bemerkt, daß behufs Ver­hütung einer Verschleppung der Maul- und Klauenseuche Pferde aus der verseuchten Ge­meinde Wuchzenhofen sowie aus den verseucht gewesenen Gemeinden Leutkirch, Aitrach, Friesenhofen, Hauerz, Herlazhofen, Rei- chenhofen, und Winterstetten, Oberamts Leut­kirch, von der Prämierung in Biberach wie

Sonntag, den 30. Jnni 1907.

auch von den anderen in diesem Jahr stattfindenden Prämierungen ausgeschloffen sind.

Stuttgart, 27. Juni 1907.

K. Landgestütskommission:

Für den Vorstand: Sting.

Tagesnemgkeiten.

* Calw29.Juni. Der Verschönerungs - und Schwarzwaldverein hat in den letzten Tagen einen neuen Weg Herstellen lassen, der den Besuchern des Stadtgartens sehr willkommen sein wird. Dieser neue Weg stellt eine Ver­bindung zwischen dem Weg an der Kaiserlinde und dem Schafweg her und bietet zugleich einen bequemen Aufstieg zu den Annabuchen. Er führt von der Kaiserlinde unterhalb des Waldcafös hinüber über den alten Zavelsteiner Weg und mündet in einen Seitenweg des Schafweges; durch eine Gabelung des Weges ist auch eine Verbesserung des Zugangs zu den Annabuchen erreicht worden. Der neue Weg ist ganz eben und schon als solcher sehr erwünscht, da die meisten Wege im Stadtgarten, die früher angelegt worden find, ziemlich steil find. Durch den neuen Weg ist es möglich, einen Rundgang durch den Stadt­garten vom Schafweg über den Schießgraben am Horlacher Stein vorüber in den Lerchenweg und von hier aus zum Schafweg zurückzumachen, der in jeder Beziehung sehr bequem und auch für ältere Leute ganz leicht gangbar ist. An den anderen schon bestehenden Wegen sind kleine Korrekturen vorgenommen worden, die mit manchen Unebenheiten der Wege aufgeräumt haben.

Calw. (Eingsdt.) Am letzten Mittwoch wurde der in Cöln wohnhafte, aus Calw stam­mende Kaufmann Carl Ziegler, den seine Angehörigen hieher überführen ließen, auf hiesigem Friedhof beerdigt. Nun bringt dieKölnische Zeitung" die Nachricht, daß der Verstorbene durch Selbstmord aus dem Leben geschieden sei. Dem am Grabe redenden Geistlichen war dies verheim­licht und angegeben worden, ein Unglücksfall sei die Todesursache gewesen.

Calw 29. Juni. Bei dem gestern Nach­mittag sich entladenden Gewitter ist die Scheuer des Philipp Lörcher in Speßhardt infolge Blitzschlag total niedergebrannt.

8 Deckenpfronn 28. Juni. Heute nachmittag entlud sich über unserer Markung ein sehr heftiges Gewitter, das leider dem dürren Erdreich nicht den ersehnten erquickenden Regen brachte. Dagegen schlug der Blitz in die Pappel bet der Wirtschaft zurFelsenburg" und von ihr überspringend in das Bierhaus, wo er an den Wänden nicht unerhebliche Verwüstungen anrichtete, aber zum Glück nicht zündete. Die Gäste und die Wirtsleute kamen mit dem Schrecken davon. Die Leitung der elektrischen Licht- und Kraftanlage, die seit einer Woche hier in Betrieb ist, scheint durch einen Blitzstrahl gestört worden zu sein.

(Amtliches aus dem Staatsanzeiger.) Nachgenannte Kandidaten des evangelischen Predigt- amt» haben in den Monaten Mai und Juni d. I. die zweite theologische Dienstprüfung mit Erfolg erstanden: Dapp, Eugen von Calw,

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Elwert, Gotthilf, von Unterreichenbach, Staudenmeyer, Theodor, von Calw.

Stuttgart 28. Juni. Bei der vor einigen Wochen stattgefundenen landwirtschaftlichen Wanderversammlung in Reutlingen wurde dem Wunsche Ausdruck gegeben, es möchte den Land­wirten Gelegenheit geboten werden, sich auch mehr in der Maschinenkunde zu unterrichten. Es wird nun ein 3tägiger Maschinenlehrkurs für Land­wirte vom 5.-7. August ds. Js. in Hohenheim stattfinden und soll sich speziell mit der Konstruk­tion und Handhabung der neuesten Erntemaschinen und zwar für Heu- und Getreideernte beschäftigen. Der Unterricht ist unentgeltlich. Die Kreis- vsrsammlungen der württ. Baumwarte finden statt: Im Donaukreis am 14. Juli in Ulm, im Neckar­kreis am 21. Juli in Heilbronn, im Jagstkreis am 28. Juli in Aalen und im Schwarzwaldkrris am 4. August in Rottweil.

Stuttgart 28. Juni. (Schwurgericht.) Die Verhandlung gegen den Schneider Julius Zwicker von Untertürkheim wegen Brandstiftung wurde heute fortgesetzt. Zunächst wurde der Brand in der Nacht zum 13. April behandelt. Auch in diesem Fall hat der Angeklagte ein ein­gehendes Geständnis abgelegt. Er hat nach seiner Verhaftung angegeben, in jener Nacht sei ihm beim verlassen einer Wirtschaft der Gedanke ge­kommen, das Haus der Witwen Häberle und Hänle anzuzünden, damit er mit der Feuer­versicherung Geschäfte mache. Er habe sich zu diesem Zweck in den Stall begeben und habe dort Stroh angezündet. Nach dem Brand habe er mehrere Feuerversicherungen bekommen, einige Versicherte hätten sich höher aufnehmen lassen. Auch bezüglich des Brandes in der Nacht zum 1. Juli 1905 durch den der Dachstock des Wohn­hauses des Weingärtners Christian Munk zerstört wurde, hat Zwicker eingehende Angaben gemacht, ebenso bezüglich des Brands in der Nacht zum 5. Dez. 1905. In diesem Fall brannte die Scheuer des Weingärtners Munk teilweise nieder, vom angebauten Wohnhaus brannte der Dachstock ab. Im ersteren Fall betrug der Schaden 4200 im letzterem 6400 Des weiteren hat der Angeklagte zugestanden, daß er in der Nacht zum 25. Juli 1905, die der Stadtgemeinde Stuttgart gehörige Zehntscheuer, in der mehrere Einwohner Heu und Stroh aufbewahrt hatten, angezündet hat, ebenso in der Nacht zum 17. Febr. 1906 die Scheuer der Weingärtnerswitwe Marie Munk. Beide Scheuern brannten voll­ständig nieder. Der Schaden betrug zusammen über 8000 Des weiteren hat der Angeklagte angegeben, daß er in der Nacht zum 15. Mai 1906 im Stall des Weingärtners Gottlieb Warth durch Anzünden von Stroh Feuer gelegt hat. Der Brand konnte alsbald gelöscht werden, sodaß ein größerer Schaden nicht entstand. Um dem Verdacht von sich abzulenken, pflegte Zwicker nach vollbrachter Tat sich rasch nach seiner Wohnung zu entfernen und alsbald wieder umgekleidet als Feuerwehrmann in Uniform zu den Löscharbeiten sich einzufinden. Sämtliche Brände brachen ge­wöhnlich nachts zwischen 11 und 12 Uhr von Montag auf Dienstag oder Freitag auf Samstag aus. Am 13. April 1905 erfolgte der Feuer- alarm als die Mitglieder der bürgerlichen Kollegien