»mumml e

WilSvaoer i^agvlE

7 ._

_ ' W .... Birlenielder, Calmbacher und Herrcnalber T-igblatt

BWHMZZMML Amtsblatt für de« Kreis Neuenbürg DWZr^T-WLUZ Parteiamtliche nationalsozialistische Tage szeitung

Nr. 2SS

Neuenbürg. Dienstag den 10. November 1S3S

Anzeigenpreis?

Die klelnspaltige mm-3ette 7 Rpf.. Famittenanzeigen 6 Rpfg., amtl. AnzelgenS.S Npfg.. Tertzeile 18 Rpfg. Schluß der Anzeigenannahme 8 Uhr vorm. Gewähr wird nnr für schriftlich erteilte Aufträge über­nommen. Im übrig, gelten die vom Werberat der deutschen Wirtschaft ausgestellten Bestimmungen. Vordrucke stehen zur Verfügung. Zurzeit ist Preisliste Nr. 4 gültig. X. 38: 4050. Verlag u. Rotations­druck: C.Meeh'sche Buchdruckerei, Inh. Fr. Biesinger, Neuenbürg.

V4. Jahrgang

9aS Lor-inajor-Vankett in London

Veirüdmmsworte Edens AubrnpolMA» Hede Vnldwins

Wrst-öitli»e Seipeä»-

ez. London, S. November.

Die erste Aussprache des in London eili­ge.cosfenen Polnischen Außenministers Beck n.'l' dem britischen Außenminister Eden fand am Montagvormittag statt. Heute Dienstag wird König Eduard VIII. zu Ehren des Polnischen Gastes ein Essen im Buckinghampalast veranstalten, zu dem auch mehrere britische Industrielle eingeladen sind.

*

Im Vordergrund dieser Besprechungen stehen wohl, wie auch die Einladung briti­scher Industrieller zu dem vom König ver­anstalteten Essen beweist. Wirtschaftsfragen. Außerdem wird noch die Frage der jüdischen Einwanderung in Palästina, die Polen be- sonders interessiert behandelt werden. Außerdem dürfte aber auch und daran sind auch wir Deutsche interessiert die Frage der europäischen Sicherheitspläne im Westen und Osten aufgeworfen werden. In Warschau herrscht eine gewisse Beunruhi- gung im Hinblick auf die Fünfmächtekonse- sich seit der belgischen Königs- erklärung noch gesteigert hat aber nach der letzten Mussolinirede eigentlich behoben sein sollte, da es doch klar geworden sem muß. daß keine Rede mehr davon sein kann, innerhalb des Völkerbundes einen macht­politisch entscheidenden ' Block zu schassen. Auch die Danziger Frage dürste in London behandelt werden, umso mehr, als Eden ja Berichterstatter über die Danziger Fraoe im Völkerbundsrat ist.

Der Polnische Außenminister Beck erklärte am Montag abend, daß er über seine Unter­redung mit Außenminister Eden außerordent­lich befriedigt sei.

Am heutigen Dienstag wird Beck seine Be­sprechungen mit Eden fortsetzen. Außerdem wird er den Ministerpräsidenten Baldwin und den Schahkanzler Neville Chamberlain auf- suchcn.

Uniformverbot in England

London, 9. Nov. Innenminister Sir John Simon brachte am Montag im Unterhaus die Neue Gesetzesvorlage zur Sicherung der öf­fentlichen Ordnung ein, die in erster Lesung erledigt wurde.

Die Vorlage sieht das Verbot des Tragens politischer Uniformen sowie das Verbot der Unterhaltung von Verbänden militärischen oder ähnlichen Charakters durch Privatper­sonen vor. Gleichzeitig enthält die Vorlage Neue Bestimmungen für die Wahrung der öffentlichen Ordnung bei öffentlichen Umzü­gen und Versammlungen.

Deutsche Schiffe auf Halbmast

Aufruf des Führers der deutschen Seeschiff­fahrt zum Untergang derIsis"

Hamburg, 9. Nob. Der Führer der deut­schen Seefahrt, Staatsrat Eßberger, hat fol­genden Aufruf erlassen:

Nach dem schweren Verlust durch den Un­tergang des FeuerschiffsElbe I"mit seiner gesamten Besatzung wird die deutsche See­schiffahrt erneut durch ein tragisches Unglück betroffen: Das MotorschiffIsis" ist süd­westlich der Küste Irlands in einem Orkan gesunken. Es mutz damit gerechnet werden, datz 39 Mann der Mopsigen Besatzung den Seemannstod gefunden habe». Die gesamte deutsche Schiffahrt trauert mit den Hinterblie­benen um den abermaligen schweren Verlust. Alle deutschen Seeschiffe setzen am 19. Novem­ber die Flaggen auf Halbmast".

Großangriff auf Malaga

Paris, 9. November.

Der nationale spanische KreuzerAlmi- rante Cervera" ist am Montag aus Ceuta kommend mit 1009 marokkanischen Soldaten und 40 Feldgeschützen an Bord in Akgeciras eingetroffen. Die dortigen Militärbehörden haben sämtliche Autobusse und Lastkraft, wagen beschlagnahmt, um die Truppen und das Material so schnell wie möglich an die Front von Estepona zu schicken. Man rechnet mit einem bevorstehenden großangelegten Angriff auf Malaga.

London, 10. Nov. Am Montag abend wurde wie alljähxlich am 9. November in der Guildhall das Bankett des neuen Lormajor von London veranstaltet, an dem sich Mini­sterpräsident Baldwin als Hauptredner betei­ligte. Zn der glanzvollen Veranstaltung wa­ren beinahe sämtliche Kabinettsmitglieder, das diplomatische Corps, die obersten englischen Richter und führende Persönlichkeiten der englischen Wehrmacht sowie der Kirche erschie­nen. Auch Botschafter von Ribbentrop befand sich unter den geladenen Gästen.

Als erster Bankettredner dankte Außen­minister Eden in überlieferter Weise den aus­ländischen Botschaftern für ihre Bemühungen um die Aufrcchterhaltnng guter Beziehungen zwischen ihren Ländern und England. Er sprach dann von dem Verlust, den der Tod des "früheren deutschen Botschafters von Hösch bedeutet habe, und hieß anschließend den neuen deutschen Botschafter von Ribbentrop unter dem herzlichen Beifall der Tischgäste in London willkommen.

Von dem ebenfalls anwesenden polnischen Außenminister Beck sagte Eden, daß er sowohl seinem Lande als auch der Sache des Friedens große Dienste erwiesen habe.

Darauf ergriff Ministerpräsident Baldwin das Wort, der zunächst über Finanz- und Wirtschaftsfragen sprach. Er erklärte, daß. in Zukunft eine Zusammenarbeit mit andere« großen Ländern in der Frage der Krebitrege- lung zu erhoffen sei. Die Wiederbelebung des internationalen Handels lasse noch viel zu wünschen übrig. Eine teilweise Erholung könne durch zweiseitige Handelsabkommen mit einzelnen Ländern erzielt werden, die völlige Erholung sei jedoch nur durch Maßnahnnm für die allgemeine Wiederbelebung des inter­nationalen Handels herbeizuführen. Die bri­tische Regierung werde deshalb alle Versuche, die Hindernisse des internationalen Handels zu verringern, unterstützen. Nach einem Hin-

London, 9. November.

Wie Reuter aus Madrid meldet, ist die spanische Hauptstadt seit Montag früh er­neut einer heftigen Artilleriebeschicßnng, die von Bombenfliegern unterstützt wird, ans­gesetzt. Punkt 8 Uhr explodierten in den Straßen der Stadt die ersten Bomben. Gleichzeitig gaben die Sirenen Fliegeralarm. Ununterbrochen dauerte das Krachen der Explosionen an. Die Hauptziele der natio­nalen Artillerie sind die Ncgiernngsgebände und die Hauptstraßen der Altstadt. In der Umgebung des Auswärtigen Amtes und in der Altstadt, die am Sonntag mit Bomben belegt worden waren, steigen dichte Rauch­wolken empor. Außer den Bombenflngzcngen der Nationalisten überflogen am Montag­vormittag auch Beobachtungsflugzeuge des Generals Franco die Stadt und warfen Flugblätter ab, in denen mitgeteilt wurde, daß die nationalen Truppen am Dienstag in die Innenstadt einmarschieren würden.

Aus den nicht ganz einheitlichen Meldun- gen über die Kämpfe um Madrid geht immerhin hervor, daß die nationalistischen Truppen sämtliche B o r st ä d t e Madrids besetzt haben und im Lause des Sonntagnachmittags bereits in den Straßen der Stadt gekämpjt wurde.

Wie der Sender Sevilla mittcilte, befin­den sich die ersten Kolonnen der Nationa­listen nahe der Nonda de Atocha. rund drei Kilometer vom Zentrum der Stadt, der Pnerta del Sol, entfernt. Seit gestern haben die Noten schon zweimal versucht, durch Flankenangriff mit etwa 25 000 Mann den Vormarsch der Nationalisten ausznhalten, doch beide Male ist der Versuch sehlge­schlagen.

General de Llano erklärte am Sonntag­abend in seinem Lagebericht, die Bevölke- rima müsse Geduld haben, denn man müsse

weis ans die Verbesserung der innerenglischen Wirtschaftslage sprach Baldwin seine Befrie­digung über das vor wenigen Tagen abge­schlossene Clearing- und Handelsabkommen mit der italienischen Regierung aus, das, wie man hoffe, eine schrittweise Rückkehr zu nor­malen Handelsbeziehungen zwischen den bei­den Staaten ermöglichen werde. Er freue sich darüber, datz die Versicherung Edens, die englisch-italienischen Interessen im Mittelmcer seien nicht auseinanöerlaufend, sondern sich ergänzend, in Italien gut ausgenommen wor­den sei.

Baldwin sagte dann weiter, daß er sich an­gesichts der kürzlichcn außenpolitischen Erklä­rung im Unterhaus nicht so ausführlich über die Außenpolitik äußern wolle, wie cs sonst bei dieser Gelegenheit üblich sei. Er wolle je­doch einige Worte über eine Angelegenheit sagen, der die englische Regierung ihre beson­dere Aufmerksamkeit widme, nämlich über die in Gang befindlichen Vorbereitungen für eine Konferenz zwischen den fünf Westmächtcn zur Aushandlung eines neuen Vertrages anstelle des früheren Locarnobcrtrages. Die englische Regierung hoffe, daß dieser Pakt der erste Schritt zu einer europäischen Regelung sein werde. Er sei überzeugt, daß jeder der An­wesenden den englischen Wünscht teile, datz der gegenwärtige Meinungsaustausch zu greifbaren und erfolgreiche.: Ergebnissen füh­ren werde. (Schluß der Rede folgt.)

Während der Rede Baldwins auf dem Lordmajor-Bankett brach Ramsay Macdonald, der Präsident des Staatsrates, plötzlich be­wußtlos in seinem Stuhl zusammen. Er wurde sofort aus dem Saal gebracht. Der anwesende königliche Hausarzt Lord Dawson leistete die erste Hilfe. Nach etwa zehn Minu­ten hatte sich Macdonald wieder erholt. Er mußte jedoch in einem Kraftwagen nach Hause gebracht werden.

beim Vormarsch umsichtig Vorgehen.Mor­gen oder übermorgen", so schloß General de Llano,werden wir. wenn der Befehl kommt, den Vormarsch wieder aufnehmen, so wie wir es immer getan haben ans unserem Vormarsch von Sevilla nach Madrid."

Der Sender Teneriffe meldet am Sonn­tagabend wiederum, daß die Guardia Civile in Madrid sich gegen die roten Machthaber erhoben und das Königsschloß besetzt habe. Aus Madrid selbst wird gemeldet, daß das Fliegerbombardement der Nationalisten große Wirkung gehabt habe.

Nach einer Havas-Meldnng aus dem Hauptquartier des nationalistischen Gene­rals Varela tobten am Sonntag die erbit­tertsten Kümpfe im Abschnitt am Manza- nares-Fluß, wo die Milizsoldaten eine drei­fach gestaffelte Schützengrabenstellung ver­teidigten. Eine Meldung ans Avila besage, daß General Franco, nachdem seine Truppen die Brücken über den Manzanares besetzt hätten, den Vormarsch abbrechen ließ, damit sich die Zivilbevölkerung ans der Feuerzone in Sicherheit bringen könnte. Nationale Ab­teilungen seien in die südlichen Stadtviertel und ins Stadtinnere von Madrid eingerückt. Reuter meldet über Lissabon, daß nationa­listische Truppen den Manzanares zwischen der Toledo- und Scgovia-Brücke überschrit­ten und einige Straßenzüge im Inneren Madrids besetzt hätten. Auch vom Nord­svenen w>cn wruppen inner i->vern tz.astolvn in Madrid eingerückt und Hütten Universi­tät und Stadtkrankenhaus nach schweren Kämpfen besetzt.

Ziemlich übereinstimmend wird berichtet, daß die Roten in Madrid am Sonntag aus dem linken Flügel der Nationalistenarmee einen verzweifelten Gegenangriff unternom­men haben, an dem etwa 25 000 Mann be­teiligt waren. Die Nationalisten hätten alle vcrsnabarcn Tanks und Artillerie eingesetzt.

so daß sich am Mittag eine regelrechte Schlacht entwickelte. Auch um den Uebcrgang um den Manzanar sei im Laufe des Sonn­tags schwer gekämpft worden. In den späten Abendstunden haben, nach Meldungen über Lissabon, die Nationalisten jedoch die To­ledo-, Segovia- und Princesa-Brücke nehmen können und sind damit auf das Ostufer des Flusses vorgedrungen. Die Kämpfe, die sich dabei abgespielt haben, sind außerordentlich heftig und grausam gewesen. Ans seiten der Roten haben fanatisierte Weiber sich eifrig daran beteiligt. Schwere Unwetter über Ma­drid haben am Sonntag den Truppen Fran- cos den Vormarsch besonders erschwert.

Mexikanische Maffenhilfe

DiePrensa" veröffentlicht die Berichte verschiedener in den letzten Tagen aus Spa­nien zurückgekehrter mexikanischer Flücht- linge, die übereinstimmend die Unterstützung der Roten von mexikanischer Seite bestätig­ten. Danach sollen mindestens 10 mexi­kanische Flieger und 100 mexi­kanische Matrosen in den Rechen der spanischen Kommunistenhorden kämpsen.

Verzweifelte Lage m Madrid

Ein Aufruf der Roten

London, 9. Nov. Der Reutervertreter mel­det am Montag abend aus Madrid, daß unter der Bevölkerung der Hauptstadt infolge der dauernden Artilleriebeschießung eine Panik ausgebrochen sei. Man befürchte, daß eine der Granaten das Kriegsministerium oder das Opernhaus treffen könnte, wo sich gewaltige Lager von Explosivstoffen befinden.

Die syndikalistischen Zeitungen von Madrid versuchen die feige Flucht der sogenannten rotenRegierung" nach Valencia, der sich üb­rigens sämtliche Vollzugsausschüsse der Ge­werkschaften angeschlossen haben, zu entschul­digen.

Die rote Miliz hat der Bevölkerung von Madrid folgende Weisung erteilt, die einen neuen Beweis für die verzweifelte Lage der Marxisten darstellt, zibgleich aber auch die un­menschliche Kampftaktik der roten Horden be­leuchtet.

Wenn der Feind in Madrid einmarschiert, muß jeder Einwohner sich mit Benzinflaschen versehen, die in Brand zu setzen und von den Dächern, Terrassen und Fenstern auf die Tanks und Panzerwagen heräbznschleudern sind. Ferner muß die5. Kolonne" (ein fa­schistisches Geheimkorps, das nach Behauptun­gen der Roten angeblich in Madrid verborgen sein soll) in wenigen Stunden vernichtet wer­den. Schließlich müssen alle Einwohner bereit sein, Barrikaden zu bauen und Schützengräben ausznheben sowie ihre Wohnungen in Festun­gen zu verwandeln, von denen ein blutiger Kampf gegen die Nationalisten zu führen ist. Alte Männer, Frauen und Kinder müssen sämtlich für die Verteidigung Madrids mobil gemacht werden".

Keine spanische Sowjetrepublik!

Italienische Stellungnahme gegen Moskaus Pläne

Rom, 9. November.

In scharfer Form wendet sich derTevere" gegen den Plan der Gründung einer spani­schen Sowjetrepublik in den von den natio­nalen Truppen noch nicht besetzten Gebieten. Es würde sich, so betont des Blatt, ganz einfach um die Abtretung von St ü tz- punkten für kriegerische Operationen an einen Staat handeln, der seinen Willen, die ganze Welt in einen Krieg zu verwickeln, nicht mehr verheimliche. Spanien wäre zu beklagen, Europa zu verteidigen. Es müsse rechtzeitig erklärt werden, daß die Bildung eines Sowjetstaates auf spanischem Boden nicht im Lichte der berüchtigten Grundsätze Wilsons betrachtet werden könne. Man hätte es vielmehr mit einer skandalösen Beschlag­nahme der höchsten geistigen und materiellen Güter einer Nation, mit einer brutalen Verletzung der Grenzen und mit einer Zerstörungdeseuropäischen Gleichgewichts und damit mit einer untragbaren Belastung der diplomatischen und militäriscken Lage in Westeuropa zu tun

Madrid unter schwerem Feuer

Sämtliche Borstikdte besetzt Ei» «euerIustizminister«