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Birkenfelder, Calmvacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Nr. 268

Neuenbürg. Donnerstag den 12. November 1S38

V4. Jahrgang

Anerkennung des römischen Imperiums

burch Oesterreich und Ungarn

Wien, 11. Nov. Bei einem Bankett, das Bundeskanzler Dr. Schuschnigg heute abend den Vertretern der Rompaktstaaten gab, wur­den bedeutsame Trinksprüche van großer Poli­tischer Tragweite gewechselt. In den An­sprachen des österreichischen und ungarische« Vertreters wurde die Anerkennung des römi­schen Imperiums ausgesprochen.

Der ungarische Außenminister Kanpa er­klärte, daß der ungarische Reichsverwrser bon Horthh bei seinem bevorstehenden Besuch in Rom dem König von Italien die Aner­kennung Ungarns als Kaiser von Aethiopien persönlich zur Kenntnis bringen werde.

Bundeskanzler Dr. Schuschnigg erhob sein Glas auf den König von Italien und Kaiser Von Aethiopien, wodurch er ebenfalls die An­erkennung des Königs von Italien als Kaiser bon Aethiopien zum Ausdruck brachte.

Kommtinistlsme Vrovasmida- zenleale in Budapest

Zahlreiche jüdische Drahtzieher verhaftet

Budapest, 11. Nov. Nach wochenlangcn mühevollen Nachforschungen ist es der poli­tischen Polizei nunmehr gelungen, in Buda­pest ein weitverzweigtes kommunistisches Pro- paganSanetz aufzudecken und unschädlich zu machen. Bereits in den letzten Tagen wurden 25 kommunistische Agenten verhaftet. Am Mittwoch gelang der Polizei ein weiterer Schlag durch die Festnahme von neun führen­den Kommunisten. Unter den Verhafteten befindet sich der Anführer des groß angeleg­ten kommunistischen Komplotts in Ungarn, der Jude Reingold, sowie eine 16jährige jü­dische Schülerin, die der zionistische» Kampf­organisationSomcr" angehürt.

Der Besuch Veüs in London

Die amtliche Verlautbarung

London, 11. Nov. Das Foreign Office ver­öffentlichte Mittwoch abend über den Besuch des polnischen Außenministers Beck folgende amtliche Verlautbarung:

Während der letzten drei Tage hatte der polnische Außenminister sowohl mit dem Staatssekretär für auswärtige Angelegenhei­ten als auch mit anderen Mitgliedern der britischen Regierung eine Reihe von Bespre­chungen über die allgemeine Lage in Europa und über Fragen, die Polen und England unmittelbar angehen.

Die Minister Beck und Eden freuten sich, eine Uebereinstimmnng der Ansichten und Wünsche ihrer beiden Regierungen in An­gelegenheiten, die von gemeinsamem Interesse für die beiden Länder sind, feststellcn zu kön­nen. Sie halten es für höchst wünschenswert, daß der Versuch, die Regelung der europäi­schen Probleme zu fördern, weiter verfolgt werden sollte. Ferner wurde Gelegenheit ge­nommen, gewisse Punkte in Verbindung mit de:n-vorgeschlagenen Wcstpakt zu erwägen, an denen Polen ein Interesse hat. Es wurde an­erkannt, daß die Mittel gefunden werden müßten, damit Polens legitime Interessen in dieser Angelegenheit geachtet werden. Die Minister Beck und Eden sind der Meinung, daß die internationale Zusammenarbeit am besten innerhalb des Rahmens des Völker­bundes aufrecht erhalten werden kann, und daß für die Hoffnungen einer europäischen Befriedung nichts verhängnisvoller sein würde, als die anscheinende oder wirkliche Tei­lung Europas in entgegengesetzte Blocks."

425 anmikantM Schiffe bestreikt

Renyork, II. November.

Bon der Streikleitung wird erklärt, daß bisher in den Atlantik- und Golfhäfen 217 Schiffe stillgelegt worden seien. Die Zahl der Streikenden betrage insgesamt 18 220. In den Häfen Kaliforniens, Oregons, Britisch- Kolumbiens und Hawais sollen weitere 178 Schiffe festliegcn.

Voten schänden deutsche AolweitSzcichrn

Ungeheuerlicher Vorfall in Danzig

Danzig, II. November.

Am Dienstagabend fand in der Sporthalle in Danzig Lbläßlich des 18jührigen Be­stehens Polens eine von der polnischen Kolonie in Danzig veranstaltete Festlichkeit statt. Der Wirt der Sporthalle hatte für Polizeibeamte, die, wie üblich, aus Sicher, yeitsgründen zur unauffälligen Ueber- wachung dieser Veranstaltung kommandiert waren, ein kleines Zimmer reserviert. In diesem Zimmer steht ein Schrank, in dem sich Symbole und Hoheitszeichen des Deut» schen Reichs und der nationalsozialistischen Bewegung befinden. Vier Personen der Versammlung machten sich an dem Schrank zu schaffen und beschäftigten sich auch in einer Ecke des Zimmers mit irgend etwas. Da sie sich von einem Kriminalbeamten, der einen Blick in das Zimmer warf, beobachtet fühlten, entfernten sich die Personen.

Die Feststellung über das Treiben der Per­sonen durch ' den diensttuenden Kriminal­beamten ergab, daß vondenShmbolen undHoheitsz eichendesdeutschen Reichs und der nationalsozia­listischen Bewegung mehrere zer­rissen waren. In der einen Ecke des Zimmers lag ein Hoheitszeichen, das von den fraglichen Personen sogar in widerlicher Weise beschmutzt worden war.

Der Leiter der Veranstaltung, Professor Gawel, der auch Vorsitzender der pol- Nischen Schnlmutter ist, wurde hiervon unterrichtet. Tiefem war die Angelegenheit äußerst unangenehm und er bat um Fest- stellung der in Frage kommenden Personen. Es handelt sich hierbei um folgende: Joses Heimowski, Jan Kurowski und Georg Ozniie- ski, die sämtlich Eisenbahner sind und in Danzig wohnen.

He i m o w s k i gab die Tat in Gegenwart des V e r ja m m l n n g s - leiters zu. Die anderen Personen wur­den von Hcimowsti als Mittäter bezeichnet. Der Name d,v vierten Person konnte leider nicht festgestellt werden, da sie von den Tätern nicht verraten wurde. Nachdem der Sachverhalt geklärt war. wurden die drei Personen entlassen.

Der Leiter der Veranstaltung bat den Kriminalbeamten wiederholt, die ganze An­gelegenheit an Ort und Stelle gleich mit Geld gutmachen zu wollen, damit nichts an die Oessentlichkeit gelange.

In Schöneberg im deutschen Staat Danzig gab es kürzlich bekanntlich eine Schlägerei, wie sie überall auf. der Welt, in der Stadt und in jeden: Dorf, dann und wann einmal vorkommt. Die Beteiligten waren Deutsche, was nicht nur durch ihre eigenen Aussagen, sondern auch amtlich festgestellt ist, Hütten die an der Schlägerei Beteiligten geahnt, daß man ans dein völlig harmlosen Vorfall eine hochpolitische Aktion machen würde, so hätten sie Vermutlich der polnischen und ausländischen Presse den Gefallen nicht ge­tan, die Schlägerei heraufzubeschwören. So aber hielt es die polnische. Presse für richtig, in einer beispiellosen Pressekampagne zu be­haupten, es handle sich um einen Ueberfall auf polnische Bürger. Trotz der amt­lichen Aufklärung ebbte diese Pressekampagne nicht etwa ab, sondern wurde nur noch gesteigert.

Die Krönung der merkwürdigen Vorgänge in Polen war dann eine Kundgebung in Gdingen, in der Von polnischen Chauvinisten nichts weniger als derAnkauf Dan­zigs" gefordert, also mehr oder weniger o f f e n d e r W u n s ch g e ä u ß e r t w n r d e, Danzig zu P o l o n i s i e r e n.

Eine vernünftige Erklärung dieser pol­nischen Einstellung ist auch bei tieferem Nachdenken nicht ersichtlich, vollends unbe­greiflich aber muß die schändliche Mißachtung deutscher Hoheits- abzeichen bleiben. die sich in Dan- zig wohnende Polen erlaubt ha- den. Man muß doch fragen, ob die pol- Nische Presse diesen Vorgang ebenso ent­

sprechend berücksichtigen wird, wie sie die Schlägerei in Schöneberg, die sie mit Haut und Haaren nichts angmg, würdigte. Es kann nicht angenommen werden, daß Polen es als erwünscht ansehen wird, wenn nun auf deutscher Seite ebenfalls Polnische Hoheitszeichen in ordinärer Weise beschmutzt würden. Man kann sich mit dem besten Willen diese Ausschreitungen von polnischer Seite nicht als geergnete Methoden ansehen, die Beziehungen Danzigs zu Polen zu nor­malisieren.

Die Vorfälle bei den Reden in Gdingen und die Beschmutzung der deutschen Hoheits- Zeichen müssen als der Erfolg einer systema­tischen Stimmungsmache angesehen werden, wobei man sich über die mangelnde Diszi­plin der polnischen Presse wirklich wundern muß. Der Erfolg der Pressekampagne blieb nicht ans. Eristderart, daßdagegen ganz entschieden Verwahrung eingelegt werden muß.

Die Polnische Regierung wird bei gründ­licher Prüfung zu dem Entschluß kommen, daß, nachdem im Januar 1934 die Beziehun­gen zwischen Deutschland und Polen in fried­liche Bahnen gelenkt wurden, solche Vor­kommnisse nicht mehr erwartet werden konn­ten. Der Geist friedlicher Zusammenarbeit kann nicht einseitig gepflegt werden. Die be­leidigenden Vorfälle in Danzig sind aber nicht geeignet, jenes restlose Vertrauen zu den gegenseitigen Bemühungen um freund­nachbarschaftliche Beziehungen zu wecken, wenn nicht endlich die polnische Presse ein­deutig von diesen Vorgängen sich distanziert. Es darf ertvartet werden, daß dieses Ab- rückcn energisch und deutlich zum Ausdruck kommt. Die deutsche Bevölkerung Danzigs erhebt aber auch von sich aus mit vollem Recht den unabweisbaren Einspruch, daß die Hoffnungen jener Hetzer, die eine weitere Ausdehnung des Polnischen Einflusses auf Danzig anstreben, so schnell wie mög­lich beerdigt werden.

Südliche Stadtteile Madrids besetzt

Erfolgreicher Gegevstotz der Nationalisten U-Boote ans SowjetrutzlanL

Salamanca, II. November.

Der Sender Teneriffa berichtet, daß die nationalen Truppen den Angriff auf Ma­drid mit Erfolg vorwärtsgetragen haben. Nach diesen Meldungen ist der Madrider Westpark eingenommen. Der nördliche Brük- kenkopf der Toledo-Brücke wurde erobert und die nationalen Truppen drangen auf der Toledostraße bis zum Toledotor vor, wo wichtige Stellungen der Noten eingenom­men wurden. Eine andere Kolonne über­schritt den Manzanaras auf der Princesa- Brücke und stieß auf der Paseo della Delicral bis zum Atoch-Platz vor. Tort wurden Feld­geschütze tu Stellung gebracht.

Die Angrisfshandlungen der nationalen Truppen wurden wirksam durch Flugzeuge unterstützt. Auf das befestigte Stadtviertel Latin« legten die nationalen Flieger Bomben und es gelang ihnen, die dortige Gasanstalt in Brand zu setzen. Auch die roten Batte­rien und das Innenministerium sind erneut mit Bomben belegt worden. Eine Bestäti­gung dieser Meldungen aus dem Haupt­quartier liegt bisher noch nicht vor.

Durch den Madrider Sender forderte der rote Oberbefehlshaber von Madrid erneut die Bevölkerung auf, äußersten Widerstand zu leisten. Stündlich müßte Unterstützung eintrefsen. Zur Verstärkung der Barrikaden sollen Matratzen hergestellt werden. Sämt­liche Schneiderinnen von Madrid sind dafür zusammengeholt worden.

Ein Luftangriff der Roten auf Getafe konnte durch Flakfeuer abgewehrt werden. Beim Dorf Legane wurde ein roter Bomber herunter- geholk. Der Pilot sprang mit dem Fallschirm ab und wurde gefangen genommen. Die übrige Besatzung ist tot. Zwei andere rote Bomber wurden schwer getroffen, konnten jedoch die eigene Linie wieder erreichen.

Gegenangriffe znrückgewiesen

Nach dem Heeresbericht des Obersten Be­fehlshabers der nationalen Truppen haben die Noten, südlick von Madrid Gegenangriffe ver­sucht, die jedoch znrückgewiesen wurden. Im Gegenstoß konnten die natio­nalen Truppen weiter Vordringen. Sie machten dabei 80 Gefangene und erbeu­teten 5 Maschinengewehre und einen Tank sotrxetrnssischer Herkunft. Insgesamt sind bis­her von den Nationalen 16 sowjetrussische TanW erbeutet worden.

Auch an den übrigen Frontabschnitten sind Gegenangriffe der Roten abgeschlagen worden. Hm Abschnitt Asturien vernichtete eine ein­zige Kompanie ein rotes Bataillon, das den NamenRußland" trug. Auch hierbei wurden ahlreiche Gefangene gemacht und viele Was­en und Munition erbeutet. Ein drei­motoriges Flugzeug der Roten wurde abgeschossen, und zwar bren-

, nend hinter der nationalen Linie. Ebenso wur­den z w e i I ag d f l u g z e u g e d e r R o t e n abgeschossen.

Sowjets schicken U-Booke

In der Pariser ZeitungJour" berichtet heute ein Franzose, der mit dem sowiet» russischen DampferZyrianin" von Odessa nach Barcelona kam, um auf seiten der Roten gegen die Nationalisten zu kämpfen, über die sowjetrussischen Kriegsmateriallieferungen nach Spanien. Um sich gegen etwaige An- griffe nationalspanischer Kriegsschiffe zu schützen, hätten die Sowjets in den Häfen Odessa und Sebastopol neun Schiffe für ihre Lieferungen nach Spanien auf die Werst ge- vrachl, um sie mit 15-Zentimeter- Geschützen zu bestücken. Fünf dieser Schiffe ständen im Verzeichnis der sowjet- russischen Kriegsmarine als Hilfskreuzer. Außerdem sei darunter ein 5000-Tonnen- Petroleumdainpfer mit einem kleinen Auf­klärungsflugzeug an Bord. Diese Schiffe soll- ten 250 Geschütze, 120 Tanks. 100 Flugzeuge und Tausende von Granaten nach Spanien bringen.

Der Gewährsmann desJour" erzählt dann weiter, er habe im Hafen von Odessa beobachtet, wie man Tag und Nacht auf den Werften gearbeitet habe, um zwei U-Boote seeklar zu machen. Diese U-Boote seien den spanischen Marxisten von Kommunisten in Sowjetrußlandge­schenkt" worden. Katalanische Matrosen soll­ten sie im Aufträge der katalanischen Regie­rung abholen, aber die eigentliche Mann- schaft habe aus Matrosen der U-Boot- Flottille von Sebastopol bestanden. Sowjet­russische Transportschiffe sollen Landungs­truppen von 4000 Mann nach Barcelona bringen .Die Transportschiffe führten auch Minen mit die vor Barcelona aufgelegt werden sollten.

NMnijcher Bomber atMitürrl

Nom, 11. November.

Ei« italienisches Bombenflugzeug, das in­folge Vereisung manövrierunfähig geworden war, stürzte am Dienstag am Monte Lepini bei dem Dorfe Roccagorga (Provinz Rom) ab. Durch den Absturz fanden zwei Flie­gerleutnants und zwei Solda­ten den Tod, während ein weiterer Soldat verletzt wurde. Der Flugzeugführer, der im letzten Augenblick mit dem Fallschirm ab­gesprungen war, blieb unverletzt. Während der Hilfsmaßnahmen entzündete sich der Brennstoff des Flugzeuges, wodurch fünf Einwohner von Roccagorga getötet und zahlreiche weitere verletzt wurden.

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