mumm
r Lnrläler
Krüger monatlich RM. 1.40 einschließlich 20 Rpsg. Zust-U- r. durch di- Post RM. 1.7S (einschließlich SS Rpfg.P°st- m-aedillireat. Preis der Einzelnummer ll> Rpsg. In Fallen
Bezugspreis:
Durch Träger mon
gebühr, durch die —.- > - ^ .
zeitungsgebühren). Preis der Einzelnummer IO Rpsg. höherer Gewalt besteht kein Anspruch aus Lieserung der Zeitung oder aus Rückerstattung de- Bezugspreises. Gerichtsstand sü- beld- Teile ist Neuendllrg (Württ.s Fernsprecher 404. — Derantwortlich sür den gesamten Inhalt Fridolin Btesinger, Neuenbürg (Württ.)
wuovaoer «rayviarr
Birkenfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt
Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung
Anzeigenpreis:
DI« kleluspaltige mm-Zell« 7 Rpf., Familienanzeigen S Rpsg., amtl. Anzeigen S,S Rpsg., Text,eil« lS Rpsg. Schluß der Anzeigenannahme 8 Uhr »orm. Gewähr wird nur sür schriftlich erteilte Aufträge übernommen. Im übrig, gelten die oom Werberat der deutschen Wirtschaft ausgestellten Bestimmungen. Vordruck« stehen zur Dersügung. Zurzeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. vlV. X. SO: 4050. Berla, u, Rotationsdruck: L.Meeh'sche Buchdruckerei, Inh. Fr. Biestnger, Neuenbürg.
Nr. 26 «
Neuenbürg, Freitag den 13. November 1936
94. Jahrgang
Nanziger PrMMrill
Danzig, 12. November.
Amtlich wird mitgeteilt: Im Aufträge der Danziger Regierung begab sich am Donnerstag Staatsrat Tr. Böttcherzu der diplo- matischen Vertretung der Republik Polen in Danzig, um Vorstellungen wegen gewisser Vorfälle zu erheben, die sich in letzter Zeit in Polen und in Danzig zugetragen haben. Es wurde auf die scharfen und unbegründeten Angriffe der polnischen Presse anläßlich der Vorgänge in Schöneberg und Lupushorst hingewiesen, sowie auf die Ereignisse in Gdingen vom 8. November und die Beschädigung und Verunreinigung von Emblemen und Hoheitszeichen der die Regie- rung tragenden Partei am 10. November, die zweifellos mit der feindlichen und aggres- siven Haltung des größten Teiles der pol- Nischen Presse in Zusammenhang stehen.
Die diplomatische Vertretung der Republik Polen wurde gebeten, ihren ganzen Einfluß dahin geltend zu machen, daß solche unliebsamen Vorfälle, die die Danzig-Polnischen Verhältnisse schwer belasten müßten, in Zukunft unterblieben. Gleichzeitig wurde die Antwort des Senats auf den polnischen Pro- test in der Frage der Arbeitsvermittlung überreicht.
London, 12. November.
Etwa 20 Kilometer vor dem Hafen von Alexandrien ereignete sich in der Nacht zum Donnerstag ein schweres Schiffsunglück, bei dem 14 Dien schen ums Leben kamen. Ein mit Getreide beladenes ägyptisches Handelsschiff, das sich auf der Fahrt von Alexandrien nach Mersa Matruh befand, stieß allem Anschein nckch auf ein Rifs, kenterte und sank in verhältnismäßig kurzer Zeit. Außer der ägyptischen Mannschaft und dem griechischen Kapitän befanden sich noch acht ägyptische Fahrgäste an Bord des Schiffes. Der einzige Ueberlebektde ist ein ägyptischer Fahrgast, der nach neunstündigem Schwimmen von Fischern gerettet werden konnte.
Die RiiftungSSrage wieder vor dem Unterhaus
London, 13. Nov. Im Unterhaus wurde am Donnerstag die Aussprache über die Verteidigung des britischen Weltreiches fortgesetzt.
Für die Labour-Party erklärte Attlee, daß die Regierung zwar große Summen für die Rüstungen auSgegeben habe, daß es aber bisher an einer einheitlichen Strategie und Gleichschaltung der Verteidigung in allen Teilen des Imperiums fehle. Seit dem Kriege habe England 776 Millionen Pfund für die Flotte, 582 Millionen Pfund für die Armee und 225 Millionen Pfund für die Lnftstreit- krnfte ansgcgebcn,
Winston Churchill brachte hierauf mit Unterstützung einiger anderer konservativer Abgeordneten einen Entschließungsantrag ein, der besagte, daß die Streitkräfte der britischen Streitkräfte und besonders der Luftstreitkraft in der gegenwärtigen Weltlage nicht mehr ansreiche, um den Frieden, die Sicherheit und die Freiheit des britischen Volkes zu gewährleisten. An die Spitze seiner Ausführungen stellte Churchill wieder einmal seine üblichen Behauptungen über eine angebliche „deutsche Gefahr" und seine berüchtigten Erfindungen über das Ausmaß der deutschen Rüstungen. Diese schon reichlich abgegriffenen Argumente dienten Churchill zu seiner bekannten Schlußfolgerung, daß die westlichen Demokratien eng Zusammenhalten müßten. Die müßten alle Elemente der kollektiven Sicherheit sammeln und ihre Streitkräfte gegen einen Angriff znsammenfasscn. Im weiteren Verlauf, seiner Ausführungen forderte der Redner die Berufung eines Munitionsministers in das Kabinett und die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses über die Frage der Aufrüstung. Abschließend erklärte Churchill, daß England in eine Ge- fahrenpcriode eingetreten sei.
tzanteatengrilt Ott not!
Eine Rede des Rei»6finittizministeeS in Bremen
Der Reichsminister der Finanzen, Graf Schwerin von Krossigk, hielt am 12. November in der Verwaltungscikademie in Bremen einen Bortrag über die Reichsfinanzen.
Nach einem Ueberblick über die Finanzpolitik der letzten Jahre und der Gegenwart, die veranschaulichte, wie heute eine kraftbewußte Nation im Vertrauen auf ihr Schicksal und ihre Führung auch ihre wehrpolitischen und wirtschaftlichen Aufgaben durch Einsatz aller finanziellen Kräfte und Reserven ganz anders meistern könne als Deutschland vor der Machtergreifung, führte er u. a. folgendes aus:
Die großen nationalpolitischen Aufgaben erforderten selbstverständlich höchste Anspannung der Arbeits- und Steuerkraft der Bevölkerung, zumal da nicht nur die laufenden Einnahmen, sondern auch die künftigen in Form des Kredits herangezogen werden mußten. Geschenkt wurde uns nichts und Kredite mußten zurückgezahlt werden. Deshalb bestünde keine Veranlassung, großzügig zu Wirtschaften, etwa weil die großen öffentlichen Ausgaben zu erfreulichen, wachsenden Steuererträgen führten.
Namentlich müsse der einzelne so Wirtschaften, daß er die Last des großen öffentlichen Bedarfes nicht auch selbst noch vermehre. Wenn auch der Staqt produktive Aufgaben im Sinne der nationalsozialistischen Politik leisten könne, ohne daß sich jede Ausgabe alsbald wieder durch eigene Einnahme selbst finanziere, in der Wirtschaft sei jeder sür sich selbst verantwortlich und müsse dafür sorgen, daß sein Unternehmen sich rentiere. Auf öffentliche Hilfe dürfe sich keiner verlassen.
Erhöhte Disziplin erfordere nun der Vierjahresplan. Ebenso wie dieser Plan versinnbildliche, daß wir mit unseren heimatlichen Schätzen sparsam und Pfleglich umgehen müßten, so erforderten die großen Ziele Deutschlands, hauszuhalten mit unseren Devisen und etatsmäßigen Einnahmen.
Die Lage, die uns zu diesem Plan führte, hätten wir nicht selbst herbeigesührt. Ange- stchts der Abschnürung der Welt durch Handelshemmnisse und Valutaerschwerungen sei es uns auch nicht möglich, durch gewinnbringende Betätigung im Außenhandel und in der Schisfahrt die nach dem Krieg erlittenen Kapitaleinbuben auszugleichen. Die Verluste Deutschlands durch die Tribute hätten die uns geliehenen Kapitalien weit übersteigen, und die Last der noch ausstehenden Auslandskredite, die seinerzeit zum großen Teil wieder für Tribute abgezogen wurden, aber nun noch einmal zurückgezahlt werden mußten, sei das schwerste Hindernis für eine vernunftgemäße Wiedereingliederung Deutschlands in den Weltwirtschaftsmechanismus.
Neue Kredite allein könnten Deutschlands außenwirtschaftliche Lage nicht verbessern, da ivir ja schon mit den alten Krediten auf die bekannten Schwierigkeiten gestoßen seien. Solle man zu stabilen weltwirtschaftlichen Verhältnissen kommen, so müsse Deutschland die Möglichkeit gegeben werden, seinen eigenen Kredit zur Gewinnung solcher Rohstoffe nutzbar zu machen, die ihm heute noch im Lande fehlten; ferner müßten die sonstigen Schranken abgebant werden, die es heute Deutschland verwehrten, die innere und äußere Kostenlage anszugleichen und zur dauerhaften Belebung des Welthandels beizutragen.
Unter diesen Verhältnissen erfordere die Selbstbehauptung des deutschen Kaufmannes und Reeders äußerste Krastcntfaltung. Unserer Wirtschaft tue immer ein Hauch des Hanseatengeistes not. Der in die Ferne weisende, Meere iiberbrückende, völkerverbindende, neue Räume erschließende Kaufmann im besten Sinne des Wortes sei für Deutschland auch in der Zukunft unentbehrlich. So falle auch Bremen eine wichtige Aufgabe im Wirt» schaftsaufbau des Dritten Reiches zu.
16 Mensche« beim Flugzeugabsturz verbrannt
Insgesamt 2» Tote
Rom. 12. Nov. Zu dem bereits gestern gemeldeten Absturz eines italienische« Bombenflugzeuges am Monte Lepini östlich von Littoria wirb jetzt bekannt, daß außer den vier Mann von der Besatzung 16 Dorfbewohner ums Leben gekommen sind, die bemüht waren, nach der Notlandung Hilfe zu leisten. — Die Bauern, die zu dem Notlandeplatz eilten, wurden das Opfer einer Benzinexplosion und verbrannten bei lebendigem Leibe. Wie es heißt, sollen noch gegen 4V Personen schwere Brandwunden erlitten haben.
Gegen übertriebene Berichterstattung
Nationale Zeitungen stellen die Lage vor Madrid richtig
Avila, 12. November.
Die Zeitungen des nationalen Spanien wenden sich schärfsten? gegen die übertriebene Berichterstattung, die hier und da iyr Auslande im Zusammenhang mit dem End- kampf der nationalen Truppen um Madrid zu beobachten sei. Die nationalen Truppen, deren schrittweises, aber unfehlbar sicheres Vorgehen bereits allgemein bekannt sein dürfte, hätten eine derartige Stimmungsmache nicht nötig. Die Eroberung von Madrid dürfte nicht mit der Eroberung irgend einer Kleinstadt verglichen werden. Es werde allgemein außer acht gelassen, daß die Marxisten zum Teil immer noch Widerstand leisteten und daß die nationalen Truppen andererseits entschlossen seien, die Hauptstadt, und vor allem ihre unschuldige zivile Bevölkerung, nach Möglichkeit zu schonen. Madrid sei schließlich keine feindliche Stadt, auf die keinerlei Rücksicht genommen zu werden brauche. Im Gegenteil wollen die nationalen Truppen die Lebensmöglichkeiten der Zivilbevölkerung vor allem auch nach der Einnahme der Stadt in jeder Weise sicherstellen. Unter diesen Gesichtspunkten seien die täglich gemachten Fortschritte um so bedeutungsvoller. als sie darüber hinaus noch von Erfolgen an den Abschnitten El Escorial und Siguenza begleitet gewesenseien.
Reichsdeutsche in Moskau verhaktet
Bedrohung der deutsche« Kolonie — Vorstellungen des deutschen Botschafters
Moskau, 12. November.
Aus Moskau wird die Verhaftung einer Anzahl Reichsdeutscher bestätigt, ebenso die Verhaftung sowjetrussischer Staatsangehöriger, die mit den Deutschen Moskaus in Beziehungen standen. Die deutsche Kolonie ist sehr bedroht.
An Einzelheiten wurde bis jetzt bekannt:
Bei den in Moskau gleichzeitig verhafteten Reichsdeutschen handelt es sich, soweit bekannt ist, um folgende Personen: Buchhalter Hermann Niedermeier. Geigenbauer Waldemar Oberberg, Automechaniker Alfred Erlinghäuser, Fabrikleiter Georg Thimig und Uhrmacher Alfred M o ch e r. Ein weiterer Reichsdeutscher, der Friseur Heinrich Hönighauser, wurde einige Tage früher verhaftet. Gegegen welche Personen sich der in der TASS.-Meldung erhobene Vorwurf „staatsseindlicher Tätigkeit" richtet, ist zur Zeit unbekannt.
Nach welchen Methoden die Verhaftungen vorgenommen wurden, läßt sich ungefähr am Beispiel des Reichsdeutschen Thimig ermessen. der Direktor einer Deutschen Konzession ist. Da gleichzeitig init ihm auch der erste Direktor der Konzession, der litauische Staatsangehörige Ratz, verhaftet wurde, ist die Konzession praktisch ohne Leitung. Bei den Verhafteten handelt es sich um einwandfreie Personen, die als Musiker, Buchhalter, Mechaniker, Fabrikleiter usw. ihrem Beruf uachgingen. Die Botschaft hat wegen dieser Vorfälle beim Außenkommissariat nachdrückliche Vorstellungen erhoben.
In die gleiche Zeit, in der die erwähnten Reichsdeutschen verhaftet wurden, fielen auch Verhaftungen sowjetrussischer Staatsangehöriger, die zur Botschaft oder zu Bot-
schaftsmitgliedern Beziehungen unterhielten, bzw. zur reichsdeutschen Schule oder zur evangelischen Kirche gehörten. So wurden u. a. verhaftet: der letzte und einzige evangelische Geistliche in Moskau, Pastor Streck, eine Lehrkraft der reichsdeutschen Schule, der Rechtsberater der deutschen Botschaft, der Hausarzt einiger Botschaftsmitglieder. In der evangelischen Kirche, die nicht nur von Deutschen, sondern auch von zahlreichen Evangelist«, anderer Rationalität, vor allem Angehöriger vieler diplomatischer Missionen, besucht wird, mußte am letzten Sonntag der Gottesdienst bereits aus- fallen. All diese Maßnahmen schaffen für die reich sdeutsche Kolonie und für die deutsche Botschaft eine Lage, über die sich jedes weitere Wort erübrigt.
SM« als ri«m, erM-ssm
Warschau, 12. November.
Nach hier vorliegenden Meldungen ist der polnische Kommunist Sosnowski, der einen höheren Posten in der GPU bekleidete, wegen Beteiligung an einer Organisation der trotzkistischen Opposition erschossen worden. — Im Zusammenhang hiermit wird weiterhin gemeldet, daß unmittelbar nach dem Nevolutionsfeiertag auch eine Anzahl ausländischer Kommunisten verhaftet worden sind, die als Vertreter kommunistischer Parteien im Auslände zur Teilnahme an der Nevolntionsfeier in Moskau eingetroffen waren. Ihnen wird vorgcworfen, daß sie die Reise nur benutzt hätten, um die Verbindung zwischen der ausländischen Zentrale der Trotzkisten und ihrer Moskauer Organisation wieder herznstellen.
Daß auch die nationalen Militärbehörden dieser von der nationalen Presse gerügten Sensationsmache einen Riegel vorschieben wolle, ist daraus ersichtlich, daß im Umkreis Von 20 Kilometer um die Hauptstadt herum eine Absperrkette durch Mitglieder der Guardia Zivil gebildet worden ist, die jedem Zivilisten den Zutritt zum Kampfgebiet der» wehrt. Aus diesem Grunde sind alle im Ausland verbreiteten sogenannten „Augenzeugenberichte" mit Borst ch t z u behandeln.
Die wenigen eigenen Korrespondenten reichsdeutscher Zeitungen und Nachrichtenbüros sind von diesen Absperrmaßnahmen ausgenommen.
zivttrMM tm Sturm
König Eduard bei der britischen Heimatflotte London, 12. November.
^ Unter schwerstem Sturmwetter, das seit 12 Stunden den größten Teil der britischen Inseln heimsucht, besichtigte König Eduard VIII. am Donnerstag die in Portland ver- .sammelte britische Heimatflotte, die aus 30 bis 40 Kriegsschiffen besteht. Die Bahnhofsanlagen von Portland, wo der Hofzug die Nacht über auf einem Nebengleis gestanden hatten, waren am frühen Donnerstag völlig überschwemmt. Eine Vorstellung von der Gewalt des Sturmes gibt die Tatsache, daß die Schlachtschiffe sich wiederholt von ihrer Verankerung loszureißen drohten. Kurz bevor der .König an Bord des Schlachtschiffes „Nelson" ging, ercig» lle sich ein Unglücksfall, der jedoch noch glimpflich abging. Eine Pinasse, in der sich vier englische Matrosen befanden, geriet infolge des schweren Wassers ans die Wellenbrecher und ging unter. Es aelang jedoch, die vier Insassen in Sickier-