In Flözlingen, Kr. Rottweil, brach im zur Zeit unbewohnten Anwesen der Witwe Katha­rine Mosbacher Feuer aus. Die sofort ein­greifende Feuerwehr konnte mit der dazu ge­rufenen Nottweilcr Wehr den Brand-auf seinen Herd beschränken. Neber die Brandursache ist noch nichts bekannt.

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Ter 64jährige Krvnenwirt und Metzger Wolf aus Wurmberg, Kr. Maulbronn, wurde, als er an der Abzweigung der Straße nach Neu- Bärental auf dem Fahrrad fuhr, von seinem eige- nen Sohn, der ein Kraftrad lenkte, angesahren und vom Rade heruntergeschleudert. Der Vater zog sich hierbei einen Schüdelbruch zu.

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Im Alter von 60 Jahren ist Dr. mcd. Theo- dor Grünen Wald aus Urach, Betriebs- sichrer der Fa. Kempcl und Lechfried, gestorben. Dr. Grünenwald kam 1904 als junger Arzt nach Urach. Später wurde er Chefarzt des Kreis- krankenhauses, das er bis zum Frühjahr 1820 leitete. Nach dem Tobe seines Schwiegervaters übernahm er 1920 die Führung von dessen Be- trieb.

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Nach altem Väterbrauch wurde der Leon­hardstag in St. Leonhard. Kr. Leut- kirch, wieder festlich begangen. Ueber 600 Reiter nahmen am Umritt teil. Die Rosse waren mit Gewinden aus Epheu und Tannengrün, durch­woben mit farbigen Bändern, prächtig geschmückt. Etwa 3000 Fcstbesucher fanden sich um die Leon- hardskapclle ein. um den Umritt zu sehen.

Stuttgart. 8. November. (Dr. Strölin über seine Am e r i k a r e i s e.) Ober­bürgermeister Dr. Strölin, Präsident des Deutschen Ausland-Instituts, der als reichs- deutschcr Hauptredner bei der Kundgebung des diesjährigen Deutschen Tages in Neuyork vor rund 22 000 Amerikadeutschen gesprochen hat, wird am kommenden Freitag, 13. Nov., abends 8 Uhr, in einem öffentlichen Lichtbildervortrag im Festsaal der Liederhalle über seine Reife nach den Vereinigten Staaten von Amerika und seinen Besuch bei zahlreichen Volksgenossen berichten.

Tübingen, 8. Nov. (Ein Alemannen­ara b entdeckt.) Bei Grabarbeiten in der Münzgafse wurde unmittelbar bei dem Haus der Polizeidirektion, dem ehemaligen Martins- stift, ein Grab ans der Alemannenzeit frei­gelegt. Dem gut erhaltenen Skelett waren zwei Schwerter beigegeben. Schon bei früheren Grabungen ist man auf derartige Gräber ge­stoßen. Es handelt sich hier um einen großen alemannischen Friedhof, der uns in den letzten Jahren schon so manch Wertvolles für die Sammlung gebracht hat.

Heidenhcim, 8. November. (Auf vor­geschichtlichen Spuren.) Die Heiden- heimer Gegend ist überaus reich an Spuren aus der Vorgeschichte. So wurden beispiels­weise dieser Tage in der Enggaßsiedlung in Schnaitheim Grabarbeiten vorgenommen. Dabei wuroen von dem Vermessungsbeamten zwei Brandstellen entdeckt. Es wurde sofort Direktor Dr. Veek vom Landesamt für Denkmalspflege aus Stuttgart herbeigerufen, der dann die weiteren Ausgrabungen leitete. Etwa 1 Meter unter der Humusschicht wur­den aus der Hallstattzeit, also aus der Zeit um 800 vor unserer Zeitrechnung, einige Scher­ben eines Gefäßes gefunden. Der Sachver- tändige gab an, daß an dieser Stelle Hall- tattmenschen rasteten und eine Feuer­telle hatten. Nur drei Meter entfernt davon wurde eine zweite Feuerstelle entdeckt.

Verkehr und öffentliche Veteiebe

Sine Srobkundgeb««g i» Berlin

Berlin, 7. November.

Als Abschluß der Arbeitstagung der NeichsbetriebZgemeinschaftVerkehr und öffentliche Betriebe", über die wir an ande­rer Stelle berichten, fand am Freitagabend in der Deutschlandhalle eine große Kund­gebung statt.

Die Reichspost hat sich, so betonte Staats- sekretär Oh ne sorge, das Hochziel ge- stellt, ihren riesigen Apparat voll und ganz, dem Führer zur Verfügung zu stellen. Wie auch in der Vergangenheit, so werde die Neichspost auch in Zukunft stets bestrebt sein, außerordentliche Leistungen zu voll­bringen. Am Schluß seiner Ausführungen meldete Staatssekretär Ohnesorge Reichs- organifationsleiter Tr. Ley, daß die Be- tri'ebsgemeinschaft Deutsche Neichspost sich stets restlos für das neue Deutschland ein- setzen werde.

Ter Generalmspcktor für das deutsche Straßenwesen. Tr. To dt. wies in seinen Ausführungen darauf hin. daß heute im Fernkraftfahrer ein neuer Verkehrsteilneh­mer vorhanden ist, in dem die vor 200 Iah-, ren in Europa lebendig gewesene Zunft der ' Fuhrleute wieder erstehe. Dr. Todt befaßte .sich sodann mit den Autobahnen. Schon die ersten Zählungen haben Aufschluß ge­geben über die ungeheure Leistungsfähigkeit dieser Straßen. Zwischen Nosenheim und München sind'innerhalb von 20 Stunden 40 000 Fahrzeuge gezählt worden. Tr. Todt betonte, daß der Kraftwagenverkehr ein gleichberechtigtes Glied im gesamten deut­schen Verkehr darstelle.

Gegen ihren Willen ist die Reichsbahn seinerzeit, so hob der stellv. Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn Kleinmann

nach der Ansprache Dr. Todts hervor, aus dem Reich herausgenommen worden. Diese Maßnahme hat jedoch den einen Vorteil ge­habt, daß sie es möglich gemacht hat, sich von Parteieinflüssen und Sonderinteressen fernzuhalten. Die Isolierung ist keine Ent­fernung vom Volk, sondern nur vom Parla­ment gewesen. Es ist dafür gesorgt worden, daß bei der Machtübernahme dem Führer ein Instrument zur Verfügung gestellt wer­den konnte, dessen Finanzen und technischer Apparat in Ordnung gewesen ist. Heute ist Negierung und Reichsbahn eine Einheit. Tie Reichsbahn mache sich den Einsatz für das große Wiederaufbau­werk zur Ehrenpflicht. Auch auf sozialem Gebiet werde ganze Arbeit geleistet.

Hierauf ergriff Dr. Ley das Wort zu seiner Ansprache, in der er u. a. ausführte: Solange die Menschheit besteht, ist um die soziale Ordnung gerungen worden. Sozia­lismus ist Gerechtigkeit, Recht ist, was dem Volke nützt, dem Volke nützt, was Deutschland ewig macht. Es gilt, auch in der Zukunft Opfer zu bringen und alle Kräfte einzusetzen. Zur Lohnfrage be­merkte Tr. Lei), daß es eine Lüge sei, wenn heute immer noch einige Gegner behaupte­ten, die Löhne würden abgebaut. In ganz Deutschland ist noch in keinem Betriebe eine Lohnsenkung erfolgt, im Gegenteil sind zahl­reiche Tarisverbesserungen und andere ma­terielle Mehrleistungen durchgeführt wor­den. Auch die Preise werden unter allen Umständen gehalten wer­den. Hieran müssen aber auch alle Volks­genossen Mitarbeiten. Nur wenn jeder von der Richtigkeit der Regierungsmaßnahmen überzeugt ist. kann ganze Arbeit geleit werden.

Ravensburg, 8. November. (U eberfah­ren und getötet.) Metzgermeister Hugo Probst aus Ravensburg fuhr mit seinem Fahrrad auf der neuen Reichsstraße 30 (Ulm Friedrichshafen) in Richtung Ravensburg. Auf der Höhe von Torkenweiler überholte ein von hinten kommender Kraftwagen einen hin­ter Probst fahrenden Radfahrer und fuhr dann Probst in voller Fahrt nieder. Metz­germeister Probst blieb schwer verletzt an der Unfallstelle liegen, wurde dann von einem worüberkommenden Kraftfahrzeug mitgenom­men. Probst erlitt einen schweren Schä­delbruch, dem er erlag.

Kreisleiter Ma-er

Leiter der Gaudienststelle Ker NSG.Kraft durch Freude"

' Stuttgart, 8. November.

Gauleiter Murr hat den Kreisleiter Mader von Nürtingen mit Wirkung vom 9. November ab mit der Führung der Gaudienststelle der NS.-GemeinschaftKraft durch Freude" in Württemberg-Hohenzollern beauftragt.

Fritz Mader ist am 8. April 1900 in Eschelbach, Kreis Oehringen, geboren. Februar 1918 trat er noch als Schüler freiwillig in die deutsche Armee ein, machte zahlreiche Angriffs- und Ab- wehrschlachten des Weltkrieges mit, geriet in französische Gefangenschaft, von der er Februar 1920 zurückkam. Er besuchte dann die Kunst­gewerbeschule Stuttgart und die Akademie der bildenden Künste. Inzwischen war er mehrfach

bei Streiks und Gemralstrciks für die Technische Nothilfe tätig, wurde 1921 Mitglied eines ober- schlesischen Freikorps. 1923 Mitglied der NSDAP, und nahm an den großen Aufmärschen in Mün- chcn teil. Nach einer Studienreise durch Spanien, Marokko und Italien trat er in das höhere Lehr- amt für Zeichen, und Kunstunterricht ein. Sein Wiedereintritt in die Partei erfolgte im Jahre 1931. Am 30. März 1933 wurde er Kreis- geschäftsführer der NSDAP, und am 23. Mai 1933 Krcisleiter in Nürtingen.

Der tausendste Ftugmotor tu den Sirth'MotoreN'Werken

Stuttgart, 8. November.

Ein Jubiläum der Arbeit, ein echtes Familienfest feierte am Samstag die Hirt H-Motoren G.m.b.H. in Zuffen­hausen. DerJubilar", der tausendst- Flugmotor des Musters HM 60 R. prangte inmitten des Saales. Diese Konstruk- tion von Deutschlands berühmtem Varkriegs­flieger Helmuth Hirth konnte sich seit fünf Jahren trotz der sprunghaften Entwick- lung der Ftugmotoren in der letzten Zeit an der Spitze der Sportflugmotoren halten. In seinen Begrüßungsworten warf Direktor Dr. Kübler einen kurzen Rückblick auf die an Ruhm und Erfolgen reiche Geschichte des Jubiläums-Motors. Von brausendem Bei­fall begrüßt, ergriff dann der Betriebssichrer Helmuth Hirth das Wort, um allen Gesolgschaftsmitgliedern sür ihre treue und unermüdliche Mitarbeit zu danken.Gibt es etwas Schöneres", so ries er aus,als leben­dige Maschinen zu bauen, die uns erlauben.

uns von der Erde zu lösen, zu fliegen und frei zu sein und einen jahrtansende alten Wunsch des Menschen zu verwirklichen? Der Geist unserer Zeit, deren Richtlinien uns unser Führer gegeben hat, legt uns die Ver­pflichtung auf, auf dem Posten zu sein, damit wir zurückgewinnen Ehre und Freiheit unse­res Volkes."

Die Geliebte erschossen

Ludwigsburg, 8. November.

In dem zu Ludwigsburg gehörenden Stadt­teil Eglosheim hat sich in vergangener Nacht eine schwere Bluttat ereignet. Mit Eintritt der Polizeistunde hat dort in einer Wirtschaft ein 22 Jahre alter Mann seine ehemalige Geliebte, die von ihm nichts mehr wissen wollte, durch einen Bauch­schuß getötet.

Das 23 Jahre alte Mädchen war in der Wirtschaft als Bedienung tätig und wollte bei dem Täter kassieren, da der Wirt hierzu auf­gefordert hatte. Ohne daß ein Wortwechsel oder auch nur eine Unterhaltung voraus­gegangen wäre, zog der Täter so heimlich, daß es nicht einmal die neben ihm sitzenden Per­sonen wahrnehmen konnten, eine Selbstlade­pistole, die er sich 2 Wochen vorher unter der Hand gekauft hatte, und gab aus wenigen Zentimetern Entfernung den Schuß ab. Die Getroffene sank sofort zn Boden und war bald darauf tot.

Der Täter benützte die zunächst entstandene Aufregung, um zu flücht en, er wurde aber, als er in den Morgenstunden nach Hause kam, von Ludwigsburger. Kriminalbeamten fest- genommen. Nachdem er anfänglich in wenig glaubhafter Weife Vorbringen wollte, der Schuß sei ihm versehentlich losgegangen und er wisse nicht, warum er auf das Mädchen geschossen habe, gab er schließlich zu, aus ver­schmähter Liebe gehandelt und sich gedacht zu haben, wenn er sie nicht bekomme, solle sie auch kein anderer haben.

Deutsche M e i st e r f ch w i m m e r gingen am Wochenende in Heidelberg anläß­lich des 30jährigen Jubiläums von Nikar Heidelberg an den Start. Paul Schwarz- GöPPingen gewann dabei das 100-Meter- Brust-Schwimmen in 1:05,4 vor dem Heidel­berger Hetzer und dem deutschen Meister Heina-Gladbeck.

Einen neuen deutschen Schwimmrekord gab es in Magdeburg bei einem Uebungsabend, wo Hans Schwarz, Köhne und Bastel die Höchstleistung der 3 mal 100-Meter-Lagenstaffel auf 3:31,6 ver­besserten.

Deutsche Ringererfolge gab es am Wochenende in Schweden, wo Unter- offizier Ludwig Schweickert in der Mittel- gewichtsklasse bis zum Schluß ungeschlagen blieb. Fritz Schäfer-Schifferstadt mußte sich in seiner Gewichtsklasse mit dem 2. Platz be- gnügen.

Vom 27. bis 31. Januar 1937 finden in Bad Reichenhall die zweiten Neichswintersportkämpfe der Hitler-Jugend statt. Das umfangreiche Programm das zur Abwicklung kommen wird, steht bereits m allen Einzelheiten fest.

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Rübesam hat alles ruhig mit angehört. Er weiß nun: Alle reden hier im Forsthaus bemerkenswert gut und herz­lich von diesem Mädchen. Und er selbst könnte sich nicht vorstellen, daß sie ein Flattergeist ist. Freilich, was versteht er schon von diesen Dingen. Zieht sie diesen jungen, liebens­werten, grundehrlichen Menschen an seiner Seite nur an der Nase hin, oder was kann dahinterstecken? Es ist nicht leicht, hier einen Rat zu finden, eine Meinung zu äußern.

Hm vielleicht liebt sie eben doch einen andern?" wagt er zu bemerken, und es fällt ihm ein, was Peter ihm erst vor einigen Wochen erzählt hat: Lisel im Arm eines andern in Krügers Wirtshausgarten am Abend des Ernte­dankfestes. Diese bittere Enttäuschung war es ja, die Peter dann veranlahte, Hals über Kopf wieder abzufahren, ohne Lisel zu sehen.

Hatte Peter nun also doch recht? Liebte dieses Mädel die Abwechslung", das Spielen mit dem Feuer? Gerade so wie eine Eta von Harich und die mondänen Dämchen, die nichts weiter waren als die Töchter ihrer reichen Väter?

Er hatte das im Innersten nicht glauben wollen. Darum hatte er ja bei dieser Fahrt ins Bruch, die er aus besonderen Gründen, die mit seiner Kunst zusammenhingen, unternahm, auch die Lisel sehen wollen.

Hühnchen blickt ihn ganz verstört an. Dann platzt er heraus:

Die Lisel einen andern? Haha! Nee, das nun gerade nicht. Das wohl am allerwenigsten, mein lieber Herr. Dann müßte ich's doch wissen."

Nun, wer kann einem Mädel schon immer am Nock­saum hängen!"

Da kennen Sie die Lisel nun nicht, die hat für ein Techtelmecktel und den Sonntagsschwos rein aar nichts übrig. !

Auch nicht zu der Zeit, als sie noch mit ihrer Mutter im I Spätzlehaus wohnte. Die war immer mehr für sich, weiß ! ich doch!" - i

Hm", macht Rübesam und denkt an Peter und sein Frühlingsabenteuer im vorigen Jahr. Davon hat ja der ! junge Waldläufer an seiner Seite nun wohl keine Ahnung. ' Auch Peter schwor einst aus die Geradheit und Reinheit dieses Mädchens.

Da kann ich Ihnen 'ne Sache erzählen, wissen Sie", fährt Hähnchen im Eifer fort.Also ich habe es selbst ge­sehen, wie Sie mal einem Studenten, der zudringlich wurde, eine Ohrfeige verabfolgt hat, daß er sprachlos war."

Ach nee!"

Rübesam bekommt plötzlich sehr wache Ohren.

Iawoll, mitten auf der Weide, wo sie immer >yre Ziegen Hintrieb. Ein Student Puhlmann, der Sohn von dem reichen Bauer hier. Der hätte ihr ja schon was bieten können. Also"

Rübesam klemmt die Lippen zusammen.

Puhlmann!

Der Name, den ihm Peter nannte. Der fette, forsche Student, dem der Peter damals bei dem Fest imDorfkrug" eine runtergeknallt hatte und der derjenige gewesen sein sollte, den Lisel an jenem Abend unten am Wasser er ! kann das noch nicht zu Ende denken. Wie hängt denn das nun zusammen?

Hähnchen ist im Fahrwasser.

Ja, dieser Kerl hat dann mal eines Abends ich glaube, es muß beim Erntedankfest gewesen sein die Un­verschämtheit gehabt, die Lisel einfach in seine Arme zu reißen, und na, besoffen war er ja meist, wenn er hier in den Ferien war. Ich Hab' die Geschichte von den andern gehört, die bei diesem Spaß mit dabei waren. Einer mar ja dann wohl noch so nüchtern, daß er Platz machte, als die Lisel sich losriß und wegrannte. Mir hat sie nie was davon erzählt. Aber manchmal denke ich fast, sie hält nun alle Männer für richtige Schweinehunde!"

Er kommt ordentlich in Wut, der brave Hähnchen.

Er sieht nicht, wie Rübesam plötzlich schier ein helleres Gesicht hat. Er kann nicht ahnen, daß er mit seinen Worten dem Kapellmeister Fritz Rübesam die Lösung eines bitteren Rätsels übermittelt hat.

Peter ist also einer > gründlichen Täuschung zum Opfer gefallen, das ist ihm nun klar. Aber vielleicht ist das eigent­liche Opfer dieses ganzen Vorfalls Lisel geworden, die, von Peter verlassen und von diesem forschen Puhlmann ge- demütigt, nun wirklich genug hat von derEhrlichkeit" der Männer.

Oder liebt sie diesen Mann neben ihm doch nicht so, daß sie zu seinem Antrag hätte ja sagen können?

Wie es auch sein mag: Für Peter weiß er genug.

Ja, Hähnchen", sagt Rübesam,da hilft wohl nur Geduld."

Der trinkt sein Glas aus und verzieht etwas bitter den Mund:

Sonderbar. Das hat sie mir nämlich auch schon gesagt." *

Freudestrahlend kommt in diesem Augenblick der Wirt herein. Er riecht noch stärker nach Stall als vorher, aber Rübesam findet, daß es besser riecht als beispielsweise Eta von Harichs Parfüm. Es ist ein komischer Gedanke in dieser Sekunde.

Ein Kalb ist da, Leute. War leichte Arbeit diesmal."

Er füllt wie selbstverständlich drei Gläser und vergißt auch nicht den Branntwein dazu.

Prost auf das Neugeborene!"

Hähnchen und Rübesam gratulieren lachend und stoßen mit dem Wirt an. Sie müssen sich nachher auch noch das Kalb ansehen. Es liegt mollig im Stroh neben der Alten und blickt mit verwirrten Augen um sich, in denen noch das Staun'en nach dem Wunder ist, das es eben durchgemacht hat.

Ein schönes Kälbchen", sagt Hähnchen sachverständig, und die Kinder des Bauernwirts stehen herum und streicheln es mit ihren leichten Händen, als wäre cs ein neugeboren- Menschenkind.

Foriletzunq joliU.!