Dienstag den 3. November 1836
Der Enzläler
94. Jahrgang Nr. S27
Die Witwe Rosine Specht von Göppingen, vie vor einigen Wochen bei einem Verkehrsunfall am Kopfe schwer verletzt wurde, ist im Kreiskrankenhaus an den Folgen gestorben.
*
In der Nacht brach ein Marder in das Hühnerhaus eines Eislinger Geflügelhalters ein und machte 60 Hühnern den Garaus. Nur ungefähr 10 Hühner hat der blutgierige Räuber ver- schont.
Die Intendanz des Stadttheaters Heilbronn hat die dramatische Ballade von Georg Basner ,Dergessenes Heer"' zur alleinigen Uraufführung erworben. Die Uraufführung wird am 9. November in der Inszenierung des Intendanten Bartels herauskommen.
In Rex in gen, Kreis Horb, vollendete in geistiger und körperlicher Frische Josef Sah er, Maurer, sein 90. Lebensjahr.
In Freuden st adt feierte der Lokomotivführer Georg Kleiner beim Bahnbetriebswerk Freudenstadt sein 40jähriges Dienstjubiläum. Aus Anlaß des Jubiläums hat ihm der Führer und Reichskanzler ein Glückwunsch, und Anerkennungsschreiben übersandt.
In Münchingen fuhr am Bahnübergang ein junger Mann von hier mit dem Motor, rad auf den eben vorüberfahrenden Strotz- gäuzug auf. Der Motorradfahrer erlitt einen komplizierten Schädelbruch und schwere Verletzungen am linken Arm. Es mußte ihm die linke Hand abgenommen werden.
Negierungs-Inspektor Pg. Jakob Variden- hirtz in Sigmaringen hat eine ehrenvolle Be- rufung als Bürgermeister der Stadt Saar- burg-Ost erhalten und wird bereits in dieser Woche Sigmaringen verlassen.
Mühlacker, 2. November. (K u l tm i n i ster Mergenthaler bei der Schul-Ein- Weihung.) Im Beisein von Ministerpräsident und Kultminister Mergenthaler, Oberregierungsrat Dr. Drück und dem Leiter der Ministerialabteilung für die Volksschulen, Dr. Fromann, wurde der Erweiterungsbau der „Horst-Wessel-Lchule" in Knittlin- gen eingeweiht. Ministerpräsident und Kult- minister Mergenthaler, der sich sehr anerkennend über den Erweiterungsbau aussprach, hielt bei der Einweihungsfeier eine kurze Ansprache, in der er die Erziehungsgrundsätze des Nationalsozialismus eindeutig Umriß,
Ulm, 2. November. (M e i n e i d.) Bei der zweiten Tagung des Schwurgerichts Ulm stand nur ein Fall zur Verhandlung. Der ledige Max RaupP von Sonderbuch hatte vor dem Amtsgericht Blaubeuren bei einem Prozeß wegen Unterhaltungspflicht bezüglich der Kindsmutter falsche Aussagen gemacht. Das Schwurgericht verurteilte ihn wegen Meineids zu 1 Jahr 3 Monaten Zucht- hausund2JahrenEhrverlust.
50 Fahre Kinzigtalbahn
Vom Schwarzwald, 2. November.
Am 1. November 1886 wurde die Bahn Freudenstadt — Wolfach in Betrieb genom- men. die auf Grund eines badisch-württem- bergischen Staatsvertrages vom Jahre 1873 erbaut wurde. Die Strecke bis Freudenstadt war schon 1879 in Betrieb genommen wor- den und hatte Freudenstadt, die „Perle des
Schwarzwaldes". dem Fremdenverkehr er- schlossen, lieber die Fortsetzung der Bahn war es im Landtag zu Meinungsverschiedenheiten gekommen, war doch der Wunsch laut geworden, die Linie über den Kniebis, also im Ing der alten Paßstraße zu führen. Der Bau. der in den Jahren 1833 bis 1886 unter der Ober- leitung von Oberbaurat von Morlock ausgeführt wurde, hatte „fast alle Unliebsamkeitcn, die sich einem Bahnbau entgegenstellen kön- neu", zu überwinden.
Das ist Kameradschaft!
Schramberg, 31. Oktober.
Vor kurzer Zeit brannte das elterliche Anwesen eines Arbeitskameraden der Schramber- aer Majolika-Fabrik nieder. Dem Kameraden selbst verbrannten dabei seine wenigen Ersparnisse, die er sich zum Kauf eines neuen Anzuges zurückgelegt hatte. Der Betriebszellenobmann rief zu einer Sammlung für den so hart betroffenen Arbeitskameraden auf und in ganz kurzer Zeit waren RM. 89.— beisammen, die dem Kameraden aus seiner ersten Not helfen konn- ten. So soll die wahre Betriebs- Kameradschaftaussehen.
183123 Schweine und 242 348 Schafe in Württemberg
Nach dem Ergebnis der Schweine- und Schafzählung vom 4. September 1936 war die Schweine- und Schafhaltung in Württemberg ausgedehnter als je zuvor. Die Zahl der Betriebe mit Schweinen beträgt 183123, das sind 6,2. Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der Schweine beträgt 730 920 Stück. S i e ubertrifft damit die Vorjahreszahl um 54 741 Stück — 8,1 Prozent und den bisher höchsten Bestand, zu Anfang September 1930 mit 701 394 Stück, um 29 626 Stück — 4,2 Prozent. Sehr hoch sind die Be- stände an Jungtieren. Gestiegen ist auch die Zahl der Zuchtsauen. Ein Vergleich mit dem Reich zeigt, daß für die Ernährung in Württemberg nicht so viele einheimische Schweine zur Verfügung stehen wie im Reichsdurchschnitt. Auf je 100 der Gesamtbevölkerung kommen in Württemberg 25 Schweine überhaupt, im Reichsdurchschnitt dagegen 39. Dabei beträgt außerdem der Anteil der Schlachtschweine 23 Prozent aller Schweine, in Württemberg aber nur 15,2 Prozent. Wollte man in Württemberg die Schweinebestände auf eine dementsprechende Höhe bringen, dann müßte bei c'nein Gesamtbestand von rund 26 Millionen Stück im Reich der gesamte Schweinc- bestand in Württemberg auf über 1 Million vermehrt werden; hierunter müßten sich rund 277 000 V- Jahr alte und ältere Schweine (ohne Zuchtschweine) befinden.
Die in Württemberg gleichzeitig durchgeführte Zählung der Schafe hat verglichen mit der Zählung zu Anfang September 1935 eine Zunahme um 11043 Stück ergeben ^ 4,8 Prozent. Die Gesamtzahl der Schafe beträgt 242 348. Schafhaltungen wurden 3001 gezählt.
20 ooo Setreidegarben verbrannt
Erolzheim, Kr. Biberach, 2. Nov.
Am Samstagabend geriet der große, am Ortsausgang nach Kellmünz stehende Zehntstadel inBrand. Das Feuer griff mit rasender Schnelligkeit um sich und legte den Stadel vollständig in Asche. Nicht nur sämtliche großen Getreide-, Futter- und Strohvorräte, ins
gesamt etwa 20 000 Getreidegarben, sondern auch alle dort untergebrachten Maschinen und landwirtschaftliche Fahrnis fielen dem Brand zum Opfer.
Der Besitzerin, Witwe Föhr zum Lindle, sowie den vier Platzmietern ist namentlich durch die Vernichtung des Getreides und der Futtermittel großer Schaden entstanden. Zur Eindämmung des gewaltigen Feuers war neben der Ortsfeuerwehr auch die Motorspritze aus Ochsenhausen tätig. Ueoer die Entstehung des Feuers, das eine ungeheure Hitze entfaltete, ist näheres noch nicht bekannt. Der ganze Ort und Kapellenberg war über eine Stunde lang durch die Feuersbrunst taghell erleuchtet. Wie sich ans telephonischen Anfragen ergab, wurde der Brand selbst in der Ulmer Gegend und im Allgäu wahrgenommen. Der sog. „schwarze Stadel", wie ihn der Volksmund nannte, ist im Jahre 1731 für die Zehntausgabe erbaut worden. Mit ihm ist gleichzeitig ein altes Stück Heimat verlustig gegangen.
Anblirrken - eia verftündigungs- miltel
Vom DDAC. wird uns geschrieben: Wohl jedem Kraftfahrer ist es schon einmal vor- gekommen, daß er bei Tag von einem entgegenkommenden Wagen mit Licht angeblinkt wurde. Das heißt dann: „Tein Licht brennt, schalte es aus". Nun gibt es aber Vorkommnisse ernsterer Art. die eine Verständigung von sich begegnenden Fahrzeugen unbedingt erfordern. Zwei Beispiele eines DDAC.- Kraftsahrers seien hier angeführt:
In der Füssener Gegend kam einem Kraftfahrer ein Wagen entgegen, aus dem quer in die Straße herein eine etwa einen Meter lange Latte zu ragen schien. Beim Näher- kommen war sestzustellen. daß vermutlich ein Metzger an seinem Personenwagen einen Anhänger für Viehtransport angehängt halte. Tie der Straßenmitte zugckehrte Gittertüre des Anhängers war eben herun- tergcfallen und ragte nun in die Fahrbahn hinein. — Auf der Autobahn Frankfurt— Darmstadt hatte sich an einem Wagen der vordere Stoßdämpfer gelöst und hing ganz dicht über der Fahrbahn. In beiden Fällen war es möglich, die Fahrer dadurch zu warnen. daß man ihnen entgegenblinkte. Es ist selbstverständlich möglich, in solchen mit einer möglichen Gefahr verbundenen Fällen mit der Hand zu winken oder sonst- wie der Versuch zu machen, den entgegenkommenden Fahrer aufmerksam zu machen. Aber man weiß ja. wie schwer es ist. etwa ein Winken mit der Hand oder sonst ein Zeichen an - einem rasch vorüberflitzenden Auto zu erkennen oder gar zu verstehen.
Der Vorschlag, der aus den Kreisen des DDAC. kommt, geht nun dahin: Wenn ein Fahrer sich auf ein Anblinken hin, davon überzeugt hat. daß sein Licht nicht brannte, so soll das immer heißen: „An deinem Wagen ist etwas nicht sin Ordnung, sieh nach!" Eine solche Handhabung unter den Kraftfahrern würde manchen Schaden und Unfall vermeiden können. Im Kamps gegen den Verkehrsunfall muß heute alles getan werden, das irgendwie dazu beitragen kann, die Un- fälle herabzumindern. In diesem Zusammenhang erscheint der Vorschlag sehr zweckmäßig.
Schweinepreise. Besigheim: Milch- schweine 12 bis 15, Läufer 30 bis 43 NM. — Ellwanaen: Milchschweine 12 bis 16 NM. — Güglingen: Milchschweine 14 bis 17.50, Läufer 24 bis 65 NM. — Hall: Milchschweine 14 bis 22, Läufer 23 bis 25 Reichsmark. — K i r ch h e i m u. T.: Milch- schweine 16 bis 25. Läufer 30 bis 45 NM. — Mengen: Milchschweine 13.50 bis 17.50 Reichsmark. — N e u h a u s e n a. F.: Milch- schweine 11 b.is 15. Läufer 25 bis 76 NM. — Mengener Verbraucher - Obstmarkt vom 31. Oktober. Mostäpsel 14, Mostbirnen 10, Wirtschaftsobst 23 bis 26. Tafelobst 32 bis 40 Npfg. das Kilogramm.
Vom Fachamt Futzvav
Der Fachamtsleiter für Fußball im Deutschen Reichsbund fü, Leibesübungen, Oberregierungsrat Felix Lin ne mann, gibt folgendes bekannt:
.Der Wille, die Sportverwaltung gestraff- ter zentral zusammenzufafsen, macht eine Neuregelung der sporttechnischen Aufsicht erforderlich. Es wird daher im Einvernehmen mit der Neichssportführung das Amt eines Hauptsportwartes in die Hände des bisherigen Bearbeiters für Fragen des Spie- lerwechsels Hans Wolz-Berlin gelegt. Aufgaben des Hauptsportwartes sind: Die Spielplanung, die Betreuung des Schiedsrichterwesens, die Schulungsplanung und die Beaufsichtigung der beim Fachamt tätigen Sportlehrer. Neben dem Hauptsportwart wird Dr. Otto Nerz Referent für Schulungsbetreuung und Aufstellung der Nationalmannschaft sowie für die fachtechnische Anweisung der Sportlehrer unter unmittelbarer Verantwortung dem Reichsfachamts, leiter gegenüber.
In der örtlichen Erfassung und Ueber- wachung des Sportbetriebs unterstützen den Hauptsportwart vier Gruppensportwarte. Die Betreuung des Sportbetriebes in den Gauen liegt unverändert in den Händen der Fußballfportwarte der Gaue. Zum Reichstrainer des Fachamtes ist Sportlehrer Joseph Herberger ernannt worden.
Mit dieser amtlichen Regelung dürften die immer wieder austretenden Gerüchte um Dr. Nerz erledigt sein. Dr. Nerz ist nicht entlassen oder beurlaubt worden. Er ist anläßlich seiner Uebernahme in die Reichs- akademie auf seinen Antrag aus dem An- gestelltenverhältnis des Fachamtes ausge- schieden. Pros. Dr. Glaser hat in Aner- kennung der Zweckmäßigkeit einer zentralen sporttechnischen Leitung sein Amt als Haupt- sportwart zur Verfügung gestellt. Er übernimmt als Gruppensportwart die Betreuung der Gaue XIII, XIV und XV. Für seine bisherige langjährige Tätigkeit als Hauptsportwart werden chm alle deutschen Fußballsportler dauernden und aufrichtigen Dank zollen."
TV
OM
Arheber-Rechksfchuh: Drel Quellen-Verlag. KSnIgsbrück svei- Dresden)
überhaupt dieses Verhältnis zu Eta! Ob ihre Eltern da schon was „gemerkt" haben? Manchmal scheint es Peter, als ob Herr von Harich sehr gut im Bilde fei, als ob auch Frau von Harich ihm wohlwolle. Manchmal denkt er kühl und sehr vernünftig: Als Schwiegersohn des Baurats von Harich wäre meine Zukunft auf das beste gesichert. Eine Villa im Grunewald. Ein eigenes Auto. Eine schöne und elegante Frau. Teilhaber des Harichschen Büros — natürlich.
Man kann vom Leben nicht mehr verlangen.
Wie hat der freche Manfred von Simson damals gesagt: Sich nicht an der Nase führen lassen! Klug sein!
Na ja, kann er nicht schon Tennis spielen wie ein zukünftiger Champion? Konversation machen wie ein geborener Salonlöwe? Kreisler hat ihn bei seinem erstklassigen Schneider empfohlen, und wenn er sich in seinem Anzug vor dem Spiegel betrachtet, glaubt er manchmal nicht, daß er's selber wäre. Eine Modenblattfigur. Früher hat er über solche betonte Eleganz gelächelt.
Dann denkt er zuweilen ganz plötzlich: Es gab mal eine Mansarde, alter Junge! Ein Paar Knickerbocker, die fünf Jahre alt waren, und eine olle blaue Leinenjacke, in der du dich beim Wandern sauwohl gefühlt hast, so schäbig das Ding auch aussah.
Ja, es gab mal eine Mansardel
Eines Abends steht er vor der alten Mietskaserne, in der er ein paar Jahre unter dem Boden gehaust hat. Ob Rübesam schon zurück ist? Man müßte doch mal raufgehn und nachsehn und hören, was er alles zu erzählen weiß von seiner Reise.
Aber er geht doch nicht rauf. Er lungert eine Weile in der armseligen, kinderlärmerfüllten Straße umher und fährt dann wieder nach Hause.
Am Abend ist er mit Eta zusammen und gondelt mit ihr noch im himmelblauen, nickelglänzenden Wagen nach Wannsee hinaus. Da liegt auch Simson mit seiner schicken Segeljolle, mit der er schon seit Tagen hin- und herkreuzt, natürlich in Gesellschaft von Rost Rosenberg, um seine Nerven für das Nürburgrennen, das in nächster Woche gefahren wird, frisch zu erhalten.
Zu vieren sitzen sie nachher im Boot und „schweben" noch in der Abenddämmerung über die Wellen.
„Herrschaften, ihr seht euch doch wohl das Rennen an?" fragt Simson. „Herr Himmelreich, Sie wissen doch noch, was ich Ihnen versprochen habe? Meine Mutter ist fest entschlossen, noch in diesem Jahre ihr eigenes Landhaus bauen zu lassen. Sie hat die Stadtwohnung satt. Ich übrigens auch. Es kann immerhin ein Objekt von sechzigtausend Mark sein. Ich weiß nicht, was man als Architekt dabei verdient."
Er blinzelt Peter vielsagend an. Dem steht das Herz vor Schreck fast still. Für ihn würde dabei ein Honorar absallen, das so etwa viertausend Mark betrüge.
„Natürlich kommen wir hin", sagt Eta, „nicht wahr, Peter? Ist doch Ehrensache. Höchste Zeit, daß du mal ein internationales Autorennen siehst. Und dieses Eifelrennen an der Nürburg ist doch immer eine besondere Delikatesse. Du fährst natürlich in meinem Wagen mit. Ist nebenbei ein famoser Sonntagsausflug."
Da kann man wieder mal nicht nein sagen.
Und außerdem: Man will ja klug sein!
„Es wird mir ein besonderes Vergnügen sein, Herr von Simson, Sie siegen zu sehen."
Schon wegen des in Aussicht stehenden ersten Auftrags. Die Simsons sind ein altes, feudales Geschlecht mit Vermögen, das hat er längst heraus. Der Vater ist vor einigen Jahren gestorben, Manfred ist der einzige Nachkomme und Verwalter des Vermögens. Er muß Eta sehr dankbar sein, ihn mit diesem jungen Sportsmann bekannt gemacht zu haben. Erst mal ein eigener Auftrag in diesen Kreisen — und es kann an weiteren nicht fehlen.
Eine Villa im Grunewald. Ein eigenes Auto. Eine
schöne und elegante Frau. Teilhaber des Harichschen Baubüros!
Peter pfeift leise vor sich hin, während das Boot mit geblähtem Segel über das Wasser streicht. Motorjachten knattern vorüber. Ein Ausflugsdampfer rauscht über den See, laut schmettert die Kapelle in der Fülle der gedrängt sitzenden Passagiere ihr „Lore, Lore, Lore, süß sind die Mädels von siebzehn, achtzehn Iahr'n ..." in den Abend. Es wird feste mitgesungen.
Durch die Kurven des Nürburgringes, einer der gefährlichsten und schwierigsten Rennstrecken für Autorennen, rasen eine Woche später die schweren Wagen wie brüllende Ungetüme. Auf den Tribünen, am Ziel, an der Rennstrecke, in den Bäumen am Waldrand, auf den Berghängen — überall ist es gerappelt voll von Zuschauern, und im Hintergrund ragt romantisch vom Berggipfel die alte Burg und sieht verwundert auf das laute Treiben einer neuen Welt, in der man sich offenbar nur wohlfühlt, wenn man mit einer Stundengeschwindigkeit von hundertzwanzig Kilometer durch die verzwicktesten Kurven fahren kann.
Peter brummt der Kopf von dem Dröhnen der rasenden Motoren. Er sitzt neben Eta auf einer der Tribünen. Vor ihm Herr von Harich mit seiner Gattin. Auch sie haben es sich nicht nehmen lassen, diesen Trip mitzumachen und „dabei zu sein".
Es ist schon eine aufregende Sache. ,Hat dieser Simson das nun nötig, Kopf und Kragen zu riskieren?' denkt er flüchtig, als dessen weißer Wagen eben wieder aus einer Kurve in die Gerade saust und wie ein greller Spuk an den Tribünen vorbeislitzt. Komischer Beruf!
Lautsprecher verkünden mit gewaltiger Stimme die Zeit jeder gefahrenen Runde und die Placierung der Fahrer im Rennen. Funkreporter schreien ihre Meldungen und Stimmungsbilder ins Mikrophon, Musik spielt, die Sonne brennt, Händler brüllen ihre Waren aus — es ist ein mächtiger Betrieb.
l Forijetzung folgt.)