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»der älls Rück-rstaÜunL, de» Bezugspreise». Gerichtsstand s iir beide Teils itt Nsnsnbiira tWürtt.^ Fernsprecher 404. Deramwortnly -d-ng-saEnL^ Biesinger. Neuenbürg (Mii-U.)

Birkenfelder. CalmVacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Nr. 248

Freitag den 23. Oktober 1S3S

»4. Jahrgang

Arbeit sür den Ausbau Europas

zweite Aussprache Gras Eianos mit Sehr. v. Neurath Begegnung mit Ministerpräsident Göring

Neues franzöMes Angebot

klc. Berlin, 22. Oktober.

Nichts kann die Verlegenheit gewisser Staatsmänner stärker dokumentieren, als die espannte Aufmerksamkeit, mit der ganze änder Europas die Reise des italienischen Außenministers nach Berlin beobachten. In Berlin wird, wie auchLavoro Fafzista" ausdrücklich am Donnerstag abend feststellt, konstruktiveArbeit geleistetin einer Atmosphäre der Herzlichkeit und des Opti­mismus". Auch die zweite Unterredung des Grafen Ciano mit dem deutschen Neichs- außenminister ist, wie allgemein betont wird, sehr herzlich verlaufen, so daß an­genommen werden darf, daß die Arbeiten im konstruktiven Sinne vorwärtsschreiten konn­ten. Mit besonderem Nachdruck wird auf die Persönliche Fühlungnahme des Vertreters des Duce mit dem Ministerpräsidenten General­oberst Göring hingewiesen. Am zweiten Tag der Berliner Besprechungen kann an sagen, ohne sich allzu weit vorzuwagen, daß die gemeinsamen und großzügigen Bemühun- gen der beiden Länder eine neue Gemein­schaft des Zusammenlebens in Europa schas- sen Helsen.

Wenn sich einige westeuropäische Blätter auch bemühen, den Besuch des italienischen Außenministers in Berlin als etwas Außer­gewöhnliches hinzustellen, so ist das eine Uebertreibung, die am besten durch die Hand­lungen der westeuropäischen Staatsmänner widerlegt wird. Die Form der Persönlichen Aussprache zwischen befreundeten Staaten ist eine längst eingebürgerte Sitte, der auch andere Staatsmänner mit großem Fleiß huldigen.

Zwischen dem Deutschen Reich und Ita­lien bestehen gemeinsame Auffassungen über die Neuordnung Europas, in vielen Fällen sogar gemeinsame Interessen. Daraus Pläne über die Zusammenarbeit gegen irgendeinen anderen Staat oder eine an­dere Staatengruppe konstruieren wollen, heißt bewußt lügen. Auch der tschechoslowa­kische Außenminister Dr. Krofta beharrte erst am Donnerstag ausdrücklich aus seinen Bündnisverträgen, die doch viel weitgehen­der sind als irgendein Pakt, der die deutsche Unterschrift trägt, und erklärte doch, daß diese Bündnisbande gegen keinen Staat ge­richtet seien. Auch in Berlin kommen in den Aussprachen der beiden Außenminister nicht Gegnerschaften, sondern die Gemeinsamkeit der beiden Staaten zur Behandlung.

Zu diesen Gemeinsamkeiten gehören auch die Wirtschaftsinteressen des Deutschen Reiches im Donauraum. Auch Italiens Einfluß im Donauraum ist durch die römischen Protokolle sehr stark geworden. Diese Protokolle lassen jedoch weiteren Mäch­ten die Möglichkeit des Beitrittes offen und tatsächlich sind gerade in zwei Staaten, die sich bisher an die Sowjetunion anlehnten, starke Strömungen offenkundig geworden, die den Beitritt zu diesen Protokollen anstre­ben: In Rumänien, das sich Titulescus und seiner Anhänger entledigt hat. und in der Tschechoslowakei, deren Außenminister erst am Donnerstag diese Neigung zugegeben hat. Die deutschen Interessen im Donauraum sind den italieni- schen nirgends entgegengesetzt. Von einer Zusammenarbeit im Mitteleuropa rschen Raum kann Europa nur gewinnen.

Auch in der westeuropäischen Frage lausen die deutschen und italienischen Interessen ge­meinsam. Italien hat für das französische Kollektivsystem so wenig übrig wie das Deut­sche Reich. Und auch in England ist man sich im klaren, daß ohne Italien ein Westpakt zwecklos wäre. Schließlich eint das Deutsche Reich und Italien noch die gemeinsame Ab­lehnung des völkerzerstörenden Bolschewis­mus.

Die Herzlichkeit, die dem Vertreter des Duce im Reiche entgegengebracht wird, ent- springt also durchaus natürlichen Quellen, die gewisse Stimmungsmacher in Paris und anderswo gerne trüben möchten. In Italien wird diese Herzlichkeit von der Presse denn auch durchweg besonders hervorgehoben. Das

bereits erwähnte römische BlattLavoro Faschist«" faßt denn auch daS Ergebnis der zwei Tage, die sich Gras Ciano m Berlin aushält, in folgende Worte zusammen:

Die Grundlagen für eine neue Gemein­schaft des Zusammenlebens in Europa sind die Gleichberechtigung und die Notwendig­keit. die Kultur und den Primat Europas zu retten. Daß diese Bemühungen von Er­folg gekrönt sein werden, steht außer Zwei- sel. Die gemeinsamen Absichten und die Uebereinstimmung der Aktionen der beiden Länder haben in Berlin bereits eine Atmosphäre erzeugt, die be­stimmt nicht unbegründet ist, wenn man auch die Bestätigung erst nach der Begegnung des italie­nischen Außenministers mit dem Führer und Reichskanzler Ende dieser Woche erwarten kann.

Der italienische Justizminister Solmi ist am Donnerstag zur Teilnahme an der Jah­restagung der Akademie für Deutsches Recht in München eingetrosfen, wo er am Bahnhof vom Präsidenten der Akademie. Reichs­minister Dr. Frank, begrüßt wurde.

Brüssel, 32. Okt. Die innenpolitische Lage steht im Zeichen einer wachsenden Spannung zwischen der Regierung und der Rexbewe- gung. Die Erklärung Degrelles, die für Sonntag angesetzte Massenkundgebung in Brüssel trotz des Regierungsverbotes abzu- haltcn, hat zu einer gefährlichen Zuspitzung der Lage geführt und man steht unter dem Eindruck einer bevorstehenden Machtprobe.

Die Regierung hat sich zunächst darauf ver­legt, die Vorbereitungen für die Versamm­lung am Sonntag zu erschweren. Die bean­tragten Sonderzüge, mit denen die Rexleitung ihre Anhänger am Sonntag nach Brüssel führen wollte, sind von der Eisenbahnverwal­tung nicht genehmigt worden. Rex hat da­raufhin Anweisungen an seine Untergliede­rungen gegeben, den Transport mit anderen Mitteln durchzuführen, um Len erschwerten Umständen zum Trotz die Versammlung doch noch möglichst eindrucksvoll zu gestalten. Ob es Degrelle allerdings unter diesen Umstän­den noch möglich sein wird, mit 250000 An­hängern, wie dies ursprünglich geplant war, aufzumarschieren, erscheint fraglich. Es hängt das von den vorläufig unbekannten, aber sicherlich noch zu erwartenden Maßnahmen der Regierung ab.

In der belgischen Oeffentlichkeit wird die Haltung der Regierung vielfach starker Kritik unterzogen. Der weitaus größte Teil der Be­völkerung hat kein Verständnis dafür, daß die Regierung unter dem Druck der Marxisten die in der belgischen Verfassung garantierte Versammlungsfreiheit den Rexisten gegen­über aufhebt, während den Sozialisten und Kommunisten nicht die geringsten Hindernisse bei ihrer volksverhetzenden Versammlungs­tätigkeit in den Weg gelegt werde.

MiniftervrSsidenl van Zeeland gegen die Nexiften

Brüssel, 22. Okt. Ministerpräsident van Zeeland hielt am Donnerstagabend im Rund­funk eine Rede, in der er zur innerpolitifchen Lage Stellung nahm und sich sehr scharf gegen die Rexbewegung wandte. Er legte die Gründe dar, die die Regierung veranlaßt hät­ten, die für nächsten Sonntqg angekündigte Versammlung der Rexisten zu verbieten. Gleichzeitig kündigte'dr an, daß künftig, so lauge die inneren Spannungen noch andauer­ten, alle öffentlichen Versammlungen ohne

ZI. Paris, 22. Oktober

Obwohl über die letzte Aussprache zwischen dem französischen Außenminister Delbos und dem belgischen Botschafter Kerkhove Stillschweigen bewahrt wird, wird in Paris von einem neuen, weitgehenden Angebot Frankreichs an Belgien zur Aufrechterhal- tung des Militärbündnisses gesprochen. Da­nach soll Frankreich, auf diese Art den West- Paktgedanken geradezu sabotierend, bereit sein. Belgien für alle Zukunft seinen Gebiets­bestand ohne Gegenseitigkeit zu verbürgen, wenn Belgien im Bedarfsfälle französische Heereskörper auf belgischem Gebiet operieren läßt. Außerdem müßte sich Brüssel ver­pflichten, niemals auf ähnlicher Grundlage mit dem Deutschen Reiche zu verhandeln. Eine belgische Antwort aus diesen Vorschlag ist bisher nicht bekannt geworden.

Der nationalslämische Block hat beschlossen, von der belgischen Regierung die Aufhebung des belgisch - französischen Militärbündnisses zu verlangen.

Unterschied der politischen Richtungen verbo­ten würden, wenn die Veranstaltung einen derartigen Umfang habe, daß ihre Kontrolle und die Aufrechterhaltung der Ordnung in -Frage gestellt sei. Diejenigen, die aus der Le­galität heraustreten wollten, würden die Strenge der Gesetze zu spüren bekommen. Die Regierung habe, so führte van Zeeland weiter aus, das Verbot der Kundgebung erlassen, weil sie für die Aufrechterhaltung der Ord­nung verantwortlich sei. Die Regierung werde auch in Zukunft sorgen, daß die Ordnung nicht gestört werde. Die Rexisten hätten gegen die Regierung eine haßerfüllte, negative und destruktive Kampagne entfaltet. Niemals werde die Regierung zulassen, daß der Führer der Rexbewegung seine Drohungen wahr­mache. Es werde in Belgien nicht geduldet werden, daß die Straße herrsche. Die Regie­rung sei gewillt und im Stande, die Ordnung gegen jedermann zu sichern.

In seinen weiteren Ausführungen richtete der Ministerpräsident einen Appell an den Patriotismus seiner Mitbürger. Viele lebten in Sorge wegen der kommunistischen Gefahr. Sic feien entsetzt über die Verwüstungen, die die kommunistische Propaganda in anderen Ländern angerichtet habe. Die Regierung sei gegen jeden Versuch einer kommunistischen Revolte gewappnet.

Nrck nach London elngeladen

Warschau, 22. Oktober

Der Warschauer britische Botschafter hat dem Polnischen Außenminister Beck die offi­zielle Einladung zu einem Besuch in London überreicht, der als Erwiderung des Warschauer Besuches des britischen Außenministers Eden im Frühjahr 1935 gelten soll. Außenminister Beck wird der erste fremde Staatsmann sein, der die englische Hauptstadt nach der Hof- trauer besucht und auch vom König Eduard empfangen werden.

Ein Freund Mwinows verhaftet

London, 22. Oktober.

Der Pariser Korrespondent derDaily Mail" berichtet, daß Tschlenow. ein persön­licher Freund Litwinows und früherer AttachS der sowjetrusstschen Botschaft in Paris, in Moskau verhaftet worden sei. Der Grund dieser Verhaftung sei unbekannt.

Die Tschechoslowakei an Sowietrilkland gekettet

Außenpolitische Aussprache vor den Ausschüssen des Prager Parlaments

bin. Prag, 22. Oktober.

Die am Donnerstag in den Außenaus­schüssen der beiden Kammern des Prager Parlaments abgeführte außenpolitische De­batte beherrschte schon seit Tagen die poli­tischen Kreise der Tschechoslowakei. Immer stärker war eine scharfe Opposition gegen die sowjetfreundliche Politik der Regierung um Ausdruck gekommen, die schließlich dazu ührte. daß man angesichts der scharfen Aus­lassungen der Blätter der stärksten tsche­chischen Regierungspartei, der Agrarier, gegen die unheilvolle Sowjetpolitik und daS System der kollektiven Sicherheit, bereits von Krisengefahren für das Kabinett Hodza sprach. Für einen Kurswechsel der Außen­politik trat auch der greise tschechische Revo­lutionär Dr. Kramarsch ein. der in den Narodni Listy" u. a. erklärte:Ich besitze nicht genug offiziellen Optimismus, um nicht zu sehen, wie sich die Lage gegen uns ge- staltet und wie unser nationaler Staat be­droht ist." Sogar der slowakische Sozial­demokrat Dr. Derer ist gegen den Kom­munismus össentlicki aufgeireten.

In seinen Ausschußerklärungen hat nun Außenminister Dr. Krosta eindeutig ausge­sprochen, daß die Tschechoslowakei nicht be­absichtigt. dem Beispiel Belgiens zu folgen. An die Spitze seiner Ausführungen stellte Krofta einer Tradition tschechoslowa­kischer Außenpolitik folgend eine scharfe Ablehnung der Idee, die Pariser Vorortever­träge zu revidieren, auch nicht im Rahmen der Völkerbundsreform. Die Beibehaltung der bisherigen Politik begründete der Mini- ster:Unsere geographische Lage ist ganz an­ders als die Belgiens. Wir haben weder die Sicherheit, noch irgendeine besondere Hoff­nung, daß irgendein europäischer Staat sich unser ernstlich gegen irgendeinen Angreifer militärisch annehmen würde, wenn wir unS seine Hilfe nicht im vorhinein durch unsere Gegenverpflichtung sicherstellen. Daher müs- sen wir nicht nur auf unseren bisherigen Bündnisverträgen beharren, sondern müssen darüber hinaus deren Festigung und Erwei­terung anstreben."

Schließlich bekannte sich der Minister zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit in Mittel­europa auch mit dem Deutschen Reich, Ita­lien und Oesterreich,soweit sie im Einklang mit der gesamten politischen Linie einer der Verbündeten der Tschechoslowakei und unter deren Beteiligung erfolgen würde".

Und-Moskau wühlt welker

* Das Hauptblatt der katholisch-slowakischen Dolkspartei,Slowak", setzt trotz aller Be­schlagnahmungen seinen Kampf gegen die Bolschewisierung unerschrocken fort. So be­richtet das Blatt, daß die Sowjetfreunde be- reirS 250 Zweigstellen in tschechoslowakischen Städten gegründet haben, 100 Sowjetabord­nungen haben die tschechoslowakischen Fabri­ken besichtigt und seit Neujahr haben 1000 Personen aus der Tschechoslowakei die Sowjetunion besucht, darunter 500 Lehrer.

Navalmmers aen«mimnl

Burgo 8, 22. Oktober.

Aus dem Hauptquartier Valladolid trifft die Nachricht ein, daß die Truppen des Generals Mola am Mittwochnachmittag den roten Stützpunkt Ravalcarnero einge- nommen haben, der vom Madrider Stadt­zentrum nur 3V Kilometer entfernt liegt. Die Roten ergriffen die Flucht und hinterlietzen eine große Anzahl Waffen und Munition. Im Lause der Gefechtshandlung, über die einstweilen noch nähere Nachrichten fehlen, wurden 2 rote Jagdflugzeuge und eine Potez-Maschine abgeschossen.

Die Einnahme von Ravalcarnero ist von größter Bedeutung, da nun die Autostraße nach Madrid sür die nationalistischen Trup­pen freigeworden ist. Die roteRegierung" hatte auf den Widerstand ihrer in Naval- carnero zusammengezogenen Streitkräfte ihre letzte Hoffnung gesetzt. Gleichzeitig wurde der Ort Villa manta in der Nähe von Ravalcarnero von den Mola-Truppen bekekt.

Gefährliche Spannungen in Belgien

Negierung gegen NeMen