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Birkenfelder, Calmvacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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druck: L.Meeh'sche Duchdruckerei, Inh. Fr.Mesinger, Neuenbürg.

Nr. 24»

Mittwoch den 14. Oktober 1S3S.

V4. Jahrgang

Neuer sowjietruWÄer Vorstotz in London

London, 18. Okt. Der sowjetruffische Geschäftsträger hat am Dienstag in London beim Nichteinmischungsausschuß eine Note 'eingereicht, in der er die alten Behauptungen über angebliche Verletzung des Nichteinmisch- Mgsabkommcns zugunsten der spanischen Na­tionalisten wiederholt,Vorschläge" zur Durchführung der Nichteinmischung macht und einen baldigen Wiederzusammentritt des Ausschusses fordert.

Der Schwerpunkt der Note soll in den so­genannten praktischen Vorschlägen liegen, über deren Charakter allerdings noch nichts be­kannt ist.

Lord Plymouth hatte auf Grund der sow­jetruffischen Note am Dienstag eine längere Besprechung mit dem französischen Botschafter Corbin.

Auslösung der ottrrrörlischen SturnMareu

. Wien, 14. Okt. Bundeskanzler Dr. Schusch­nigg hat als Führer der ostmärkischen Sturm- Scharen einen Aufruf an die Mitglieder ge­dichtet, aus dem hervorgeht, daß diese Organi­sation vollständig, auch als Zivilorganisation, aufgelöst wird.

In dem Aufruf heißt es u. a.:Die ost­märkischen Sturmscharen find aufgelöst. Eine 'neue Sachlage zwingt uns, die bisherige Or­ganisationsform zu verlassen, die uns allen Nus Herz gewachsen war. Im Osterbefehl die­ses Jahres trat sie zum ersten Male in Er­scheinung. In weiterer Folge ging die Ent­wicklung unabhängig von uns neuen Tatsachen und neuen zwingenden Geboten entgegen; für uns aber heißt es wie je: dem Interesse des Vaterlandes Rechnung zu tragen. Es bleibt daher selbstverständliche Pflicht aller Kame­raden, sich an die verfügte Auflösung zu halten und allen Weisungen der Behörden Folge zu leisten. Die wehrhaften Kameraden melden sich Lei der Frontmiliz, alle anderen ffetzen ihren Ehrgeiz darein, auf allen Gebie­ten zur Elite derer zu gehören, die ihre ganze Kraft in der Vaterländischen Front einzusetzen bereit sind."

Nur feanzöstfrvee Geschäfts­träger ln Nom

Paris, 13. Okt. Wie aus zuständigen Krei­sen zu den Schwierigkeiten hinsichtlich des Be­glaubigungsschreibens des neuernannten fran­zösischen Botschafters am Quirinal, St. Quentin, verlautet, hat man den Eindruck, daß die französische Regierung eine Anerken­nung des italienischen Königs als Kaiser von Abessinien nicht znm Ausdruck bringen werde und sich daher vorläufig, dem belgischen Bei­spiel folgend, mit einem Geschäftsträger be­gnügen dürfte.

Streik in Manchester

London, 13. Oktober

Im Hafen von Manchester kam es am Montag zu einem Streik von mehr als 1500 Hafenarbeitern, durch den das Löschen der Schiffe säst gänzlich zum Stillstand kam. Anlaß zu diesem Streik gab die vor einigen Tagen erfolgte Weigerung von Arbeitern. Gips zu löschen. Sie behaupteten, daß er ihren Augen schade. Die Gewerkschaften haben sich Montag abend auf einer Ver­sammlung bemüht, die Arbeiter zur Auf­nahme der Arbeit zu bewegen. Die Streiken­den lehnten das jedoch ab. Es wurde ein­stimmig eine Entschließung angenommen, wo­nach Verhandlungen nicht eher ausgenommen würden, ehe die in der vorigen Woche ge- maßregelten Arbeiter nicht wieder eingestellt seien.

22 Tote bei einem SmnibusungM

London, 13. Oktober.

Bei Benha in Unteräghpten stürzte, wie aus Kairo. berichtet wird, ein vollbesetzter Kraftomnibus in einen Kanal. 22 Aeghpter fanden bei dem Unglück den Tod.

Deutsch« Protest in Paris

Einspruch gegen die schweren Bernnglimpsungen des Führers

Paris, 14. Oktober.

Das Deutsche Reich hat gegen die schweren Verunglimpfungen des Führers und Reichs­kanzlers durch die Straßburger Rede des Generalsekretärs der französischen Kommu­nistischen Partei, Thorez, bei der fran­zösischen Regierung nachdrücklichst Protest eingelegt.

Die französische Bevölkerung wird von die­sem Protest überrascht sein, denn merkwür­digerweise hat die gesamte französische Presse bis zum gestrigen Abend mit einer einzigen Ausnahme überhaupt nichts über die wüste Hetzkundgebung der Kommunisten gegen den Führer gebracht. Diese oft geübte Taktik dürfte immerhin nicht ganz freiwillig sein, denn man kann nicht gut annehmen, daß die Pariser Presseleute auf dem Monde leben und ihre Berliner Korrespondenten überhaupt nichts von dem einmütigen und scharfen Pro­test des deutschen Volkes und seiner Presse bemerkt haben. Offenbar ist es an gewisser Stelle Peinlich empfunden worden, wie der immerhin einer Partei der Volksfront an­gehörende Herr Thorez auch das beschei- dendste Maß internationalen Anstandes ver­missen ließ. Will man nun vor dem fran­zösischen Volke nicht eingestehen, wie ver­brecherisch Herr Thorez sich benommen hat oder sind andere Gründe für dieses merk­würdige Verhalten maßgebend?

Es ist in diesem Zusammenhänge sehr be­merkenswert, daß wie uns von bestimm­tester Seite versichert wird Herr Lit- winow inkognito sich zur Zeit in Paris aufhält. Man muß schon die Frage aufwerfen, was diese Anwesenheit zu bedeuten hat. Ganz sicher darf angenommen werden, daß Herr Litwinow mit allen Sow­jetfreundlichen in Paris in Fühlung steht. Zur Zeit ist bekanntlich sein Hauptziel, die Westpaktpläne zu durchkreuzen. Sollte er viel­leicht höchst persönlich mit den Auslassungen des Herrn Thorez etwas zu tun haben? Diese Frage ist noch nicht einmal entscheidend, denn es ist sicher, daß wenn Herr Thorez seine Weisungen nicht von Litwinow selbst hat. er sie von Moskau bezog, was im Grunde ge­nommen auf dasselbe herauskommt. Beide ziehen an demselben Strang, der eine offen, der andere geheim. Man kann sich ja auch denken, daß nach den letzten Niederlagen Moskaus auf der Genfer Plattform und am Verhandlungstisch der Nichteinmischungs­mächte es durch besondere Aktivität die Scharte wieder auszuwetzen versucht.

Oder sollte man in Frankreich deshalb die Politik des Schweigens treiben, weil man die moralische Verantwortung nur allzu deutlich fühlt?

Der französischen Regierung wird es jeden­falls nicht möglich sein, auch die Ueberrasch- ten zu spielen. Sie kvmml um die Veranl- wortuug nicht herum, klar und deutlich Stel­lung zu nehmen. Denn letzten Endes mußdi e W elt wissen,obin Frank­reich die offizielle Negierung herrscht oder die verbrecherischen Ge st alten vom Schlage des Herrn Thorez.

England zum Prokestschritt

Der deutsche Protestschritt in Paris gegen die Verunglimpfung des Führers durch den

zlommunlsren Thorez wird von den Lon­doner Abendblättern als Hauptmeldung des Tages unter fettgedruckten Schlagzeilen ver­zeichnet. DerStar" bringt die Ueberschrift Hitler sendet einen energischen Protest nach Paris". Auch die Kommentare der französi­schen Blätter werden ausführlich wieder­gegeben.

Französische Blätter gegen die kommunistischen Herausforderungen

Paris, 13. Okt. Die französische Abend­presse bedauert, soweit sie nicht mit marxi­stischen und unverbesserlich deutschfeindlichen Gcdankengängen befangen ist, das Treiben der französischen Kommunisten gerade in den Grenzgebieten und dieLibertä" schreibt n. a der deutsche Schritt beim Quai d'Orsay sei für Frankreich eine peinliche Demütigung.

DasJournal des Debats" erklärt, man könne keineswegs zufrieden sein mit der Frei­heit, die man diesen getarnten Gegnern des Vaterlandes lasse, in den Grenzgebieten Auf­märsche und Manöver äbzuhalten. Auf Grund der Stellung, die sie in der Regierungsmehr­heit inne hätten, würde ihr Treiben einiger­maßen ernst. Jede Regierung, die dieses Na­mens würdig sei, hätte die kommunistischen Kundgebungen dicht an der Grenze, kurzer­hand verboten, denn sie könnten nichts ande­res bezwecken, als außenpolitische Zwischen­fälle zu schaffen gemäß dem bolschewistischen Plan, 5er darin bestehe, Frankreich in außen­politische Verwicklungen hineinzuziehen, zum Nutzen Sowjetrußlands, dessen Wunsch es sei, Westeuropa zu beunruhigen. Der Zwischen­fall beweise, daß man nicht länger ohne ernste Gefahr von Leuten regiert werden könne, die einen Irrtum und eine Ungeschicklichkeit nach der anderen begingen.

Die ungarische Presse

Budapest, 13. Okt. Der Protestschritt der deutschen Regierung gegen die unerhörte Ver­unglimpfung des Führers durch den franzö­sischen Kommunistenführer Thorez hat hier starken Eindruck hervorgerufen. Die Nachricht wird von sämtlichen Abendblättern auf der ersten Seite in großer Aufmachung gebracht und als ein Zeichen der Verschärfung der internationalen Auseinandersetzungen mit dem Bolschewismus beurteilt.

DerPester Lloyd" schreibt, die Thorez- Rede könne leicht zum Ausgangspunkt diplo­matischer Spannungen zwischen Deutschland und Frankreich führen. Es liege nahe, daß dieser Angriff auf Hitler von der Moskauer Regierung veranlaßt worden sei. Offenbar suche Sowjetrußland jetzt vor dem Zusam­mentritt der Fünfmächte-Konferenz eine Ver­stimmung zwischen Deutschland u. Frankreich herbeizuführen und dadurch das Zustande­kommen der Konferenz zu gefährden. Es be­stehe somit die Gefahr, daß die sowjetrussische Regierung ihre außenpolitischen Ziele über den Weg der französischen Innenpolitik zu erreichen suche. Diese Belastung werde die französische Volksfront-Politik auf die Dauer aber nicht aushaltcn.

Memelländer zu Gefängnis verurteilt

Kowno, 13. Oktober.

Die litauische Appellationskammer in Kowno verkündete am Dienstag um 17 Uhr nach sechstägiger Verhandlung das Urteil in dem Prozeßgegendie14Memelländer wegen der Wahlzwischenfälle bei der letzten Landtagswahl in Jugnaten. Sechs Angeklagte

nämlich Simmat, Gerullis, Peldschus, Makies, Heinrich Grigolcit und Kretschmann

- wurden zu je eineinhalb Jahren G esängnis verurteilt. Drei Angeklagte nämlich Strugies, Naussed und Richard Gri- golctt erhielten je ein Jahr Ge­

fängnis und der frühere Landtagsvor- sitzcnde Georg Wascht'ies 11 Monate Gefäng­nis. Vier Angeklagte Naujoks, Link, Loren- schcid und Stulgies wurden freigesprochen. Den verurteilten Angeklagten, die sich in Untersuchungshaft befanden, wird zum Teil die Untersuchungshaft angerechnet. Waschkies, der bereits im Gefängnis saß, hat seine Strafe ^ damit abgebüßt.

Die Verurteilten haften ferner gemeinschaft­lich für den zugesprochenen Schadenersatz, dar­unter 120 Lit monatlich für den zu Schaden gekommenen Saruttis und 10 Lit monatlich für Schulz. Außerdem haften alle Verurteilten auch gemeinschaftlich für die Gerichtskosten.

Kn -ie Provokateure/

Am vergangenen Sonntag hat Europa er­fahren, was bolschewistische Verbrecher sich bereits herauszunehmen wagen.

Nicht nur das nationalsozialistische Deutschland ist in Straßburg beleidigt wor­den, beleidigt wurde der Anstand und die Friedenssehnsucht der Völker. Beleidigt aber wurde vor allem der französische Arbeiter, den Herr Thorez durch freche Lügen gegen Deutschland aufzu- hetzen versuchte, um nicht sein eigenes Schuls­konto zitieren zu müssen. Herr Thorez hat erklärt:Wir werden nicht erlauben, daß Hitler uns verachtet", wir können Herrn Thorez die feste Versicherung geben, daß daS ganze deutsche Volk für die Söld­linge und Sendlinge Moskaus tat­sächlich nichts anderes übrig hat, als die Verachtu-ng, die sie verdienen!

Und wenn Herr Thorez über keine besseren Einfälle verfügt, als die Rede des Führers bei der Eröffnung des Winterhilsswerkes heranzuziehen und zu verdrehen, dann nimmt uns das nicht wunder, denn bei den bolsche­wistischen Hetzern - ist jede Ueberraschung möglich. Doch sollte er klüger sein und seine Lügenflut nicht gerade über ein national­sozialistisches Werk ausgießen, das von der ganzen Welt auch von unseren Gegnern

als eine einzigartige Tat des wahren Sozialismus anerkannt wird. Freilich, den internationalen Hetzern sind Taten, die auf- gebaut sind auf der Gemeinschaft, auf dem Eintreten aller füreinander von Vorneherein ein Dorn im Auge.

Diese Hetzer freuen sich, wenn Völker sich gegenseitig zerfleischen, wie es heute in Spa- nien der Fall ist. Sie bersten vor Wut gegenüber Nationen, die zu sich selbst gefunden haben und bei denen kommunistische Halunken nicht mehr im trü­ben fischen können! Und wenn Herr Thorez eS für richtig hält, in einzigartiger Skrupel­losigkeit ausgerechnet den Nationalsozialis­mus als Friedensstörer hinzustellen, dann Vergißt er, daß der Bolschewismus gerade in den letzten Monaten in Spanien, in Genf und in Rußland selbst Beweise seiner Kriegspo li tik abgelegt hat, die in ihrer Eindeutig­keit kaum mehr eine Steigerung erfahren können!

Gerade die Straßburger Hetzereien haben dazu einen neuen Kommentar ge­liefert. Die Völker aufeinander zu Hetzen, wie sie in ihnen den Klassenkampf organisieren

das ist das Ziel des Bolschewismus, das auch diese Kreatur Moskaus brutal enthüllt hat.

Mit Genugtuung stellen wir fest, daß es in Frankreich genügend anständige Menschen gibt, die aus ihrer Hellen Empörung übep die Straßburger Vorgänge keinen Hehl machen und die erkennen, daß der Bolsche­wismus auch eine kriminelle Angelegenheit ist.

Wann aber wird man in Frank­reich diesen internationalen Provokateuren das Handwerk legen? Wie lange noch können diese ran­dalierenden Untermenschen den Frieden der Völker mit ihrer Giftsaat gefährden?

Deutsche Stellungnahme zur Flotten- frage ln London übergeben

Berlin, 13. Oktober.

In.Fortsetzung der deutsch-englischen Ver- Handlungen über ein qualitatives Flotten,- begrenzungsabkommen hat der deutsche Ge­schäftsträger in London gemeinsam mit dem deutschen MarineattachS am Montag im Foreign Office eine Stellungnahme zu den letzten schriftlichen Mitteilungen der briti- schen Regierung übergeben.

37 758 Streikende tu Varls

Paris, 13. Oktober

Tie Zahl der Streikenden in Paris und engebung wird zurZeitmi t 37 758 a n- ü geben; die Zahl derFabrikbesetzungs-

mit