In Neu-Ulm stieg in der Augsburger Straße eiii" junger Bursche durch das offene Fenster in riüe Parterrewohnung ein und erbrach eine Krinmode, in der er einen größeren Geld, betrag vorfand und mitnahm. Der Bursche konnte in einer Wirtschaft festgestellt werden. »
Die Neugestaltung des Deutschen Volksbildungswerkes in der NS.-Eemeinschaft „Kraft durch Freude' führte zwangsläufig zur Auslösung des Neutlinger Volksbildungsvereins, der seit dem Jahre 1S17 bestanden hat. In einer außerordent- lichen Mitgliederversammlung am Mittwoch wurde die Auslösung des Vereins einstimmig gut- geheißen.
Der in der Firma Vereinigte Eisenhandlungen Zahn und Cie. und Friede. Nopper, Abteilung Zussenhausen. beschäftigt gewesene Arbeitskamerad Eottlieb Strichele ist nach beinahe schähriger Dienstzeit in den wohlverdienten Ruhestand ge- treten.
Schwenningen a. N., 5. Nov. (Ein dreifaches Jubiläum.) Metzgermeister Karl Baumann feierte am Mittwoch seinen 66. Geburtstag. Gleichzeitig konnte er sein SOjähriges Berufs- und das 40jährige Geschäftsjubiläum begehen.
treten aus
Altensteig, 4. Nov. Tie im Schwarzwald weilenden Spanienflüchtlinge haben in den letzten Tagen eine kleine Sing- und Spieltruppe zusammengestellt. Diese Truppe wird etzt eine Reise durch den Gau Württemberg- Hohenzollern unternehmen und überall mit panischen Liedern und Tänzen die Zu- chauer begeistern.
„Stuttgart -
-te schönste Stadt Deutschlands"
Stuttgart, 5. November.
Achtzehn jungeMusikstudie rende von der Musikhochschule in Potsdam, einer Stadt im nördlichsten Teil der Vereinigten Staaten, find seit mehreren Monaten auf einer Weltreise. Sie waren in Wien, haben in Salzburg die Festspiele besucht, sahen Prag und reifen noch über Paris nach London. Am längsten hielten sich die Gäste in Deutschland auf. In Berlin waren sie einen ganzen Monat lang.
Von Bayreuth sprechen sie mit Ehrfurcht, sie rühmen die Dresdener Oper, sie besuch- len Weimar, später Frankfurt, Mannheim und Heidelberg. Die letzten Tage verbrachten sie in Stuttgart, betreut von der Stadtverwaltung. Man zeigte ihnen die Schönheiten der Stadt und ihrer Umgebung. Begeistert verließen sie an den schönsten Aussichtspunkten den Omnibus. „Stuttgart ist die schönste Stadt Deutschlands, viel schöner als Berlin", immer wieder hört man dieses Urteil,
Arbeitstagung -eö Amtes für Beamte
n»8. Nürtingen, 6. November.
DaS Gauamt für Beamte der NSDAP, hatte eine Arbeitstagung seiner Kreisamtsleiter in Nürtingen. In ihr kamen sämtliche Aufgabengebiete des Amtes sür Beamte zur eingehenden Besprechung, an die sich ein reger Gedankenaustausch anschloß. Ein kurzer Besuch in Neuffen, wo die neue Gauschule errichtet wird, hatte seinen Höhepunkt in einer Morgenfeier im Kreise der Bevölkerung. Es folgte ein Vorbeimarsch der Kreisamtsleiter und Kreishauptstellenleiter
Von 23V evang. Pfarrern nur noch drei
Grauenhaftes Schicksal der evangelischen Geistlichen in der Sowjetunion
Berlin, 5. November. '
lieber das grauenhafte Schicksal der letzten evangelischen Geistlichen auf dem Gebiete der Sowjetunion hat die deutsche Pro-Teo- Kommission aus zuverlässiger Quelle Nachrichten erhalten.
Pfarrer Simon Kundt aus Freudenfeld wurde vor einiger Zeit zum Tode ver- urteilt. Das Urteil soll schon vor Monaten vollstrcckt worden sein; die Familie erhält aber keine Nachricht. Auch der älteste Sohn war eines Tages verschwunden, bis man ihn in einem GPU.-Gefängnis entdeckte, wo er seiner Verurteilung entgegcnsieht. In der Nacht zum 27. September wurde Pfarrer Albert Meier aus Charkow, rin völlig unpolitischer Mann, grundlos, aus reiner Neligionsfeindschaft verhaftet. Sein Vorgän- ger, Propst Birth, ist schon seit drei Jahren im hohen Norden in der Verbannung. Pfarrer Friedrich Braatz aus Ludwigsthal wurde zu zehn Jahren Zwangsarbeit im Lager Ko mH in Sibirien verurteilt. Pfarrer Krentz aus N e u - S t n t t g a r i ist bei kwr Zwangsarbeit tu einem Stciü- bruch bei Tomsk zum zweiten Male zu- sammengebrochen; der gleichfalls dort arbei- tende Pfarrer Friedrich Deut sch mann aus H o ch st ä d t ist auch am Ende seiner
Kraft. Der früher dort arveitcnde, zum Lob verurteilte und zehn Jahren Zwangsarbeit „begnadigte" Pfarrer Woldemar Seid aus Dnjepropetrowsk ist verschollen.
Der zu zehn Jahren Zwangsarbeit verurteilte Pfarrer Peter Heinrich Withol aus Ligansk bekam die galoppierende Schwindsucht im Lager und ist wahrscheinlich gestorben. Gestorben sind weiter Propst Liborius Behning und Pfarrer Erbes. Verschollen sind die verschickten Pfarrer Emil und Artur Pfeiffer aus Norka (Wolga) und Saratow, Pfarrer Artur Kluck aus Katharinenstadt, Pfarrer Hansen aus Leningrad, weiter auch die Frauen evangelischer Pfarrer. Sibirien ist seit der Verurteilung des PsarrerS Waldemar Reich wald. ohne einen einzigen evangelischen Pfarrer. Seit Jahresbeginn sind alle übrigen 38 Pastoren verschollen.
Von den 230 Pfarrern, die vor der Revolution in 53S Kirchspielen und 1828 Got- teshäusern die evangelischen Christen Rußlands betreuten,. find heute nur noch drei oder vier tätig — auf einem Gebiet, das ein Sechstel der Erde umfaßt. Eine Warnung an alle, die nicht erkennen wollen, daß nur eine starke politische Kraft wie die des Nationalsozialismus die Bekenntnisse vor dem aleickien Schicksal bewahren kann
vor Gauamtsletter Schümm und Kreisleiter Mader - Nürtingen. Bei einer Arbeitstagung sprachen der Lehrer im Gauamt für Beamte, Walter, über „Den Kampf der nordischen Seele in drei Jahrtausenden" und Gauschulungsleiter Dr. Klett über die Schulungsarbeit und die politische Ausrichtung der Beamten.
Aus dem Weg zur Trauung tödlich verungMt
Ulm, 5. November
Der ledige yrlfsarbeiter Willibald Kalt- e i s vom Wemding, wohnhaft in Grimmelfingen, fuhr am Mittwoch vormittag mit einem ihm bekannten Motorradfahrer zum Standesamt. Auf dem Wege kam es auf der Straße Erbach—Ulm zu einem Z n- sammenstoß mit einem Auto. Ter junge Mann wurde vom Sozius auf den Kühler des Autos geschleudert und erlitt einen schweren Schädelbruch, der den Tod herbeiführte. Auch der Motorradfahrer wurde sehr schwer verletzt und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Die Braut, die mit einem anderen Motorradfahrer zum Standesamt gefahren war. wartete vergeblich auf ihren Bräutigam.
Zuchthausstrafen sür Abtreibung
Ravensburg, 5. November
Das hiesige Schwurgericht hatte sich am Mittwoch mit einigen Fällen gewerbsmäßiger Abtreibung und fahrlässiger Tötung zu befassen. Angeklagt waren die Eheleute Wilhelm und Hulda Mietzel, bisher in Leut- kirch i. A. wohnhaft, wegen eines Verbrechens gegen 8 218. Die beiden Vorbestraften hatten sich jahrelang mit dem Vertrieb von Abtreibungswerkzeugen an schwangere Frauen befaßt und sich dadurch geldliche Vorteile verschafft. Die Ehesrau
Mietzel hatte außerdem durch Kartenschlägereien den Vertrieb dieser Werkzeuge günstiger gestaltet und dadurch ihrem Mann die Verbrechen erleichtert. Die Verhandlung ergab ein sehr trauriges Bild sittlicher Verkommenheit, was auch der Staatsanwalt in seiner Anklagerede besonders hervorhob. Der Angeklagte Wilhelm Mietzel wurde zu zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus, die Ehefrau HuldaMietzelzuzweiJahren Zuchthaus verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihnen auf fünf Jahre aberkannt.
„Geschäfte" ebne SandelSertaubntS
Bad Mergentheim, 5. November.
Die Gendarmerie Nnterwittighausen und Lauda hat unter Mitwirkung des Reichsnährstandes die jüdischen Viehhändler Siegfried und Samson Rothschild von Grünsseld und den jüdischen Händler Strauß von Bad Mergentheim sestgenommen und ins Amtsgefängnis Tauberbischofsheim eingeliesert. Die drei Juden haben, ohne irgend eine Handelserlaubnis zu besitzen und obwohl ihnen jede Maklertätigkeit untersagt ist, ihr Geschäft nach wie vor ausgeübt. Obwohl die Juden wegen Vergehens gegen das Handelsgewerbe bereits vorbestraft sind, übten sie ihren Viehhandel weiter aus. Um ihnen das Handwerk endgültig zu legen, hat man sie hinter Schloß und Riegel gebracht.
Paketverkehr mit Spanien. Vom 5. Novem- der an werden nach Spanien, soweit Beförde- rnngsmöglichkeiten bestehen, gewöhnliche Pakete wieder zngelassen. Für die rechtzeitige und richtige Aushändigung der Pakete kann öine Gewahr nicht übernommen werden, die Annahme der Pakete geschieht daher auf Gefahr des Absenders. In der Aufschrift dc°> Pakets und der Paketkarte ist auch die Provinz anzngeben, in der der Bestimmungsort liegt, weitere Auskunft erteilen die Postanstalten.
Stuttgarter Kartoffclmarkt am Leonhard! - Platz am 5. November. Zufuhr: 70 Ztr., Ir - dustrie, runde, gelbe. Erzeugerpreis frki Empfangsstation 2.65 NM., Verbraucher Höchstpreis an Klcinverteiler ab Großmart oder Lager 3.15 NM., an Verbraucher a! Großmarkt oder Lager 3.30 RM.. frei Kelle: des Verbrauchers 3.50 RM. je Ztk. Ladew Preis bei Abnahme von 5 Kilo ab 4.1 Npfa. je Kilo.
Viehpreije. Biberach: Trächtige Kal- beln 370 bis 570.- trächtige Kühe 365. bis 540. Anstellvieh 170 bis 290 MM. - Crailsheim: Stiere 200 bis 270, Kühe 182 bis 525. Rinder 151 bis 330 NM. - Giengen (Brenz): Kühe 360 bis 560, Kal- . - ... ^o, I ' """
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Boschen — ... ---
500 bis 585, Kühe 220 bis 240, Farren 340 bis 360 NM. — Münsingen: Ochsen 220 biS 580, Farren 230 bis 360. Kühe 245 bis 460, Kalbeln 520 bis 568, Jungvieh 145 bis 358 RM. — Winnenden: 1 Ochse im Gewicht von 840 Kilogramm 820 RM.. 1 Stier ,m Gewicht von 550 Kilogramm 510 RM.. Kühe 250 bis 400, Kalbinnen 500 bis 600, Jungrinder 200 bis 360 RM. das Stück.
Erzeugerarotzmiirkte vom 4. Nov. Kreßbronn am Bodensee: Welschisner 20 bis 32, Bohn- äpfel 28 bis 30, Rambour 34 bis 36, Ungarn 40 bis 44, Lokale Sorten 23 bis 32, Pflückäpfel für Kelterzwecke 14 Rpfg. für 1 Kilo. — Meckenbeuren: Bohnäpfel 26 bis 30, Welschisner 26 bis 32, Lokale 24 bis 80 Rpfg. für ein Kilogramm.
Münsinger Taselobstmarkt vom 4. Nov. Es wurden verkauft 25 Zentner Tafelobst zu 20 bis 28 RM. je Zentner und 3 Zentner Mostobst zu 12 RM. je Zentner.
„National" als Warenzeichen
^national" bezeichnen darf. Die Prüfungsstelle hatte diesem Zeichen den Schutz versagt, weil weite Kreise im Gegensatz zu früherer Anschauung eine Benutzung dieses Wortes zu gewerblichen Zwecken als anstößig empfinden würden. Auf Wunsch des Senats hat sich der Werberat der deutschen Wirtschaft zu dieser Frage geäußert. Er hat, wie in der „Deutschen Destillateur-Zeitung" mitgeteilt wird, der Beschwerdeführerin darin zugestimmt, daß das Mort „national" nicht ohne weiteres mit den Bezeichnungen deutsch oder völkisch gleich behandelt werden könne. Der Entwicklung, die die Bedeutung dieser beiden letzten Worte genommen habe, sei das Wort „national" nicht in vollem Umfange gefolgt, wenn auch bei ihm zweifellos eine gewisse Umwertung im gleichen Sinne stattgefunden habe. Es sei hierbei u. a. zu erinnern an den Bestandteil national in dem Namen NSDAP. Andererseits weise die Beschwerdeführerin mit einem gewissen Recht darauf hin, der Umstand, daß das Wort national mit oder ohne Abänderungen in anderen Sprachen im gleichen Sinne gebraucht werde, spräche dagegen, daß es im Empfinden des deutschen Volkes eine Bedeutung erhalte, die seine Verwendung im Wirtschaftsverkehr als anstößig erscheinen laste. Der Werberat hat deshalb keine Bedenken dagegen erhoben, daß eine Firma, die selbst bei strengsten Anforderungen als deutsches Unternehmen anzusehen ist. das Wort national vorläufig in einem Warenzeichen gebrauchen kann. Der Senat ist d:esem Standpunkt des Werberates beigetreken.
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„Ah, das Häusl von der Ullrich? Na, das steht leer und ist doch nicht leer. Die Frau Ullrich ist doch längst gestorben, und was die Tochter is, die is nun beim Förster in Stellung. Aber das Häusl gehört ihr, und sie will's für ihr Leben nicht verkaufen."
„Oh, die alte Frau ist tot?"
„Im Winter ist sie hinübergeschlummert, die Spätzlehäuslerin. Aber Sie haben sie wohl gekannt?"
Neugierde wird in der Frau wach. Rübesam schüttelt den Kopf.
„Nicht gerade gekannt. Bloß so mal gesehn, hm", schwindelt er. Er läßt das Thema fallen.
,Also das weiß nun der Peter alles nicht', denkt er nachher. ,Die Mutter im Winter gestorben, das Mädel in Stellung beim Förster.'
Man wird also mal am Forsthaus Vorbeigehen.
Schließlich ist er hierhergekommen, um diese Lisel mal mit eigenen Augen zu sehen, die dem Peter ja doch noch immer, mag er es auch nicht eingestehen wollen, irgendwie zu schassen macht. Es gehört mit in sein Programm.
Der Himmel mag wissen, was Fritz Rübesam eigentlich mit dieser Reise bezweckt. Jedenfalls steht er am Abend vor dem Forsthaus am Waldrand, in das er sich mit seiner musikalischen Schwärmerseele sofort verliebt, und geht dann durch das Torgitter. Zwei Dackel rasen mit wildem Gekläff aus dem Obstgarten heraus auf ihn zu, ein schwarzes Untier kommt aus der offenen Hintertür des Hauses angesaust: es ist Nero, der Unvergleichliche. Und so, zwischen Max und Moritz und Nero eingekeilt, sieht er sich einem jungen Mädchen gegenüber, das mit einer Schüssel im Arm aus dem Obstgarten kommt und den Fremden anlackt:
„Sie tun Ihnen nichts, sie fragen bloß, wen Sie zu sprechen wünschen."
Die Hunde beruhigen sich. Das Mädchen hat wundervoll strahlende Augen, und Rübesam vergißt beinahe, den Mund aufzutun. Ein Gedanke durchzuckt ihn: .Das ist sie. Das muß sie sein, die Lisel!'
„Ja, nämlich, ich wollte", stottert er und nimmt einen kühnen Anlauf, „kann man hier vielleicht ein paar Tage übernachten? Ich bin im .Dorfkrug' von Krüger einquartiert, würde aber sehr gern noch die letzten Tage meines Urlaubs hier in dem reizenden Forsthaus wohnen. Geht das, mein Fräulein?"
Lisel lächelt:
„Warum soll es nicht gehen? Kommen Sie nur herein ins Haus, da können Sie mit der Frau Oberförster sprechen. Pöir kriegen ja öfter Logierbesuch."
Max und Moritz zeigen höflich und schweifwedelnd den Weg.
Frau Klemm, die Oberförsterin, ist in der Küche und tritt auf den Flur heraus. Rübesam bringt sein Anliegen vor. So, bei Krüger im Dorfe wohne er? Und wolle nun hier noch einige Tage —? Gern, gewiß, eine Kammer stehe immer bereit. Und die Sachen könne ja nachher vielleicht die Lisel aus dem „Krug" holen, die habe sowieso noch was im Dorfe zu besorgen.
.Die Lisel!' klingt es Rübesam durch den Kops.
„O das ist überaus freundlich", sagt er, „aber wenn ich nachher mit ins Dorf ginge, wäre das wohl nicht aufdringlich?" wendet e): sich an Lisel. „Ich muß doch beim Krugwirt noch den Tag heute bezahlen, und dann der schwere Koffer ..."
Lisel lacht:
,,Jch Hab' doch einen kleinen Wagen. Aber wenn Sie nachher mitkonimen wollen, dann sind wir eben zwei Pferdchen an der Deichsel."
Es ist ihm recht so.
Die Frau Oberförster zeigt ihm die Schlaskammer. Er hat nicht das geringste einzuwenden, er führt sich gleich ganz wohl hier.
Er spürt den Atem einer behaglichen Geborgenheit, der in diesem Hause herrscht.
Etwas später spaziert er ein bißchen durch den Garten: er hat bemerkt, daß Lisel dort schon wieder arbeitet. Sie ist eifrig bei den Gemüsebeeten beschäftigt. Zuerst streift er ein bißchen zwischen den Johannisbeersträuchern umher, redet ernsthaft mit Max und Moritz, die den neuen Gast mit stolz erhobener Rute begleiten, dann hat er sich glücklich an den Gemüseteil herangepirscht.
Lisel kniet da und jätet energisch Unkraut. Die kleinen, flinken Hände zupfen so schnell, daß man man sie aufrichtig bewundern muß.
„Da kriegt man geradezu Lust, mitzuhelfen", sagt Rübesam draufgängerisch und ist fast stolz über seinen eigenen Mut.
Lisel blickt aus. Wie eine kniende Madonna sieht sie aus.
„Das würde Ihren Händen aber nicht gut tun."
„Nanu? Die Ihrigen sind doch auch nicht viel kleiner und zerbrechen nicht davon."
„Das sind auch Dorfhände", sagt die Mädchenstimme ernsthaft.
„Glauben Sie. daß Berliner Hände so sehr empfindlich sind?"
Lisel richtet sich ein wenig auf. Rübesam fühlt, wie diese Hellen Augen in dem gebräunten Gesicht ihn prüfender ansehen.
„Sie sind ans Berlin?"
Er nickt. Sie wendet sich wieder ab. Ihm ist, als gehe ein seines spöttisches Lächeln über ihre Züge.
Vielleicht wäre jetzt die Gelegenheit, einfach zu sagen:
„Ja, und Peter Himmelreich ist mein Freund."
Aber das wäre vielleicht eine Dummheit oder eins Frechheit. Vielleicht würde ihn das Mädel da auch nur auslachen. Oder nicht? Ach, sie macht weiß Gott nicht den Eindruck, als wäre sie nichts weiter als ein kleines dummes Ding oder ein Mädel, mit dem man sich so obenhin amüsieren könnte.
Der Peter muß ein Idiot gewesen sein.
tstonsekuna folat.)
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