diele Briefschaften und Gelder gesunden wor» den, durch einen Schuß getötet zu haben?"
„Schuldig!" murmelte Bob.
„Gentleman von der Jury!" sprach wieder der Richter, „wollet Ihr abtreten, Euer Urteil zu geben?"
Die zwölf erhoben sich und verließen das Parlour, bloß der Richter, ich, Bob und die zwei Flüchtlinge blieben zurück. Nach etwa zehn Minuten trat die Jury mit unbedeckten Häuptern ein. Der Richter nahm seine Kappe gleichfalls ab.
„Schuldig!^ sprach der Vokdermann.
„Bob!" redete diesen nun der Richter mit erhobener Stimme an; „Bob Rock, oder wie Ihr sonst heißen möget! Eure Mitbürger und Pairs haben Euch für schuldig erkannt, und ich spreche das Urteil aus, daß Ihr beim Halse aufgehängt werdet, bis Ihr tot seid, Gott sei Eurer Seele gnädig!"
„Amen!" sprachen alle.
„Dank Euch!" murmelte Bob.
„Hat noch einer etwas einzuwenden, warum das ausgesprochene Urteil nicht vollzogen werde?" hob nochmals der Richter an.
„So laßt uns in Gottes Namen gehen!" sprach er, als alles still blieb.
Ohne ein Wort weiter zu sagen, verließen wir alle das Haus und bestiegen die Pferde. Der Richter hatte eine Bibel mitgenommen, aus der er Bob für die Ewigkeit vorbereitete. Auch hörte ihn dieser eine Weile aufmerksam, ja andächtig an. Bald schien er jedoch wieder ungeduldig zu werden; er setzte seine.! Mustang in rascheren, bald in so raschen Trab, daß wir zu argwohnen begannen, er suche auszureißen. Aber es war nichts als die Furcht, das Fieber möchte ihn vor seinem Ende übereilen.
Nach Verlauf etwa einer Stunde hatten wir den sogenannten Patriarchen vor uns. Wohl ein Patriarch, ein wahrer Patriarch der Pflanzenwelt! Eine ungeheure Masse von Vegetation, die mehrere hundert Fuß im Umkreis, Wohl hundertunddreißig Fuß emporstarrte, aber so emporstarrle, daß man weder Stamm noch Aeste, noch Zweige, nicht einmal Blätter, nur Millionen weißgrünlicher Schuppen mit unzähligen Silberbärten sah.
Wir hielten innerhalb der Krone des Baumes in einem Kreise, Bob in der Mitte. Er zitterte wie Espenlaub, die Augen auf einen frischen Erdaufwurf geheftet, der etwa dreißig Schritte vom Stamme zu sehen war. Darunter ruhte der Gemordete.
Bob, der Richter und seine Amtsgenossen waren sitzen geblieben, etwa die Hälfte der Männer aber abgestiegen. Einer der letzteren schnitt nun den Lasso vom Sattel Bobs, warf das eine Ende über einen tiefer herabneigenden Ast, und es mit dem andern zu einer Schlinge verknüpfend, ließ er diese vom Aste herab- fallsn.
Nach dieser einfachen Vorkehrung nahm der Richter seinen Hut ab und faltete die Hände, d-e übrigen folgten seinem Beispiele.
„Bob!" sprach er zu dem stier auf den Nacken seines Mustangs Herabgebeugten „Bob! wir wollen beten für Eure arme Seele, die jetzt scheiden soll von Eurem sündigen Leibe."
Bob hörte nicht.
„Bob!" sprach abermals der Richter.
Bob fuhr auf. „Wollte etwas sagen", entfuhr es ihm wie im wahnsinnigen Tone. „Wollte etwas sagen —!"
„Was habt Ihr zu sagen?"
Bob stierte um sich, die Lippen zuckten, aber der Geist war offenbar nicht mehr auf dieser Erde.
„Bob!" sprach abermals der Richter, „wir wollen für Eure Seele beten."
„Betet, betet!" stöhnte er, „werde es brauchen."
Der Richter betete langsam und laut, mit erschütterter und erschütternder Stimme: „Unser Vater, der du bist in dem Himmel!"
Bob sprach ihm jedes Wort nach. Bei der Bitte: Vergib uns unsere Schuld! stöhnte seine Stimme aus tiefster Brust herauf.
„Gott sei seiner Seele gnädig!" schloß der Richter.
„Amen!" sprachen ihm alle nach.
Einer üer Eorregidoren legte ihm nun die Lassoschlinge um den Hals, ein anderer verband ihm die Augen, ein dritter zog die Füße aus Sen Sieigbügeln, während ein vierter, die Peitsche hebend, hinter seinen Mustang trat. All das geschah so unheimlich — still — schauerlich.
Jeyi fiel die Peitsche. Das Tier machte einen Sprung vorwärts. In demselben Augenblicke schnappte Bob in verzweifelter Angst nach dem Züg.l, stieß ein gellendes Halt ansj
Es war zu spät, er hing bereits.
/ v»n Kurl Ztirner
Ob König oder Bettelinas,» — mir sind ia alle gleich.
Tu nimmst nichts mit aus dieser Welt.
Bedenk — nur eine Hand voll Erde deckt hernach uns alle gleich.
Der König und der Kandidat
an
In
Der Kandidat der Theologie Hedhesst. ein Ungar, hatte seine Studien an der Universität Frankurt a. d. Oder beendet und war eben im Begriff, seine Bücher und was er sonst in die Heimat mitzunehmen willens war. zusam- menzupacken. Gleichzeitig legte er diejenigen Bücher beiseite, die. wie er wußte, die österreichischen Zensoren nicht inS Land lasten würden. Er bildete von ihnen ein Häuflein, das immer mehr anschwoll und aus dem zuletzt alle seine Lieblinge beieinander lagen. Tie Werke der englischen und französischen Philosophen und auch einige deutsche frei- geistige Schriften waren da wie auf einem geistigen Scheiterhaufen ausgeschichtet. Zuletzt kam dem Kandidaten auch ein Traktat des Königs von Preußen in die Hände, er legte ihn seufzend zu den anderen. „Ja." sagte er, „in Wien ist auch deine Macht zu Ende.' Aber im gleichen Augenblick kam ihm der Gedanke, daß das wohl allzu kleingläubig für einen Verehrer des großen Königs gedacht sei. und nach einigem Nachdenken beschloß er, zum mindesten die Probe zu wagen.
„Er wird ja meinetwegen keinen Krieg mit der Kaiserin anfangen, aber den Versuch, unter seinem Schutz den Jesuiten in Wien zu entrinnen, lohnt es gewiß.'
Wenige Tage später stand der Student im Park von Sanssouci dem König von Preußen gegenüber, dem er sich auf einem Spa- iergang klug in den Weg gebracht hatte, 'luch war sein Aussehen und sein plötzlich mit schlecht verhehlter Bitte auf den König gerichteter Blick von so gutem, gewinnendem Eindruck, daß Friedrich mit seinen Windspielen stehen blieb und den Fremden an- redcte:
„Er ist Student?'
„Jawohl. Majestät.'
„Theologe aus Halle. Man hört c" Seiner Stimme.'
„Theologe, ja; aber aus Frankfurt.
Halle sind die Pietisten."
„Was kümmert das Ihn? Er ist doch nicht etwa ein Freigeist?"
„Majestät, ich liebe die Freiheit des Denkens und die Freiheit der Gewissen; um derentwillen möchte ich ein Untertan Eurer Majestät sein.'
„Was für ein Landskind ist Er denn?" „Aus Ungarn. Majestät."
„Warum studiert Er das Evangelium nicht in Seinem Lande?"
„Eure Majestät wissen, daß uns in Ungarn die Glaubensfreiheit immer mehr beschränkt wird."
„Da wird Er also mit feiner Gewissensfreiheit übel ankommeu."
„Jawohl, Majestät . . .' Tes Studenten Stimme begann zu schwanken, weil er nun auf das kain, woran ihm am meisten gelegen war. — „Man wird mir vor allem jede Möglichkeit nehmen, meinen Geist durch das Studium der aufgeklärten Philosophen noch weiter zu erhellen und zu erbauen."
„Wer will Ihm das in seiner Kammer verbieten?'
„Die Jesuiten in Wien, die zu Bücherrevisoren bestellt sind; sie werden mich kein reigeistig Buch lasten ins Land bringen."
Nun merkte der König, wohin der Theologe zielte. ,. „ .
„Ei waS,' sagte er, „wozu braucht Er denn auch Bücher, wenn Er alles wohl studiert hat und in Seinem Kops mit nach Haufe trägt?'
Eure Majestät." sagte der Student ein wenig keck, „sind wohl viel erfahrener als ich und ich halte doch dafür, daß Eure Majestät ohne Bücher nicht lebe« möchten.'
„Ich sehe schon." sagte der König, „daß Er
ein Büchernarr ist.' , , -
„ÄÜ1 Nkin. abkr kill bvaul.'I)1
immer gute Gesellschaft, Majestät.
.Ja ja." sagte der König freundlich, „aber die guten Bücher werden Ihm die Zensoren auch lasten."
„Nein, Majestät, ich getraue mich nicht einen Philosophen von Bedeutung über die Grenze zu bringen, und wenn cs die Schriften Eurer Majestät felbst wären."
Der König sah mit lustigem Wohlgefallen die Angel, die ihm da der Student hinhiclt, aber geneigt, ihm zu Helsen, ließ er sich fangen.
„Bor meinen Schriften," sagte er, „wird man doch auch in Wien einigen Respekt haben."
„Nichts werden mir die Jcjuiten lieber sori- ncbmen."
Friedrich hob den Stock und klopfte dem Studenten, dessen geschickte Kühnheit ihm gefiel, auf die Schulter:
„Da will :ch Ihm einen guten Rat geben. Nehme Er seine Bücher in Gottes Namen mit Mid sage Er nur, der König von Preußen habe sie Ihm geschenkt."
„Das wäre erstlich wider die Wahrheit Majestät."
„Das gehört zu seinem Beruf," sagte der König, „aber melde Er sich in der Kanzlei, da ivird man sie Ihm geben."
Der Student verbeugte sich und dankte. Als er dennoch nicht ging, fragte der König „Und was will Er noch?"
„Wenn man mir die Bücher nun doch abnimmt?"
„Das werden die Wiener nicht wagen."
Der Student lächelte ungläubig.
„Dann melde Er sich bei meinem Gesandten in Wien, und nun gehe Er."
So erhielt der Student eine vortreffliche Ausgabe der Werke des Königs, kaufte noch ungefähr sämtliche Schriften der Aufklärung, die er erlangen konnte, und vackte sie zu den
udrmen, um unter dem Schutz der preußischen Macht möglichst reiche Fracht in die Heimat zu bringen. An der Grenze wurde, wie er vorausgesehen, alles beschlagnahmt und nach Wien zur Zensur geschickt.
Mit spHen Fingern hoben die beiden Zensoren in dein dunklen Jesuitenkolleg eine Greuelschrift der Aufklärung nach der andern aus dem Pack des Studenten, hielten sie unter ihre Vogelnasen und ließen sie alle ohne llmstände in einer Ecke des Zimmers zu Boden fallen. Zuletzt kanien sie auch an die Lchristen des Königs; der Student, der mit gesenktem Blick der ganze» Prozedur beiwohnte. beobachtete mit Vergnügen, wie die Jesuiten auch diese Bücher, und noch mit be- 'vuderem Mißfallen, in die Ecke der Ver- .ammnis zu werfen begannen.
„Aber meine hochwürdigen Herren." sagte er mit der Stimme eines Mannes, der nun endlich seinen Trumps losschlagen kann, „bedenken Sie doch, daß mir diese Bücher von Seiner Majestät dem König von Preußen selbst geschenkt morden."
„Was geht uns der König von Preußen an?" rief der eine der Jesuitenpater spitz. „Wir sind hier in Wien. Sei Er froh, wenn Er nicht noch sür die Frechheit, solch Zeug in sein Vaterland zu verschleppen, selbst eiii- gezogen wird."
Der Student verbeugte sich tief und eilte, die Fackel des Krieges zwischen Potsdam und Wien in der Hand, von den ahnungslosen Jesuiten zum preußischen Gesandten. Ter eröffuete den Feldzug damit, daß er zunächst Anlaß und Grund des Streites, den Studenten Hedhesst, wohl verproviantierte und in Sicherheit brachte. Er ließ ihn durch einen Kurier in den besten Gasthos von Wien einquartieren, mit der ausdrücklichen Weisung, dort, so gut es ihm möglich sei, gegen Weine und Speisen zu streiten und eine schöne Rechnung zusanunenzubringen. Ter Kandidat, an magere Schüsseln und dünne Weine gewöhnt, versprach, das Seine zu tun, und seinen Posten im Streit redlich zu erfüllen.
Unterdessen brachte ein Läufer außer anderem die Nachricht auch dieser Wiener Ereig- nifse nach Potsdam zum König, der mit Feldherrenblick längst den schwächsten Punkt deS Gegners erkannt hatte und nun überrumpelte. Er befahl, die Türen zur Bibliothek des Breslauer Jesuitenkollegiums zu versiegeln und mit zwei Schildwachen zu besetzen; außerdem die Siegel täglich durch einen Leutnant und einen Kameralkalknlator nachprüsen zu lassen, die Kosten der Versiegelung aber mit dreißig Talern und den Unterhalt für die Schildwachen mit je einem Taler, sür den Leutnant mit je zwei Talern auf den Tag. den Jesuiten auszulegen.
Tie ehrwürdigen Väter erschraken und erstaunten sehr über diese Maßregel des duldsamen Königs und begriffen nicht, wo er an ihrem vorsichtigen und aalglatten Benehmen einen Grund zur Mißstimmung gefunden. Ta ihnen in Breslau darüber niemand Auskunft geben konnte, mußten sie sich endlich entschließen, eine Deputation nach Potsdam zu schicken, um vom König selbst Aufklärung zu erlangen. Als die - Abgesandten ankame». zögerte Friedrich, der sonst niemand gerne lang warten ließ, die Audienz mit Geschick noch eine Woche oder zwei hinaus; dann empfing er die frommen Väter mit solcher Freundlichkeit und in so guter Laune, daß sie völlig verwirrt wurden. Nachdem er über dies und jenes mit ihnen geplaudert und ihnen kaum Zeit gelassen hatte, an ihre An- gelegeuheit zu denken, wandte er sich zum Gehen. Tie Gestalten der Abgesandten klappten zusammen, und untertänig eilend und vorwurfsvoll brachten sie ihre Botschaft vor.
„Aha," sagte der König, „ihr kommt wegen der Bibliothek. Das ist nicht meine Sache. Uebrigens nur eine Bagatelle. Mein Ge- fandter i» Wien wild darüber gern Auskunft geben. Ich bin euer gnädiger König wie immer, adieu."
Tie weisen Väter zogen so gescheit wie zuvor nach Breslau zurück und von dort nach einigem Zögern nach Wien, um >n der Stadl wo sie und ihr Orden die eigentliche» Herr, scher waren, den Gesandten des Ketzerkönigtz um Ausknnst zu bitten Ter Gesandte der zunächst ein wenig erstauni tat. als wäre auch ihm die ganze Angelegenheit dunkel erinnerte sich dann nebenbei des ungarische» Studenten und wies die Breslauer Jesuiten an ihre alluiächtigen Wiener Brüder.
„Die Herren von der Zensur." sagte er. „werden leicht die ganze Sache in Ordnung bringen."
Wellige Stunden später war der Kandidat Hedhessi im Besitz seiner sämtlichen Bücher, und die Patres kamen zum preußischen Gesandten. um ihn von der Beilegung des Streites zu unterrichten und ihren Abschied von ihm zu nehmen.
„Nebrigens noch eine Kleinigkeit, meine Herren.' sagte der Gesandte und reichte ihnen eine Handvoll säuberlich geschriebener Rechnungen des Wirtes vom Goldenen Löwen.
kömmliche Braten da eine glatte Kandidaten- gurgel hinabgeschwommen war und zuletzt das schöne Endergebnis von 96 Dukaten ge- brachte hatte. Aber es blieb ihnen nicht« anderes, als sich mit guter Miene in das üble Spiel zu schicken. Sie bezahlten, und de« Kandidaten goldene Tage hatten wie alle schönen Märchen ein Ende. Er war ein wenig wohlbeleibt geworden, fo redlich hatte er im Kamps für Aufklärung und Zensursreiheit seinen Mann gestanden.
Die Bibliothek in Beeslau wurde sogleich entsiegelt, aber ein Brief des Königs an den Pater-Rektor des Kollegiums warf noch einiges Salz in die irischen Wunden:
„Ihr werdet.' schrieb er. „Eure Herren Confratres in Wien und das Persona! des dortigen Consistorii wohl warnen, daß sie an dem Candldaten der Theologie Hedhessi aus Nngarn Rache üben. Ich werde mich fleißig nach dem Wohlsein dieses Mannes erkundigen. Bekommt er nicht die beste Pfarre in Nngarn. oder sollten er lind die Seinigen, oder überhaupt die Nesormirten und Protestanten cujonirt und chikanirt werden, so müßt ihr und Euer Kloster dafür stehen, da halte ich mich an Euch. Ich bin »sw.
Friedrich.'
<Aus „Die Niiiber der Rose". Der König. Verlag tzanaewIetckic-Braiidl.l
Bunter Kehraus
Vjörnsen und der Schisfsuntergang
Wenn Björnstjerne Björnsen. der norwegische Dichter, auf Reisen war. so achtete er stets daraus, für die Nacht einen Gasthof zu finden, der ihm ein behagliches Zimmer zu bieten vermochte, denn die Behaglichkeit und Gemütlichkeit seiner Umgebung war ihm ein Lebensbedürfnis.
So wanderte er einst durch den A"rz,und mietete am Abend in einem kleinen Gastyauje ein Zimmer, das ihm auf den ersten Blick hin außerordentlich gilt gefallen hatte. ^ aß in der Gaststube zu Abend und erhob sich dann, um sich zur Ruhe zu begeben. Freundlich brannte die Lampe iu dem Zimmer, das ihn nun ausnahm; an der Wand stand ein fauberes Bett, auf dem Tisch in der Mitte des Raumes lag eine hübsche Decke und aus der anderen Seite stand ein altes Sofa.
Darüber hing ein Bild. Björnsen sah genauer hin. Aber das war ja fürchterlich! „Schisfsuntergang' stand auf dem Gemälde. Er setzte die Brille auf. Schauderhaft! Ta' ringen Ertrinkende mit dem Tode, klammerten sich au sinkende Boote und schwimmende Planken, an Bord des Wracks rangen Frauen jammernd die Hände ... Dabei schlafen. Unmöglich. Immer wieder mußte Björnsen nach dem Bilde sehen. Endlich bezwang er sich, kleidete sich mit energischen Bewegungen aus und legte sich zu Belt.
Eine Weile war es still. Tann aber sprang er plötzlich wieder aus und lies zu dem Bild, das ihn mit magischer Gewalt anzuziehen schien. WaS sollte er nun tun? Die wilden Szenen aus dem Gemälde würden ihn nicht zur Ruhe kommen lasten. Tie Sachen packen, ausziehcn? Aber jetzt? Es war Nacht, die Umgebung ihm noch fremd. Da kam ihm plötzlich ein Emsall. Er suchte in seinem Gepäck nach einem Bleistift, ging abermals zu dem Bilde und schrieb mit fester Hand unter das Wort „Schisssrmtergang": „Aber alle wurden gerettetl" Zufrieden löschte er das Licht auS. legte sich nieder und schlief bald fest und ohne Traum ein.
Unbestechlichkeit
Peter Rosegger lag eines Sommernachmit- tags aus der srischgemähken Wiese seines Nachbarn und rauchte eine Zigarre. L-a näherte sich vom nächsten Hol ein mürrisch brummender Knecht:
„Sie! To is nir mit n Liegen ^ni! der Wielen!" „Ach. lieber Freund, lasten Sie mich ein bißchen hier ausrnhen!' bat Rosegger- „hier ist's io schön, ich richte ja keinen scha- den an!"
Na Siel" lehnte der Knecht ab. „Mei Bauer ho chogi. ich sollt Eahna wegjogn von da Wiesen."
Rosegger schlug den diplomatischen Weg ein.
..Letzen sich lieber etwas iu mir! A,re ivär's nur einer guten Zigarre?"
Ter Dichter zog seine Zigarrentasche hervor und bol ste dem Knecht.
Jo a Zigarr die mog t schon! schmrm- rel'te der Knecht und steckte sich eine Zigarre in d>e Hojenwiche. „Vagelt s Gott jchon. Oba jeatzt schaun's, daß Sie weitakomma, sucht muasz > zuaschlogn!"
Uno Peter Rosegger mußte sich eiligst aus sie Flucht begeben.
Handel
Ein Jude verlauste einem Christen ein Pferd mit dem Ehrenworte, daß dasselbe kernen Fehler besitze. Nun aber sah der Christ am ersten Tag schon, daß das Pferd stocke blind war und wart dem Juden sein Ehren-, wort vor und ob denn das kein Fehler tei^
No das ist ja kein Fehler", sagte der Jude., „das ist ein Unglück, aber kein Fehler.
zmmer säuerlicher verzog sich das Gesicht der
Väter, als sie sahen, wieviel guter Rhein- H„°usgea-bcn im Auftrag der NS-Pr-N- Wärt- mancher treffliche Fisch und be-1 kcinbcra von Hans Revbtna. Ulm a. D.
wem. wie