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Der Präsident der Reichsmusikkammer, Prof. Peter Raabe, sprach anlässlich einer Gaukultur-Tagung in Köln über das Thema: Volk Musik Volksmusik". In seiner Ansprache gab der Präsident ein anschauliches Bild von der grundsätzlichen Bedeutung des Chorgesangs in Deutschland. Dabei kam er zu der Feststellung:

Wenn wir Deutsche Grund haben, auf irgendetwas in unserer Kultur so stolz zu sein wie es kein anderes Volk der Erde sein dürfte, so sind das die Leistungen unserer besten Gesangvereine und unserer Kultur­orchester."

Prof. Raabe versprach den Chorvcreinen den Schutz und die Förderung der Reichs­musikkammer. Wörtlich sagte er:

Jeder, der das Volk wirklich kennt, jeoer, der aus seiner Erfahrung heraus dieses ein­fache Volk beobachtet hat, in Volks- und Symphoniekonzerten und vor allem in Ge­sang-Vereinsproben und Aufführungen, der weiß, daß hier seit langem eine innige Ver­bundenheit des Volkes mit allen Arten seiner Kunst besteht und daß diese Verbindung die segensreichsten Folgen gehabt hat. Wer lernt ein Meisterwerk so kennen, wer dringt in den Geist so ein wie der, der in Wochen-, in mo­natelangen Proben immer wieder dieses Werk M'tsingt, seine Schwierigkeiten kennen und überwinden lernt! Und welche Fülle von echt deutscher Tüchtigkeit, von Hingabe, Opferbereitschaft « Entsagung wird von den vielen Tausenden deutscher Chormitglie- bex in der Borbereitungsarbeit geleistet, un­entgeltlich und oft ohne Dank und Anerken­nung. Ich laste die deutschen Sänger und die deutschen Gesangvereine nicht schelten und ich erkläre, daß die Reichsmusikkammer alle ihr zur Verfügung stehende Kraft anwenden wird, um den Angriffen gegen die deutsche Kunst­gesangspflege zu begegnen."

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In einem Vortrag nimmt Prof. Friedrich Blume auf dem Fest der deutschen Chor­musik in Augsburg die gleiche Stellung zum deutschen Chorgesang ein. Er führte aus:

Auf zwei alten Grundgedanken beruht unser gesamtes Chorwesen: auf dem gesell­schaftlichen, daß im chorischen Singen am leichtesten die Unterschiede zwischen Berufs­und Laienmusiker, zwischen Ständen und Al­tersschichten überwunden werden und ein ech­ter Gemeinschaftsgeist sich entwickelt, und auf dem künstlerischen, daß hier die Schranke zwischenVolksmusik" und ,Kunstmusik" am schwächsten errichtet ist. Singen ist eine der natürlichsten Betätigungen des Menschen. Im Chor kann jeder mittun, dem Gehör und Stimme verliehen sind und der den Willen zu gemeinschaftlichem Tun mitbringt. Kräf­tigste mnsikcrzieherische Wirkungen gehen von hier aus: von der elementaren Bildung des Gehörs bis zur gründlichen Kenntnis und zum eindringlichen Miterleben des Meister­werks fügt sich zwanglos Stufe an Stufe. Dem Chor fällt insofern von selbst die Auf­gabe zu, Träger des Volksmnsikgedankens zu sein. Im Neuaufbau unserer musikalischen Kultur steht das Chorwesen an vorderster Stelle.

Das Erlebnis der Gegenwart lehrt, daß der Gedanke des Dienstes an Volk und Staat die Grundlage bilden muß, auf dem an zwei­ter Stelle der Gedanke des Dienstes an der Musik ruhen kann. Wir fassen Musik nicht mehr als absolute Aufgabe an sich auf, son-, dern als Teil der Ausgaben, die Staat und Volk stellen. Das bedeutet keine Minderein­schätzung der Musik, wohl aber eine Neuord­nung ihres Verhältnisses zur Wirklichkeit. Ans ihrer romantischen Isolierung, in der sie als übernatürlicher Bereich verstanden wurde, tritt sie heute wieder in den Wirkungskreis von Volk und Staat und empfängt von hier ans scstnmrissene Ausgaben. Diesingende Gemeinschaft" wird «in Sinnbild der staat­lichen Gemeinschaft. Sichtbar vollziehen sich ans dem Gebiete des Chorwesens die gleichen Veränderungen wie in unserem gesamten staatlich-gesellschaftlichen Leben. Das Schwer­gewicht verlagert sich aus derIndividuali­tät", die der einzelne Chorverein darstellt, in die größere Gemeinschaft, innerhalb deren die Chormnsik als solche ihren Platz findet. Die Stadt ist ihr unmittelbares Wirkungsge­biet. Innerhalb des städtischen Verbandes fällt dem Chor der natürliche Aufgabenbereich zu, der ihn zum Träger der Volksmustkpslege macht. Damit aber geht aus die Städte heute in höherem Maße als je die Sorge für das Chorwesen über. Eine ganze Reihe von Fra­gen, die früher der einzelne Chor für sich

selbst löste, vermag er heute infolge der ge­schilderten Umschichtungen nicht mehr zu be­wältigen. So notwendig und so dankenswert es ist, wenn die Städte ihre Chorvereine bei Konzerten unterstützen, ihnen Erleichterungen nnd Zuschüsse gewähren, so wird doch damit nicht eigentlich der Kern der Sache getroffen.

Wenn man bedenkt, daß in Deutschland weit über eine Million Menschen in Vereinen, in Singkreisen und in Gruppen singen, so wird man zugeben, daß die Maßnahmen einer Stadt auf dem Gebiete der Laienmusik Ange­legenheit der Oeffentlichkeit und Sache des Volkes sind.

Es genügt in diesem Zusammenhang da­rauf hinzuweisen, wie die Chorvereine in die städtische Musikkultur eingebaut werden kön­nen. Eine gut vorbereitete Aufführung eines großen deutschen Oratoriums bedeutet für jede Stadt ein wirkliches musikalisches Fest. Mit Hilfe des städtischen Musikbeauftragten können solche großen volkstümlichen Auffüh­rungen sehr leicht in das Kulturleben der Stadt einbezogen werden. Auch städtische Feste können mit monumentalen Choranfführungen gefeiert werden (Stadtjubiläum, Mitwirkung bei der Ehrung führender Männer der Stadt, Mitwirkung bei der Eröffnung von Ausstel­lungen, bei Sportveranstaltungen). Beispiele für den Ausbau rein musikalischer Feste sind genügend vorhanden. Vorbildlich war das vergangene Bach-Händel-Schütz-Jahr mit Festveranstaltungen in vielen Städten Deutschlands. Aber auch Musikfeste ganz klei­nen Rahmens sind für die städtische Musik- Pflege äußerst wirksam. Erinnert sei schließ­lich an Mitwirkung bei Parteifesten, Unter­stützung des Tages des deutschen Liedes, Her­anziehung beim Erntedankfest, beim nationa­len Feiertag, Singen in Krankenhäusern.

Städten, die über ein Orchester verfügen und regelmäßig städtische Konzertveranstal­tungen durchführen, ist die Heranziehung der Chöre zu diesen städtischen Konzerten zu empfehlen. Je nach der besonderen Gelegen­heit wird man sich an die großen gemischten Chöre oder an die Männerchöre wenden. Zu all den genannten Gelegenheiten sind auch die überall in Deutschland gebildeten Singkreise heranzuziehen. Die Form des offenen Sin-

Finanzielle Maßnahmen helfen nur im Ein­zelfalle. Worauf es heute ankommt, ist, den Chören feste Leistungsbereiche zuzuweisen und ihnen dafür die Sorge um andere Bereiche abzunehmen, die im nationalsozialistischen Staatswesen nur von der Gesamtheit, nicht vom einzelnen erfüllt werden können."

gens hat sich dabei besonders bewährt. Auch bei Feiern der Formationen des städtischen und politischen Lebens können Singkrcise den Ansingechor für die mitsingende Gemeinde bilden.

Die einzelnen Chorvereine kämpfen gegen­wärtig mit finanziellen Schwierigkeiten. Mit ganz geringen Mitteln kann die Stadt die be­stehende Notlage sofort beseitigen. In vielen Fällen hilft bereits die Bereitstellung eines Garantiefonds, der besonders dann, wenn eine Besucherorganisation für das Chorkon­zert interessiert wird, praktisch meist gar nicht in Anspruch genommen wird. Aber allein schon das Gefühl der Sicherheit wird zu einer Belebung der Chorkonzerte beitragen. Wert­vollste Hilfe kann durch die Erleichterung der Werbemöglichkeiten gewährt werden. Die wichtigste Unterstützung bildet für die Chor- Vereine die unentgeltliche Bereitstellung städ­tischer Räume für die Proben und Auffüh­rungen. Darüber hinaus wäre die Unter­stützung bei der Notenbeschaffung besonders für große Kundgebungen oder für große Ora- torienaufführnngen neuzeitlicher Werke er­wünscht, Mit wenigen hundert Mark im Jahr kann hier schon Wesentliches erreicht werden. Wenn z. B. für die Anschaffung eines wich­tigen Sammelwerks der Chorliteratur nur 100 Mark zur Verfügung gestellt würden, so bedeutet das für den Chorverein Hilfe auf Jahre hinaus.

Das gleiche gilt für die Liebhaberorchester und die sonstigen Volksmnsikvereinignngen.

Dieselben sind ebenso wie die Chor­vereine zu Festen und Kundgebungen heran- zuziehen. Ihre Wünschen berühren sich mit denen der Chorvereine, der wichtigste Punkt ist auch hier die unentgeltliche Bereitstellung von städtischen Räumen für Proben und Auf­führungen.

Die praktische Musikausübung der Bürger­schaft wird um so aktiver sein je bester das

Fundament der musikalischen Erziehung auf. gerichtet ist. Als neuzeitliche Form des Sin« gens der Jugend hat sich die Singschule und die Volksmusikschule herausgebildet. Wie eine solche Singschule tatsächlich einer Stadt ein besonderes, ja sogar über Deutschlands Gren­zen hinaus wirkendes Kulturgepräge geben kann, zeigt das Beispiel Augsburg. Ueber die Einrichtung der Augsburger Singschule wird die Augsburger Stadtverwaltung sicherlich gern Auskunft geben. Auch wenn eine Stadt nicht an die Errichtung einer so großzügig aufgebauten Singschule Herangehen kann, läßt sich doch schon ein Anfang machen. Denn eine Singschule und eine Volksmusikschule ist bereits dann ein wichtiger Faktor in der Volkserziehung, wenn ohne große finanzielle Mittel zunächst mit einem ganz kleinen An­fang begonnen wird. Eine enge Verbindung zwischen der Prviatmusiklehrerschaft und die­sen musikalischen Erziehungsstätten der Ju­gend ist nicht nur anzustreben, sondern wird sich überall von selbst ergeben.

Das geschilderte Gebiet der Volks- und Laienmusik ist im größeren Zusammenhang gesehen Bestandteil der Volksbildung und der Volkserziehnng. So wie die Stadtverwaltung allen anderen Gebieten der Volksbildung und Volkserziehung dient, so muß sie auch die Volks- nnd Laienmusik in ihre Obhut neh­men. Es ist geschildert worden, wie die An­fänge mit ganz geringen Mitteln begonnen werden können. Ist die Volks- und Laien- mustkpflege einer Stadt gesund entwickelt, so kann auf diesem Fundament ein gesundes Konzertleben errichtet werden.

Gegen das gleichzeitige Auftreten singender Männer nnd Frauen bestanden das ganze Mittelalter hindurch bis in die Neuzeit hinein gesellschaftliche Widerstände. Erst das 13. Jahrhundert räumte mit dieser Einstellung auf. Man nimmt gewöhnlich an, daß die neu­zeitliche Chorbewegung zuerst eine Angelegen­heit der Mannerchöre gewesen sei. In Wirk­lichkeit liegt die Führung bei den gemischten Chören.

Die Gründung des ersten großen gemisch­ten Chores erfolgte 1790 in Berlin, als Fasch, derKlavierist" Friedrichs des Großen, die Singakademie schuf, die bald zur Musteran­stalt für alle Kultnrstaaten Europas werden sollte. Als dann in der Schweiz durch Nägeli eine ähnliche Bewegung einsetzte, da bildeten sich in den folgenden Jahrzehnten überall in den deutschen Städten gemischte Chöre. Ihre Gründung war eine Notwendigkeit: die Ent­wicklung des musikalischen Schaffens selbst for­derte die Bildung dieser großen leistungs- -ähigen Chorgruppen. Händel hatte seine Oratorien geschaffen. Von Wien her kamen die klassischen Meisterwerke Haydns, und sie gerade, dieSchöpfung" undDie Jahreszei­ten" wurden die eigentlichen Höhepunkte der deutschen Chorkultur. Bald standen die ge­mischten Chöre überhaupt im Mittelpunkt des deutschen Musikgeschehens. Was das Streich­quartett für die intime Hausmusik war, wurde der gemischte Chor für die öffentliche Laien- musikpflege. Von selbst wuchsen die Konzerte der gemischten Chöre zu immer größeren Veranstaltungen. Auf diese Weise ist das erste deutsche Musikfest entstanden. In der thürin­gischen Stadt Frankenhausen hatte ein junger Kantor namens Bischofs schon 1804 die Kräfte des kleinen Landstädtchens zu einer Auffüh­rung derSchöpfung" mobil gemacht. 1810 organisierte er dann das erste deutsche Musik­fest in Frankenhansen. Die Chöre Haydns erklingen, eine Beethoven-Symphonie wird anfgeführt, Methfessel singt zur Laute, an der Abendtafel erklingen Quartette und Kanons. So reicht schon damals das Programm der gemischten Chöre vom Oratorium bis zum Volkslied.

Die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhun­derts bedeuten eine Blütezeit der deutschen gemischten Chöre. Dichter und Musiker hatten die herrlichsten Werke geschaffen. Den Nieder­gang in die Gefühlsseligkcit eines schlechten Liedertafelstils des 19. Jahrhunderts haben die gemischten Chöre nicht mitgcmacht. Sie hatten das Glück, daß sich auf ihrem Gebiet bald die Zeiten der Renaissance, der Wieder­geburt, regten. Bach wurde wieder entdeckt, Händel wieder auf den Schild gehoben, schließ­lich der dritte Große im Reiche der chorischen Musik entdeckt: Heinrich Schütz.

Unsere Tage sehen die Sache der gemischten Chöre in vollem Aufstieg. Der Gedanke der Gemeinschaftsmusik lenkt von selbst auf den gemischten Chor als ideale Form des Chor­singens. Viel wertvolle neue Literatur wendet sich an die gemischten Chöre, neue Dichter sind erstanden, junge Komponisten ringen erfolgreich um eine neue chorische Form.

Bei einer genauen statistischen Untersuchung über die Art der Betätigung der Volksgenos­sen in ihrer Freizeit dürfte die Musik- Pflege die zweite Stelle nach Sport und Lei­besübungen einnehmen. Die Musikliebe der Deutschen ist ja fast sprichwörtlich in der ganzen Welt. Wo wird am meisten Zeit und Geld für die Musik geopfert? In Deutschland, dem Lande der Musik. Wo üben Hundert­tausende von Menschen selbst praktisch die Musik ans, indem sie singen oder ein Instru­ment spielen? In Deutschland, dem Land der Kammermusik und der Chormustk.

Die Bevorzugung der Mnsikpflege in der Freizeit hat ihre begreiflichen Gründe. Musik entspannt und spannt gleichzeitig wieder neu an. Sie ist die große Gegenkraft gegen ein­seitige Verstandestätigkeit, sie ist der Ausgleich zu mechanischer oder stark körperlicher Berufs­tätigkeit. Musik regt das Gefühlsleben an und bildet das Gemüt; deshalb spricht man ihr auch charakterbfldende Werte zu. lind welchen großen Einfluß die Musikpflege für die Gemeinschaft eines Volkes besitzt, das braucht heute im nationalsozialistischen Deutschland niemandem erst im einzelnen dar­gelegt zu werden. Jeder kennt die einende Wirkung der Musik von großen Partei- oder Staatsfesten her.

Es ist eine alte Weisheit, daß Selbermachen immer noch der beste Lehrmeister ist. Vom passiven Znhören allein erfährt und erlebt der Mensch nichts. So ist auch in der Musik für den, der Musik wirklich erleben will, oberstes Gesetz jenes schöpferische vom Selbstspielen und Singen. Der natürliche Zugang zur Mu­sik ist, wie wir cs von jeder Art der Jugend­erziehung her wissen, das Singen. Von da wird als nächste Stufe das Jnstrumentalspiel erreicht. Erst wer so den Zugang zum Mnsikreich gefunden hat, ist zur dritten Stufe fähig, zum Hören, zum Nach- und Mit­erleben. '

Der Chorgesang ist d i e Volksmusik schlecht­hin. In der chorischen Gruppe sind von Natur aus Standes- und Klassenunterschiede aufge­hoben, jeder ist dem Werk hingegeben. Und

von den Zweigen der Chormnsik ist wiederum der gemischte Chor die idealste Form des Chorsingens.

Heute stehen wir mitten in einer neuen Singbewegung des Volkes. Das Volk, poli­tisch mobilisiert wie nie zuvor, eine Gemein­schaft bildend wie nie zuvor, ist auch für die Kultur und damit für die Volksmusik aktiviert wie nie zuvor. Einst gab es eine tiefe be­dauernswerte Kluft zwischen Volk und Musik. Heute ist sie überbrückt; es kommil nun alles darauf an, die Brücke so dauerhaft wie mög­lich zu machen oder die Kluft gänzlich zu be­seitigen.

Jeder Volksgenosse, der auf dem musika­lischen Laiengebiet aktiv tätig ist, erfüllt eine hohe Mistion. Er ist Kulturträger im eigent­lichen Sinne des Wortes. Ueberall gilt es immer weitere Kreise des Volkes - für die Musikpflege zu mobilisieren. Vor allem muß der Jugend immer wieder klar gemacht wer­den, daß Kultur erhalten und geschaffen sein will, wenn das Volk als Kulturvolk eine Be­deutung haben soll. Deshalb beginnt die Musikerziehung schon in der Schule, sie führt dann über die Laienkreise in die Chorvereine, Spielgruppen, Haus­musikzirkel und Musikvereine zu den großen Musikfesten der Laienverbände.

Jeder Volksgenosse, der einem Chor bei- tritt, wählt nicht nur die sinnvollste Betäti­gung für seine Freizeit, sondern schafft Werte für die Kultur seines Volkes. Und blühen das Chorsingen, die Volksmusik, so blühen auch Konzert und Opernleben. Denn auf dem Fundament der Laienmusik erhebt sich das ge­waltige Gebäude der Kunstmusik. Im Chor­singen aber treffen sich in idealster Form Laienmusik und Knnstmnsik. Wer einmal sin­gend ein Oratorium von Haydn oder Händel mitanfgeführt hat, weiß, was Gemeinschaft ist, weiß, was Musik ist, nnd weiß, was Kultur ist. Wer einmal in einer offenen Singstunde ein Volkslied mitgesungen hat, weiß, daß Musik Freude spendet und daß jeder Mensch teilhaben kann an den echten Glücksgütern dieser Welt.

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