kein Pferd besteigeip Wohl aber ein Maultier oder einen Esel; vor den Moscheen müssen sie mit bloßen Füßen vornücrgehen; sie dürfen sich keinem Arminen nahen, wenn ein Muselmann trinkt, in seiner Gegenwart sich nicht niedersehen, nichts als Schwarz tragen, !vas eine von den Mauren verachtete Farbe ist. Den Juden liegt cs ob, die Leichname der Verurteilten zu beerdigen, die Schuldigen aufzuhängen, die Tiere in den Serails zu füttern. Die Knaben verspotten, der Pöbel schlägt sie, und wagte ein Hebräer gegen einen derselben die. Hand anfzuheben, so würde es ihm das Leben kosten".
Der Islam hat so eine sehr weitgehende Trennung des Arabertums und des nordafri- kanischeu Berbertums von den Inden erreicht. Ucbertritte vom Judentum zum Islam kommen auch heute noch so gut wie gar nicht vor und haben auch im ganzen Mittelalter kaum je eine Rolle gespielt. Jene südarabischen Stämme, die der jüdischen Religion angehörten und von Mohammed und seinen Nachfolgern znm Islam bekehrt wurden, sind ganz unzweifelhaft keine Rassejuden gewesen, sondern Proselytcn der alten Synagoge, deren Einfluß hier überhaupt viel weiter gegangen ist, als man im allgemeinen annimpit. Zu dieser Gruppe gehören auch jene merkwürdigen Stämme Marokkos, die sich selbst als „Pilist" bezeichnen, berberisch sprechen, genau wie die Berber leben und trotzdem gewisse jüdische Gebräuche haben. Hier handelt cs sich um judaisicrte Berber, von denen Gerhard Rohlfs berichtet: „Die ersten und ältesten Inden datieren von einer Einwanderung her, die vor unserer Zeitrechnung statthattc. Zu ihnen gehören jene Israeliten, von denen Davidson uns erzählt und von deren wirklicher Existenz ich selbst bei meiner Ileberstei- gung des großen Atlas-ebenfalls Kunde erhielt. Diese Inden sprechen berberisch (Ma- sigh, Schellah oder Tamasirht), leben von der marokkanischen Regierung ganz unabhängig, tvenigstens ebeiiso unabhängig wie die Berber oder Berbervölker. Sie leisten Wohl einem Berberscheich Heerbann und schließen sich ihm an, leben aber auf gleichem Fuße mit den Berbern und tragen ebensogut Waffen wie diese. Sie sind also die einzigen Juden inmitten mohammedanischer Bevölkerung, welche Waffen tragen. Sie kleiden sich ebenso wie die übrigen Gebirgsbewohner und reden nicht die berberischen Mohammedaner, wie es sonst für die Juden Marokkos Vorschrift ist, mit „Sidi", d. h. „mein Herr", an, sondern mit dem einfachen Namen. Diese Juden sollen nicht die Bücher Mosis besitzen, sie sollen keine Nachricht haben von der Existenz Jesu Christi, sie sollen nicht in die babylonische Gefangenschaft gegangen, sondern schon um diese Zeit nach Afrika ausgewandert sein... Auch am Nun, wohin ich leider nicht gedrungen bin, soll es Berber geben, die sich zur jüdischen Religion bekennen, oder Juden, die berberisch reden. Sie wollen auch lange Zeit vor unserer Zeitrechnung aus Palästina gekommen sein." Man sieht deutlich an der besseren Stellung dieser nur die jüdische Religion bekennenden Berber gegenüber der verachteten Stellung der eigentlichen Juden, daß doch hinter der mohammedanischen Religionsgesetzgebung, die den Juden als Ungläubigen ablehnt, ein gewisses Gefühl für die Bedeutung der Rasse vorhanden ist, das eine verschiedene Behandlung von wirklichen Rassejuden und solchen Stämmen, die durch irgendeinen Zufall ihrer Geschichte zwar Angehörige einer jüdischen Sekte, aber keine Rassejnden sind, bewirkt hat.
Leo» Vlum über Abrüstung und Seien
Paris, 15. Nov. Ministerpräsident LLon Blum sprach am Sonntag in Soissons auf einem Bankett, das von Mitgliedern der Volksfront zu Ehren des Landwirtschaftsministers Monnett gegeben war. Der Ministerpräsident benutzte die Gelegenheit, um erneut seinen Glauben an den Bestand der Volksfront zu betonen. Er habe mit den kommunistischen Vertretern von Soissons einen brüderlichen Händedruck ausgetauscht; das sei symbolisch für die Lage im Lande. Der Krieg sei verwerflich; nur der Verteidigungskrieg laste sich rechtfertigen oder der Krieg, der dazu bestimmt sei. Las Schicksal derer zu verteidigen, deren Existenz mit der unseligen eng Zusammenhänge.
Es sei freilich nicht immer leicht, zwischen Angriffs- und Verteidigungskrieg zu unterscheiden, daher der Schiedsgerichtgedanke. Allerdings sei ein internationaler Schiedsspruch an sich ohne gleichzeitige Abrüstung so gut wie Wertlos. Bei dem Zustand des Rüstungswettlaufes könnte sonst ein starker Staat in wenigen Stunden sich auf seine Beute stürzen, die Welt vor eine vollendete Tatsache stellen und dann auf alle Schiedssprüche ein Hohngelächter ««stimmen. Trotz des Rüstungswettlaufes dürfe man den Gedanken an die Abrüstung Nicht fallen lasten. Er bleibe überzeugt, daß durch den Willen der Völker der Friede gewahrt werden könne. In einigen Wochen Werde man in Genf erneut an das Werk gehen und Erfolg haben.
Wem M eure HMMrsse!
Die deuMen Ströme wieder frei! NM« Mr das M»enM
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NklSeuag der deutschen Reichüregierung wer die Versailler
Gtromkommtssioneir
his Berlin, 15. November
Am SamStag haben die deutschen diplomatischen Vertretungen bei den in den inter- nationalen Stromkommissionen für Rhein Donau. Elbe und Oder vertretenen Regie-' rungen diesen ein Schreiben übermittelt, in dem es u. a. heißt:
..Die Freiheit der Schiffahrt auf allen Wasserstraßen und die Gleich- behandlung aller in Frieden lebenden Staaten auf diesen Wasserstraßen sind vor dem Weltkrieg fast 100 Jahre lang die Grundlagen erner fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen den Anliegern der schiffbaren Ströme gewesen. Demgegenüber ist in Versailles in Widerspruch mit dem Grundgedanken der Gleichberechtigung auch auf diesem Gebiet einseitig zum Nachteil Deutschlands ein künstliches und den praktischen Bedürfnissen der Schisfahrt zuwiderlaufendes System geschaffen worden, das Deutschland eine dauernde internationale Ueberwachung seiner Wasserstraßen aufzuzwingen versuchte, indem es die deutschen Hoheitsrcchte mehr oder weniger auf internationale Kommissionen unter weitgehender Mitwirkung von Nichtuferstaaten übertrug."
Das Schreiben schildert dann die ernsten Bemühungen der deutschen Neichsregierung, diese unerträgliche Regelung durch ander- weitige Vereinbarungen zu beseitigen. Ein Erfolg ist diesen Bemühungen versagt geblieben. weil die anderen beteiligten Mächte sich nicht haben entschließen können, ein System auszugeben, das in seinen Grundlagen mit den deutschen Hoheitsrechten unvereinbar ist.
»Tie deutsche Regierung sieht sich deshalb )u der Erklärung gezwungen, daß sie die im Versailler Vertrag vorhandenen Bestimmungen der auf deutschem Gebiet befindlichen Wasserstraßen und die auf diesen Bestimmungen beruhenden internationalen Stromakte nicht mehr als verbindlich anerkennt. Sie hat dementsprechend beschlos. sen, die für den Rhein am 4. Mai d. I. getroffene vorläufige Vereinbarung mit sofortiger Wirkung zu kündigen und von der Unterzeichnung der für die Elbe entworfenen Vereinbarung gleichen Charakters abzusehen. Damit entfällt eine weitere Mitarbeit Deutschlands in den Versailler Stromkom- missionen. Tie Vollmachten der bisherigen deutschen Delegierten sind erloschen.
Zugleich teilt die deutsche Regierung folgende von ihr getroffene Regelung mit: Tie Schiffahrt auf den auf deutschem Gebiet befindlichen Wasserstraßen steht den Schiffen aller mit dem Deutschen Reich in Frieden lebenden Straßen offen. Es findet kein Unterschied in der Behandlung deulscher und fremder Schisse statt; das gilt auch für die Frage der Schiffahrtsabgaben. Dabei setzt die deutsche Regierung voraus, daß auf den Wasserstraßen der anderen beteiligten Staaten Gegenseitigkeit gewährt wird. Außerdem wird die deutsche Regierung die deutschen Wasserstraßenbehörden anweisen mit den zuständigen Behörden der anderen
Anliegerstaaten gemeinsame Fragen zu er- örtern und darüber gegebenenfalls Vereinbarungen zu treffen."
»
Für die südwestdeutsche Wirtschaft ist die Neuregelung besonders wichtig. Der Gewaltakt von Versailles hat Frankreich die Verkehrs- und wirtfchaftspolitische Herrschaft Über den Rhein ausgeliesert, obwohl es nur mit dem elsäsfischen Uferstück Anlieger ist. Der Sitz der Zentralkommission wurde von Mannheim nach Straßburg verlegt; in ihr hatte sich Frankreich ausdrücklich Len Vorsitz Vorbehalten. In der Kommission blieb das Deutsche Reich mit vier Mitgliedern in der Minderheit gegen fünf Franzosen, zwei Niederländer, zwei Schweizer, zwei Briten. zwei Italiener und zwei Belgier. Außer- dem hatte Frankreich das Recht, den Oberrhein zum Bau von Kanälen und zur Kraft- gewinnung abzuleiten, während dem Deutschen Reich der Bau von Seitenkanälen verboten war. Die Wiederherstellung der Gleichberechtigung wird der südwestdeütschen Wirtschaft besonders zugute kommen.
Erstes Auslandsecho
Die Nachricht von der Wiederherstellung der Reichshoheit über die deutschen Wasserstraßen hat in London starke Beachtung gefunden. Eingehende Stellungnahmen sind in Anbetracht des Wochenendes jedoch erst für Montag nachmittag zu erwarten. Reuter erklärt, die deut- scheu Maßnahmen seien zu erwarten gewesen. Der „Evening Standard", der „Star" und „Evening News" sprechen in ihren Ueberschrif- teu von einer Zerreißung der letzten Ketten von Versailles durch Deutschland. Sämtliche Blätter bringen sodann historische Uebersichten über die Entstehung der Internationalisier»!^ der Wasserstraßen, sowie zum Teil kurze Inhaltsangaben der betreffenden Artikel des Versailler Diktats.
In zuständigen französischen Kreisen wird zur Aufkündigung der Versailler Bestimmungen über die Jnkernationalifie- rung der deutschen Flüsse erklärt, daß die französische Regierung vorläufig ihre Haltung zur neuen „einseitigen Kündigung" der Verträge nicht festlegen könne. In Abwesenheit des Außenministers Delbos, der auf dem Lande weilt, fanden am Samstag nachmittag Sachverständigenbesprechungen am Ouai d'Orsay statt, um zu der durch die deutsche Erklärung geschaffenen Lage Stellung zu nehmen. An den Besprechunden haben auch Ministerpräsident Leon Blum und Unterstaatssekretär Viönot teilgenommen. In den Sonntagsblättern finden sich lebhafte Kommentare. Der rote Faden, der sich auch diesmal wieder durch die Besprechungen der französischen Zeitungen zieht, und den man jedesmal seststellen kann, wenn Deutschland sich gezwungen gesehen hat, von sich aus die Initiative für die Wiederherstellung der restlosen Souveränität zu ergreifen, besteht in der verspätet kommenden Versicherung, daß die Neichsregierung die Erfüllung aller ihrer Forderungen aus dem Wege internationaler Verhandlungen hätte erreichen können.
Großartiger Erfolg der Londoner Philharmoniker
Dresden, 16. November
In Fortsetzung ihrer Tentschlandreise weilten die Londoner Philharmoniker am Samstag in Dresden. Das von ihnen am Abend in der Sächsischen Staatsoper veranstaltete Konzert gestaltete sich zu einem künstlerischen und gesellschaftlichen Ereignis erster Ordnung. In der Regierungsloge hatten u. a. Reichsstatthalter und Gauleiter Mutschmann mit den sächsischen Ministern Dr. Fritsch, Lenk und Kamps sowie Oberbürgermeister Zörner Platz genommen.
Sir Th. Beecham, der Leiter der Philharmoniker, wurde bei seinem Erscheinen mit überaus herzlichem Beifall empfangen. Er dirigierte das umfangreiche Programm ans- wendig und bewies eine Beherrschung des Stoffes und der Spielarten, die höchste Bewunderung abnötigten.
Im Anschluß an das Konzert hatte Reichs- statthalter Mutschmann die Londoner Nhil- harmoniker mit ihrem Leiter zu einem Empfang mit anschließendem geselligem Beisam- menfein geladen. Der Gastgeber wies ank die engen kulturellen Beziehungen zwischen Deutschland und England hin und sprach die Hoffnung ans. daß diese Bestehunaen durch die in Deutschland so begeistert ausgenom- mene Reise der Londoner Philbormomker noch eine Vertiefung erfahren möchten. Sir Thomas Beecham dankte und unterstrich die Bedeutung Deutschlands für das MnsiNeben der Welt.'wobei er darauf hinwies, daß die großen deutschen Tonmeister sich auch in England längst Heimatrecht erworben hätten.
Am Sonntag mittag setzten die Londoner Philharmoniker ihre Weiterreise nach Leipzig fort.
London, 14. November
Die Oppositions-Gruppen verschiedener Richtungen unternahmen plötzlich wie auf Verabredung einen konzentrischen Angriff gegen das Kabinett und gegen den Premiermini st er Baldwinveriönlich.
Zwei Stellen aus Valdwins jüngster Unterhauserklärung haben ihn diesem Angriff ausgesetzt. Auf den Vorwurf, daß die englische Ausrüstung verhältnismäßig spät einaesetzt habe, hatte Baldwin erwidert, er selbst fei schon früher von der Notwendigkeit der Rüstungen überzeugt gewesen. Aus Wahlrücksichten habe er diese Frage aber zurückstellen müssen, da damals noch ein völkerbundsgläubiger Wind in England wehte und Abrüstung höher im Kurse stand als Aufrüstung.
Die Opposition müßte ihn deshalb der Unaufrichtigkeit zeihen. Sie stellt sich ferner auf den Standpunkt, daß diese Nachgiebigkeit gegenüber Rücksichten zweiten Nan- ges auf einen Mangel an Führereigenschaf, ten schließen lasse. Der Labour-Abgeordnete Greenwood hat am Freitag bei einer Rede in Preston sich dazu Hinreißen lassen, von „Betrug" zu sprechen.
Ferner hat Baldwin im Unterhaus be- merkt, daß Demokratien etwa zwei Jahre hinter den Diktaturen herzuhinken Pflege. Das hat in allen Lagern, auch im konser- dativen, Mißstimmung und Opposition hervorgerufen. So befassen sich denn auch alle Morgenblätter — außer der „Times" mit diesem Fall.
Lein« krlva« „pollre!"
'-i- Ein Runderlaß des Neichsführers SS und Chefs der deutschen Polizei klärt eindeutig den Begriff der Polizeigewalt als Hoheits- recht des Staates und verbietet die Führung von Bezeichnungen, wie „Werk-Polizei" durch Werkschutzorganisationen privater Unterneh« mungen. Diese können durch Bezeichnungen wie „Werkschutz", „Werkaufsicht" usw. ersetzt werden. *
IVas msu nickt «III, man glr ta...
-t- Zur gleichen Zeit, da in Ostoberschle- flen ern polnisches Gericht elf Reichsdeutsche, die auf der Rückkehr von der Märzwahl von Polnischen Banden überfallen worden waren, bei völliger Straflosigkeit der Nowdies zu Geldstrafen verurteilte, beschwert sich die pol- nische Presse über die „Mißachtung der be- rechtigten Forderungen der polnischen Minderheiten" in der Tschechoslowakei.
Spionage Im roten Leneralstab?
Tste sowjetruffische GPU. soll nach englischen Blättermeldungen Einzelheiten eines großen Spionagesalles bekanntgegeben haben. Es sollen militärische Aufmarschpläne für den Kriegsfall mit einer Westmacht von großer Wichtigkeit gestohlen worden sein. Eine bisherige GPU.-Agentin „Irene Mai- chailowna" und ihr Liebhaber, ein hoher roter Generalstabsoffizier, sollen in diesem Zusammenhang verhaftet worden sein.
18 keledsüellkeke in V88K. verdatet
-i- Bisher sind, soweit bekannt geworden, in Moskau sieben und in Leningrad elf Reichsdeutsche von der GPU. verhaktet worden. Außerdem geht durch die Sowjetunion eine neue Verhaftungswelle riesigen Umfangs, die Sowjetbürger aus den verschiedensten Kreisen umfaßt. - '
Oeukeke Ollickniiosckie an 5Iar«ekaU kxür Smiglx
Anläßlich seiner Ernennung zum Mar«s schall sind dem Oberbefehlshaber der Pol«, Nischen Armee aus allen Ländern Glück»' Wunschtelegramme zugegangen. Das Telegramm des Ministerpräsidenten General-, obersten Göring veröffentlichen fast alle Polnischen Blätter im Wortlaut. Weiterj wird daraus hingewiesen, daß der deutsch« Militärattache dem Marschall Rydz-SmiAy ein Handschreiben des Generalfeldmarschalls von Blomberg überreicht hat.
Nas BernMlnis btt Selben von Langemarck
Berlin, 15. November.
In einer weihevollen Feierstunde gedachte am Sonntag die HI. in -der Deutschlandhalle gemeinsam mit der Wehrmacht und der nationalsozialistischen Bewegung der gefallenen Helden von Langemarck, deren Opfertod sich in diesen Tagen zum 22. Male jährte.
Vor der Feier legte Reichsjugendführer Baldur von S ch i r a ch gemeinsam mit dem Gauleiter Adolf Wagner (München) lindern Vorsitzenden des Langemarck-AusschusteS General Freiherr von Grote am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz nieder.
Bei der Feierstunde in der Deutschlandhalle wurden beim Fahneneinmarsch neben den Bannern der nationalsozialistischen Jugend auch die -Langemarck-Traditionssahnen des Königin-Augusta- Garde-Grenadler-Neglments in den Saal getragen. Das dichterische Heldendenkmal des Langemarckkampses, die Langemarck-Kantate „Die Briese der Gefallenen" von Wolfgang Eberhard Müller und Georg Blumensaat, das alljährlich auf der Lange, marckfeier aufgeführt wird, leitete die Feiere stunde ein.
Reichsjugendsührer BaldurvonSchi- rach sprach über die Bedeutung der Feierstunde. Zum dritten Male finde sich die Jugend des Dritten Reiches mit den Soldaten des großen Krieges zusammen, um am Tage von Langemarck jenes Opfertodes zu gedenken, der als leuchtendes Vorbild für alle Zeiten die deutsche Jugend verpachte.
Der Leiter deS Tradltionsgaues München- Oberbayern, Gauleiter Adolf Wagner, schilderte aus eigenem Erleben den Kampf der inngen Freiwilligen im großen Kriege. In packenden Worten brachte er den inngen Zuhörern das Erlebnis der Front nahe, das alle trennenden Schranken niederriß und ein Millionenheer zu einer einzigen stahlharten Kameradschaft zusammenschloß. Doch der unerhörte Einsatz der Front und der Opfer- tod der Besten hätten vergeblich bleiben müssen, wenn nicht Adolf Hitler nach dem Zusammenbruch daS ganze deutsche Volk ebenso wieder zu einer Frontkameradschaft in Frieden zusammengeschlossen und ihm seine starke Wehr wiedergegeben hätte. Hinter den Gefallenen des Weltkrieges und der Bewegung steht jetzt eine Jugend, die bereit ist, das Erbe anzutreten.
Dann erneuerte Baldur von Schirach das feierliche Gelöbnis der Jugend, das Vermächtnis der Toten von Langemarck hocyzu- halten und jederzeit wie sie bereit und entflossen zu sein Ehre und Freiheit der Nation zu verteidigen.
Im Anschluß an die Feierstunde wurden in der Langemarck-Gedenkhalle im Glockenturm des Reichssportseldes an der von Stahl eingehüllten Erde von Langemarck Kränze niedergelegt.