Mittwoch den 26. November 1S3S
LcättEöi^cke LkronE
Auf der Straße Pliezhausen—Mittelstadt fuhr der 30 Jahre alte ledige Holzhändler Buck aus Hülben bei Urach mit seinem Motorrad auf den Anhänger eines entgegenkommenden Lastwagens auf. Er trug einen Schädelbruch, einen Kieferbruch und einen Oberschenkelbruch davon und starb wenige Stunden darauf in der Tübinger Universitätsklinik.
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Achtundzwanzig SA. - Kameraden aus allen Gauen Deutschlands, darunter 11 von der SA.- Gruppe Südwest, haben durch die Hitler-Frciplatz- spende die Möglichkeit, in Neuenbürg einen wohlverdienten Erholungsurlaub zu verbringen. Drei von ihnen sind Träger des Blutordcns, »inige andere besitzen das Goldene Parteiabzeichen.
In Schmäb. Gmünd fuhr ein hiesiger Motorradfahrer auf einen auswärtige» Personenkraftwagen auf. Der Motorradfahrer wurde schwer verletzt. Die Schuld trifft den Motorradfahrer selbst, weil er in rasender Fahrt stadteinwärts fnhr.
Witwe Elisabeth Reich, geb. Lauber, in Wur- zach, kann in seltener körperlicher und geistiger Frische ihren 92. Geburtstag feiern. Frau Reich »urde in Starkenhosen geboren und ist die älteste Einwohnerin der Stadt.
Im Keller der Möbelfabrik Oskar M u l - ler in Korntak, Kreis Leonberg, brach Feuer aus. Der Prand wurde auf seinen Herd beschränkt. Ein Lehrling erlitt eine leichte Rauch. Vergiftung.
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LuLwigsburg, 24. November. (Razzia aufverdächtige Elemente.) Von LanLjägerbeamten des hiesigen Stations- kommandoz und der Landjägernebenstetlcn wurde am Montag im ganzen Kreise eine Razzia aus Bettler, Landstreicher und sonstiges verdächtiges Gesindel durchgesührt. Es wurden mit Unterstützung der Gemeindepolizeibeamten und Feldschützen alle Herber- gen, Feldscheunen und sonstige Schlupfwinkel abgefucht. Dabei wurde u. a. in einer beim Hardthof abseits gelegenen Feldscheune ein voll'.g verwahrloster und heruntergekomme» ner Landstreicher und Halbzigeuner im Alter von 22 Jahren aufgegriffen, der übrigens an jeder Hand sechs Finger hat. Außerdem wurden mehrere andere Verdächtige, die teil- weise schon erheblich vorbestraft sind, festgenommen.
Nürtingen, 24. Nov. (Gin neues Heil- mittel.) Dem ehemaligen Heilgehilfen des Reichsarbeiksdienftes, Emil Schaich aus Kohlberg bei Nürtingen, ist es gelungen, einen MagenkrSuterlikör zusammen- zustellen. Nicht weniger als 32 rein deutsche Naturkräuter sind es, die unter Verwendung von Branntwein und echtem Bienenhonig einen Likör als Heilmittel für Magen- und Verdauungsstörungen darstellen. Der Erfinder erhielt nach eingehender Prüfung vom Staatlichen Gesundheitsamt die erforderliche Genehmigung und ärztliche Begutachtung.
Schramdcrg, 24. Nov. <Manteldiebe an der Arbeit.) Wie vom Polizeiamt mitgeteikk wird, find hier in der letzten Zeit in verschiedenen Wirtschastslokalen Her- renmäntel abhanden gekom- men. In einem Falle wurde ein alter abgetragener Mantel zurückgelassen.
Der EnzlAer
91. Jahrgang Nr. L7ö
Hirrlingen, Kr. Nottenburg, 24. Nov. (Junge tödlich ab ge stürzt.) DaS 7V, Jahre alte Söhnchen des Landwirts Sebastian Deuter spielte mit einigen anderen Buben in der Scheune eines Nachbarn. Die Jungen kamen dabei auch aus den Heustock, von den, der junge Beuter durch das Futterloch in die Tenne hinab- stürzte. Er siel mit dem Hinterkopf so unglücklich auf den Boden, daß auf der Stelle der Tod eintrat.
Aulendorf, 24. November. (Im Anfall erstickt.) Von einem ungewöhnlichen Un- glücksfall wurde die Familie Steinhäuser inSteegenbei Aulendorf heimgesucht. Der bei seinem Bruder in der Heimat weilende 37 Jahre ulte ledige Josef Steinhäuser war mit Häckselschneiden beschäftigt. Seit Jahren litt er schon an schweren Anfällcn, die sich öfters wiederholten. Als er allein mit dieser Arbeit beschäftigt war, kam er durch einen solchen Anfall mit dem Gesicht auf den an- gehänften Häcksel zu liegen und erlitt dadurch den Erstickungstod.
Ellwangen, 24. Nov. (Eine I 3 jührigc Gaunerin.) Eine Anzahl hiesiger Geschäftsleute wurde in letzter Zeit das Opfer von Betrügereien eines erst 13 Jahre alten Mädchens, das'durch seine bisherigen ll Gastrollen aus dem besten Wege zu sein scheint, sich zu einer waschechten Gaunerin zu entwickeln. In der Mehrzahl der Fälle besuchte es hiesige Geschästs- stiden und gab vor. für irgend eine bekannte 'Person dies oder das auf Rechnung holen zu müssen. Meist handelte es sich um Schleckereien; aber auch Geld wußte das Mädchen aus diese Weise herauszuschwindeln. Nack)- dem der kleinen Betrügerin zehnmal die Sache geglückt war, unternahm sie einen größeren Streich. Angeblich für ein bekanntes hiesiges Fräulein borgte sie ein Damenfahrrad zu einer Fahrt nach Aalen aus. aber seither hört und sah nran weder von dem Rade, noch von dem Mädchen etwas.
Ans Siel - ein lebenstüchtiger Jungarbeiter
Stuttgart, 24. November.
Ter Landeshandwerksmeister für Südwest- deutschlaud, Baetzner, M. d. R„ erläßt zum 4. Neichsberusswettkamps folgenden Aufruf:
Die schaffende deutsche Jugend rüstet zum 4. Neichsberusswettkamps im Zeichen des Vierjahresplanes. Lehrlinge und Jungarbeiter, Jungbauern und Studenten messen sich in einem freiwilligen Leistungswett, streit. Tie Aufgaben bestehen in beruss- praktischer und oerufsicchnischer Arbeit; bei letzterer sind Fachrechnen, Berufskunde, Fachaufsatz und weltanschauliche Fragen emge- schloffen. Der Neichsberusswettkamps soll den beruflichen Leistungswillen der Jugend stärken und das gesamte Ausbildungswesen fördern. Als Ziel wird kein einseitiger Streber, sondern ein frischer, lei- stungssähiger und lebenstüch» tiger deutscher Jungarbeiter stehe».
Tie Bedeutung des Reichsberufswett- kampses für die Wirtschaft und darüber hinaus für die gesamte Nation wird in den Kreisen des Handels, der Industrie und des Handwerks immer mehr erkannt/ Der Einsatzwille der Jugend zu friedlicher Arbeits- leistung, der im Reichsberufswettkampf sei- neu Ausdruck findet, macht es allen Be- triebssührern zur Pflicht, die Jugend nach besten Kräften zu unterstützen. Ich rufe deshalb alle Handwerksmeister Württembergs und Hohenzollerns auf. der Jugend die Hand zu reichen und zum guten Gelingen des 4. Neichsberufswcttkampfes tatkräftig beizutragcm
Neues Konkursverfahren. Bauunternehmer Karl Moser und Hermann Moser jung, beide in Heilbronu. — Aufgehobene Konkursverfahren. Nachlaß des Georg Vöhringer, led. Wagner von Rotten, acker. Kr. Ehingen; Nachlaß des Wilhelm Jeckck, Kupferschmiedmcister in Nottenburg am Neckar.
Auftrieb: 23 Ochsen, 94 Bullen, 342 Kühe, 56 Färsen, 1112 Kälber, 1257 Schweine, dar. 118 Nmtschrv.
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..Bei obigen Viehpreifen handelt es sich um Mirktpreife einschließlich Transportkosten, EHvund. Händlerprovifiom demzufolge müssen die Stallpreise unter den Marktpreisen liegen."
Fleischmarkt. Hammelfleisch d) 85—SS, äs 79 biS 78. es 50-50; Ochsenfleisch ss 74—78: Kuh-
fleisch as 72—75, bs 50-53; FSrscnfkeifch ss 75 ViS 78; Kalbfleisch ») 100—105, bs SO-SS; Schweinefleisch d) 74.
NörsenGerichte vom 24 . November
Berlin: Aktien unregelmäßig
Die Umsatztütigkeit blieb auch an der Ticuslag. börse ziemlich begrenzt, da die Bankenkundschaft nach wie vor große Zurückhaltung übt. Infolge- dessen sah sich auch die Kulisse vielfach veranlaßt, die gestern vorgenommenen Käufe, die gewisse Er- holnngen gezeitigt hatten, wieder zu realisieren. Sehr oft wurde die KurSgestaltiiug bei de» einzelnen Aktienwerten schon durch Müidcstaugebote beeinflußt, so daß sich kein einheitliches Bild ergab. Im allgemeinen war aber doch eine gewisse Schwücheneigung nicht zu verkennen.
Nein stimmungsgemäh wirkte sich aber die Tatsache aus, daß die Zeichnung aus die neue ReichS- anleihs, nwvewudecs bei den Großbau!-.'» nach übereinstimmender Bekundung anßeroromlüch flott vor sich geht.
Am Moutanmarkt ging die Einbuße übel Prozeritbruchteile kaum hinaus. Bon Braun- kohlenwertcu fielen Rheinische Braun und Nieder- lansitzer mit Verlusten vvn 2 bzw. 1^ Prozent aus. Am chemischen Markt eröfsnetcu Farben knapp gehalten mit 165,87 (minus 0,12 Prozent).
Elektrowerte kamen meist über Borlagsschlußkurse an, so insbesondere Licht-Kraft, bei denen sich der Abschluß günstig auSwrrkt, mit plu? 1,25 und Lahmayer mit plus 1 Prozent. Don Tarif- werten zogen schlesische Gas und Thürmger G,-S um 1.5 bzw. 0,75 Prozent an.
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„Es war ein weiter Weg bis zu dir zurück, und ich weiß Nicht, ob er mich noch zum Ziel führt."
Sie blickt ihn mit einer grenzenlosen Zärtlichkeit an. Aber dahinter dunkelt eine ferne Trauer.
„Lisel, fag nur das eine, bist du noch frei?"
Sie zittert von neuem. Dies alles ist so unwahrscheinlich und traumhaft, daß sie's noch nicht begreift.
„Warum fragst du?"
„Antworte doch, Lisel, antworte, ein einziges, kleines Wort."
Stumm blickt sie ihn an.
Da legt er sehr sacht den Arm um sie und führt sie zur Bank. Sie läßt es willenlos geschehen. Morgen wollte Hähnchen fragen, und nun steht Peter vor ihr. Ist das nicht ein Wunder?
Viele Gedanken stürzen in Peters Kopf durchekstander. Wie soll er anfangen? Und über allem das eine Wissen: Lisel sitzt neben mir!
Aber dann fängt er sich doch auf. Und die Worte kommen erst zögernd, danach strömender über seine Lippen.
„Wenn Freund Rübesam nicht gewesen wäre, säße ich auch heute noch nicht hier. Lisel. Du kennst ihn ja."
Sie nickt kaum merklich.
Er spricht weiter. Als er davon erzählt, daß er im vorigen Jahr hier gewesen ist, um sie zu überraschen, zuckt sie zusammen. Ein hellerer Schimmer breitet sich über ihr Gesicht. - Er war also doch da! Aber warum war er nicht zu ihr gekommen? Sie erfährt es gleich, da er weitererzählt, und eine Blutwelle schießt ihr ins Gesicht. Aber sofort be
greift sie nun auch die ganzen Zusammenhänge. Ihr Herz versteht, was Peter damals gefühlt h^-'wn mußte. Unwillkürlich macht ihre Hand die erste Bewegung zu ihm hin und berührt seinen Arm.
Dann hört sie weiter zu.
„Ja, Lisel. ich war ein großer Narr, dgß ich trotzdem nicht zu dir gekommen bin. Der Rübesam hat allerdings gut reden gehabt, den hat's ja auch nicht so getroffen. Ich war eben ein dummer Peter!"
Lisel erfährt, was Rübesam hier herausbekommen Halle, von seiner Oper, die gestern aus der Taufe gehoben wurde, und wie nun erst Peter selber alles erfuhr. Es geht ein bißchen verworren in seinen Worten zu, aber Lisel begreift schon, wie es ihn ergriffen und erschüttert haben muß, und da flattert ein erstes, leises Lachen über ihre Lippen, als sie sich oorstellt, wie Peter und sein Freund Hals über Kopf aus dem Theater geflüchtet sind und Peter alles im Stich ließ, um so schnell wie möglich her zu kommen.
„Du!"
Er beugt sich zu ihr.
„Lisel, kannst du nun alles verstehen?'
Der Helle Glanz in ihrem Gesicht ist geblieben. Kein Zittern ist mehr in ihr.
„Peter", flüstert sie.
„Du hast mir noch nicht geantwortet, Lisel, bist du noch frei?"
Sie senkt den Kopf.
Es rauscht und braust ihm durch den Schädel.
„Morgen wollte ich ihm antworten."
„Und du wirst — was wirst du ihm sagen?"
Da hebt sie das Gesicht wieder hoch, ein weites, kindhaft-frohes Lächeln steht darin, daß es ganz durchglüht scheint davon.
„Ich glaube, ich hätte ihm sagen müssen: Ich kann nicht, so lange Ich dich nicht wiedergesehen habe! Nein, ich
hätte es nie tun können, das weiß lch nun. Peters Lieber war' ich allein geblieben."
Es geht ein wilder, verrückter Schrei durch den Garten, daß das Spätzlehaus erschrocken aufhorcht. So einen glück» lichen Schrei hat es wohl noch nie m seinem langen Leben gehört.
„Lisel!"
Er reißt sie an sich, daß es ihr wehtun müßte, aber sie spürt es in diesem Augenblick gewiß nicht. Sie wirst nur mit einer jubelnden Hingegebenheit die Arme um seinen Hals und schmiegt sich an ihn.
„Und du hast nichts dagegen, wenn du eine Lisel Himmelreich wirst?"
Ein Seufzer aus Lachen und Schluchzen, ein kurzes Stammeln:
„Peters Peter!"
Dann haben Worte keinen Sinn mehr in dieser Wunderstunde, zwei Menschen halten sich umschlungen, fühlen einer des andern Herzschlag und die süße Trunkenheit, die ihre Lippen verschenken.
Der Abend ist über den Fluß gekommen und hat seine Schatten über den Garten gehängt. T r Kirschbaum raunt leise im Windhauch. Grillen zirpen, e.n Vogel fährt aus dem Schlaf und schlägt einen einsamen Triller
Die beiden sehen sich an und lauschen. Es muß eine alte Melodie im Garten hängen geblieben sein, von der auch die Vogelkehle dort weih und der Kirschbaum und das Gesträuch rings um den Zaun.
„Und kommt der Abend dann heran.
Und ist die Arbeit all getan Auf Hof und Feld und Wiese,
Dann horchen wir noch stundenlang Auf unsrer Herzen Kling und Klang,
Ich und die blonde Liese!"
(Fortsetzung folgt.)
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