^Ladttheater Pforzheim

Marietta", Operette von Walter Kollo

Die Intendanz des Stadtthcatcrs setzt an- crkennensiverterweise ihr Bemühen fort, in kurzen Zeitabstanden eine Novität hcranszn- üringen. Am letzten SamStag war esMa- rietta", die zum ersten Male mit ihrer gan­zen ausgelassenen Fröhlichkeit über die Bühne ging. Der Autor-Firma Bodansky und Hardt- Warden mutz man die Anerkennung zollen, daß sie das Publikum zu amüsieren versteht. Noch höheren Wert hat das Stück ja keinen, das wird vvn einer modernen Operette auch nicht verlangt. Durch verwickelte Situationen wird viel Humor in das Stück hineingetragen. Die Musik aus der Hand von Walter Kollo ist leichtflüssig und gefällig, bringt einige hüb­sche Liedchen und Tanzmelodien, die noch einige Stunden nach der Aufführung in der Erinnerung haften bleiben.Schlager", die etwa später Allgemeingut der Leierkastenmän­ner und Karussels werden könnten, enthält die Musik Wohl kaum. Alles in allem genommen, eine hübsche und sangbare Operette.

Hans Oldenb ärger hat mit viel Ge­schmack seines Amtes gewaltet. Er brachte die Partitur a u f und vor der Bühne mit allen rhythmischen Ueberaschungen überzeugend zum Klingen. Für eine Erstaufführung war das Zusammenspiel überaus flott. Dieser Er­folg der Regie ist um so höher anzuschlagen, als Herr Franz Giblhauser, der sie leitete, da­neben auch noch die Rolle des alten Lebeman­nesZambesi" verkörperte.

Herr Hugo Manzoni, der schneidige HerrenreiterTorelli", sah sehr gut aus. Er spielte frei und gelöst, sang auch im Ganzen erfolgreich. Nur sollte er sich nicht so auf­fallend an den Taktstock hängen, das steht ihm schlecht an. Stimmlich müßte Manzoni noch mehr hergeben können, denn zu einem Ope­rettentenor gehört namentlich in den Höhen­lagen Kraft und Ausdruck, wo es die Partitur verlangt. Im übrigen war seinTorelli" für das Publikum erfolgreich. Ungezwungen im Spiel, musikalisch sicher, war Frl. Hertha Glatt in der Rolle der Orangenverkäuferin Marietta. Die mit der Herzogin gleichen Na­

men? ganz unbewußt cingetauschte Rolle wußte sie gewandt zu der gewünschten Wir­kung zu bringen. Ausgezeichnet war auch Frl. Martha Haböck als die echte Herzogin von Lavarua. Zu einer kleinen Sensation wurde der Straßenmusikant von Nicolo Tromboni des Herrn Christian OPpelberg. Er um­gab diesen mit so viel köstlichem Humor, mit so viel charakteristischen Einzelzügen, mit so viel lebhaftem Mienenspiel, daß das Publi­kum aus dem Lachen nicht herauskommen wollte. So namentlich bei den eigenen Zu­taten,, die sich als Lokalwitze gar nicht übel ausuahmen. Famos waren auch der empfind­liche Marchese des Herrn Curt Müller. der vornehme Haushofmeister des Herrn Edgar Guhl und der gewissenhafte Kasino-Direktor des Herrn Theodor Kempfer. Herr Franz Giblhauser stellte einen trefflichen alten Lebemann auf die Bühne, Herr Ottohans Mein ecke den gewandten Kellner im Her­renreiterklub. Die Chöre klappten und die Tanzszenen imponierten durch das bestechende Aeußere. So etwas Niedliches, Frisches, das wahrhaftig nicht allein das Auge besticht. Das Publikum kargte mit seinem Beifall nicht und Blumen gab es auch in Fülle. Die Anerken­nung war reichlich verdient. (k-

Pforzheimer Große Strafkammer

Heute Dienstag verhandelt die Große Straf­kammer unter dem Vorsitz von Amtsgerichts­direktor Krauß gegen den verheirateten Wal­ter Brill in Pforzheim wegen Devisenver­gehens. Zu der Verhandlung sind fünf Zeugen und zwei Sachverständige geladen.

Ein weiterer, sehr umfangreicher Dsvisen- prozeß beginnt am Dienstag den 3. November vor demselben Gericht. Für diese Verhand­lung sind einige Tage vorgesehen. O.

Pforzheim, 26. Okt. (Zwei Stürze mit tödlichem Ausgang.) Hier stürzte der 54 Jahre alte Christian Bren­ner in feiner Wohnung die Treppe hin­unter. Mit einem Schädelbruch wurde er ins Städtische Krankenhalis eingeliefert. Er ist dort, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, gestorben. Weiter glitt eine Frau beim Ausfegen ihrer Wohnung aus. Sie trug einen Knöchelbruch am rechten Fuß davon und ist einem Blutgerinsel erlegen.

Berlin empfing Slugbootbesatzungen

Reichsminister Göring telegraphierte Glückwünsche

Berlin, 26. Oktober.

Die Besatzungen der Lufthansa-Flugboote A eolus" undZephi r", die mit der ver­suchsweisen achtmaligen Ueberquerung des Nordatlantik wertvollste Pionierarbeit für den kommenden regelmäßigen Postflugdienst nach Nordamerika geleistet haben, trafen am Mon- taqnachmittag im Sonderflugzeug, von Trave­münde kommend, auf dem Flughafen Tempel­hof ein. Den kühnen Fliegern wurde ein außerordentlich herzlicher Empfang zuteil, und zwar nicht nur durch ihre Kameraden von der Lufthansa und die Vertreter der Reichs-, Staats- und städtischen Behörden, sondern auch durch Tausende von Berlinern. Bald nach 15 Uhr erschienen auch die zum Empfang geladenen Gäste. In ihrer Mitte sah man den Direktor der Lufthansa, Freiherrn von Gatz- len z, der im FlugbootZephir" an der Seite des Flugkapitäns Blankenburg einen der direkten Flüge Azoren-Neuyork mitgemacht hat und inzwischen mit dem LuftschiffHindenburg" zurückgekehrt ist. Ferner sah man den Staats­sekretär im Reichsluftfahrtministerium, Gene­ral der Flieger Milch in Vertretung des Neichsministers der Luftfahrt, Oberst Udet, eine Anzahl weiterer hoher Offiziere der Luft­waffe und Beamte des Reichslustfahrtministe­riums und den Staatskommissar der Haupt­stadt Berlin, Dr. Lippert.

Neichsminister Generaloberst Göring sandte den Besatzungen der Flugboote folgen­des Telegramm:Den pflrchtgetreuen und tapferen Besatzungen der Deutschen Lufthansa, die an den Erkundungsflügen über den Nord­atlantik beteiligt waren, spreche ich meine volle Anerkennung und herzlichen Glückwunsch aus. Deutsche Flieger haben erneut eine Pioniertat in der Geschichte der Handelsluftfahrt über den Erdteilen und Weltmeeren vollbracht. Aus dem Gelingen der nun abgeschlossenen ersten Ver­suchsreihe gewinnt Deutschland die Zuversicht, daß es deutscher Tatkraft gelingen wird, auch den Nordatlantik für den planmäßigen Luft­verkehr zu erschließen. Die Besatzungen der Deutschen Lufthansa können darauf rechnen, daß auch ihre weiteren kühnen und verant­

wortungsbewußten Arbeiten von den heißen Wünschen der gesamten deutschen Luftfahrt und der begeisterten Anteilnahme der ganzen Nation begleitet und getragen sein werden. Das nationalsozialistische Deutschland ist stolz auf seine Söhne. Göring."

Pünktlich um 15.30 Uhr landete das drei- motorige Sonderflugzeug. Von allen Seiten stürmten die Grüße und Glückwünsche auf die kühnen Ozeanbezwinger ein. Die Atlan- tikflieger bestiegen dann das Podium. Hier begrüßte sie zunächst Staatssekretär Milch. Er übermittelte ihnen die Grüße und die be­sondere Anerkennung des Oberbefehlshabers der Luftwaffe und Neichslustfahrtministers. Seien Sie gewiß", erklärte der Redner, daß alles, was Sie leisten, frllr das größere Deutschland getan wird." Er schloß mit einem Sieg-Heil auf den Füh- rer, dem die Nationalhymnen folgten. Staatskommissar Dr. Li pp ert hieß die Ozeanflieger namens der Reichshauptstadt gleichfalls auf das herzlichste willkommen. Die Flieger und Gäste begaben sich dann in das Restaurant des Flughafens. Dort dankte der Direktor der Lufthansa. Frhr. v. Gab- lenz namens der Flugbootbesaßungen kür den herzlichen Empfang. Staatskommissar Dr. LiPPert überreichte darauf jedem einzel­nen der Flieger die Große Plakette der Stadt Berlin. Seiner Bitte entsprechend tru- gen^ sich die 10 Luftfahrtpioniere in das Goldene Buch der Neichshauptstadt ein.

Der Kisekok von I.iiie ist gesekeiter

Auf einer Diözesantagung in Lille (Nordfrankreich) ergriff Bischof Msgre. L i e- nart in ungewohnt scharfer Weise daS Wort gegen die kommunistische Gefahr: Der Kommunismus hat zwei Gesichter, je nach­dem er sich in den Ländern vorstellt, in denen er noch nicht Herr ist, und in denen, wo er bereits die Macht übernommen hat. Das eine Gesicht ist einladend und das an­dere abschreckend. Der Haß des Kommunis­mus ist so groß, daß er weder das Leben, noch die Ehre seiner Opfer achtet. Nichts kann diese Ausschreitungen entschuldigen und deshalb muß man auch im Namen der geheiligten Rechte der geschändeten Mensch- heit diesen Opfern des Hasses die tiefste Sympathie zum Ausdruck bringen.

VekaimlmaÄUtig.

Verkehrsbelchrünkurrgen in »euenbürs.

Im Einvernehmen mit dem Straßen- und Wasferbauamt Calw wurde durch Verfügung vom 23. Oktober 1936 unter Abänderung der Bersiiguna vom 23. Januar 1936 die Enzbrücke im Zuge der Land­straße I. Ordnung Neuenbürg Schwann für Fahrzeuge über 5 To. Gesamtgewicht gesperrt.

Zuwiderhandlungen werden nach § 36 R.Str.V.O. bestraft.

Neuenbürg, den 23. Oktober 1936.

Der Landrat: Lempp.

Husbeschlag-Hurse.

Auf die Bekanntmachung des Wirtschaftsminifterlums, Abteilung für Landwirtschaft, vom 12. Oktober 1936 (Neg.-Anz. Nr. 119 vom 17. Oktober 1936) über die

Abhaltung von Unterrichtskursen im Hufbeschlag an den Lehrwerkstätten Heilbronn, Reutlingen u. Ulm

wird hingewlesen. Anmeldefrist: spätestens 18. November 1936.

DerRegierungsanzeiger" kann auf den Rathäusern einge- fthen werden.

Neuenbürg, den 23. Oktober 1936.

Der Landrat: Lempp.

Woog! WiMWswerk Wildbad!

Morgen Mittwoch den 28. Oktober 193« findet in Wildbad die erste Pfundsammlung statt. Die NS.-Frauenschaft wird wie in den letzten Jahren auch dieses Jahr die hiersür zugedachte Spende Nachmittags abholen. Es wird gebeten, die Spenden bereitzuhalten. Denkt an die Worte des Führers und spendet gerne!

Geschäftsstelle de» WSW. Wildbad.

Herrenalb'Bernbach.

Die Altersgenossen vom

Zsdrosn» 1878

wollen sich zwecks einer kleinen 60 er-Feler bis Ende dieser Woche melden bei X»rl IVsieinsr, Herrenalb (Schanz).

Out« kxistsi» geboten!

Wegen vorgerücktem Alters verkaufe mein seit zehn Jahren bestehendes "Geschäft

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ferner Oele und Fette für Betriebe und Landwirtschaft. Gute Existenz für rührigm, tüchtigen Geschäftsmann ist geboten mit guter Kundschaft im Kreis Neuenbürg, Calw und Pforz­heim. Bin bereit, mit Rat und Tat zur Einführung beizu­stehen, in Rohstoffe und Rezepte. Zur Uebernahme 3-4000 RM. erforderlich.

Schriftliche Anfragen an dieEnztälec".Geschäftsstelle erbeten.

Nee -attL

verrlcktst suk «Inen guten leil reins5 gerckült- llcken kttolgr. Lei mekrmsliger /tulnakme er­kalten Lie ftsbatt gemSk unserer Preisliste.

bleuenbürs, 25. Oktober 1936.

roösL-knrsIse-

Oer Herr über I-eben und Dock bat meinen inniZsttzeliebten Oatten, unseren treu-

sorgencken Vater

Katscklener

im Mer von nsberu 60 ssbren nach kurrer, schwerer Krankheit in die llwigkeit adtzeruien.

0l« trsu«rnr»«n M«»«rd>l«don«n.

Beerdigung IViittwvck nachmittag Ohr ab Trauerkaus iViüklstraKe 23.

Von Leileidsbesucken bitten wir Abstand nehmen ru wollen.

- Kreis bleuendürZ

» WM«!

angeführt vom

MiMtüklwW lisr.kest. 18 . kl k«N

unter lleituag von kckusikmeister I.. VCebme/er

in

Lamstsg, 31 . Oktober 1936 , abends 8 Uhr in der Turnhalle

in Ißsuvndürg

Sonntag, 1 . blovember 1936 , nsckm. 4 Ukr in der Turnhalle

in Sirksnßsl«!

Sonntag, 1 . Kovemder 1936 , abends 8 Ukr in der Turnhalle

-HlusÜLtolZe:-

i.

1. Königsmarsdi.Kick 8kraul)

2 . Ouvertüre au »bixaros Uockreit«.kckorarl

3 . OroKe bankssie aus »Oer Lajsrro« . . Oeoncävallo

4. Kaisern aller.)ok. 8lrauk

5 . Ungarischer kckarsch, llskocr/ ...... Lerlior

II.

6 . Ouvertüre rur Operette »Im Leiche des Indra« lllncke

7 . kendeavous bei Lehar, b-Ielodienkolze aus

VTerken von.llebär

8 . a> 8 tuttxsrter ke!terz-ruK, kckarsch ... ^Vekmever

Lai! Cannstatt

b> Orak Oberhard-kCarsch. 8 egebreckl

plorrlieim

9 . O Zchwsbenland, mein Heimatland, VCsller brr. Lprin-^er

Ltultzart

10 . Loldstenliebe, Loldatenleben, Potpourri . . . kolsnd

11 . Volk ans Oevekr, kckarsch.Zchmidt

tteeresmusiilinspirient

12 . 2 wei ICärsche kür bankarentrompeten u. Kesselpauken:

a> Altdeutscher bankarenmarsch.» * '

b> Parademarsch der 18 er Husaren..... bcküller ^endcrunzen Vorbehalten!

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AmStollenweg" im Etaats- wald Distr. V Abt. 36-38 kam- men Verbesser ungs- und Chaus­sierungsarbeiten zur Vergebung. Leistungsverzeichnisse find auf der Forstamtskanzlei erhältlich.

Angebote sind verschlossen bis Samstag den 31. Oktober 1936, oorm. II Uhr auf der Forstamts. Kanzlei abzugeben, woselbst die Eröffnung erfolgt. Höhere Geneh­migung des Zuschlags wird Vor­behalten.

Forstamt Calmbach.

Forstmeisterrevier.

Lieferung non MnschelitaWotter

Die Lieferung von 940 cbm Muscheikalkschotter in den Staats- wald Eiberg ist zu vergeben. Die Bedingungen können aufderForst- amlskanzlei eingesehen werden.

Die Vergebung erfolgt aus Grund schriftlicher Gebote am Samstag, 31. Oktober 1926, vorm. 10 Uhr im Gasthaus zurSonne" in Calmbach.

Krieger- Kameradschaft Neuenbürg

Unser alter, treuer Kamerad

Wilhelm SlSbler

ist unerwartet rasch zur großen Armee abberusen worden.

Wir geben ihm morgen nach­mittag '/,2 Uhr das letzte Geleite. Antreten um 1 Uhr amBären". Der Kameradschastsfllhrer.

W t l l> b a d.

Die nächste

findet am Mittwoch den 28. Okt. 1936, von 2 bis 3 Uhr, im alte» Schulhaus statt.

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