9e§ Führers Aede in München

München, S. November.

Bei dem Erinnernngstreffen im Bürger- bräukeller am Sonntagabend hielt der Führer folgende Ansprache:

Parteigenossen! Wieder treffen wir uns zur Erinnerung an unseren ersten großen Revolu- tionsvcrsuch in diesem Saal, der uns heute so klein vorkommt und der damals für uns so groß war. Wieder sind wir beisammen alle, die alten Gesichter von einst, um die Empfindun­gen auszutauschen imd wachzurufen, die uns an jenem Tage bewegten, die uns auch heute noch erfüllen müssen und die, wie ich glaube, die nationalsozialistische Bewegung immer mehr erfüllen werden. Es gibt viele Tage in der Geschichte unserer Bewegung, die es ver­dienen, der Erinnerung erhalten zu werden. Aber cs gibt kaum einen Tag dieser Geschichte, der es mehr verdient, für immer ein Feiertag der Bewegung zu sein, als dieser Novembertag Von damals. ErnTagderTrauer, aber trotzdem einst ein Tag der großen Hoffnung, heute und für alle Zukunft ein Tag der teuren Erinnerung.

Daß wir Nationalsozialisten dem damali­gen Staat unsere Todfeindschaft angesagt hatten, war die Ursache unserer Entstehung. Wir find nicht eine Partei gewesen und find cs heute nicht, wie so viele andere, die vor uns entstanden sind und es ohne uns auch heute noch sein würden. Als im Jahre ISI9 diese Bewegung gegründet wurde, da war ste der schärfste Protest gegen einen Zustand, den die meisten Menschen als unabänderlich hinzunehmen sich gewöhnt hatten, einen Zu- stand, der selbst durch eine Revolution als Ausklang des gewaltigen Weltgeschehens ent­standen war.

Es war der fanatische Entschluß der jun- gen Partei, diesen Zustand wieder zu be- fettigen, und ein neues Deutschland auszu- banen. Das war sicherlich in den Augen die- ler ein fast irrsinniger Entschluß. Es gibt keinen Zweifel, daß damals sicher nicht 51 Prozent der Wahrscheinlichkeit des Ge­lingens auf unserer Seite standen, sondern 99 solcher Prozent auf der Seite unserer Gegner. (Stürmische Zustimmung.)

Die Geschichte des Puksches

Als wir im November 1923 nun zum ersten Male handeln wollten, da hatten wir schon eine lantze Geschichte von Putsch. Vorbereitungen hinter uns. Ich kann es ganz ruhig eingestehen, daß ich von 1919 bis 1933 überhaupt an nichts anderes dachte, als an einen Staatsstreich. (Tosender Beifall.) Ich war mir darüber im klaren, daß das deutsche Schicksal nur durch tatkräftige Menschen ge­wendet werden konnte, und ich wußte, daß wir solche Menschen nur bekommen würden, wenn wir selbst vorbildlich, beispielgebend voranmarschierten. Es mußte ein Zeitalter der Tatkraft und Entschlossenheit wieder­kommen! Aber wie konnte man Menschen der Tat anders finden, als durch die Tat? So haben wir damals also gehandelt!

Und trotzdem wir unterlegen sind, war dieser Versuch, das deutsche Schicksal zu wenden, eine unbedingte Notwendigkeit, denn man konnte nicht vier Jahre lang von Revolution sprechen, um endlich am entscheidenden Tag an der Re­volution vorbeizugehen, wie es dienationalen Verbände" taten. Durch Gewalt war das da- malige Regime gekommen, und durch Gewalt mußte es auch wieder beseitigt werden.

Als sich die Partei stark genug glaubte, die­sen Weg beschreiten zu können, da habe ich das Signal gegeben. Wir sind unterlegen. Das Entscheidende aber war: Millionen von Deut­schen haben damals gesehen und erkannt, daß es in Deutschland eine Bewegung gibt, die auch nicht davor zurückschreckt, unser inneres deutsches Schicksal mit Blut zu wenden!

Die neue Fahne

und zweitens:dieseBewegung hatte ein neues Symbol in die Nation getragen, eine neue Fahne. So etwas setzt sich nicht mit Vercins- redcu durch. Diese neue Fahne mußte ihre Weihe empfangen durch eine heroische Tat. Und damals gab es keine andere Tat, als den Versuch, den Staat der Meuterer durch eine neue Meuterei zu stürzen.

Sachlich sind wir dabei unterlegen. Mora­lisch aber habe» wir damals gesiegt. Das hat sich auch sofort gezeigt. Die Partei ist nicht kleiner geworden, sondern im Gegenteil: sie ist erst nach dem 9. November 1923 unerhört gewachsen. Das deutsche Volk hat sich seit­dem mit Recht zu der Bewegung bekannt, die den Mut hatte, in der kritischen Stunde zu handeln.

So haben wir damals die Tat verloren, aber letzten Endes das deutsche Volk gewon­nen. Die Partei, die die ersten 18 Toten ver­lor, hatte sich das heilige Anvecht geschaffen, dereinst die deutsche Führung zu überneh­men. Aus den damaligen Opfern ging die lange Reihe der Märtyrer hervor, aus dieser langen Reihe der Märtyrer, der Verwunde­ten und Verletzten ging hervor der große fanatische Glaube an die Bewegung. Und daraus wird in der Zukunft hervorgehen ein unerhörter OPferwille für das Reich, das diese Bewegung nun geschaffen hat. .

Wir seiern nicht umsonst den Tod dieser sechzehn. Vielleicht werden manche sagen:

Ja, es sind doch im Felde zwei Millionen gefallen. Warum machen Sie .gerade von diesen sechzehn soviel Aufhebens?" Weil die zwei Millionen sielen getreu einem Befehl, der ihnen gegeben wurde, und weil die sech- zehn gefallen sind getreu dem Befehl ihres eigenen Herzens für eine neue Idee! Diese Männer sind auch alle in» Felde gewesen, lind sie waren alle, wie jeder andere, ebenso bereit gewesen, auch dort dieses letzte Opfer zu bringen. Aber der Befehl, sofort den Kamps in der Heimat wiederaufzunehmen für ein neues Reich, für ein neues Ideal, wurde ihnen weder von einem obersten Kriegsherrn noch von einem sonstigen Vor­gesetzten gegeben, diesen Befehl gab ihnen nur ihr eigenes Gewissen. Das hat sie zu mix ge- führt. Ich konnte niemanden zwingen, ich konnte keinem befehlen. Sie sind aus der Stimme ihres eigenen Herzens heraus gekom- mein sie haben ihrem inneren Befehl ge­horcht und dafür das schwere Opfer gebracht. Das war aber praktisch

die Geburt eines neuen Staates

eines neuen Reiches.

Nach dem L November 1923 war es klar, daß der Staat mit Gewalt nicht mehr zu stürzen war. Man hatte es versucht, cs war mißlungen. Jetzt konnte man der Be­wegung eine neue Anweisung geben,

I nämlich die der legalen Eroberung der Macht, um so die endgültige Revolution vorzubereitcn. Und das wurde auch verstan­den. Darum habe ich sür die Sturmabtei­lungen nun erst recht am Ende noch die Tausende tapferer Männer bekommen. Sie kamen in der Neberzeuguug, daß wir auch nicht davor zurückschrecken würden, den Weg der Gewalt zu gehen, wenn es einen ande­ren Weg nicht gab. Der Verzicht aus alle Versuche, diesen Staat mit Gewalt zu'stür­zen, war sür mich leibst damals cm nicht leichter Entschluß.

^ er erste Entschluß

Als ich die neue Bewegung gründete, habe ich den ersten Entschluß gefaßt. Und ein ganz schwerer Entschluß war cs für mich, die baye­rische Negierung gefangen zu nehmen und m Deutschland eine nationale Revolution aus- zurusen. Zum erstenmal mußte mau enr- scheiden über Leben und Tod. ohne selbst einen Befehl bekommen zu haben. Und ich glaube, das war auch gut. denn ich habe in den letzten dreieinhalb Jahren sehr schwere Entschlüsse fassen müssen, in denen manches­mal das Lchicksal der ganzen Nation ans dem Spiele stand. Ich habe dabei leider niemals die berühmten 51 Prozent Sicherheit gehabt. Man hatte oft 95 Prozent Wahrscheinlichkeit des Mißlingens und nur fünf Prozent des Gelingens. Vielleicht aber hat es mir dieser

8. November 1923 erleichtert, auch später ge­fahrvolle Entschlüsse zu treffen. Außerdem wurde mir dieser damalige Entschluß zu einer großen Lehre sür die Zukunft.

Wir erkannten, daß es nicht genügt, den alten Staat zu stürzen, sondern daß der neue Staat zuvor praktisch bereits ausgebaut sein mutz. Damals faßte ich daher, wenige Tage nach dem Zusammenbruch, sofort einen neuen Entschluß: nun in aller Ruhe die Voraus­setzungen zu schassen, die ein neuerliches Scheitern ausschlietzen mutzten. Sie haben später noch eine Revolution erlebt, am

9. März 1933 hier in München und Tage vorher im Reich. Aber welch ein Unterschied! Damals handelte es sich nicht mehr darum, einen Staat durch einen Gewaltakt zu stür­zen, sondern der neue Staat war unterdes gebaut worden und hatte nur die letzten Reste des alten Staates in wenigen Stunden zu beseitigen.

Da sind wir nicht abgetreten wie 1923. Glauben Sie, wenn ich heute zurückdenke an 1923, dann wird mir nahezu angst vor mei­ner Verwegenheit von damals, mit einer Handvoll Leute einen ganzen Staat stürzen zu wollen. Ich muß heute dem Schicksal nur dankbar sein, wenn es uns damals den Er­folg versagt hat. Wie hätten wir den Staat damals aufbauen wollen? Wir besaßen zu wenig Mitarbeiter. All die Menschen, die zu Tausenden heute an meiner Seite stehen, waren Unbekannte. Wir alle waren nicht ge- nirgend geschult. Ich hätte auf die bürger- liche Welt zurückgreisen müssen. Das wäre ein schlimmer Wechselbalg geworden, kein neuer Staat, sondern nur eine neue Firmen­bezeichnung. 1933 stand hinter mir die weit­aus größte Organisation, die Deutschland je besaß, eine Bewegung, die sich ansbaute aus den kleinsten Zellen bis zur umfassenden Reichsorganisation.

Dieser gewaltige Neuaufbau der Partei hat mit die wichtigste Voraussetzung ge- schassen, um die Macht im Staate sicher zu übernehmen und zu erhalten. Und nur so war es uns möglich, daß, als wir »ns znm zweitenmal an die Revolution wagten, ste endlich auch gelungen ist.

Für immer

Unsere gewaltige Propaganda, unsere aus­gezeichnete Presse, unsere wunderbare Or­ganisation haben es ermöglicht, die Macht zu übernehmen und zu festigen, und heute, glaub« ich, wird es keinen mehr geben, der

auch nu, im geringsten im Zweifel darüber ist, daß die Bewegung diese nun auch behal­ten wird für immer. (Tosender Beifall.)

Aus dem Jahre 1923 har sich damit das spätere Wunder ergeben, daß wir eine Revo­lution herbeisühren konnten, ohne auch nur im geringsten die innere Ordnung in Deutsch­land zu stören oder das Leben unseres Vol- kes ui Geiahr zu bringen. Was Revolutio­nen können, das sehen Sie in diesen Wochen und Tagen in einem anderen Lande. Ein ganzes Volk wird dort ausgewühlt, aber nicht nur geistig, sondern leider auch mate­riell. Städte werden zugrunde gerichtet, Landschaften verwüstet, unzählige Menschen getötet.

Wenn wir uns vorstellen, wie geordnet und diszipliniert die deutsche Revolution verlaufen ist! Wir haben unseren Staat erobert, ohne daß, glaube ich, eine Fensterscheibe zugrunde ging. Das war nur möglich dank der gründ­lichen Vorbereitung und dem Aufbau der Partei, dank der soliden Festigung ihrer inne­ren Organisation, nur möglich infolge der im Laufe der Jahre gewonnenen zahllosen Mit­arbeiter. So konnten wir ohne jeden Gewalt­akt die Gewalt in Deutschland übernehmen!

Und das größte Wunder: es ist uns viel­leicht dadurch auch allein gelungen, die schwerste Klippe jeder Revolution solcher Art zu umsegeln, nämlich das Problem der Ein­stellung zu den bestehenden sogenanntenle- galen Machtinstrumenten" des Staates. Es hat vielleicht früher manchen gegeben, der sich sagte:Ja, wenn die Partei die Macht im Staate erobert hat. was macht sie mit der Wehrmacht und der Polizei? Kann ste diese Institutionen überhaupt in den neuen Staat hineinbringen? Ich habe immer die Ueberzeugung gehabt, daß eine neue Revo­lution endgültig nur dann gelingen wird, wenn sie es sertigbringt. diese Organisationen in den neuen Staat nicht nur mit auszu­nehmen, sondern aus Gedeih und Verderb mit dem neuen Staat zu verbinden.

Das ist allerdings eine schwerere Arbeit, als solche Instrumente einfach zu zerstören. Es ist viel schwerer, eine Revolution dnrch- zuführen und diese Institutionen sogar noch gestärkt in den Dienst der neuen Idee zu stellen.

Vielleicht ist dies das Werk, auf das ich persönlich am meisten stolz bin und das mir einst die Geschichte sicher am höchsten an- rechnen wird, daß es mir gelang, die Armee nicht nur nicht zu zertrümmern, sondern zum Kader zu machen für die neue deutsche Volksarmee. (Brausender Jubel.)

Und darin liegt sür uns alle eine tiesere innere Befriedigung: als ich zum erstenmal in diesem Saal austrat, war ich selbst noch Soldat. Wir alle sind aus der alten Armee gekommen, wir haben alle dieses Kleid ge­tragen. und weil wir gerade an diesem grauen Kleid so sehr hingen, konnten wir auch die Revolution, die dieses Kleid besudelt hatte, niemals verwinden! Als Soldaten haben wir dann diesen Kamps begonnen, als Politiker haben wir diesen Kamps vollendet!

Allein das Wunderbare dieses Kampfes ist, daß wir nun die alte Armee dem deutschen Volke aufs neue schenken konnten. Und so. wie die alte Armee einst sür das alte Reich sich schlug, wird

die neue Armee für Las neue Reich, wenn es je die Stunde fordern sollte, kämp­fen und sich schlagen. (Jubel.)

Nur ein Unterschied ist vorhanden: Als die alte Armee ins Feld zog, war sie gegen alle Waffen gewappnet, nur nicht gegen die Propa­ganda der Zersetzung. Heute trägt die Armee bei sich den Talisman der politischen Immuni­sierung gegen jeden Versuch, diese Armee zu zersetzen. Das wird unserem Gegner nie mehr gelingen. Diese Armee ist die nationalsozia­listische Armee des neuen Reiches, und indem wir Jahr sür Jahr einen Jahrgang nach dem anderen aus dem nationalsozialistischen Nach­wuchs hineinschicken in diese Armee, wird sie immer mehr verbunden sein mit unserem Heu. tigen Volk und seinem Geist.

Wir werden ihr immer mehr die Stärke unserer Weltanschauung geben. Dies ist viel­leicht das allergrößte Werk, das uns nach all diesen langen Jahren gelungen ist. Ich persönlich empfinde darüber den größten Stolz. Ich glaube, daß es mir einst die Nach­welt am meisten anrechnen wird, daß ich Deutschland nicht in eine 15jährige Zeit der Wehrlosigkeit brachte, sondern daß es mir gelang, in knapp vier Jahren aus dem Hnn- derttausend-Mann-Hcer wieder eine große deutickie nationalsozialistische Volksarmee zu schaffen (stürmischer, langanhaltender Beifall), daß in dieser Armee alle diejenigen Mitarbeiten und mit- helfen, die vielleicht sonst unsere Feinde ge­worden wären. Als der Prozeß im Jahre 1924 zu Ende ging, da habe ich es damals vorhrrgesagt, daß eine Stunde kommen wird, da sich beide Erscheinungen Vereinen werden zu einer. Und die damalige Prophezeiung ist nun eingetreten! Können wir daher nicht mit Recht sagen:

Die im Jahre 1923 gesallen sind, sind n i ch t u m s o n st g e s a l l e n. i h r O P f e r t o d h a t s ich gelohnt. Ick) olcmbe. wenn Ite ontcrlteben würvcn. Ne

würden selig sein, wenn sie sähen. was nun entstanden ist!

Aus dem Deutschland der Ohnmacht und der Schwäche, der Hilflosigkeit und der Ver­achtung ist wieder ein kraftvoller, starker, selbstbewußter und in der Welt geachteter Staat geworden. Heute weiß die Welt, daß sieeinVolkvorsichhat. dasfeine Ehre verteidigt (Stürmischer Beifall) und das sich nicht mehr wie ein Stamm von Negern behandeln läßt.

Schritt für Schritt mußten wir uns in die­sen vier Jahren die Achtung des Auslandes erkämpfen, ja geradezu ertrotzen. Sicherlich gibt es manchen Schädling, der sagt: Ja, aber wir sind heute nicht mehr so beliebt wie vor sechs oder acht Jahren. Beliebt vielleicht nicht, aber geachtet sicherlich mehr! (Langanhalten­der stürmischer Beifall.)

Ich habe in den langen Kampfjahren zu Ihnen, meine Parteigenossen, niemals ge­sagt. daß ich um die Liebe des Auslandes ringen werde.

Mir genügt die Liebe des eigenen deutschen Volkes

Vom Auslande möchte ich nur jenen Re­spekt. der jedem tapferen und aufrechten Volk gezollt wird und gezollt werden muß. (Begeisterte Zustimmung.

Ich bin überzeugt, daß. wenn die damali- gen Toten jetzt ausstehen könnten und das alles sähen, sie glücklich sein würden, denn nur deshalb sind sie ja zur Partei ge­kommen, dieses Ziel hat ihnen vorgeschwebt. Sie wußten, daß dieses neue Deutschland einmal kommen muß. deshalb sind ste mar­schiert und dafür sind sie auch gefallen. Und so ist es selbstverständlich, daß wir uns die­ser ersten Toten der Bewegung immer wie­der erinnern. Es mag manchen geben, der sagt: ..Sie machen förmliche Märtyrer aus ihnen!" Ja, das will ich. Ich will auS die­sen Toten die sechzehn ersten Märtyrer der nationalsozialistischen Bewegung machen, sechzehn Menschen, die gefallen sind im Glauben an etwas ganz Neues, das zehn Jahre später erst Wirklichkeit wurde. Sech- zehn Menschen, die unter einer ganz neuen Fahne marschierten, auf die sie den Eid lei­steten und ihn mit ihrem Blut besiegelten. Diese sechzehn haben das größte Opfer ge- bracht und verdienen es. daß wir uns ihrer immer und immer wieder erinnern. Und so will ich denn, daß für alle Zeiten, über die Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg die Nationalsozialistische Partei und damit ganz Deutschland an diesem Tage dieses Opfer immer seiern sollen (stürmischer Beifall) und daß sie sich so immer wieder dieser Männer erinnern.

Deshalb sind, wir auch heute wieder zusam­mengekommen, dreizehn Jahre nach diesem Tage. Gerade im heutigen Jahre aber haben wir sehr viel Grund, die Erinnerung an die damalige Zeit wach zu rufen. Denn heute kann ich Ihnen versichern: Zum ersten Male feiere ich diesen Erinnerunastag ohne tiefe Sorge für unser deut­sch e s Volk! (Langanhaltender, begeisterter Beifall.)

Gewiß, die Welt brennt um uns herum, der Bolschewismus droht überall und versucht, Staat um Staat zu zerschlagen, er bemüht sich, überall einzudringen und die Völker unsicher zu machen, in ihrem inneren Gefüge zu läh­men und zum Einsturz zu bringen. Gewiß, das ist so. Allein zum erstenmal kann ich es nun offen aussprechen: er wird Deutschland nicht mehr überrennen können! Dreieinhalb Jahre lang hat unsere deutsche Waffenschmiede nun gearbeitet, Tag und Nacht gearbeitet, um unser Volk aus dem Zustand der Wehrlosigkeit zu erlösen.

Friedliebend, aber abwehrbereil

Um Deutschland herum hat sich nunmehr ein eherner Panzer gelegt, und hinter diesem Panzer steht nun das deutsche Volk fried­liebend wie je zuvor, aber auch abwehrbercit wie je zuvor. Ich weiß, daß nun die Zeit gekommen ist. in der wir ohne diese furcht­baren Aengste in die Zukunst blicken können, nicht weil wir die Gefahren unterlchatzen, sondern nur. weil wir unserer Kraft wieder bewußt geworden sind. Nicht weil ich etwa leichtfertig genug wäre, die Schwierigkeiten zu übersehen, sondern weil ich weiß, wie stark wir sind, um dieser Schwierigkeiten, wenn notwendig, auch Herr zu werden! ^ Deutschland ist heute wieder zu einem kraftvollen, starken und mächtigen Staat geworden, Und so können wir denn morgen vor die Gräver unserer Kameraden von da­mals hintrelen, mit dieser-inneren Ruhe, in ihrem Sinne das Rechte getan zu haben. Wir können ihnen nun wirklich sagen: Ihr könnt uns nicht böse sein, wir haben das gehalten, was wir versprochen hatten. Dafür sind wir einst ausgezogen, dafür haben wir gekämpft, dafür sind wir anqetreten zum zweiten Male, dafür seid Ihr gefallen, dafür sind Euch so viele Hunderte nachgesolgt. Deutschland :st wieder ausgerüstet, es steht heute sest und stark, es vertritt heute wieder sein Recht mit dem mannhaften Mut einer tapferen und großen Nation.