Schutz der Naheimgsgijlee

Eine Rundfuvkausprache z« de« Them« ^Kampf de« Verderb-

Feieriuve Flaagen-isfung in -es Kasernen

Stuttgart, 1. Oktober.

Um den Soldaten das Symbol, auf das sie verpflichtet sind, in besonderer Weise vor Augen zu führen, wird vom heutigen Tag ab nach dem Vorgang der Marine in sämtlichen Kasernen die neue Reichs» kriegsflaage, die das Hakenkreuz, das Zeichen der Einheit und Reinheit der Ration und der Freiheit und Stärke des Reiches, das Eiserne Kreuz, die Verkörperung der Tradition der alten Wehrmacht, und die Reichsfarben Schwarz-Weitz-Rot in sich ver­einigt, an besonderen Fahnenmasten täglich morgens feierlich gehißt und abends wieder eingeholt.

Auszeichnung verdienter Bauern

Berlin, 1. Oktober.

Wie in den vergangenen Jahren, so wer­den auch in diesem Jahr im Rahmen des Erntedanktages in der Kaiserpfalz zu Goslar dem Führer besonders verdiente Bauern vorgestellt werden. Die Auswahl dieser Bauern wird von den Landesbauern- sührern in den einzelnen Landesteilen durch- gesührt. Sie ist in diesem Jahr nach beson­deren Gesichtspunkten erfolgt. Aus jeder Landesbauernschaft sind zwei Bauern oder zwei Landwirte auSgewählt worden, die ein­mal sehr lange auf ihrem Hof sitzen, zum andern sehr kinderreich sind, schließlich durch besondere Leistungen auf dem Gebiete der Erzeugungsschlacht sich ausgezeichnet haben, und die endlich aus ihrer Parteizugehörigkeit vor dem 30. Ja­nuar 1933 erkennen lassen, daß sie nach na­tionalsozialistischer Auffassung in ihrer Hal­tung in jeder Beziehung als vorbildlich an­zusehen sind.

Diese Bauern und Landwirte sollen nun beim Empfang in der Kaiser-Pfalz vor den Augen des Führers durch den Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft für ihre Leistungen in der Erzeugungsschlacht aus­gezeichnet werden. Damit wird dem Lei­stungsprinzip des Nationalsozialismus Rech­nung getragen. Die Anerkennung soll auf der einen Seite eine Belohnung, aus der anderen aber ein Ansporn zu verstärkten Leistungen sein.

Ten Ausgezeichneten wird ein Holzteller überreicht, der von der Staatlichen Bern­steinmanufaktur hergestellt worden ist, und der auf einem Silberring die Worte trägt: Für Leistungen in der 'Erzeugungsschlacht. Der Neichsminister für Ernährung und Landwirtschaft/ Die Mitte des Tellers ist durch eine Aehre aus Bernstein geschmückt. Ein Silberschild auf der Rückseite trägt den Namen des Bauern und den Tag der Wid­mung.

Dieser Teller dürfte für jedes Bauernhaus ein wertvolles Andenken darstellen, um so mehr, als er sich der bäuerlichen Kultur be­sonders anpaßt. Er wird zugleich auch eine Erinnerung an den großen Augenblick sein, in dem er vor den Augen dös Führers empfangen worden ist.

MMsWe in -en österreichischen Alpen

Wien, 2. Oktober.

Die letzten Tage haben in den österreichischen Aspen große Schneefälle gebracht. Die Schnee­grenze ist unter 1000 Meter heruntergerückt. Die Alpenpässe, so z. B. der nur 1000 Meter hoch gelegene Präbichel-Patz in Steiermark, sind fast alle unbenützbar geworden. Die Me­teorologen versichern, daß seit dem Beginn der regelmäßigen Temperaluraufzeichnungen in der meteorologischen Zentralanstalt noch keine so niedrigen Temperaturen um diese Jahres­zeit fcstgestellt werden konnten.

Bon s Maschinen nur eine am Ziel

Roch ein tödlicher Absturz beim Johannesburg-Luftrennen"

London 1. Oktober.

In dem Luftrennen von Portsmouth nach Johannesburg ereignete sich am Donners­tagnachmittag ein weiterer Unglücksfall. Das größte an dem Nennen beteiligte Flugzeug eineAirspeed - Envoy" - Verkehrsmaschine, stürzte kurz nach dem Start für die letzte Teilstrecke auf dem Flugplatz von Abercorn in Rhodesien ab. Der Flugzeugführer Haupt­mann Findley und der Funker wurden getötet. Die beiden übrigen Insassen kamen mit Verletzungen davon.

Von den neun an dem Nennen teilnehmen­den Flugzeugen ist damit nur ein einziges, nämlich die Maschine des Rekordfliegers Scott, am Endziel eingetroffen. Alle übrigen fielen durch Abstürze oder Pannen aus.

Anschlag achenglischenMitarlransport

London, 1. Oktober.

Aus der Strecke HaifaJerusalem haben Araber den Versuch gemacht, einen englischen Militärtransport in die Luft zu sprengen. Der Anschlag ist nur dadurch vereitelt wor­den. daß der Truppentransport früher, als erwartet, Haifa verlassen hat. so daß die Vorbereitungen der arabischen Aufständischen noch nicht beendet waren. In der Nähe von Dschenin war die Eisenbahnstrecke blockiert, und eine sofort vorgenommene Untersuchung ergab, daß auf der Strecke die Gruben für die Unterbringung der Bomben bereits halb- sertia waren.'

Berlin, 1. Oktober.

Staatssekretär Backe hielt am Mittwoch, abend im Rundsunk eine Ansprache über das ThemaKampf dem Verderb".

Er führte u. a. aus:

Die Erzeugung ist durch die Erzeugungsschlacht im Steigen begriffen. Es fragt sich also nun: Ist denn der Bedarf in ferner jetzigen steigenden Höhe volkswirtschaftlich berechtigt. Und hier ergibt sich zunächst, daß bei eurem Verkaufs, erlös der gesamten deutschen Landwirtschaft von 8V- Milliarden Reichsmark etwa IV- Milliarden Reichsmark an Le­bensmitteln Jahr fürJahr dem Verderb anheimfallen. Es handelt sich also darum, den Bedarf auf Kosten dieses Verderbs zu ermäßigen und aus diesem Wege das Gleichgewicht der Bedarfsdeckungsgleichung auch von dieser Seite her zu sichern. Es wurde festgesteÜt, daß von den für unser Dasein so kostbaren Nahrungsgütern große Mengen infolge d-w Sorglosigkeit oder Unachtsamkeit ziemlich nutzlos und zwecklos verloren gehen.

Die Verluste an Lebensmitteln, die all­jährlich entstehen, werden auf nicht weniger als anderthalb Milliarden Reichsmark ge­schätzt. Das entspricht etwa dem dreifachen Wert aller Erzeugnisse, die die ostpreußische Landwirtschaft an den Markt liefert.

Sofort taucht nun die Frage auf. wo und wie entstehen diese Verluste? Um diese Frage beantworten zu können, ist es nötig, den Weg der Nahrungsgüter vom Erzeuger und Verbraucher zu verfolgen. Dieser Weg war früher durch die mehr oder weniger große Zahl der Zwischenhändler oft recht lang. Je länger der Weg ist, umso mehr Lebensmittel können verderben oder verloren gehen. Die Marktordmisg in der LebenSmittelwirtschast hat diesen Weg der Lebensmittel zum Ver­braucher auf das notwendige Blaß vermin­dert. Trotzdem sind die Verluste auch heute noch recht groß, betragen sie doch noch immer bis zum Verbraucher rund 750 Millionen Reichsmark. Am stärksten werden hiervon natürlich die leicht verderblichen Lebensmittel betroffen. Von Obst und Gemüfe gehen zum Beispiel nach der Ernte mehr als 20 Prozent verloren, von Kartoffeln 10 Prozent, von Eiern 4 Prozent. v?n Getreide 3.5 Prozent, von Schlachtvieh 2 Prozent usw.

Was die Zahlen bedeuten, mögen einige Beispiele erläutern: Unser wichtigster Kar­toffellieferant ist die Provinz Pommern. Sie erzeugt etwa jährlich 4.2 Millionen Tonnen. Die Verluste bei den Kartoffeln betragen in Deutschland insgesamtetwa4,1 Mil­lionen Tonnen, d. h. also, fast die ganze Pommers che Kartoffel­ernte gehtJahr fürJahr für u n -

RationalsosialWkche

Verufser§ietz«ng

Die Probleme der Erziehung, der Er­ziehung zur höchsten Leistung und zu stärk­ster Lebenserfüllung in der Gemeinschaft, sind mit die schwersten, vor die sich eine Volksgemeinschaft auf nationalsozialistischer Weltanschauungsgrundlage gestellt sehen kann. In dem Kreis, in dem diese Problema­tik eingeschlossen ist. kreuzen sich die Forde­rungen, die der Staat an den einzelnen zu stellen hat mit den sozialen und wirtschaft­lichen Forderungen, die jeder Deutsche an die Gemeinschaft zu stellen hat, als öeren Sol­dat et erklärt wird; hier schneiden sich auch entscheidend st e wirtschaftliche Notwendigkeiten und Grund­sätze der sozialen Gerechtigkeit.

Zu Beginn der Reichsarbeitstagung des Amtes für Beru'serziehung und Betriebs- sührung hat Reichsorganisationsleiter Dr. Ley als eine der wichtigsten Forderungen das Recht bezeichnet, daß jedem der Weg nach oben geöffnet werde, so­weit das seinen Fähigkeiten entspricht. In einem Klassenstaat kann dieser Grundsatz überhaupt niemals'verwirklicht werden. Tie Bildungs- und Erziehungsmöglichkeiten dür­fen ja nicht nur vom Gesichtspunkt des väterlichen Geldbeutels aus beurteilt wer­den. ollte man unter Ausschaltung der hier liegenden Voraussetzungen aus allen Berufen und sozialen Schichten die begabten und intelligenten jungen Menschen aussieben, uni sie in die geistigen Berufe oder aus­schließlich in leitende Stellen zu führen, so würde das gleichzeitig bedeuten, das weite wirtschaftliche Schichten, der Arbeiterschaft und Landwirtschaft, von der Intelligenz ent­blößt werden, die gerade im Hinblick aus die gewaltigen Aufgaben, die sich die deutsche Wirtschaft gestellt hat, in diesen Bezirken ebenso notwendig sind wie anderswo. Hier ändert sich das Bild erst, wenn die gesell­schaftlich menschliche Einstellung gegenüber allen Berufen von dem Bewußtsein der Ge­meinschaft, von der Erkenntnis des glei­chen Wertes jeder ehrlichen Ar­beit und jedes vollkommenen Einsatzes ge­tragen ist. Erst diese grundlegende national­sozialistische Vor ausse tzung vermag dje Hem-

sere Ernährung verloren. Die Ge­treidemengen, die auf ähnliche Weise um- kommen, entsprechen nahezu der gesamten Getreideerzeugung Schleswig-Holstems, die Verluste an Obst sogar der Erzeugung Bayerns und der Provinz Sachsen zusam­men. In krasser Form ausgedrückt heißt das nichts anderes, als daß die Landbevölkerung ganzer Provinzen nur für die Verluste ar­beitet. die durch Verderb und Schwund bei der Aufbewahrung auf dem Bauernhof, während des Transportes, beim Verarbeiter und Händler entstehen.

Damit aber nicht genug. Werte von noch, mals 750 Millionen Reichsmark gehen später bei dem Verbraucher selbst verloren, also in den Küchen unserer Hausfrauen und Ge­werbe. Gewiß, 750 Millionen Reichsmark in 17 Millionen Haushaltungen bedeuten schein, bar für die einzelne Familie nicht viel. Be- denkt man aber, daß die gesamte Nahrungs, und Futtermitteleinfuhr 1935 noch nicht 1,3 Milliarden betrug, so kann man sich eine Vorstellung machen^ welchen Einfluß der­artige Verluste auf die Volkswirtschaft haben. Die verdorbenen oder nicht restlos ausgenutz. ten Mengen sind in den einzelnen Küchen natürlich recht verschieden, eine interessante Tatsache sei aber noch hervorgehoben, näm­lich die, daß in den privaten Küchen fünf bis acht vom Hundert aller Lebensmittel, in den gewerblichen Küchen dagegen nur 0,5 bis 1 v. H. verderben oder schlecht ausgenutzt werden.

Zweifellos besteht also die Möglichkeit, einen großen Teil dieser Verluste zu ver­meiden und die dadurch erhaltenen Lebens, mittel der Volkswirtschaft nutzbar zu ma- chen.

um dies zu erreichen, haben wir jetzt die AktionKampf dem Verderb" eingeleitet, die jeden einzelnen über die großen Verluste aufklürt und Wege weisen soll, wie sie in Zukunft herabzusetzen sind.

Sie ist nicht auf ein oder zwei Wochen be- schränkt, sondern muß, wenn sie von dauern­dem Erfolg gekrönt sein soll, mit eiserner Zähigkeit Jahre hindurch verfolgt werden, bis jeder es selbst als ein Verbrechen am Volk empfindet, Nahrungs- güter verkommen zu lassen.

Die Verbesserung unserer Ernährungslage hängt also nicht nur vom Bauern allein ab. sondern das gesamte Volk muß und kann sich hieran beteiligen. Gleichgültig, ob Bauer oder Verteiler, ob Müller oder Bäcker, ob Hausfrau oder Koch, alle*.m bemüht sein, die für unser Volk so kostbaren Nah- rungsgüter restlos auszunutzen und zu ver­werten. Erst wenn es uns gelungen ist. den vermeidbaren Verlust zu beseitigen, können wir behaupten, alles für unsere Ernährung getan zu haben, was in unseren Kräften steht. Darum: Kampf dem Verderb.

mungen eines falschen Ehrgeizes und eines abwegig geleiteten Bildungsdünkels zu be­seitigen, und sie erst gestattet es, die Er­ziehung für den Beruf und für das Leben so Planmäßig zu lenken, daß der Erfolg überall die beste Leistung bei gleichzeitig weitgehender Befriedigung und Ausnutzung der angebo­renen Neigungen ist.

Die großen neuen Erziehungs- Pläne, die jetzt in ihren Umrissen ausge­zeichnet wurden, lassen die Bedenken nicht zu, daß etwa einseitig im Sinne der Psychotech- nischen Gedankengänge des Taylorsystems eine staatlich gelenkte Abrichtung unserer Jugend zum Spezialistentum ins Auge ge­faßt wurde. Man muh bedenken, daß die­selben Männer, die jetzt dieErtüchtigung durch Berufserziehung" auf ihr Banner ge­schrieben haben, durch ihre vorausgegan­genen Maßnahmen der Erkenntnis Ausdruck gaben, daß Kraft gerade auch aus der Freude stammt und daß-Schönheit der Arbeit den Ansporn vermehrt. Die Grundlinien der neuen Pläne weisen jetzt schon darauf hin, daß das Gemeinsame des Bildungsganges, der möglichst allen jungen Deutschen sowohl nach der geistigen wie nach der technischen Seite zuteil werden soll, eine Ausdehnung er­fahren wird. Erft von diesem gemeinsam er­weiterten Boden aus werden die Abzweigun. gen der staatlichen Berufserziehung und Be­rufslenkung erfolgen. Nach dieser Richtung ist sowohl die Einführung der zwölfjährigen Schulzeit wie die Grundlehre zu deuten, die sich für alle jungen Menschen aus zwei Jahre erstrecken soll. Die Ziele des neuen Er­ziehungsplanes gehen in gleicher Weise da­hin, der Heranwachsenden Generation in möglichst großem Ausmaß alle Möglichkeiten des Schönen und Großen zu eröffnen, das die Geistesheroen der Menschheit und der Nation in Vergangenheit und Gegenwart ge­schaffen haben und schaffen und auf diese Grundlage das Wissen und Können zu setzen, das der berufliche Lebenskampf und die wirt­schaftlichen Notwendigkeiten der Nation er­fordern.

Die geistige und menschliche Haltung, von der aus das Können erst zum höchsten Ein­satz gebracht werden kann, ist die eine Seite des ZieleS; die wirtschaftlichen Notwendig, leiten tr^en dem dann gleichwertig an die §M..Me notwendig es ist. daß derSt« «t

seid st die B e r u s S e rz i e y u n g und Berufslenkung in seine Hände nimmt, das ergibt sich ohne weiteres aus der erschütternden Feststellung von Dr. Ley, daß heute 3V» Millionen deutsche berufs- tätige Menschen beruflich sehlgeleitet sind. Das ist nicht länger zu ertragen, daß die Wirtschaft nach Facharbeitern geradezu schreit, während auf der anderen Seite 50 000 schulentlassene Jugendliche noch ohne Lehrstelle sind. Mit dem Sinn und der Not­wendigkeit der ständig weiterzuführenden Erzeugungsschlacht ist es ebenso wenig zu vereinbaren, wenn eine ungenügende oder fehlende Berufslenkung einen empfindlichen Mangel an Landarbeitern hat auskommen lassen. Die Hemmungen, die einzelne Wirt- schaftliche Kreise gegenüber dem neuen Weg empfinden mögen, sind durchaus denen zu vergleichen, die aus den Turn- und Sport­vereinen der Vereinheitlichung des SporteS entgegengebracht wurden und die durch die Erfolge der Olympiade am eindrucksvollsten widerlegt werden konnten.

Keine jüdischen Apotheker mehr

Berlin, 1. Oktober.

Der Beruf des Apothekers ist Dienst an der Volksgesundheit; er verlangt nach nativ- nalsozialistischer Auffassung vollen Einsatz für den Staat. Apotheker, die in nativ- naler oder moralischer Bezie­hung unzuverlässig sind, müssen, wie die Deutsche Apothekerschaft mitteilt, auf Grund des am 1. Oktober 1936 in Kraft tre- tenden Gesetzes über die Verpachtung und Verwaltung öffentlicher Apotheken ihre Apo­theke verpachten. Oesfentliche Apotheken, deren Inhaber Jude ist. unterliegen dem Verpachtungszwang.

Lttwinow gegen - seine Komintern!

Genf, 1. Oktober

In der Rede deS sowjetrussischen Außen­ministers Litwino-Finkelstein- Wallach-Meyer von Montag nach­mittag findet man u. a. folgende erbau­liche Sätze, die von dem kürzlich ab­geschlossenen Abkommen über das Verbot der Rundfnnkverbreitung von Hetzreden, die den inneren Frieden der anderen Staaten stören könnten, sprechen:

Ein Staat, der, was zur Genüge bewiesen ist, in allen anderen Ländern Geheimdienste aus seinen Staatsangehörigen unterhält, der aktiv in das Leben anderer Län­der ei »greift, um die politischen Par­teien gegeneinander zu Hetzen, der Aufstände organisiert und finanziert, und der den Auf­ständischen in aller Offenheit eine militärische Unterstützung angedeihen läßt. . ., kann ein solcher Staat einem derartigen Abkommen in wirklicher Aufrichtigkeit beitreten?"

Herr Litwinow-Finkelstein-Wallach-Mever scheint die Absicht zu haben, demnächst die Auflösung der Komintern bekannt­zugeben, auf die seine Beschreibung so wunder­bar paßt.

AusglM ln Frankreich

Vermittlung zwischen Senat und Regierung

Paris, 2. Oktober.

Die Ausgleichsverhandlungen zwischen Senat und Regierung in Frankreich haben insofern zu einem Erfolg geführt, als der Senat einen Vermittlungsvorschlag des Finanzausschußes angenommen hat. Jnsbe- sonders wurde der umstrittene Artikel über die Vollmachten zum Kampfe gegen die Preissteigerungen abgeändert. Da der Senat eine entgegenkommende Haltung zeigte, trat im Laufe des Donnerstag eine geringe Ent­spannung ein.

5VN ZMMeim auf einen Arzt

Paris, 2. Oktober.

In Oran traf der französische Torpedobootz­erstörer Railleufe ein, der 51 spanische und 38 französische Flüchtlinge an Bord hatte.

Einer der französischen Flüchtlinge äußerte sich über den roten Terror in Spanien, beson­ders in Katalonien. Alles, was man über die Ereignisse in Spanien erzähle und lese, ent­spreche den Tatsachen. Man dürfe sogar sicher sein, daß es in Wirklichkeit noch viel schlimmer sei.

In Barcelona habe ein einziger Arzt über 5000 Totenscheine ausstellcn müssen. Alle waren Opfer des roten Terrors.

Vost Valencia bis Alicante hätten die Flüchtlinge zahlreiche Leichen in den Chaussee­gräben gesunden. Die Ermordeten seien alle Opfer der Anarchisten und Kommunisten ge­wesen. In Barcelona habe die Regierung Companys überhaupt nichts mehr zu sagen. Sie sei vollkommen ohnmächtig, denn die ivahre Gewalt liege in den Händen der Kommunisten. Ueberall habe man den Eindruck, als ob Com­panys befürchte, daß er auch eines Tages er­schossen werde.

lbelelite k><Il>eben ln OderltsIIen

Im Gebiet zwischen Bologna und Florenz wurden mehrere leichte Erdbeben st ätze verzeichnet. Das Observatorium von Prato nordwestlich von Florenz meldete am Abend des 29. September um 17.51 Uhr einen ersten Stoß, dem in der Nacht auf den 30. September um 4.38 Uhr ein zweiter und um 8.08 Uhr ein stärkerer dritter Stoß folgte. In Norditalien ist bei Val d'Ossola (Piemont) die Tempera­tur unter 0 Grad gesunken.

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