Am Rrmdeser großen Witik

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Der Ml,rer und Reichskanzler hat den Richtern und sonstigen Beamten der deut. scheu Verwaltungsgerichte sofern sie zum Tragen einer Amtstracht verpflichtet sind das aus der rechten Brustfelle der Amtstracht anzubringende Hoheitszeichen verliehen,

vrltlsed Sgxpllscdei- Vertrs« zenedmlg»

Das englische Unterhaus hat der Ratifizier rung > britisch-ägyptischen Vertrages ohne Nbstiiu...ung zugestimmt, nachdem sich die Abgeordneten aller Parteien mit den Grunü- zügen des Bündnisses einverstanden erklärt hatten. Eden hatte in der Aussprache er- klärt, daß britische Truppen bis zur Fertig­stellung der Kasernen am Suezkanal etwa noch acht Jahre in Alexandrien bleiben werden.

Knnilnenlalkr Neklsmekoosreü

Der Kontinentale Neklamekongrcß. an dem 22 Nationen teilnehmen, hat. nachdem am Dienstagabend ein Empfang bei Reichsmini­ster Dr. Goebbels stattgefunden hatte, der sich gegen das Kriegsgeschwätz wandte, am Mittwoch mit seinen Arbeitssihungcn begonnen. Besonderes Intereste fand der Bor- trag von Dr. von Braunmühle über Werberegelung im neuen Deutschland".

Aelmlnalpollrel »elinell elo»»liberelt

Zur wirksamen Verbrechensbekämpfung hat der Neichsstthrer SS. und Chef der deutschen Polizei Himmler in einem Nund- erlaß zur Sicherstellung der Einsatzbereit­schaft der Kriminalpolizei die staatlichen Polizeiverwaltungen angewiesen, daß stän­dig eine angemessene Anzahl geeigneter Kraftfahrzeuge für unvorhergesehene Anfor­derungen der Kriminalpolizei zur Verfügung stehen müssen.

keleksdslio Vervoltuazsr»! logt«

Der Verwaltungsrat der Deutschen Reichs­bahn hat in zweitägigen Beratungen oie Hauptverwaltung ermächtigt, die Wirtschaft nach dem auf einer Einnahmeschätzung von 4 Milliarden Mark aufgebauten Voranschlag für 1937 zu führen. Eingehend wurde dem Berwaltungsrat über die erfolgreiche Werbe­tätigkeit der Reichsbahnzentrale für den deut­schen Reiseverkehr im Auslande berichtet.

Koralle vor Ilortkx Io lioio

Zu Ehren des ungarischen Reichsverwesers fand am Mittwoch in Rom eine große Parade der auf 25 000 Mann verstärkten Garnison Ser Hauptstadt des faschistischen Imperiums statt. Horthy, der König und Kaiser und Mussolini wurden von der Bevölkerung stürmisch bejubelt.

Nun haben auch die Warschauer Hochschul- tudenten die Forderung nach Abweisung be- anderer Plätze für die jüdischen Hörer erhoben, >ie Universität besetzt und jüdisch-marxistischen Provokateuren, die die Universität zu stürmen versuchten, eine Tracht Prügel verabfolgt.

Verurteilte jüllleelie tlelrer

Jüdische Markthändler, die durch ihre Herausforderung vor einigen Monaten blutige Zusammenstöße zwischen jüdischen und pol­nischen Markthändlern in Przytyk ausgelöst hatten, sind nunmehr in zweiter Instanz zu erhöhten Zuchthausstrafen zwischen acht Jah­ren und acht Monaten verurteilt worden.

Pr. 8 et>aelil von Vekeran abgerelsi

Neichsbankpräsident Dr. Schacht ist im Flugzeug von Teheran nach Bagdad abge- reist.

Mus UürttemöerH

Die in Herzvgsweiler, Kr. Freudenstadt, wohn- hafte 65 Jahre alte Eva Dieterle fiel rück- wärts die Treppe hinunter, wobei sie einen schweren Schädelbruch erlitten hat. Sie ist, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, g e st o r b e n.

Den gleichen Weg, den Johannes Scherr vor 110 Jahren zur Schule gemacht, beschritten die Politischen Leiter der Ortsgruppe Gmünd-Ost, um dieses großen deutschen Kämpfers und Revo- lutionärs an seinem Geburtsort in Rechbcrg zu gedenken. Vor dem Geburtshaus Johannes Scherrs fand eine kurze Feierstunde statt, bei der Ortsgruppenleiter Klozenbücher sprach.

In Boll. Kr. Göppingen, wurden zwei E i n- brüche verübt. Als Frau Ziegler. Witwe, von einer Beerdigung heimkam, war das Schloß an der Haustüre aufgebrochen. Ebenso waren die Schränke im Hause gewaltsam geöffnet und das Geld entwendet worden. Da die Frau erst ein kleineres Grundstück verkauft hatte, ist dem Ein- brecher ein ansehnlicher Betrag in die Hände gefallen. Ein weiterer Einbruch wird aus dem Haus Brodersen in der Badstraße gemeldet. Der Täter hat ein Kleid, zwei Armbanduhren und Schmucksachen entwendet.

In einer großen Getreidescheuer der Brauerei Bantleon in Waldhausen. Kr. Geislingen, ist Dienstag vormittag Feuer ausgebrochcn. das. als es entdeckt wurde, bereits das ganze Gebäude erfaßt hgtte. Mit der gesamten Ernte des statt- lichen Hofes ist auch die Scheuer ein Raub der Flammen geworden und vollständig zerstört worden.

Rottweil, 25. November. (Tödlicher Unfall einer Radfahrerin.) Ein Mädchen, das mit seinem Fahrrad auf der Straße nach Hausen fuhr, stürzte vom Rade und blieb dann bewußtlos liegen. Die Bedauerns­werte wurde ins Krankenhaus nach Rottweil gebracht, wo sie ihren fchweren Ver­letzungen erlegen ist.

Ulm. 25. Nov. (Amtsunterschla- gung eines Bürgermeisters.) Der SO Jahre alte Bürgermeister Joses Brühl von Schnittlingen hatte sich vor der Großen Strafkammer Ulm wegen Amts­unterschlagung u. a. zu verantworten. Er wurde beschuldigt, das Schlachtsteuexein- nahmebmh nicht richtig geführt und in sechs Füllen Schlachtsteuerbeträge nicht oder erst später abgeliesert zu haben. Ter Schaden für die Neichskasse betrügt zusammen 95 NM. Ferner wird er beschuldigt, durch Abände­rungen der Fernsprechgebührenzettel die Gemeinde um l. NM. geschädigt zu haben. Ter Angeklagte wurde wegen eines Verbre­chens der Amtsunterschlagung in Tateinheit mit einem Vergehen der Untreue, wegen eines Vergehens der Urkundenfälschung im Amt und eines Vergehens der Urkundenfäl­schung zu der Gefängnisstrafe, von 6 Monaten und 15 Tagen als Gesamt­strafe und zu der durch die Untersuchungs­haft getilgten Geldstrafe von 50 NM. kosten- fällig verurteilt.

Grotzholzleute, Kreis Wangen, 2o. Novem­ber. (Vom stürzenden Baum ge­troffen.) Dem hier beschäftigten Holz- machcr Scho rer von Wengen passierte im Wald bei Großholzleute das Mißgeschick, von einem stürzenden Baumstamm auf das Bein getroffen zu werden, so daß dieses gebro- chen wurde und Schorer hilflos im Walde lag. Durch Zufall wurden die Hilferufe des Verunglückten von Großholz­

leute ans gehört und so konnte dem Verletz­ten Hilfe gebracht werden.

AuSnang, Kreis Leutkirch. 25. Nov. (Vom Unglück verfolgt.) Nicht genug, daß Frau Schäffeler in Ausnang im heuri­gen Jahr schon ein Sohn, sowie ihr Schwie­gersohn durch den Tod entrissen wurden, postierte ihr selbst am Sonntag das Miß­geschick, die Treppe herunterzustürzen, knapp eine Stunde ehe eine von ihren Angehöri­gen vorbereitete Feier zu Ehren ihres 81. Ge­burtstages beginnen sollte, zu welcher der größte Teil der Angehörigen schon auf dem Wege war. Tie Verletzungen der verunglück­ten Fra» sind Gehirnerschütterung, Nippen- bruch. Schulterblattsprengung sowie ein star­ker Bluterguß.

Vom Bodensee, 25. November. (Taucher arbeiten in 40 Meter Tiefe.) Der Bodenseeort Ueberlingen bezog bisher seinen Wasserbedarf aus den gefaßten Quellen des Höhenrückens. Die fortschreitende Besiedlung der Ufer und die dadurch bedingte Vergröße­rung des Versorgungsgebiets sowie auch der Mehrbedarf an Wasser führte zu dem Plan der Erbauung eines neuen See» wasserwerks, wie sie schon in zahlreichen Gemeinden des Bodenseeufers bestehen. Zu­nächst mußte eine bakteriologische Untersuchung vorgenommen werden, um festzustellen, ob das Seewasser trinkbar ist. Zu diesem Zweck wur­den zwei Taucher eingesetzt, die sechsmal in den See Hinabstiegen und in 40 Meter Tiefe eine zwei Meter hohe Schlammschicht vor­fanden. Das Ergebnis der Untersuchungen war sehr gut. Mit dem Bau des neuen Wasserwerke soll im Februar begonnen werden.

SA-Mann als Lebensretter

Stuttgart, 25. November.

In diesen Tagen bemerkten Badegäste im Bastin des Städt. Schwimmbades. Büchsen­straße, einen dunklen Fleck auf dem Grunde. SA.-Oberscharsührer Helmut Wunder vom Sturm 42/119, ein Lehrscheininhaöer der Deutschen Lebensrettungsgesellschast. tauchte rasch entschlossen unter und konnte einen bewußtlosen 14jährigen Lehrling, der aus Entringen. Kr. Hcrrenberg. stammt und in Stuttgart beschäftigt ist. ber­gen. Es gelang ihm. zusammen mit dem Bademeister, den Ertrunkenen wieder zur Be­sinnung zu bringen.

Ein lreMMdurMges Eckrsein

Nißegg, Kreis Viberach, 25. Nov. Ein hiesiger Landwirt hatte vor einigen Tagen - ein etwa drei Zentner schweres Schlacht­schwein an einen Händler im Ort verkauft. Das widerspenstige Borstentier lud der Ver­käufer kurzerhand aus ein offenes Berner- wägele, um es dem neuen Besitzer zuzufüh- ren. Als der Transport sich nun die Heu- megsteige abwärts bewegte, bekam das stör- rige Tier anscheinend Freiheitsgelüste und setzte sich mit einem kühnen Sprung auf die Straße. Dadurch aber scheute das Pferd und raste mit dem leeren Wagen der Neichsstraße zu. wo­bei Deichsel und Vorderachse in Brüche gin­gen. Auf der verkehrsreichen Neichsstraße stürzte dann der Gaul und blieb liegen. Erst nachdem die Stränge, in die das Tier verwickelt worden war. durchschnitten waren, konnte es sich erheben. Das Pferd hat außer Schürfungen an Kopf und Füßen glück­licherweise keinen größeren Schaden erlitten.

Heilbronner Schlachtviehmarkt vom 25.

Nov. Auftrieb: 4 Ochsen, 25 Bullen, 15 Kühe, 32 Färsen, 113 Kälber, 332 Schweine. Preise: Ochsen a 4344, Ochsen a 1. 41; Bullen a 4043, b 39; Kühe a 43, b 3639. c 2733; Färsen a 4244; Kälber a 56 bis 65. b 4355, c 3840; Schweine a 56,5, b

55.5, c 54,5, d 52,5, e 50,5, f 55,5, g 51,5. Marktverkauf: Großvieh zugeteilt, Kälber langsam, Schweine zugeteilt.

Pforzheimer Schlachtviehmarkt vom 23. Nov. Zufuhr 12 Ochsen. 14 Bullen, 59 Kühe, 16 Färsen, 152 Kälber, 5 Schafe, 583 Schweine.^ Großvieh, Schweine und Kälber wurden zugeteilt. Preise für je 50 Kg. Le­bendgewicht: Ochsen a 4245, Bullen a 42 bis 43, b 3739, c 33; Kühe a 40-43, b 3439, c 27-33, d 1425; Färsen a 43 bis 44, b 40; Kälber a 56-65, b 4555. c 40; Schweine a 56,5, b 1 55,5, b2 54,5, c

52.5, d 50,5.

Vörsen-Brrlchte vom 25. November

Berlin: Aktien anziehend

Obwohl hinsichtlich des Geschästsumfanges den Bortagen gegenüber zunächst keine wesentliche Wandlung emtrat, war doch ein freundlicher Grundton zu erkennen. Scho» die ersten, fast durchweg über dem Vortagsschluß liegenden Kurse am Aktienmarkt ließen eine wiedererwachende Kausneigung vermuten, weniger bei der Banken­kundschaft, als vielmehr beim berufsmäßigen Börsenhandel.

Auffällig fest lagen am Montanmarkt Bnderus mit einer Erhöhung um 4,75 Prozent. Von Braun­kohlenwerten zogen Eintracht gegen den letzten Kassakurs um 3.5, Leopoldgrube um 1.5 Prozent an. Feste Haltung zeigten auch Kaliwerte, von denen Salzdetfurth und Westeregcln je 3.75 Pro- zent gewannen.

Sehr still blieb es dagegen bei den chemischen Papieren. Farben setzten mit 166,87 ein, zogen aber alsbald auf 167,62 an. Bei den Elektro- und Tarifwertcn fielen mit bedeutenderen Verände­rungen nur Thüringer Gas (Plus 4,5) sowie Wasserwerk Gelsenkirchen (gegen letzte Notiz am 19. November minus 2,37) auf. Bei den Maschi­nenbauwerten setzten Berlin-Karlsruher 9.75 Pro­zent höher ein und stiegen dann bereits im Ver­lauf der ersten halben Stunde nochmals um zwei Prozent, ebenso waren Muag lebhaft gefragt und 3,75 Prozent fester.

An den übrigen Märkten traten nur noch Holz­mann und Bemberg mit je Plus 1.5 sowie Feld­mühle mit plus 3,25 Prozent stärker in den Vordergrund.

Am Nentenmarkt erössneten Neichsaltbesitz zu unverändert 118,75 und die Ilmschuldungsanleihe zu unverändert 89,90. Leicht gebessert waren späte NeichSschuldbuchforderungen. während Wie­deraufbauzuschläge zum Teil leicht gedrückt waren.

Stuttgart: freundlich

Die Haltung der Börse war im Gegensatz zu den Vortagen wieder etwas freundlicher. Gold­pfandbriefe notierten bei stillem Geschäft unver­ändert. Von Jnd.-Obl. lagen Daimler 0.25 Pro­zent höher, während NSU.-Obl. bei minus 0,3 Prozent gesucht waren. Altbef. wurde zum Vor- tagsknrs umgesetzt.

Am Aktienmarkt machte sich wieder einige? Kaufinteresse bemerkbar, so daß sich die Kurse be> kleinem Geschäft teilweise bis zu l Prozent be- festigten. Von variabel gehandelten Werten lagen IG. Farben und Feinmech. je I Prozent. Eßl. Masch. und Junghans je 0.5 Prozent fester. Dt. Lina notierten 0.5 Prozent niedriger Geld ohne Umsatz.

Unter den Lokalakticn blieben Spezialwerte be­achtet. So konnten Knorr ihren Kurs um 2 Pro­zent, Hcsser um I Prozent und Dt. Verl.-Nnst. um 0.65 Prozent verbessern. Tertilwerte notierten nicht einheitlich. Interesse bestand für Brauh. Ravensburg bei plus 0.5 und Eßl. Brauerei bei vlus 0,25 Prozent. Tariswerte waren vernach­lässigt. Württ. Kattun wurden ex Div. bei >58 Prozent gesucht. WMF. verloren 0.75 Prozent. Großbankaktien laaen bis zu 0.75 Prozent fester

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Mit lächelnden Gesichtern neigen sie sich wieder ein­ander zu. Groß leuchtet der Mond am Himmel über dem ganzen Land.

Das Bruchmärchen geht wieder um-

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Es führen alle Wege ihrem vorbestimmten Ziel ent­gegen. Und so ist es Hähnchen wohl nicht bestimmt ge­wesen, die Lisel in sein Forsthaus mitzunehmen. Es tut weh, als sie es ihm sagt, und er auch das andere erfährt, daß sie längst jemanden versprochen gewesen, der Peter Himmelreich heißt.

Der und die Lisel, sie haben lange genug ihr Geheimnis vor den andern gehabt, nun weiß es das ganze Forsthaus, das ganze Dorf. Der Oberförster kneift seiner besseren Hälfte in die Hüfte und grinst unverschämt.

Manche Frau denkt, aber das Himmelreich lenkt", lacht er anzüglich.

Fram Klemm erwidert schlagfertig:

Das Himmelreich ist eben allwissender als wir armen Frauen."

Hähnchen hat nicht viel gesagt. Er hat Peter ernst die Hand geschüttelt, und er kann sogar ein bißchen lächeln, so wie man bei einer liebenswürdigen Unterhaltung lächelt, trotzdem man vor Zahnschmerzen die Wände hochgehen möchte. Er hat dem Paar viel Glück gewünscht und ist froh gewesen, daß er bald seinen neuen, selbständigen Poster, beziehen kann. Sein Forsthaus wird ja nun nicht die Be­haglichkeit haben, die er sich geMinscht hat. es wird ein

bißchen leer sein. Aber der neue Wald, der vom Herbst an sein Revier sein wird, ist groß, der Wald ist immer ein guter Tröster gewesen. Irgendwo mag schon ein neues Glück für ihn bereit stehen. Das Leben geht seinen Weg.

In einigen Jahren wird es auch in seinem Haus bunter und lebendiger sein, und der Gedanke an Lisel nur noch eine schöne Erinnerung.

Auch eine Eta von Harich überwindet. Sie tut aller­dings, als hätte sie überhaupt nichts zu überwinden, und es ist immerhin gut. daß es in Bayern und Oberitalien keine Gisa Straatz oder Rosi Nosenberg gibt, die unschuldig fragen könnten, warum denn nun der gute Peter doch nicht mitgekommen sei. Wenn man Ende Oktober oder Milte November nach Berlin zurückkommt, wird man Haltung und Damenhaftigkeit genug haben, um sagen zu können:

Der gute Peter-Himmelreich hat sich doch nicht in unsere Kreise einleben können, so bequem man es ihm auch machte. Schade um ihn. Er hatte ja ein gewisses Talent, aber er hätte sich in Berlin doch kaum durchgesetzt. Er war eben doch mehr für die Provinz."

Man würde seinen Stolz wiedergefunden haben, aber um nichts in der Welt verraten, wie man vor Wut ein halbes Dutzend Spitzentüchcr zerbissen hatte, bevor man darüberhinweg" kam. daß man selber nur eine Episode für einen anderen gewesen war.

Herr von Harich aber sagt mit ärgerlicher Offenheit, nachdem er längst genanestens im Bilde ist:

Na. ja, der geht min seinen eigenen Weg. Hätte man sich eigentlich denken können. So'n Kerl wie der! Dem hätte ich das Gehalt verdoppeln können, der war' uns eines Tages doch ausgerückt. Schade! Und doch: Hut ab vor dem Jungen!"

Es führen alle Wege ihrem vorbestimmten Ziel ent­gegen.

Der Herbst ist verblutet in hundert bunten, zerflatiern- den Farben. Ein kalter Winter ist über das Bruch hingefegt, hat den Fluß in Ketten gelegt und ihn nur zögernd im März freigegeben. Aber schön sind auch Herbst und Winter im ein­samen Dorf, und die Liebe hat überall ihr warmes Nest. Wer wüßte das besser als Peter und Lisel.

Und nun ist ein neuer Frühling da. In der Siedlung Sperlingsruh" sind schon die Straßen angelegt und teil­weise fertig. Häuser wachsen aus der Erde. Die Arbeiten gehen nun rüstig und mit doppelter Fröhlichkeit weiter. Spaten und Hacke und Maurerkelle werken vom Morgen bis zum Abend.

Eine neue Heimat entsteht.

Überall lacht und läutet es wieder aus den Augen der Menschen; der Frühling ist da und mit ihm neue Hoffnung und neuer Glaube.

Glocken läuten über das Land, groß und feierlich. Weit klingt es über die Wiesen und Felder und über den Fluß. Das sind die Glocken der kleinen Kirche, die segnend über einem Menschenpaar läuten, das drinnen vor dem Altar kniet und seinen Bund fürs Leben vom Pastor weihen läßt.

Gerappelt voll ist das Kirchlein. Denn das ist schon eine besondere Hochzeit, die da gesegnet wird. Peter Himmel­reich, der Baumeister vonSperlingsruh", und die blonde Lisel aus dem Spätzlehaus! Im Sonnenlicht blinken die goldenen Ringe auf, die die beiden vor dem Altar wechseln.

Während der Pastor den Segen spricht, braust die Orgel machtvoll auf. Zwei Menschen sehen sich an und sehen einander bis in die Tiefe der Seele: Du und ich ich und du ein Leben lang!

Fritz NLbesam sitzt auf der ersten Bank und lauscht personnen auf die Orgelmusik und den Gesang der Buben und Mädels oben auf der Empore:So nimm denn meine Hände."

(Schluß folgt.)