Madrids Innenstadt unter Feuer
l Paris, 8. Not». Nachdem Madrid am Sonntag früh gegen S Uhr, wie Havas berichtet, schon einmal bon nationalen Flugzeugen überflogen wurde, die jedoch nur eine Bombe kleineren Kalibers abwarfcn, wodurch nur geringer Schaden verursacht wurde, erschienen «m Nachmittag gegen 8.8« Uhr erneut meh. rere nationale Flieger über der Stabt, die diesmal wegen der geringeren Sicht ziemlich tief heruntergingen und ein heftiges Bombardement mit schweren Bomben durchführten. Besonders betroffen wurde" die Gegend der Markthalle. Die nationalen Flieger hatten es augenscheinlich auf die Artilleriestellungen sowie auf die Funkstation der Roten in der Stadtmitte abgesehen. Ein wütendes Luftab- wehrfeucr konnte den nationalen Fliegern nichts «„haben. Aüch einer marxistischen Jagdstaffel, die die nationalen Bomber angriffen, gelang es nicht, diese an der Durchführung ihrer Aufgabe zu hindern. Die nationale Artillerie hat mit der Beschießung' der strategischen Punkte innerhalb Madrids begonnen. Mehrere Granaten größten Kalibers schlugen in der Stadtmitte ein.
Nach einem bei einer amtlichen Stelle in London eingegangenen Bericht sollen sich die Kämpfe um Madrid am Sonntag auf das Gebiet der Casa del Campo westlich vom Man- zanares-Flnß beschränkt haben. Auf beiden Seiten sei schwere Artillerie eingesetzt. Reuter meldet, daß an keinem Punkt der Manzauares bisher von den nationalistischen Truppen überschritten worden sei. Madrid stand am Sonntag unter schwerem Geschützfeuer. Die französische Botschaft sei vor: einem Artilleriegeschoß getroffen worden, das jedoch nur geringen Schaden verursachte.
Für humane Behandlung der Geiseln
Paris, 8. Nov. Die Sonderberichterstatter der Pariser Abendblätter melden aus Madrid dziv. von der spanischen Grenze, daß in der Hauptstadt am Sonntag heftige Straßenkämpfe zwischen den Nationalen und den Roten toben. Der Militärgouverneur von Madrid, General Miaja, hat den Befehl gegeben, bis zum letzten Atemzug zu kämpfen.
Im Laufe der Nacht ist, wie weiter aus Madrid verlautet, den Doyen des diplomatischen Korps, der chilenische Botschafter, bei General Miäja vorstellig geworden, um ihn davon zu unterrichten, daß die noch in Madrid Verbleibenden Mitglieder des diplomatischen Korps auf ihrem Posten verharren möchten. Er habe um die Versicherung ersucht, daß die politischen Geiseln und Gefangenen menschlich behandelt und nicht in dem Augenblick hingerichtet würden, in dem die Nationalisten sich in den Besitz der Stadt setzen würden.
Nur noch sov voo..wirkliche" Erwerbslose
Anfang Oktober 1936 hatten wir einen Be- schästigtenstand von ungefähr 18 Millionen Arbeitern und Angestellten. Das sind — wenn man die Angehörigen der Wehrmacht und des Neichsarbeitsdienstes hinzurechnet — mehr als1928und1S29,den Jahren der letzten Hochkonjunktur. Die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik hat damit eins ihrer wich- tigsten Ziele erreicht: MitgeringenAus- nahmen stehen alle Arbeiter und Angestellten in Arbeit. Die Tatsache, daß Ende September immer noch rund eine Million Arbeitslose bei den Arbeitsämtern gemeldet waren, widerspricht dem nur scheinbar. Denn ein Teil der noch vorhandenen Arbeitslosen besteht, wie das Institut für Konjunktur
_osfähigen Arbeitskräften.
Arbeitsplatz nicht mehr ausfüllen können und deshalb für die meisten angebotenen Stellen nicht in Frage kommen. Gerade in den letzten Monaten ist es den Arbeitsämtern gelungen, viele dieser Kräfte wieder in Arbeit zu bringen, besonders, wenn es sich dabei um Berufe handelte, in denen die Arbeitskräfte im Augenblick knapp sind. Ein erheblicher Teil dieser Arbeits- losen wird freilich niemals imstande sein, auch nur leichtere Arbeiten zu übernehmen, und scheidet damit aus dem Bestand an tatsächlich verfügbaren Arbeitslosen aus. Gegenwärtig kann man, nach der Ansicht des Instituts für Konjunkturforschung, schätzen, daß es höchstens noch 300 000 „wirkliche" Arbeitslose gibt.
Die Zahlen verschleiern aber die Schwierigkeiten, die heute schon für die Arbeitsämter bei dem Arbeitseinsatz bestehen. Die Arbeitslosigkeit zeigt von Ort zu Ort große Unterschiede. In den meisten Städten ist sie weit höher als aus dem Lande. Ende September 1936 kamen im ganzen Reich auf 1000 Einwohner 15,7 Arbeitslose, und zwar in den Städten mit mehr als 100 000 Einwohnern 30,2, in den Städten mit 50 000 bis 100 000 Einwohnern 25,0, in den übrigen Städten und Gemeinden 8,1. Aber auch zwischen den Groß- städten selbst bestehen noch große Unterschiede. So kommen aus je 1000 Einwohner in Breslau 55,7 Arbeitslose, dagegen in Remscheid 11,1 und inStuttgartsogarnur4,2.
Neben den Notgebieten um Hamburg, Altona» Harburg, in Sachsen'und Thüringen haben auch Gebrete am Rhein, im Osten und besonders in Schlesien und in der bayerischen O tmark noch verhältnismäßig hohe Arbeitslosigkeit.
Gedenkstunde an -er Fekdherenhalle
München, 8. November.
Noch hatte das Treffen der Alten Garde im historischen Bürgerbräukeller nicht begonnen, und schon sammelten sich in der Gegend des Odeonplatzes und der Ludwigstraße unübersehbare Menschenmassen an, um Zeuge des Ein- Marsches der Standarten durch das Siegestor zur Feldherrnhalle und des nächtlichen Gedenk- aktes zu sein. Von 20 Uhr an übertrugen die Lautsprecher das Kameradschaftstref en der Alten Garde im Bürgerbräukeller mit der großen IVestündigen Rede des Führers, der die Massen mit größter Begeisterung folgten.
Eine halbe Stunde vor Mitternacht erfolgte durch das Siegestor der Einmarsch der Standarten zur Feldherrnhalle. An der Spitze ^des Zuges marschierte der Musikzug der SS.-Standarte Deutschland, an den sich zwei Ehrenstürme der gleichen Formation anschlossen. Es folgte die von Ratsherrn Grimminger getragene Blutfahne, die Stan- darten der SA., der SS., des NSKK. schlossen sich an. Langsamen Schrittes zogen die Politischen Soldaten Adolf Hitlers die Straße zwischen dem Siegestor und der Feldherrn. Halle entlang. Von je zwei Kampfgenossen des Jahres 1923 getragen, folgten die sechzehn riesigen Chrysanthemenkränze des Führers für die Ermordeten des 9. November. Je zwei Ehrenstürme der SA., des NSKK., der Politischen Leiter, des Reichsarbeitsdienstes und der SS. bildeten den Abschluß des Zuges.
Die Weiheskunde
Tiefes Schweigen liegt über dem Odeon- Platz. Die Herzen und Augen der Zehntausende, die die beiden Seiten der Ludwigstraße säumen, richten sich zur Feldherrnhalle. Hier tragen 16 Phlonen die Namen der Männer, die ein Paar Schritte von hier, dort, wo die schwarze Runenfahne sich über die Straße spannt, vor 13 Jahren verblutet sind, und deren Blut das neue Deutschland geboren hat. Zeichen des Todes und der Auferstehung! Denn das ist der Sinn dieser Nacht, die hinüberleitet zum 9. November, daß die Kämpfer, mag auch ihr Leib verfallen sein, auserstanden sind zum ewigen Leben, daß sie in der Front der Kämpfer Adolf Hitlers stehen, heute, morgen
und in tausend Jahren, und weiterleben im Herzen des wiedergeborenen Volkes.
Vor der Feldherrnhalle stehen Männer der Schutzstasfel. Zu beiden Seiten des roten Teppichs, der von der Mitte des Platzes zu den Stufen der Halle führt, hat sich das Führerkorps der Bewegung aufgestellt. Vor den Tribünen, die in der Residenzstraße er- richtet sind und auf denen neben vielen Ehrengästen auch die Hinterbliebenen der Ermordeten Platz genommen haben, stehen die Blutordensträger, Männer im Braunhemd und im grauen Rock.
Pünktlich um Mitternacht erreicht die Spitze des Zuges die Feldherrnhalle. Die Ehrenstürme machen Front zur Mitte des Platzes. Dann hallt das Kommando übe» den Platz: „Präsentiert das Gewehr!" Die Blutfahne kommt. Obersturmbannführer Grimminger trägt das heilige Tuch. Unter dem Eindruck des tiefen Ernstes dieser Mitternachts, stunde grüßen die Zehntausende die Fahne stumm mit dem deutschen Gruß, ebenso die Standarten, die hinter der Blutfahne getragen werden. Der Nibelungenmarsch ertönt. Die Standarten nehmen auf den Stufen der Fahnentribüne zu beiden Seiten des Platzes Ausstellung, während der Träger der Blutfahne vor den Stufen zur Feldherrnhalle halt macht.
Die Ehrenkompanien präsentieren unter den Klängen des Präsentiermarsches. Mit einem Schlage bricht die Musik ab. Die 16 Kranz- träger, alte Kämpfer, Träger des Blutordens, Kameraden und Kampfgenossen der 16 Er- mordeten, alle im Braunhemd und barhäuptig, schreiten langsam die Freitreppe hinauf und nehmen vor den Pylonen Aufstellung. Unter atemloser Stille hängen sie die 16 Kränze an den Flammenpylonen in der Feldherrnhalle nieder. Hitler-Jugend bezieht die Ehrenwache. Da erklingt leise zu dieser mitternächtlichen Stunde dasLiedvomGutenKamera- den. Wie von weit her scheinen die Klänge des Liedes zu kommen, das vom Reichssymphonie-Orchester von der Residenz aus gespielt wird. Die Ehrenstürme der SA., des NSKK., der Politischen Leiter, des Reichsarbeitsdienstes und der SS., die den Fahnen- und Standartenmarsch beschließen, ziehen dann am Mahnmal an der Feldherrnhalle vorbei.
Seilrilke auf Sitter in Bukarest
Riesenkundgebung der National-Christliche« Partei i« Rumiinie«
Bukarest, 8. November.
Eine gewaltige Kundgebung, die die National-Christliche Partei unter Führung von Cuza und Goga am Sonntag in der rumänischen Hauptstadt veranstaltete, war zweifellos die machtvollste Politrsche Willensäußerung, die Rumänien seit Jahren erlebt hat. In zahllosen Sonderzügen und Marschkolonnen waren mehralSlOO OOOAnhänger aus dem ganzen Lande herbeigeeilt. Viele Tausende mußten wegen Äerkehrsschwierigkeiten zurück« bleiben. Unübersehbar war die Zahl der Hakenkreuzfahnen, waren die disziplinierten Marschreihen, die, wie es in den zahllosen mitgeführ- ten Schildern zum Ausdruck kam, gegen den Kommunismus, gegen die falsche Demokratie und das zersetzende Judentum demonstrierten. Einen großen Teil der Kundgeber aus 71 Landeskreisen stellten die an der Stütze der Gruppen marschierenden Blauhemden in schwarzen HMen mit Schulterriemen und roter Armbinde rmt blauem Hakenkreuz auf Hellen: Felde, die straffe und stattliche Jugendorganisation der National-Christlichen Partei. Es marschierte der Arbeiter neben dem Kaufmann und Studenten, der Bauer neben dem Handwerker und Städter. Hier zeigte sich eine große nationale Volksgemeinschaft.
Der Aufmarsch dauerte genau sechs Stunden. Die Kolonnen und die Menge jubelten besonders Cuzo zu, dem alten Vorkämpfer des Antisemitismus in Rumänien, der an diesem Tage seinen 80. Geburtstag feierte und mit Blumen überschüttet wurde. Auch auf Goga, den geschäftsführenden Vor. sitzenden der Partei, wurden immer wieder Hurra-Rufe ausgebracht.
Goga sprach zunächst von der Notwendig, keit einer innerpolitlschen Erneuerung des Landes durch den nationalen Gedanken und wandte sich dann außenpolitischen Fragen zu. Er schilderte vor allem das Weltringen mit dem jüdischen Bolschewismus und führte ri. a. aus, daß der Bolschewismus noch immer die einzige Gefahr für die Menschheit sei. Tiefe große Gefahr ist vor allem Rumä- nien, dem Nachbarn der Sowjetunion, bekannt.
„Wir werden", so führte Goga wörtlich aus, „mit Sowjetrußland niemals zusam- menarbeiten und keine Pakte mit ihm schließen. Wir werden die Welt und Rumänien nicht mit Hilfe Löon Blums gegen den Bolschewismus verteidigen können, denn von L6on Blum könne Rumänien nichts Gutes erwarten. (Rufe: Nieder mit Löon Blum!) Mit der gleichen Aufrichtigkeit müssen wir auch anerkennen, daß sich gegen die bolschewistische Krankheit em großes Vplk, nämlich das deutsche Volk erhoben hat, das unter der Führerschaft Adolf Hitlers das führende Volk in der großen Wcltfront gegen den Kommunismus geworden ist.
Für die wirtschaftlichen Beziehungen und
für unser künftiges politisches Leben werden wir die internationale Rolle Deutschlands in Betracht ziehen. Die Normalisierung unserer Beziehungen zu Deutschland ist eine Frage erster Ordnung für unsere Politik.
Ich habe im Sommer dieses Jahres das deutsche Volk an der Arbeit gesehen und seine Disziplin und seine ungeheuren Leistungsmöglichkeiten kennen gelernt, und ich muß sagen, daß dieses Volk im Kamps gegen den Bolschewismus unsere ganze Anerken- nung und Dankbarkeit verdient. Die Dank- barkeit aller, die den Bolschewismus als Wahnsinn und Unglück betrachten. (Laute Heilruse ans Adolf Hitler und Deutschland ertönen immer wieder.) Was uns anbetrifft, so ist alles, was früher wie eine scheinbare Gegnerschaft zwischen Rumänien und Deutschland war, ausgelöscht. Das deutsche Volk kann von uns erwarten die ehrliche und anständige Hand des Menschen, der sich in jedem Augenblick Rechenschaft darüber gibt, daß, wenn unsere Grenzen geachtet werden, zwischen uns und Deutschland aber auch jeder Schatten eines Mißverständnisses verschwindet."
Zum Schluß hielt der Oberführer der National-Christlichen Partei, Pros. Cuza, der von der Menge immer wieder begeistert gefeiert wurde, eine Ansprache. Cuza sprach von der Verwurzelung des nationalen Gedankens im rumänischen Volk und ebenso wie der Vorredner von der unbedingten Notwendigkeit des nationalen Aufbruches auch in Rumänien.
Boykott -er WlWnakommjsjion
London, 7. November.
Das „Hohe arabische Komitee" beschloß am Freitagabend, die englische Palästmakom- mission zu boykottieren. Gleichzeitig wurde ein Aufruf an die Araber erlassen. Diese werden aufgefordert, die Kommission in ihrer Arbeit nicht zu unterstützen, da die Regierung abgelehnt habe, die jüdische Einwanderung abzustoppen.
Der Beschluß des arabischen Komitees ist eine Folge der Unterhauserklärung des englischen Kolonialministers vom Donnerstag, in der lediglich von der Herabsetzung der Einwanderungsziffern gesprochen wurde. Der Minister sagte dabei, die Negierung glaube, eine vorübergehende Einstellung der Einwanderung wäre nicht gerechtfertigt, solange die Königliche Kommission ihre Erhebungen anstelle.
veutseke ^osreledouaz kiir ziussoiiiii
Im Auftrag des Führers und Neichskanz- lers überreichte der Herzog von Coburg Seiner Exzellenz dem italienischen Regierungschef Benito Mussolini das Großkreuz des Ehrenzeichens des Deutschen Roten Kreuzes.
Zweite Verordnung zur Durchführung des Bieriayresvlanes
Berlin, 8. November.
! Der Beauftragte für den Vierjahresplan. Ministerpräsident Göring. veröffentlicht im Neichsgesetzblatt die „Zweite Verordnung zur Durchführung des Vierjahresplanes'. Die Verordnung hat folgenden Wortlaut:
Auf Grund der Verordnung des Führers und Reichskanzlers zur Durchführung des Vierjahresplanes vom 18. Oktober 1936 (Neichsgesetzblatt 1. Seite 887) wird verord- net, was folgt: I. Meine Anordnungen zur Durchführung des Vierjahresplanes, die zur öffentlichen Kenntnis gebracht werden müs. sen, werden, soweit sie nicht im Neichsgesetz- blatt erscheinen, im Deutschen Neichsanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger veröffentlicht.
II. (1.) Wer den in solchen Anordnungen enthaltenen Geboten und Verboten zuwider- handelt, wird mit Gefängnis und Geldstrafe, letztere in unbegrenzter Höhe, oder mit einer dieser Strafen bestraft. (2.) Paragraph 4 deS Gesetzes zur Durchführung des Vierjahresplanes — Bestellung eines Neichskommissars für die Preisbildung — vom 29. Oktober 1936 (Neichsgesetzblatt l. Seite 927) bleibt unberührt.
III. Wegen eines Schadens, der durch eine nach Ziffer I veröffentlichte Anordnung ent- steht, wird eine Entschädigung nicht gewährt.
Ser Führer auf Burg Vogelfang
kk.Berlin, 7. November.
Anläßlich einer Tagung der Gauamtsleiter auf der Ordensburg Vogelfang sind in der Zeit vom 11. bis 21. November auch die 32 Gaufrauenschaftsleiterinnen der NS.» Frauenschaft einberufen worden. Am Schluh- tag wird der Führer selbst zu ihnen sprechen. Die Reichsfrauenführerin, Gertrud Scholtz- Klink, wird im Laufe dieser Tagung einen Vortrag über die Frauenarbeit im nationalsozialistischen Deutschland halten.
Soziale Fürsorge für Schauspieler
Berlin. 7. November.
Der Präsident der Reichskulturkammer, Neichsminister Dr. Goebbels, hat gemäß seiner Ankündigung aus Anlaß der Errichtung der Stiftung „Künstlerdank" in Höhe von 2 Millionen Mark nunmehr angeordnet, daß sofort eine grundlegende Neuordnung der sozialen Für- sorge für die deutschen Schau- spieler, insbesondere hinsichtlich einer ausreichenden Altersversorgung, in Angriff genommen werden soll.
Lynchversuch an einem Mörder
Helsinki, 8. November.
Vor einiger Zeit wurde ein finnischer Last- kraftwagenfsthrer auf der Landstraße neben seinem Kraftwagen in grausamer Werse er- mordet aufgefunden. Der finnischen Polizei gelang es später, den Mörder festzunehmen.
Als dieser am Samstagvormittag mit der Eisenbahn zum Verhandlungsort nach der nordfinnischen Stadt Wasa gebracht wurde, hatten sich dort etwa 500 andere Kraftwagenführer in aller Stille aus dem ganzen Lande versammelt. Sie griffen den Gefangenentransport an und versuchten, den Mörder zu lynchen. Dieser wurde von der Polizei nur mit größter Mühe in Sicherheit gebracht. Später forderten die Kraftwagen- führer in einer Versammlung, daß der Mörder zur Todesstrafe verurteilt würde, die bekanntlich in Finnland abgeschafft ist.
WM über das Wochenende
Heirlüzeii
In der französischen und belgischen Presse wird behauptet, der belgische Rexistenführer Degrelle sei gelegentlich einer Reise nach Berlin von Neichsminister Dr. Goebbels empfangen, worden, der Degrelle Ratschläge in bezug auf politische Führung, Propaganda und Taktik gegeben hätte. Von zuständiger Stelle wird diese Meldung in aller Form und in vollem Umfange dementiert.
„Nürnberg" vlecker ln Spanien
Im Laufe des November werden die deutschen Seestreitkräste in den spanischen Gewässern folgendermaßen abgelöst werden: Der Kreuzer „Nürnberg" mit dem Befehls- Haber der Aufklärungsstreitkräfte Konter- admiral Boehm wird das Panzerschiff „Deutschland" am 14. November ablösen. Gleichzeitig wird Konteradmiral Boehm die Führung des Spanien-Geschwaders übernehmen. Für den Kreuzer „Köln" wird der Kreuzer „Königsberg" und für die 2. Tor- pedobootsslottille die 3. Torpedobootsslottille mit „Tiger", „Panther" und „Jaguar" in die spanischen Gewässer befohlen. Die Ablösung des Panzerschiffes „Admiral Scheer" erfolgt später.
Furchtbare Geiselmorde in Alicante
Der Sonderberichterstatter des „Jour" in Casablanca gibt den Bericht von Augen- zeugen wieder, die in Alicante einem furchtbaren Massenmord der Roten beigewohnt haben. Mit Messern und Revolvern bewaffnet, so berichten diese Zeugen, stürmten die roten Horden Gefängnisse, in denen sich Tausende von Geiseln befanden, und metzelten alles nieder, was ihnen in den Weg kam. ' Etwa 1000 Geiseln sollen bei diesen Massen < morden ums Leben gekommen sein.