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Deutscher Oelschiefer als Heilmittel. Ein ärztlich gebräuchlicher Stoff ist Ichthyol, der aus Oelschiefer gewonnen wird und gegen Entzündungen wirksam ist. Vielfach wird er in Form von Salben verwendet. Es handelt sich um ein uraltes Volksheilmittel. Die Ver- ivendung der Schieferöle zu diesem Zweck durch die Indianer führte zur Entdeckung eines der bedeutendsten amerikanischen Petroleumlager. Das Ichthyol wird in Europa auS den Oel- schieferlagern Tirols (bei Seefeld) gewonnen. Wie neuerdings festgestellt werden konnte, lägt sich aus den Schieferlagern bei Wallgau auf der deutschen Seite des Karwendelgebirges ein Heilmittel gewinnen, das dem Tiroler Ichthyol ebenbürtig ist. Das neue, aus den deutschen Lagern gewonnene Produkt wird Jchthygerman genannt.

Neuer Stoff im Rogge«. Ein neuer Stoff, dessen chemische Natur zur Zeit noch nicht er­forscht ist, wurde im Roggenmehl festgestellt. Dieser Stoff leuchtet grün auf, wenn er mit dem unsichtbaren ultravioletten Licht bestrahlt wird. Im Weizenmehl findet sich dieser leuch-' tende Stoff dagegen nicht. Die analytische Chemie kann daher durch das grüne Auf­leuchten Roggenmehl von Weizenmehl unter­scheiden und kann auf diese Weise feststellen, ob eine von ihr untersuchte Weizenmehlprobe geringe Mengen Reg gen mehl enthält oder nicht.

Der Blinddarm als Heilmittel. Der italie­nische Arzt Dr. Boggian hat nach neuen Ver­suchen festgestellt, daß ein wässeriger Auszug aus der Schleimhaut des Blinddarmes neben einer Regulierung der Darmtätigkeit auch eine Anregung der Salzsäurebildung im Magen, womit gleichzeitig gewisse subfektive Erschei­nungen der so behandelten Kranken einher­gehen, wie eine leichtere Verdauung, Ver­schwinden eines Druckgefühls in der Maaen- gogend, dem im Röntgenbild eine raschere Entleerung des Magens entspricht. Der zu diesen Versuchen benutzte Auszug stammte aus der Blinddarm-Schleimhaut junger Schlachttiere, von dem die Kranken 810 Tage lang 3010 Tropfen täglich erhielten. Damit ist erneut die Wichtigkeit der so hinge miß­achteten Blinddarmtätigkeit nachgewiesen.

Störche, die nicht fortziehen. In Ostpreußen sind im vergangenen Winter Störche beobach­tet worden, die nicht, wie üblich, zum Flug nach Süden ansetzten, sondern in ihrem Nest überwinterten. Geraume Zeit suchten sie selbständig ihre Nahrung. Erst als starke Kälte einsetzte, wurden sie von tierfreunblichen Menschen in Pflege genommen und gefüttert. Bemerkenswert war, daß sie ihre Pfleger von anderen Menschen offensichtlich unterscheiden konnten, dagegen verhielten sie sich auffällig scheu und zurückhaltend Kindern gegenüber.

Können Schmetterlinge hören? Die neue­sten Forschungen haben erwiesen, daß die Schmetterlinge am HinterleibOhren" be­sitzen, Die Gegend der Taille ist zu zwei guten Gehörorganen ausgebildet. Aber dennoch konnte bei ihnen keine Verständigung durch Lautzeichen, wie es die Grillen. Heuschrecken und Zikaden tun, festgestellt werden. Sie sind stumm. Trotzdem sind ihreOhren" die voll- kommensten Gehörorgane, welche wir im In­sektenreich kennen. Es hat sich jetzt gezeigt, daß sie die Bedeutung haben, den Schmetter­lingen die Annäherung von Feinden anzu­zeigen. Die Tiere beantworten nämlich auch Geräusche, die nicht zugleich mit Gssichtswahr- nehmungen verbunden sind, in der gleichen Weise wie jede andere Störung und Beun­ruhigung in der für sie betreffenden tvvischen Weise. Teils fliegen sie auf, teils lassen sie sich zu Boden fallen, teils nehmen sie eine be­stimmte Schutzstellung ein, in der sie inmitten ihrer Umwelt fast unkenntlich werden. Schaltet mau durch einen kleinen Eingriff eines der beiden Gehörorgane aus, so wird die Wahr­nehmung von Schallreizen ganz offensichtlich unvollkommener. Zerstört man beide Trom­melfelle, so lassen Geräusche aller Art die Tiere ganz gleichgültig. Scheue Falter werden daun so zahm, daß sie auf der menschlichen Hand Honig trinken. Ihre Flugfähigkeit wird durch den Verlust des Gehörs nicht im min­desten behindert. Offenbar ist bei diesen Schmctterlingsarten das Gehör derjenige Sinn, nach dem sie sich vor allem richten, wenn es gilt, Gefahren zu meiden.

Entstehung der Lebewesen als Film. Der diesjährige Nobelpreisträger, Prozessor Spe- mann-Freiburg, hat der Ufa die Anregung zu einem neuen Kulturfilm gegeben. Er soll der Sichtbarmachung der Entstehung der Lebe­wesen dienen. Die Aufnahmen werden mit der Mikro-Filmkamera in tausendfacher Vergröße­rung gemacht, um von dem Filmstreifen in millionenfacher Größe auf die Leinwand zu kommen. Usber die Ausnahmen gibt Professor Spemauu selbst Angaben: In einer kleinen Glasschale liegt ein hsllbeleuchtetes millimeter­großes Molchei. Alle zivanzig Sekunden knackt die Kamera. Alle zwanzig Sekunden macht sie von dem werdenden Leben in dem Molchei eine Aufnahme. Sie rafft viele Stun­den und Tage in wenige Filmsekunden zusam­men. Später, wenn aus dem Keim eine be­wegliche Larve geworden ist, läuft die Kamera

normal. Dann zeigen achtzehn Bildchen in der Sekunde, wie sich ein Molch benimmt, ehe er aus seiner Eihaut kriecht. Aber nicht darauf kommt es in erster Linie den mit der Film­optik arbeitenden Wissenschaftlern an, sie wol­len vielmehr zeigen, wie sich gewissermaßen aus dem Nichts ein Lebewesen entwickelt. Und sie wollen darüber hinaus durch operative Eingriffe, die schon am Ei, an der Keimzelle, vorgenommen werden, die Gestalt des werden­den Lebewesens künstlich verändern. Sie wer­den durch diese künstlichen Eingriffe Zwillinge erzeugen. Niemand wird sich vorstellen, daß diese Operationen einfach sind. Molche, selbst wenn sie noch im Keimstadium sind, schätzen keineswegs die heißen Lichtstrahlen unter der Mikro-Kamera. Tausende von Molcheiern

müssen in der eben geschilderten Weise behan­delt werden, ehe der ganze Entwicklungspro­zeß fortlaufend am lebenden Ei filmisch fest­gehalten ist. Nicht alle Eier überstehen diesen Eingriff. Auch geht der eine oder andere Keim unter der Mikro-Kamera ein. Dann müssen immer wieder neue Molcheier, die sich im ent­sprechenden Entwicklungsstadinm befinden, verwandt werden. Der Höhepunkt dieser fil­mischen Darstellung vom Werden eines Lebe­wesens von der Eizelle bis zum fertigen Or­ganismus soll ein auf künstlichem Wege er­zeugter Zwillingsmolch mit zwei Köpfen sein, wobei sich beide Köpfe um einen als Lecker­bissen vorgeworfenen Wurm zanken...

Um die deutsche Sprache in Amerika. Durch eine Hetze gewisser Kreise ist die deutsche

Bei der ersten Versorgung der frischen Wunden ist

der feuchte Verband

nicht zweckmäßig. Hier kommt nur die trok- kene Wundbehandlung in Frage. Dagegen ist der feuchte Verband ein willkommenes Hilfsmittel bei der t n f i z i e r t e n W u n d e, der granulierenden Wunde, den Dauerwun­den oder Geschwüren. Zur feuchten Wund­behandlung gehört

der Satbenverband

und der feuchte Verband im eigentlichen Sinne. Bei letzteremunterscheidet man einen feucht abdunstenden, austrocknenden Ver­band und einen feucht abschließenden Ver­band mit undurchlässiger Hülle.

Ter^ feuchte Verband mit wasserdichter Stosfhülle wirkt sekretionshindernd durch Hinderung des freien Abflusses und der Ver- dunstung. Seine Wirkung besteht in Blut- fülle und Wundschutz. Der feuchte Verband ohne diese Hülle wirkt durch Ansaugung und freie Verdunstung sekrelionssördernd. außer- dem wie elfterer als guter Wundschutz.

Der abdunstende Verband

hat eine rein Physikalische Wirkung. Er saugt an und befördert das angesaugte Sekret nach außen. Ties bedeutet eine wirk­same Unterstützung der Wunddesinfektion. Tie verwendete Flüssigkeit muß steril fein und darf die Haut nicht reizen. Wenn häufig leicht antiseptische Flüssigkeiten verwendet werden, so verfolgen diese den Zweck, Feh­lerquellen zu vermeiden, die sich bei Massen­

verbänden leicht einschleiHen. An in Be­tracht kommenden Flüssigkeiten wird Koch­salzlösung mit Zusatz von 70prozentigem Alkohol. Kamillentee, 2 Prozent Bleiwasser, hypermangansaures Kalium, 2 Prozent Bor­säure u. a. m. verwendet. Essigsäure Tonerde ist nicht angebracht, weil sie wie die essig­weinsaure Tonerde die Verbandstoffe im­prägniert und dadurch undurchlässig macht.

Das Hauptanwendungsgebiet des

feucht abschließenden Verbandes

sind die geschlossenen Entzündungen im Stadium der Infiltration, wie bei Blutver­giftung und Venenentzündung. Er wirkt als feuchtwarme Kammer durch Blutfülle. Des­halb ist er bei infizierten Wunden nicht an­gezeigt. weil er durch Aufauellen und Er­weichen der Haut sehr häufig neue Entzün­dungen setzt. Der seuchtabschließende Ver­band hat außerdem eine stark schmerzlin­dernde Wirkung. Diese kann jedoch in der Hand deS Ungeübten von Nachteil sein, weil es das Fortschreiten der Entzündung ver­schleiert und so der richtige Augenblick für den Einschnitt verpaßt werden kann.

Als Verbandsslüssigkeit wird beim feuchtabschließenden Verband besonders

der Kamillenaufgutz

gebraucht: auch verwendet man nur gewöhn­liches Wasser. Bei der Anwendung indiffe­renter Mittel muß der Verband täglich oder mehrmals täglich gewechselt werden, um Nekrosebildung oder Weitergreifen der Ent­zündung nicht zu übersehen. Die Haut kann durch Salbe geschützt werden.

Lauclioperalionen in ärei ^akrtau8en(1en

Mein Blinddarm schmerzt."Nun, geh zum Arzt und lasse ihn dir Herausnahmen. In acht Tagen läufst du dann schon wieder kreuz­fidel und arbeitsfähig umher. Was ist schon solch kleine Operation.

Solchermaßen verläuft ein heutiges Gespräch um einen gereizten" Blinddarm. Und die bei­den Gesprächspartner haben schon recht, wenn sie keinerlei Aufhebens machen von solchem Eingriff in die menschliche Bauchhöhlung. Eine Blinddarmoperation ist ja in unfern Tagen nichts weiter mehr als eine kleineFinger­übung" des jungen Chirurgen. Kaum aber vermögen sich die Gesprächspartner wohl klar­zumachen, welch einen langen Weg die ärztliche Kunst zurücklegen mußte, um solchen Eingriff zu einer unwichtigenFingerübung" zu ma­chen! Vor hundert Fahren war diese Opera­tion noch unmöglich, vor fünfzig Jahren noch mit schwerer Lebensgefahr verbunden, obschon es Bruchoperationen schon seit schier unvor­denklichen Zeiten gibt eine Tatsache, auf die Professor Dr. Schmieden aus Frankfurt a. M., ein Chirurg von hohen Graden, auf der Er­öffnungssitzung der Jubiläumstagung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie in einem Festvortrag aufmerksam machte.

Schon im Altertum fanden sich Aerzte, die häufig, im G"wand des Priesters, Eingriffe in die Bauchhöhle Vornahmen. So kannten die alten ägyptischen Aerzte bereits die Funktion der Bauchhöhle bei der Bauchwassersucht. Auch der Kaiserschnitt wur-e von ihnen, allerdings nur an Toten, zur Rettung des vielleicht noch lebenden Kindes ausgeführt. Auch Gallenstein­operationen sind nicht etwa eine Erfindmrg der Gegenwart das beweist eine Bemerkung in den Schriften des griechischen Arztes Hip- pokrates, des Vaters der Heilkunde. Hohe Kunst entwickelten ferner vor altzm die alten indischen Aerzte. So konnte Alexander der Große, als er mit seinem siegreichen Heer nach Indien vorstieß, schon die bemerkenswerte Blüte bewundern, zu der die indische Medizin von den Brahminen entwickelt war; er ließ direkt seine Feldchirurgen bei den Indern in die Schule gehen und vor allem das große Lehrbuch der indischen Aerzte studieren, das um das Jahr 1600 v. Chr. geschrieben worden war, und in dem auch gewisse Bauchopcratio- nen erwähnt wurden, die mit einem zweischnei­digen Messer durchgeführt wurden. Nichts allerdings weiß man über den Ausgang dieser frühen Bauchoperationen....

In der späteren Zeit traten dann die großen Medizinschulen Italiens, Frankreichs und Deutschlands hervor, die aber noch die Oeff-

nung der Bauchhöhle ablehnten und überhaupt Eingriffe an den Organen der Bauchhöhle nur in dringlichsten Notfällen wagten. Im­merhin weiß man von einem Bischof, der mit dem chirurgischen Messer ebenso gut umgehen konnte wie mit dem Krummstab und im 16. Jahrhundert zum ersten Mal mit Erfolg einen Kaiserschnitt bei einer lebenden Frau durch­führte.

Um jedoch überhaupt größere Eingriffe in die Bauchhöhle mit Glück und Sicherheit durch­führen zu können, bedurfte es erst zweier Vor­aussetzungen, die dann in der Einführung der Narkose und vor allem der Antiseptis erfüllt wurden. So kann man in der Bauchchirurgie von einer vor-antrseptischen und nach-antisep- tischen Zeit sprechen, die um 1867 zur Ent­wicklung kam. Allerdings steckte beispielsweise während des Krieges von 1870/71 das antisep­tische System noch in den allerersten Anfängen die Bauchchirurgie erlebte erst in den nach­folgendenGründerjahren" ihren großen Auf­stieg. Die Erfolge wurden dank der mehr und mehr sich vervollkommenden Antiseptis von Jahr zu Fahr günstiger, Eingriffe, die früher einfach unmöglich waren, wurden nahezu un­gefährlich. Von der Operation des Blind­darms, der Gallenblase, des Darms, von Bauchbrüchen ging die Entwicklung sogar bis zur teilweisen Entfernung des Magens bei bösartigen Geschwülsten oder sonst unheil­baren Geschwüren.

Ein besonderes Kapitel bilden auf diesem Gebiet die Darmoperationen, zu denen als Wohl den großartigsten Leistungen chirurgi­scher Kunst erst vor ungefähr hundert Jah­ren mit der Erfindung der Darmnaht der Grundstein gelegt wurde. Derartige Opera­tionen kannte allerdings auch schoon die alte > indische Medizin, nur hatte sie sich eyae ganz eigenartige Methode der Behandlung von Darmwunden zugelegt. Man setzte nämlich rote Ameisen an die Wunde... Diese erfaßten mit ihren kräftigen Greifzangen die Wund­ränder und preßten sie zusammen; war dann der Darmriß genügend verschlossen, so kniff man die Leiber der Ameisen ab und vernähte danach die Bauchdecke.... Diese seltsame Ameisenmethode" ist sogar noch einmal in den griechischen Freiheitskämpfen im vergange­nen Jahrhundert von einem türkischen Arzt angewandt worden. Heute hat man dafür nicht nur moderne, sondern auch sichere Methoden, sofern anläßlich einer ärztlichen Korrektur der Natur überhaupt von absoluter Sicherheit ge­sprochen werden kann.

Sprache in den amerikanischen Schulen sehr gefährdet. DerDeutsche Lehrcrverein" führt dagegen einen schweren Kampf. Eine große Kundgebung des Vereins in Newhork gegen das Zurückgehen der deutschen Sprache hat bei vielen namhaften Amerikanern den stärksten Widerhall gefunden. Diese Kreise betrachten die deutsche Sprache als bedeutendes Kultur­mittel. Unter den vielen, die sich für die deut­sche Sprache bedingungslos einsetzen, seien Professor John Dewey, der große amerikani­sche Philosoph und Altmeister des amerikani­schen Erziehungswesens, sowie der Professor an der Columbia-Universität, Dr. Franz Boas, genannt.

Bleibt der Eiffelturm? Der Platz, auf dem eine Privatgesellschaft den Eiffelturm errichtet hat, gehört dem Staat. Die Gesellschaft hat einen Vertrag bis 1941. Es gibt nun heute zahlreiche Stimmen in Paris, die den Turm beseitigen und an seiner Stelle ein dem neuen Bauwillen entsprechendes und repräsen­tierendes Bauwerk erstellen wollen, sobald der Vertrag abgelaufen ist. Der Streit wird die nächsten vier Jahre viel Druckerschwärze ko­sten. Ueber die Geschichte des Eiffelturmes wird berichtet: Den Namen hat der Turm von seinem Erbauer Ingenieur Eiffel. Er wurde 1889 zur Weltausstellung erbaut. Für die Geldgeber, die damals den in seiner Zeit für halb verrückt gehaltenen Plan des Inge­nieurs Eiffel finanzierten, bedeutet der Turm ein ganz ausgezeichnetes Geschäft. Sein Bau hat 5,1 Millionen Franken gekostet, und die Gesellschaft, die ihn heute noch besitzt, arbeitet mit dem gleichen Kapital. Im Durchschnitt der 47 Jahre seines Bestehens hat er SO Pro­zent Dividende eingebracht. Mit dem Kapital von 5,1 Millionen sind nämlich in dieser Zeit rund 120 Millionen Franken verdient worden. Die höchste bisher bezahlte Dividende brachte der Turm im Jahre 1931 ein. Damals konnte er seinen Besitzern 140 v. H. an Dividende abwerfen. Im vergangenen Jahr war die Einnahme auf 250 000 Franken gesunken, wo­von 12,3 v. H. Dividende bezahlt wurden. DaS einmalige Besteigen des Turms kostet heute 10 Franken. Man kann dafür zu Fuß hinauf­klettern, man kann sich aber auch mit einem Fahrstuhl bis auf die obere Plattform, als» rund 300 Meter über dem Boden, Hinauffah­ren lassen. Dieser Fremdenbesuch ist immer noch die beste Einnahmequelle für den Turm. Dazu kommt in den letzten Jahren das Geld, was seine Verpachtung an verschiedene Radio« gesellschaften einbringt. Fünf große Sende­antennen sind an ihm aufgehängt worden. Schließlich wirft auch die allnächtlich weit ins Land hineinstrahlende Lichtreklame einer fran­zösischen Autofirma, die den Turm von oben bis unten bedeckt, ein gutes Stück Geld ab.

V^issenscliaktliclis

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Die größten Pyramiden. Die Pyramide des Königs Cheops hatte eine Höhe von 137 Metern, in der Grundfläche eine Breite von 227 Metern. Die Pyramide des Königs Cheff- ren wie die bei Dschizeh standen an Größe nur wenig nach. Vergessen wir nicht, daß diese Bauten vor 4500 Jahren aufgeführt worden sind. Das Ulmer Münster und die gotischen Türme des Kölner Domes entstammen dem vorigen Jahrhundert.

Der erste Nordpolflug. Am 11. Juni 1897 unternahm der schwedische Ingenieur Andres nach sorgfältigster, jahrelanger Vorbereitung mit dem Ingenieur Fränkel und Kandidat Strindberg im Freiballon die Fahrt ins Un­gewisse. Sie blieben verschollen. Erst 1930 wurden die ersten Spuren entdeckt.

Ueber die Verbreitung des Steinadlers.

Der Steinadler, der edelste aller Raubvögel, lebt sporadisch über ganz Europa. Seine Standorte in Deutschland sind die bayerischen Alpen und die großen Waldungen Ost­preußens.

Das britische Imperium. Der Machtbereich des britischen Imperiums umfaßt ohne Do­minions und Völkerbundsmandate 12 252 000 Quadratkilometer mit rund 4AZ Millionen Einwohnern Deutschland 470 615.

Der Knabenüberschuß bei den Geborenen. Es ist eine bekannte Tatsache, daß mehr Kna­ben geboren werden als Mädchen. In Europa kommen durchschnittlich 106 Knaben auf 100 Mädchen. Da die männlichen Säuglinge eine wesentlich größere Sterblichkeit aufweisen als die weiblichen (130:100), gibt es am Ende des ersten Lebesjahres im allgemeinen keinen Kuabenüberschuß mehr.

Wie lang ist die Sibirische Eisenbahn? Die

1903 vollendete, vom europäischen Rußland nach Wladiwostok am Großen Ozean führende Eisenbahn hat eine Länge von 7400 Kilometer.

Wie hoch ist die Lufthülle um die Erde?

Die Erdkugel wird von einer Lufthülle um­geben, die gegen 60 Kilometer hoch ist. In der Höhe weniger Kilometer wird sie überall eiskalt und so dünn, daß kein Mensch in ihr mehr atmen kann. Die Luftschicht oberhalb von 12 Kiglometer bezeichnet mau als Strato­sphäre.