irgendwo in der Welt die größte Frende macht und Gelegenheit zu weiterem Hetzen bietet.
Das andere große Ereignis der Berichtswoche ist der „E rdruts ch" in den Vereinigten Staaten von Amerika. Es ist eigentlich schon mehr eine Revolution zu nennen, was dort durch die Wiederwahl Roosevelts mit dieser überwältigenden Mehrheit vor sich ging. Damit hat in USA. nicht nur die starke und eigenwillige Persönlichkeit gesiegt, sondern mit der Persönlichkeit ist ein System, um nicht zu sagen eine Weltanschauung bestätigt worden.
Auf eine ganz einfache Formel gebracht hat in USZl. der Vertreter von Sozial- und Wirtschäftsreform gegen den Vertreter der reaktionären Industrie- und Geldmagnaten sich durchgesetzt, weil der kleine Mann, der bei Wahlen infolge seiner Masse den Ausschlag gibt, bei Roosevelt trotz mancher Experimente und Mißerfolge, den ehrlichen Willen spürt, das Lebensrecht des Kleinen gegen das Äerdienertnm der Großen in Schutz zu nehmen. Roosevelt hat mit weitgehendem Erfolg versucht, die Arbeitslosen zu unterstützen, Arbeit zu beschaffen, dem Farmer zu Helsen, den Angestellten und Arbeiter zu schützen und die Anfänge einer Sozialverfassnng einznführen, die bei uns in Europa und vollends in Deutschland längst zu den alltäglichen Selbstverständlichkeiten gehören. Natürlich ist Roosevelt kein Revolutionär im heutigen europäischen Sinn des Worts, aber er ist für amerikanische Begriffe revolutionär genug, um das Vertrauet: der Massen zu haben, sie in die überall in der Welt anbrcchende neue Zeit hineinznführen. Die Art und Weise, wie das geschieht, ist bekanntlich in den einzelnen Völkern schon stark verschieden, wie viel mehr erst zwischen den einzelnen Erdteilen.
Roosevelt ist bei allen neuen Versuchen, mit denen er sich jetzt vielleicht auch sogar an die versteinerte, noch aus der Postkutschen- und Pionierzeit stammende, gehet- ltgteVerfassung heranwagt, ein hundertprozentiger Amerikaner, dessen Finanzminister immerhin noch Morgenthau heißt. Aber daß das amerikanische Volk im Grunde genommen genau so wie alle anderen Völ- ker dieser Erde sich nach einer neuen, gerechteren, sozialen Zeit sehnt, zeigt dieses, wie gesagt, direkt revolutionäre Wahlergebnis. Mit dieser Autorität kann und wird wahrscheinlich auch Roosevelt dem Obersten Gedicht die Prügel zurückreichen, die es ihm in seiner wirtschaftlichen und sozialreformeri- schen Aufbaupolitik zwischen die Füße geworfen hat. Weder Reaktion noch Kommunismus: für diese Parole chat sich Praktisch das amerikanische Volk in einem vielleicht noch unklaren, aber schon wachen Instinkt entschieden!
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Englands Weltreichsforgen sind um eine gewichtige vermehrt worden. JmJrak, wie das alte Mesopotamien heute heißt, hat überraschend eine englandfeindliche Partei Panarabischer Nationalisten die alte englandfreundliche Regierung vertrieben und ersetzt. Und zwar gelang dieser Militärputsch erstmalig in der Geschichte nur mit dem Flugzeug. Für England steht dort unten nicht nur der Weg nach Indien, sondern vor allem auch die Ölversorgung der Mittelmeerslotte aus den Bohrlöchern von Mossul und Kerkuk in Gefahr, und es wäre interessant, nachzuforschen, welche Großmachteinslüsse wieder einmal hinter dieser englandscindlichen Wendung im Irak standen!
Der österreichische Bundeskanzler hat sein Kabinett inzwischen von den letzten Ueberbleibseln Starhembergischer Heimwehr-Herrlichkeit befreit und General Franco hat mit einem Landungsversuch nördlich von Barcelona gezeigt, daß er nach dem jetzt unmittelbar bevorstehenden Fall von Madrid nicht gewillt ist, in Katalonien ein Sowjetgebilde als ewigen Unruheherd Westeuropas zu dulden, sondern schon gleich ganz ausräumen wird.
Und schließlich hat der englische König in seiner Thronrede bei der Par- lainentseröffnung in London alles soweit in einiger Ordnung gefunden, bis auf die Sorge über die Lage im Fernen Osten. Tatsächlich entwickelt sich dort zusehends eine ernste Spannung vor allem zwischen den südchine- fisch - britischen Interessen und den japanischen Zielen und Methoden. Der ungeheuer starke Ausbau Singapurs zurnahezu größten Seesestung und FlottenbastS der Welt sagt sehr viel. Und Englands sonst so schwer verständliche Vorsichtspolitik mit den Sowjets wird in diesen fernöstlichen Zusammenhängen gesehen immer verständlicher! Immerhin wird sich-England gerade im Hinblick auf gewisse innenpolitische Erscheinungen doch allmählich zu der alten Weisheit bekehren lasten müssen, daß das Hemd immer noch näher am Leibe ist als der Rock, eine Erkenntnis, die vielleicht auch die von König Eduard angekündigre britische Reichskonferenz während der Krönungsfeierlichkeiten im nächsten Jahr bis zu einem gewissen Grade beherrschen dürste ...
„Osreta Litsnsk»" sderinnk deseklsgiiolimt
Der Danziger Polizeipräsident hat die in Danzig erscheinende polnische Zeitung „Ga- zeta Gdanska" wegen Ausführungen, die geeignet sind, die öffentliche Ruhe und Orde niing zu gefährden, abermals beschlagnahmt. Bei 'Fortsetzung dieser falschen Berichterstattung werden gegen das Blatt schärfere Maßnahmen angewendet werden.
Hasse und Erbaut im neuen Strafrecht
kk. Berlin, 6. November.
Ueber Eiiizelbestimmnngen des neuen deutschen Strafrechtsentwnrfes wird uns noch mit- geieilt: Nachdem auf dem Parteitag der Freiheit des Jahres 1935 das Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre geltendes Recht geworden ist, hat der Strafrechtsentwurf das Verbot der Eheschließung und des außerehelichen Geschlechtsverkehrs mit Juden übernommen.
„Wer eine nach den Vorschriften zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre nichtige Ehe schließt, wird mit Zuchthaus bestraft. Der Manu, der einen nach den gleichen Vorschriften verbotenen außerehelichen Geschlechtsverkehr ausübt, wird mit Gefängnis nicht unter drei Monaten, in schweren Fallen mit Zuchthaus bestraft."
Schutz der Rassenehre i
Außerdem nimmt das kommende Strafrecht die vorgeschlagene Bestimmung zum Schutz der Rassenchre auf. „Ein deutscher Staatsangehöriger deutschen oder artverwandten Blutes und ein Jude, die öffentlich in einer gegen das geschlechtliche Schamgefühl gröblich verstoßenden Weise Verkehr miteinander pflegen und dadurch den Rassestolz des deutschen Volkes verletzen, werden mit Gefängnis bestraft."
Darüber hinaus haben in diesem Zusammenhang die Bestimmungen des Entwurfes Bedeutung, die für Klarheit des Personenstandes und zutreffende Beurkundung in den Personenstandsregistern auch strafrechtlich Sorge fragen wollen. „Wer ein Kind Unterschicht oder sonst einen Personenstand fälscht oder unterdrückt, wird mit Gefängnis bestraft. Handelt der Täter aus Gewinnsucht, so ist die Strafe Zuchthaus." — „(§in Ämtsträger, der innerhalb seiner fachlichen Zuständigkeit eine unwahre össcütliche Urkunde errichtet, wird mit Zuchthaus, in leichten Fällen mit Gefängnis nicht unter drei Monaten bestraft. Dies gilt auch für Amtsträger der Religionsgesellschaften des öffentlichen Rechts." Auch die Forderung der Preußischen Denkschrift nach strafrechtlicher
Abwehr der Aassengefährdung
hat sich das kommende Strafrecht zu eigen gemacht. Die Bestimmung des Entwurfes ist weiter gefaßt und stellt jede böswillige Sabotage von Maßnahmen, insbesondere auch von Empfehlungen der Volksführung unter Strafe. Vor allem wird derjenige mit Strafe bedroht, der öffentlich, den Grundgedanken der staatlichen Erb- und Rassenpflege böswillig entgegenwirkt.
„Wer öffentlich Maßnahmen des Reichs zur Erb- und Nassenpflege verächtlich macht oder wer öffentlich dazu auffordert oder anreizt, sich gegen solche Maßnahmen aufzulehnen, oder wer sonst ösfenltich den Grund- gedanksn der staatlichen Erb- und Nasien- Pflege böswillig entgegenwirkt, wird mit Gefängnis bestraft. In besonders schweren Fällen ist die Strafe Zuchthaus." „Wer öfsent- lich dazu aussordert oder anreizt, sich gegen Gesetze. Verordnungen oder behördliche oder Parteiamtliche Anordnungen aufzulehnen oder einen Aufruf der Reichsregrerung zu mißachten, wird mit Gefängnis bestraft. Tie Tat ist nur straflos, wenn sie sich gegen eine Anordnung richtet, die ihrer Art nach nicht zum Tienstkreis der sie veranlassenden Stelle gehört."
Es ist eine Eigenart des Entwurfes, daß er mit den Gegenmaßnahmen gegen denjenigen, der die Volksordnung stört, überall nicht erst dann beginnt, wenn die störende Handlung bereits einen Eingriff in die konkrete Ordnungslage darstellt, daß er vielmehr bereits den Angriff aus die sittliche und willensmätzige Haltung des Volkes und auf die tragenden Kräfte im Volke unter Strafe stellt.
So geht das kommende Strafrecht auch bei seinen Vorschriften zum Schutze der Raste vor. Hierher gehört es, wenn es entsprechend einem Vorschläge der Preußischen Denkschrift die Schmähung der Ehe als Keimzelle des Volkskörpers mit Strafe bedroht. „Wer öffentlich die Ehe oder die Mutterschaft schmäht oder böswillig verächtlich macht, wird mit Gefängnis bestraft."
Erschleichung einer rasseschädigenden Ehe
„Ein deutscher Staatsangehöriger, der eine nach den Vorschriften zum Schuh der Erbgesundheit des deutschen Volkes verbotene Ehe dadurch erschleicht, daß er die Ausstellung des Ehetauglichkeitszeugnistes oder die Mitwirkung des Standesbeamten bei der Eheschließung durch wissentlich falsche Angaben herbeiführt oder zur Umgehung dieser Vorschriften die Ehe im Ausland schließt, wird mit Gefängnis nicht unter sechs Monaten bestraft."
Eheerschleichung und Ehebelrug
„Wer die Schließung einer nichtigen Ehe erschleicht, wird, soweit die Tat nicht nach einer anderen Vorschrift mit schwerer Strafe bedroht ist, mit Gefängnis nicht unter drei Monaten bestraft." „Wer einen anderen durch Täuschung oder Drohung dazu bestimmt, die Ehe mit ihm zu schließen, wird mit Gefängnis bestraft."
Als Maßnahmen, die getroffen sind, um eine einmal geschlossene Ehe nicht nachträglich unnötigerweise zu zerstören, sind zu nennen: im Falle der Eheerschleichung die Nichtigkeits
erklärung der Ehe als Bedingung der Strafbarkeit; im Falle des Ehebetruges gleichfalls die Nichtigkeitserklärung der Ehe als Bedingung der Strafbarkeit sowie das Erfordernis der Anhörung des Verletzten vor der Entscheidung über die Strafverfolgung.
Anzucht zwischen Männern
Nunmehr wird jede Art gleichgeschlechtlicher Unzucht zwischen Männern bestraft, ohne daß es wie bisher auf den Nachweis ankäme, daß beischlasähnliche Handlungen vorgekommen sind. Damit sind die bisherigen Beweisschwierigkeiten beseitigt, und es wird eine energische Bekämpfung der gleichgeschlechtlichen Unzucht zwischen Männern ermöglicht. TienatürlicheFortPflanzungs- fähigkeit und der gesunde Fortpflanzungswille eines Volkes ist eine unerläßliche Voraussetzung schon seines physischen Wei- terlebens. Die nationalsozialistische Volksführung hat daher angesichts des bedrohlichen Rückganges der absoluten und verhältnismäßigen Geburtenzahlen in den letzten Jahrzehnten verschiedenartige Maßnahmen ergriffen, um die Geburtenzahl wieder zu heben. Ehestandsdarlehen, steuerliche Sonderbestimmungen, die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, vor allem aber die Aufklärung und Erziehungsarbeit der nationalsozialistischen Bewegung konnten hier bereits wesentliche Erfolge erringen. Auf dem Erntedankfest des Jahres 1935 konnte der Führer des deutschen Volkes vor aller Welt bekunden, daß im vergangenen Jahr 300 000 deutsche Kinder mehr das Licht der Welt er
blickt haben! Auch das Strafrecht muß sich zu seinem Teil in den Kampf um das natürliche Wachsen unseres Volkes hincin- stellen. Wenn die nationalsozialistische Volks, sührung im Gesetze zur Verhütung erbkranken Nachwuchses und im Strafgesetzbuch selbst Maßnahmen vorsieht, die die Fork- pslanzungsfäbigkeit zerstören, so tut sie das zum Schutze der Erbgesundheit und Lebenssicherheit des deutschen Volkes, und darip finden solche Maßnahmen ihre sittliche Be- rechtigung. Zugleich aber muß mit aller Schärfe gegen jede Handlung vorgegangen werden, die außerhalb solcher in geordneten Verfahren staatlich angeordneter Maßnah- men die Fortpflanzungsfähigkeit zerstören. Deshalb bedroht der Entwurf jede Willkür- liche Zerstörung der Fortpflanzungssähig- keit an anderen oder bei sich selbst. „Wer öffentlich zur Beschränkung der Ki'ndcrzahl in der Ehe auffordert oder anreizt, wird mit Gefängnis bestraft. In besonders schweren Fällen ist die Strafe Zuchthaus."
KvmnmiMnhM in London
London, 6. November Die außerordentlich verstärkte Hetze der englischen Kommunisten gegen das Deutsche Reich, die auch von der Arbeiterpartei unterstützt wird, führte zu Kundgebungen vor der deutschen Botschaft, wobei einige Fensterscheiben eingeworfen wurden. Tie Polizei hat die Ordnung rasch wieder her- gestellt; drei Personen, darunter eine Frau, wurden verhaftet.
Kommunisten-Smmeeung in USA
5k. P. vo» jeder Wahl ausgefchlosse«
Reuhork, 6. November.
Auf Grund der endgültigen Ergebnisse der Wahlen besteht das Unterhaus des Kongresses aus 334 Demokraten, 89 Republikanern,
7 Progressiven und 5 Vertretern der Landarbeiter. Ter Vundessenat setzt sich zusammen aus 78 Demokraten, 17 Republikanern,
1 Progressiven, 1 Unabhängigen und 2 Vertretern der Landarbeiter. Die demokratische Mehrheit im Unterhaus ist die größte irgendeiner Partei seit dem Jahre 1885 und im Senat seit 1869. Zahlenmäßig ist die demokratische Mehrheit in beiden Häusern des Kongresses die größte in der Geschichte des Landes.
Nach den letzten Berechnungen hat Noose- velt 25 347 591 Stimmen, Landon 15 795 236 Stimmen erhalten. Die endgültige Aufstellung dürfte eine Stimmenmehrheit von 10 Millionen für Roosevelt aufzeigen.
Roosevelts Wahlsieg ist der größte Sieg eines Präsidentschasts- kandidaten seit dem Jahre 1820; damals erhielt James Monroe sämtliche Wahlmännerstimmen außer einer einzigen. Der eine Wahlmann stimmte lediglich aus dem Grunde gegen Monroe, um ihm nicht den gleichen Sieg wie dem ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten, George Washington, zu geben, der sämtliche Wahlmännerstimmen erhalten hatte. Daß Roosevelts Wiederwahl auch größtenteils ein Persönlich k e it s si e g ist, erhellt daraus, daß die republikanische Hochburg Vermont nur Roosevelt Stimmenmehrheit gab, dagegen bei den Gouverneurswahlen alle anderen republikanischen Kandidaten erwählte.
Der kommunistische Gouverneurskandidat für Neuyork. Robert Ninvr. erhielt nur 36 307 Stimmen. Die Kommunistische Partei hat infolgedessen die gesetzlich vorgeschrre- bene Mindestzahl (50 000) nicht erreicht und darf sich daher an künftigen Wahlen nicht beteiligen.
Der polnische Aubenminitter in London
Warschau, 6. No-V. Wie amtlich bekanntgegeben wird, wird sich der Polnische Außenminister Beck mit Frau Beck am Samstag um 13 Uhr mit dem Nordexpreß auf Einladung der englischen Regierung zu einem offiziellen Besuch nach London begeben, um den Besuch zu erwidern, den der jetzige Außenminister Eden im Jahre 1935 in Warschau gemacht hatte. Minister Beck wird auf der Reise von dem Kabinettsdirektor im Außenministerium, Graf Äubienski, dem Chef der Westabteilung des Außenministeriums, Graf Potocki, und seinem persönlichen Sekretär Siedlecki begleitet.
Minister Beck, der am Sonntag mittag in London eintrifft, wird am Dienstag vom englischen König empfangen werden. Am Donnerstag nachmittag verläßt Minister Beck London und fährt direkt nach Warschau zurück.
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Der kommende Besuch des Außenministers Beck findet in London starke Beachtung. In «nterichteten Kreisen rechnet man damit, baß sich die Unterhaltung, die Oberst Beck mit dem englischen Außenminister Eden haben wirb, in der Hauptsache auf drei Punkte er
strecken: 1. das polnische Interesse an den Westpaktderhandlnngen; 2. die Danziger Frage, für die Eden Berichterstatter in Genf ist; 8. wirtschaftliche Fragen, wozu auch die Frage Ser Einwanderung polnischer Juden nach Palästina zu rechnen ist. Für die Verhandlungen zwischen der englischen und der polnischen Regierung sind zunächst drei Tage vorgesehen, nämlich der Montag, Dienstag und Mittwoch vormittag.
Roter Heßegsplan argen Varls
gl. Paris, 6. November.
Ueber die Vorbereitungen der Kommunisten, in Frankreich die Macht zu erlangen, bringt die Pariser Zeitschrift „Gringorre" aus der Feder eines ungenannten Gewährsmannes einen aufsehenerregenden Aufsatz. Danach planen die Kommunisten die Auf. stellung einer revolutionären Stoßtrupparmee unter dem Befehl des früheren französischen Offiziers und Kommunisten Marth, der bis jetzt als Vertreter der Komintern in Spanien war und nun nach Paris befohlen wurde. Das Sekretariat der Komintern in Moskau hat ihm einen „Kriegsschah' von zehn Millionen Franken zur Verfügung gestellt
Den Kern dieser Stoßtrupparmee bilden 30 000 Mann, für deren Ausrüstung in der Schweiz und in Belgien 10 000 Gewehre, 8500 Revolver, 1000 Maschinenpistolen, 50 000 Handgranaten, eine Million Schuß Gewehrmunitwn. 750000 Schuß Revolver- Munition. 30 000 Ladestreifen für Maschinenpistolen, 20 000 Messer und 150 000 Meter Fernsprechdraht bestellt wurden.
Nach dem Eintreffen dieses Materials wird die rote Armee in Frankreich gerüstet sein: man müsse auf jede Eventualität gefaßt sein.
In diesem Zusammenhang ist es interessant, daß bereits vor einigen Monaten über Manöver starker roter Verbände in der Umgebung von Paris berichtet wurde. Die jetzt auf „kriegsmäßigen" Stand gebrachte Stoßtrupparmee soll vor allem dazu bestimmt lein. Paris einzukreisen und zu besehen.
Soare warnt Moskau abermals
London, 6. November
Der erste Lord der britischen Admiralität, Sir Samuel Hoare, hat in einer Rede in London abermals deutliche Warnungen an die Adresse Moskaus gerichtet. Er wandte sich besonders gegen jede marxistisch-kommunistische Klassenkampfpropaganda. Tie Kräfte des Klafsenkampfes haben in Großbritannien und dem Weltreich nicht die geringsten Aussichten. „Sollte irgendein Staat aber versuchen, uns derartiges auszuzwin- gen, so wird sich das ganze Volk ohne Rücksicht auf die Parteien zur Verteidigung feiner alten Freiheiten erheben!"
VermenseliNevunz v vootkrieKe»
Im britischen Außenamt wurde das Pro, tokoll über die sogenannte Humanisierung des U-Bootkrieges von den Vertretern Großbritanniens. Frankreichs, der Vereinigten Staaten, Italiens, Japans und der briti- sehen Dominien unterzeichnet.