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pr- Am letzten Sonntag führte das Fach­amt 1 Turnen im Kreise 5 Nagold des Deut­schen Rcichsbundes für Leibesübungen im Hans-Scheinm-Haus in Pfalzgrafenweiler die diesjährigen Meisterschaftskämpfe für Turner und Turnerinnen an den Geräten durch. Da­mit kamen nach dem Kreistnrnfest in Calw die Gerätetnrner und -turnerinnen noch einmal besonders zum Wort, nachdem auch die Leicht­athleten bei ihren Meisterschaftskämpfen, die ebenfalls in Calw stattfnnden, sich unter sich schon gemessen hatten.

Mit der Durchführung der Meisterschafts­kämpfe war der Turnverein Pfalzgrafenweiler beauftragt, nachdem nunmehr in Pfalzgrafen­weiler in dem Hans-Schemm-Haus eine ideale Stätte für Leibesübungen und insonderheit für die Durchführung solcher Gerätemeister- schafts-Wettkämpfe geschaffen worden ist. Die technische Leitung der Wettkämpfe lag in den Händen von Krcisoberturnwart Wilhelm Pantle - Calw und Männerturnwart L ö b e - Wildbad. Die reibungslose und flotte Abwicklung der Wettkämpfe sprach für die tadellose Vorbereitung durch den TV. Psalz- grafenweiler und die Wettkampfleitung. Ein sauberes Rahmenprogramm tat das Seine, die Wettkämpfe als eine Leistungsschau der Tnr- nerei im gesamten Kreis 5 Nagold hcrauszu- stellen und als ein Bekenntnis zu dem Ge­danken deutscher Leibesübungen und zu der Organisation, die die Trägerin dieser Leibes­übungen ist, zum Deutschen Reichsbund für Leibesübungen.

Der Tag begann mit dem Hissen der Flagge des DRL. und mit einer kurzen Morgenfeier, die vom Dietwart des TV. Psalzgrafeuweiler geleitet wurde und zum Inhalt das Bekennt­nis zum Gedanken des Kampfes hatte, zum Kampf nicht allein im turnerischen Wettkampf, sondern zum Kampf für das Hehre und Schöne im Leben überhaupt.

Der Morgenfeier, an der alle Wettkämpfer und Wettkämpferinnen teilnahmen, gingen Besprechungen der Kampfrichter und der Ric- gcniührer voraus.

Pünktlich um 8.30 Uhr konnten die Wett­kämpfe selbst beginnen, die in ihrer Vielseitig­keit die Art der deutschen Turuerei vor Augen zu führen vermochten. Gleichzeitig turnten die Turner der Ober-, Mittel- und Unterstufe, die Jnngturner und die Turnerinnen in ihren verschiedenen Abteilungen, die einen an dem Gerät, die anderen an fenSin. Alles war zeit­lich so gegliedert, daß cs klappte wie am Schnürchen.

Die Leistungen der einzelnen drücken sich zwar am deutlichsten in der Siegerliste aus; ganz kurz wollen wir aber doch auch die ein­zelnen Wettkämpfe stimmnugsmäßig fest- halten.

Die Wettkämpfe der Turner

Die Oberstufe hatte einen Zehnkampf zu bewältigen, der je aus einer Pflicht- und einer Kürübuug au Reck, Barren und Pferd be­stand, außerdem aus einem Pflicht- und einem Kürsprung am Langpferd, aus einer Uebung an den Ringen und aus einer Kürfreiüüung. Erfreulicherweise zeigte sich, daß die Oberstufe- turncr durchweg ihre Pflichtübungen gut ge­lernt hatten und daß die Erziehung zu einem sicheren Abgang und Stehen am Schluß der Uebung gute Erfolge gezeitigt hat. Das Ring-

iur Gerittelurven i« Psalzgrafenweller

turnen, das noch etwas neu ist, zeigte ebenfalls ganz gute Ergebnisse; wenn aber die Turner so weiter machen, lernen sie, je länger ;e mehr, nuch

Ganz allgemein ist zu sagen, daß die Ober­stufeturner des Kreises leistungsfähiger und vor allem auch unter sich ausgeglichener ge­worden sind. Ferner zeigte es sich wieder, daß der Abstand zwischen den Spitzenturnern des Turnvereins Freudenstadt und denen des Enztales nur noch gering ist.

Angenehm überraschte die Mittelstufe, die den gleichen Zehnkampf zu bewältigen hatte wie die Oberstufe, jedoch mit leichteren Hebun­gen. In verschiedenen seiner Mittelstufetur­nern hat der Kreis einen vielversprechenden Nachwuchs für die Oberstufe. Die Mittelstufler zeigten zwar leichtere Kürübungen als die Turner der Oberstufe, dafür aber mit einer Sicherheit, die man bei den Oberstuseturnern bei den Ausscheidungskämpfen am Nachmittag stark vermißt hatte. Ein besonderer Fall ivaren die Kürfreiüvungen, in denen die Mittelstufe in Bott-Calmbach einen Könner auf­wies, der den Besten der Oberstufe völlig eben­bürtig war und der deshalb auch nachmittags bei den Ausscheidungskämpfeu noch einmal Gelegenheit hatte, sein ausgezeichnetes Kön­nen zu beweisen.

Die Unterstufe war mit Wettkämpfern schlecht besetzt, obwohl gerade sie sonst die mei­sten Wettkämpfer zu zählen Pflegt. Diese geringe Teilnahme bei den Meisterschafts­kämpfen ist auf die zu große geldliche Bela­stung zurückzuführen, die den Vereinen ent­standen wäre. Rein leistungsmäßig stellten die Wettkämpfer dieser Stufe ihren Mann recht und schlecht.

Bei den Jungturnern, die ebenfalls einen Achtkampf zu bewältigen hatten wie die Un- terstufcturner, überraschte mancher Verein mit einer sehr starken Wettkämpferzahl. Zn diesen Vereinen zählt außer dem TV. Freudenstadt der kleine Turnverein O-ttenhause nDie­ser Jungturnerschar, die sich auch leistungs­mäßig sehr hervortat, gebührt ein Sonderlob insofern, als sie mangels eines geeigneten Vorturners in ihrem eigenen Ort jede Woche einmal den halbstündigen Weg zu dem größe­ren und mit Vorturnern besser versehenen Nachbarverein Schwann hinauswandert. Die Jungturner von Ottenhausen bestritten auch die Kosten für die Teilnahme an den Meister­schaftskämpfen ganz ans eigener Tasche; zwei­fellos ein gutes Vorbild für viele andere jugendlichen und älteren Turner in ähnlicher Lage. Die Otteuhäuser haben gezeigt, was Kameradschaft und Wille vermögen!

Die Turnerinnen

teilten sich in die Gruppe der Siebenkämpfe­rinnen (ältere und jüngere) und in die der Vicrkämpfcrinnen (Handgeräte). Die Leistun­gen waren zufriedenstellend; im Geräteturnen war jedoch zu bemängeln, daß die eine oder andere Turnerin das Gefühl für das ausge­sprochen Frauliche am Geräte vermissen ließ.

Die Großveranstaltung am Nachmittag

Zu ihrem Höhepunkt gelangten die Mei­sterschaftskämpfe mit den Entscheidungskämp­fen der Oberstufe am Nachmittag. Diese Entscheidungen," in denen die Oberstufeturner ihre Kürübungen am Pferd, Barren, Reck und ihre Kürfreiübungen zeigten, waren zu­gleich als Schauturnen gedacht und als Mit­

telpunkt einer turnerischen Großveranstaltung. Es erübrigt sich, über die Leistungen dieser letzten Entscheidungskämpfe im einzelnen zu berichten; sie drücken sich im Gesamtergebnis aus.

Dafür möchten wir noch etwas mehr Worte für das Rahmenprogramm des Nachmittags verwenden.

Die Nachmittagsfeier nahm ihren Auftakt mit denn Fuhneneinmarsch. Der Vorstand des Turnvereins Pfalzgrafenweiler, Hauptlehrer Frey, hieß alle Gäste herzlich willkommen, u. a. den Kreisfachamtsleiter für das Turnen, Dr. Eisele - Dornstetten, dann die technische Leitung des Tages, ferner Bürgermeister Luz und alle die, die Teil hatten an der reibungs­losen Abwicklung der Kämpfe, und nicht zu­letzt die alten Turner aus nah und fern, von denen wir Alt-Pfrommer-Calw noch beson­ders erwähnen wollen. Den Gruß der Ge­meindeverwaltung Pfalzgrafenweiler entbot Bürgermeister Luz. Seinen Worten schloß sich an der Gruß von Kreisfachamtsleiter Dr. E i s e l e - Dornstetten, der diesen Gruß mit dem Dank des Kreisfachamts Turnen an die Gemeinde Pfalzgrafenweiler verband für den Bau des Hans-Schemm-Hauses als einer idealen Stätte der Leibesübungen.

Alsdann begannen die Entscheidungswett­kämpfe. Als Einlagen gab cs sehr interessante Vorführungen des jüngsten Turnerinnennach­wuchses des Turnvereins Pfalzgrafcnweiler zu sehen, ferner Vorführungen der älp-en Turnerinnen des Kreises und solcher der Pfalzgrafcnweiler Frauenriege allein.

Den Schlußakt bildete die Siegerehrung, in der u. a. der Dietwart des Turnvereins Pfalz­grafenweiler in feinen Worten vom Sinn der Leibesübungen sprach. Kreisoberturnwart Pantle gab die Sieger bekannt. Zum Schluß richtete Kreisfachamtsleiter Dr. Ei­sele noch einen dingenden Appell an seine Turner und Turnerinnen und ganz besonders an die, die noch außerhalb des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen stehen. Er forderte sie auf, treu mitzuarbeiten am großen Werk, das ein allzeit starkes und gesundes deutsches Geschlecht zum Ziele hat. Das Ge­loben, dies zu tun, fand auch seinen Ausdruck in dem Gedenken des Führers mit einem drei­fachenSieg-Heil!"

D e Siegerliste

Zehnkampf Oberstufe:

3. Eitel Fritz, Wildbad 173 X Punkte, -l. Fischer Friedrich, Arnbach 154)4 P., 5. Sixt Anton, Wildbad 148 P.

Zeynkampf - Mittelstufe:

3. Schempf Emil, Obernhansen 168)4 P-, 4. Bodamer Otto, Schwann 167 P., 7. Bott Karl, Calmbach 158-4 P-, 8. Wildbrett Her­mann, Höfen 153-4 P., 10. Müller Engen, Calmbach 145)4 P.

Achtkampf Unterstufe:

7. Schuhmann Ernst, Wildbad 121-4 P., 8. Großmann Wilhelm, Ottenhausen 120 P.

Achtkampf Jugend:

1. Gcutner Walter, Schwann 146)4 P., 2. Bäuerle Ewald, Schwann 141 P., 3. Hetz Otto, Neuenbü"g 139 P.. 4. Grobmann Karl, Ottenhausen 131 P., 5. Schmid Hans, Otten­hausen 130)4 P-, 9. Müller Paul, Ottenhausen

125)4 P., 9. Bürkle Julius, Ottenhausen 125)4 P., 14. Lindauer Gotthilf, Obernhauscu 117 P, 15. Pfrommer Hugo, Ottenhausen 116)4 P.

Siebenkampf Turnerinnen

Aeltere (1917 u. ä.): 3. Müller Elsa, Neuen­bürg 115 P., 4. Müller Gertrud, Neuenbürg 108)4 P.

Jüngere (1918 und j.): 2. Lindemanu Eli­sabeth, Neuenbürg 110)4 P., 4. Gehring

Emilie, Neuenbürg 102)4 P., 4. Hagcubuch Gertrud, Neuenbürg 102)4 P.

Turnerinnen Handgeräte-Vicrkampf:

1. Lötterle Mathilde, Neuenbürg 63)4 P., 2. Drollinger Erika, Neuenbürg 63 P., 2. Schmidt Paula, Neuenbürg 63 P.

Aufruf des RMWudenteufMeers

Stuttgart, 10. November.

Der neue Reichsstudentenführer Dr. Gustav Adolf Scheel richtet an die deutschen Stu­denten folgenden Aufruf:Der Stellvertreter des Führers, Pg. Rudolf Hetz, und der Reichsminister für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, Pg. Bernhard Rust, haben mich mit dem verantwortungsvollen Amt des Reichsstudentenführers betraut. Euch, meine Kameraden, rufe ich auf, mit mir zusammen als junge geistige Arbeiter für Führer und Volk am Bau des nationalsozialistischen deut­schen Studententnms mitzuschaffen. Alle, die guten Willens sind, haben die Pflicht zum rest­losen, nimmermüden Einsatz!

Die Gemeinschaft, in der sich nationalsozia­listische Studenten zusammenschließen, ist die Kameradschaft. In ihr findet jeder deutsche Student Kameraden, die mit ihm eines Sinnes sind und nach dem gleichen Ziel streben. In der Kameradschaft bildet sich die Persönlichkeit, von der Kameradschaft geht die Kraft aus, die den einzelnen trägt. Die weltanschauliche Fach­arbeit und die anderen studentischen Arbeits­gebiete führen Studenten wie Dozenten und Praktiker zusammen nnd helfen dem einzelnen, einzudringen in die Fragen, die die national­sozialistische Weltanschauung an die Wissen­schaft stellt. In einer Zeit, dis vom deutschen Volk höchste Anspannung aller Kräfte ver­langt, hat auch der deutsche Student Höchst­leistungen von sich selbst zu fordern! Unser heißes Bemühen wird es sein, charakterlich ein­wandfreie, weltanschaulich zuverlässige, fachlich und körperlich leistungsfähige Studenten zu schaffen, die auf Befehl unseres Führers Adolf Hitler ihre Pflicht treu und gewissenhaft er­füllen.

Im Blick auf ihn, dem wir alles zu danken haben, der der deutschen Jugend Lebensmut und Lebenszweck gegeben hat, treten wir pflicht- und zielbewußt den weiteren Marsch in die Zukunft an!"

Schaufenster

werben für das WinterWjswerk

In der Zeit Dom 23. bis 30. November führt das deutsche Handwerk und der deutsche Einzel­handel für das WHW. eine besondere Weih­nachtsaktion durch, die sich an die gesamte Käuferschaft wendet. Alle in Frage kommen­den Handwerks- und Einzelhandelsgeschäfte stellen Weihnachtspäckchen mit Lebens- mmel und Gebrauchsgegenständen in verschie­denen Standardpreislagen zwischen 1 Mark und 2 Mark zusammen, und bieten diese jedem Kunden und Ladenbesucher an. Außerdem wer­den während dieser Zeit die Schaufenster bei Geschäfte mit den Päckchen dekoriert.

Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, königsdrück IVez. Dresden)

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Nun sollen Sie sich die Sache mal ansehen, anhören, Ihre Meinung sagen. Unserm Theater Hab' ich's schon ge­geben. Aber wenn Sie sich auch noch dahinterklemmen, wo Sie doch allerlei Verbindungen haben, nicht wahr? Man muß doch mal einen Anfang machen. Und ist's nicht das Südost, dann vielleicht ein anderes."

Er packt alles aus. Gustl Liebedanz schneidet eine Grimasse und kratzt sich hinterm Ohr. Aber diesen jungen Menschen da mit den ein bißchen wackelnden Ohren hat er nun mal in sein Herz geschlossen.

Na, alsdann zeigen S' mal her. Wie heißt denn der Schmarren?"

Rübesam nennt den Titel und setzt sich ans Klavier.

Liebedanz wackelt auf seinen kurzen Beinen in dem Zimmer auf und ab.

Und Rübesam beginnt zu spielen.

Eine Stunde ist vergangen. Da tippt ihm Liebedanz auf die Schulter.

Hören S' auf, Kapellmeister. I sag' jetzt nur, das is so die rechte Mischung aus modernem Schmiß und nobler sentimentaler Musik. Das Liedl da, das Sie erst so fein im Volkston entwickeln und nachher als herzhaften Tanz wie so 'n Fox hinschmeißen, das ist große Klasse. Auch andere Stellen, das Gartenrauschen im Spätzlehaus, oder wie Sie das Ding nennen, ist zum Liebhaben. Dies Duettl dabei nobel, nobel! Also lassen S' mir das Geschmiere hier, wenn ich bitten dürft'. Ich muß mir das allein genauer ansehn und mit dem Di-. Stiedri von der Oper mal darüber reden."

Rübesam wird rot.

Aber nix is versprochen, mein Lieber, gar nix! Und mit !>em Süüost werd' ich auck mal so ein bisserl konieren-

zieren. Wenn's so zur Prob' da herauskäm', war' halt auch nicht übel. Na, was i tun kann, Sie wissen schon. Am End' brauchen wir wirklich wieder mal so eine brave deutsche Oper, wie's früher der Lortzing gekonnt hat."

Er legt Rübesam die Hände auf die Schulter und blinzelt ihn listig an.

Vielleicht war's ein sehr gescheiter Gedanke von mir, Sic einmal in einem kleinen Kaffeehaus aufzulesen, wie?"

Er bringt Rübesam selber bis zur Flurtür. Hände­schütteln, putzige, kleine Verbeugung, wie sie Liebedanz so an sich hat dann steht Rübesam wieder auf der Straße.

Ordentlich heiß ist ihm geworden.

So, das wäre auch erledigt. Nun heißt es warten. In der Kunst heißt es immer warten warten auf das Glück, das mal kommen soll.

Fritz Rübesam weiß das nur zu gut.

*

Auch Peter Himmelreich schwimmt weiter in Arbeit und wartet. Er wartet darauf, daß man ihm sein Siedlungs­projekt zurückschickt oder ihm die Brauchbarkeit seiner Idee und des Entwurfs mitteilt. Auch dabei muß man Geduld haben.

Nun, vorläufig ist er mitten drin bei den Vorarbeiten für das Simsonsche Landhaus. Die Pläne sind genehmigt, die Ausschachtungsarbeiten haben bereits begonnen, Steine werden herangefahren. Handwerker kommen und gehen mit ihren Kostenanschlägen in einem Wort: es wird gebaut!

Peter hat sogar schon einen Vorschuß in der Tasche.

Das Leben könnte also sehr schön sein!

Gewiß, das ist es auch. Eta bewundert die Zeichnungen, den eleganten, aparten Stil des Hauses, das da entstehen wird. Sie ist stolz aufihren" Baumeister, aber sie verlangt auch, daß er trotz der Arbeit Zeit für sie hat. Man brauche doch nicht so oft mit der Nase dabeizustehen, meint sie, das ginge doch nun alles wie von selbst.

»Das geht's eben nickt, meine Liebe", sagt Deter ein­

mal fast bissig.Ein Handwerker ist kein Architekt. Und außerdem ist das mein erster Bau, und da darf auch nicht ein Stein schief liegen, und da darf mit keinem Stück Holz gepfuscht werden."

Eta wird zum erstenmal wütend.

Ihr Wagen wartet vor dem Bauplatz. Sie will mit Peter irgendwo ins Grüne hinaus, am liebsten zum Rennen nach Strausberg für Pferde, sofern es Rennpferde sind, hat sie eine Schwäche oder zur Regatta am Rupenhorn. So was nennt sie dannins Grüne fahren".

Du bist auch immer weniger dankbar, Peter", ent­fährt es ihr.Schrecklich. Das muß ich dir noch ab- gewöhnen "

Peter macht große Augen.

Dankbar? Zu wenig dankbar?

Zum Donnerwetter"

Das Wort rutscht ihm heraus, er weih nicht wie. Aber auf so einem Bauplatz spricht man ja nicht wie in einem Salon oder in einer Gesellschaft pikfeiner Damen.

Eta zieht die Augenbrauen hoch. Sie kann das wunder­bar machen, und es steht ihr auch sehr gut mit diesen schmalen, dünn nachgemalten, hochgewölbten Brauen in der weißen Stirn.

Entschuldige", sagt Peter.

Wenn du dich natürlich zwischen Arbeitern und in muffigen Baubuden wohler fühlst als in meiner Begleitung du mußt ja wissen, was du tust."

Peter lächelt sanft:Aber Etal"

Und diesen ersten Bau hast du wohl nicht mir zu ver­danken, wenn du's genau nimmst, wie?"

Eine leichte Röte steigt ihm in die Stirn. Sein Lächeln erstirbt.

Gewiß. Zugegeben. Vielleicht auch die Stelle bei deinem Vater."

Es klingt sonderbar. Eta zieht es vor, weniger kühl zu bleiben. Dieser Peter Himmelreich ist wirklich nicht so schnell auf die Knie zu zwingen, wie sie sich dqs gedacht hat.

«Fortsetzung folgt.)