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sür den gesamten Inhalt Fridolin Dl-singer, Neuenbürg (Württ.)

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Birkenfelder, Calmvacher und Herrenalber Tagblatt

Amtsblatt für den Kreis Neuenbürg Parteiamtliche nationalsozialistische Tageszeitung

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Die kleinspaltig« mm-Ielle 7 Rpf., Familienanzeiaen 8 Rpsg-, amtl. Anzeigen 5,s Rpsg., Textzeile 18 Rpsg. Schluß der Anzeigenannahme 8 Uhr vorm. Gewähr wird nur sür schriftlich erteilte Aufträge über­nommen. Im übrig, gelten die vom Werberat der deutschen Wirtschaft ausgestellten Bestimmungen. Vordrucke stehen zur Bersügung. Zurzeit ist Pr»i«liste Nr. L gültig. DL.IX. 38 : 37S0. Verlag u. Rotation»- druck: C.Meeh'jchc Buchdrucker«!, Inh. Fr. Biesinger, Neuenbürg.

Nr. 230

Freitag den 2. Oktober 1S3S

V4. Jahrgang

Massenkundgebung gegen den Bolschewismus

Gründung einer antibolschewistifche« Liga

Englands Ausrüstungs- Programm

Lkgeoderlodt 6er ki8.-?reL8« London, 2. Oktober.

Auf dem Parteitag der englischen konserva­tiven Partei, der von 1300 Vertretern beschickt war, wurde insbesondere das Thema der Auf­rüstung besprochen. Dazu ergriff auch Sir Samuel Hoare das Wort. Er zeichnete ein Bild des Rüstungsstandes der Welt, ging auf die Aufrüstungsprogramme der verschiedenen Länder ein und betonte, daß Englands Schwäche beseitigt werden müsse.

Das englische Aufrüstungsprogramm habe die Aufgabe, die wichtigsten Bestandteile der britischen Staatengemeinschaft zu sichern. Dazu müsse insbesondere die englische Flotte und die englischen Lust st reit­kräfteverstärkt werden. Eine zukünftige Rüstungskonferenz komme nur in Frage, wenn England ausgerüstet habe. Der Marineminister ging dann auf Einzelheiten der englischen Auf­rüstung ein. Die Flottenrüstung, so betonte er, sei schneller durchgeführt worden, als erwartet worden sei. Die neuen englischen Flugzeug­typen hielten einen Vergleich mit den Flug­zeugen jedes anderen Staates aus. Schwierig­keiten seien nur bei der Rekrutierung und der Materialbelieferung be­merkbar geworden.

Scharfe Angriffe richtete Hoare gegen die Marxisten. Falscher Pazifismus und Sabotage von Parteigängern hätten ohne Zweifel ihre Wirkung auf die Rekrutenziffer der Armee nicht verfehlt. Die Vorurteile bei den jungen -Leuten müßten ausgemerzt werden. Die eng­lischen Gewerkschaftsführer schienen den Ernst her Lage langsam einzusehen. Das Auf- vüstungsprogramm sei ein nationales Pro­gramm, das von allen Parteiev "».t«*. stützt werden müsse.

Keine Abwertung des Schillings

Wien, 2 . Okt. Bundesminister für die Finanzen, Dr. Draxler, und der Präsident der Nationalbank, Dr. Kienböck, veröffent­lichen durch die amtliche Nachrichtenstelle fol­gende Erklärung:

Nach sorgfältiger Prüfung der finanziellen und wirtschaftlichen Lage Oesterreichs und der möglichen Rückwirkungen der im Auslande getroffenen währungspolitischen Maßnahmen auf die heimischen Wirtschaftsinteressen sind wir zum Ergebnis gekommen, den Gedanken einer Abwertung des Schilling entschieden abzulehnen."

1 -

Budapest, 1. Okt. Der Präsident der unga­rischen Nationalbank, Jmredy, hat die Erklä­rung abgegeben, daß die Frage der Wäh- rnngsabwertnng Ungarn nicht berühre. Es seien lediglich gewisse technische Maßnahmen notwendig geworden, die ohne jede Erschüt­terung oder Störung des Wirtschaftslebens durchgeführt werden konnten. Infolge der Fraukenabwertung seien Verhandlungen mit der schweizerischen Regierung über die Rege­lung des ungarisch-schweizerischen Handels­verkehrs eingeleitet.

General Franko an Rudolf Heb

Berlin, 1. Okt. Ans das an die Verteidiger und Befreier des Alcazar gerichtete Glück­wunschtelegramm des Stellvertreters des Führers ist folgende Antwort des Generals Franco eingegangcn:

Stellvertreter des Führers Rudolf Hetz, Berlin. Im Namen der Verteidiger des Al- eazar van Toledo und im Namen der mir unterstellten Streitkräfte danke ich tief bewegt für die zu Herzen gehenden Glückwünsche der NSDAP und verbinde mit den freundlichsten Grützen an diese den Wunsch für Zukunft und Frieden des deutschen Volkes. Franco."

Budapest, 1. Okt. Am Donnerstag abend wurde in den Sälen der Bndapester Redoute eine eindrucksvolle antibolschewistische Kund­gebung äbgehalten. Die Kundgebung, die von der christlichen Wirtschaftspartei und den nationalen Studentenverbänden eiuberufen worden war, fand mit Rücksicht auf das all­gemeine Versammlungsverbot in der Form eines Rechenschaftsberichtes der Reichstags­abgeordneten statt.

Unter stürmischem, langanhaltendem Bei­fall wurden von der Versammlung die Bil­dung einer einheitlichen antibolschewistischen Front aller national eingestellten Kräfte, die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht und schließlich die Schaffung eines allgemeinen staatlichen Arbeitsdienstes gefordert.

Als einer der Abeordneten auf die Ereig­nisse in Spanien hinwies und hierbei der Hel­den vom Aleazar gedachte, erhob sich die tau­sendköpfige Menge und brach zu Ehren der tapferen Kämpfer von Toledo in minuten­langen stürmischen Jubel aus.

Der Präsident der christlichen Wirtschasts- partei, Csillery, forderte, immer wieder von begeistertem Beifall unterbrochen, die ge­schlossene nationale Front gegen den Bolsche­wismus und wandte sich hierbei scharf gegen die Machenschaften der Marxisten. Csillery richtete an die Regierung die Aufforderung, unverzüglich die sozialdemokratische Partei aufzulösen. 8in weiterer Redner forderte den . Umbruch der diplomatischen Beziehungen Un­garns zu Sowjetrußland und erklärte, daß die Bndapester sowjetrussische Gesandtschaft den Stützpunkt kommunistischer Umtriebe bilde. Als der Präsident Esillerh in seinen Ausführungen auf das Ueberwuchern des jü­dischen Einflusses in Ungarn hinwies und auf die Tatsache aufmerksam machte, daß der un­garische Landbesitz zu einem großen Teil in jüdischen Händen sei, brach die Versammlung in stürmische antijüdische Rufe ans. Die Zeit znm Handeln, so erklärte der Redner weiter, sei gekommen, die christliche Ueberzeugnng dürfe sich nicht nur in Worten erschöpfen, sondern müsse jetzt in die Tat umgesetzt wer­den. Csillery forderte die Arbeiterschaft auf, die marxistischn Gewerkschaften zu verlassen und sich den christlich-nationalen Arbeiterver­bänden anzuschließen. Die bisherigen Klassen- gcgen,. .e müßten verschwinden.

Zum Schluß der außerordentlich betvegten

Paris, 1. Oktober.

Am Donnerstagvormittag spielte sich in Madrid die angekündigte Parlamentarische Komödie ab, indem sich die Regierung Cabal­lero, dem noch verbliebenen Rest des spani­schen Landtags vorstellte. Wie vorauszusehen, waren kaum 100 Abgeordnete zur Sitzung erschienen, die bis auf 6 Abgeordnete des Zentrums der Linksmehrheit des Landtages angehörten. Alle anderen Abgeordneten fehl­ten, da sie entweder verhaftet waren oder nicht mehr unter den Lebenden weilten, so weit sie sich nicht durch die Flucht in Sicher- heit bringen konnten.

In seiner Eröffnungsrede führte der Prä­sident des Landtages aus, daß die Sitzung einberufen worden sei, um das Verfassungs­recht zu achten (!). Während der Ferien hät­ten sich traurige Ereignisse im Lande abge­spielt. Mit erhobener Stimme forderte der Präsident dis Versammlung sodann auf,zu Ehren der roten Freiheitskämpfer mit ihm in den Ruf einzustimmen, Spanien ziehe es vor, stehend zu sterben, als kniend zu leben!" Hierauf wurde der Gesetzentwurf verlesen, der den baEschen

Kundgebung wurde dom Präsident Csillery die Gründung der antibolschewistischeu unga­rischen Liga bekanntgegeben und zum allge­meinen Beitritt aufgefordert.

EeMelÄwieeigleilen in Sswjet- rutzlaad

Alarmierende Nachrichten über die Herbst­bestellung

Moskau, 1. Okt. Die regiernngsamtliche Jswestija bringt an unanffälligeO'Stelle auf der letzten Seite eine kurze Notiz, in der es heißt, daß der Regiernngsplan der Brotbereit­stellung bisher nur zu 23,8 erfüllt wurde. Sowohl diese geringe Zahl wie auch die Art der Aufmachung dieser Meldung durch das Regierungsblatt beweisen zur Genüge, wie schlecht cs um die diesjährigen Ernteerträge in Sowjetrußland steht. Da nach den letzten von dem Landwirtschaftskommissariat ver­öffentlichten Angaben bereits 80 des abge- erntcten Getreides gedroschen war, so ergibt sich der Schluß, daß die Ernte außerordentlich schlecht ausgefallen ist, und daß der Bauer die Ablieferung des Brotes an den Staat sabo­tiert.

Zu gleicher Zeit werden in der Sowjetpresse weiter alarmierende Berichte über den Verlauf der Herbstbestellung der Felder verbreitet. In einem Bezirk Zentralrußlands ist der Plan der Herbstbestellung sage und schreibe nur zu 0,2 -z, in anderen nur zu 6 oder zu 10 A er­füllt worden!

In einem Bezirk von Jwanowo arbeiten von 25 Traktoren nur 3, in einem anderen Gebiet sind 40 der Traktoren auf den Fel­dern, sie bearbeiten aber gegenüber den im Regiernngsplan geforderten 8 Hektar täglich nur 3. Auch die Prawda klagt darüber,- daß die Abneigung der Bauern gegen die Ma­schine groß sei, daß die Traktorenführer ihre Maschinen nicht kennten und daß der Trak­torenpark nur zu einem Drittel seiner Kapa­zität ausgenutzt werde. Das Blatt greift das Landwirtschaftskommissariat scharf an und sagt, niemand kümmere sich dort darum, wie die wertvollen Maschinen arbeiteten und wie sie ausgenutzt würden. Allerdings, so bemerkt das Blatt ironisch, wisse man auch bei den Gau- und Bezirksbehörden ebenso wenig und interessiere sich nicht dafür, wie alarmierend die Lage auf den Feldern sei.

Provinzen die Autonomie nach dem Muster des Statuts von Katalonien erteilt.

Nachdem der Finanzmmister den Haus­haltsvorschlag für 1937 bekannt gegeben hatte, ergriff Ministerpräsident Caballero das Wort. Er betonte, er hätte es gern ge­sehen, wenn auch die Vertreter einer wich­tigen Schicht des Proletariats sich an der Ne­gierung beteiligt hätten. Alle Gruppen seien jedoch zur Erreichung eines gemeinsamen Zieles, zum

Kampf gegen den Faschismus

verbunden. Nachdem Caballero sich im Ver­lauf seiner demagogischen Ausführungen bis zu der Behauptung verstiegen hatte, daß die Noten in Spanien sür dieFreiheit" Europas kämpften, enthüllte er einen Teil seinesRe gierungspro g ramms". Wenn der Sieg errungen sei, so führte er aus, müsse der gesamte Staatsaufbau ge- ändert werden. Spanien müsse zu einer N e - Publik des Prole.tariats gemacht werden.

Die anwesenden Abgeordneten nahmen die Ausführungen Cabalkeros mit starkem Bei- fall auf. Dann wurde durch Handaufheben

der Haushaltvoranschlag und das baskische Autonomiegesetz angenommen. Der Numpf- landtag vertagte sich sodann auf den 1. De­zember (?).

Eia Priester zu Tode gemartert

Sevilla, 1. Okt. Immer neue Greueltateu der spanischen Marxisten werden nach der Eroberung Toledos bekannt. So erzählt man sich mit besonderem Grauen das furchtbare Ende des Pfarrers von Torrijos, einer etwa 20 Kilometer vor Toledo an der Heercsstraße nach Magueda gelegenen Ortschaft.

Es klingt besonders erschütternd, wenn man hört, daß dieser allseits beliebte Priester von der Mordkommune unter der Leitung einer sogenanntdn rotenHnmanitätsgesell- schaft" zu Tode gemartert wurde. Das ans Talavera geflohene Rcvolutionskomitee hatte sich nach Torrijos unter Mitnahme von fünf Millionen Peseten in Sicherheit gebracht. Auf seine Veranlassung wurde der Pfarrer aus seiner Wohnung gezerrt und aufgefordcrt, Gott zu lästern. Als dieser erklärte, er ziehe vor, für Christus zu leiden, rissen ihm die roten Banditen die Kleider vom Leibe und wiederholten mit ihrem Opfer iu viehischer Rohheit die Leidensgeschichte Christi, soweit sie sich ihrer noch entsinnen konnten.

Sie beluden den Geistlichen mit schweren Holzbalken und schleppten ihn unter fortge­setzten Stockschlägen und wüsten Beschimpfun­gen durch die Straßen des Ortes, wobei sie ihm Essig einflößtcn. Um ihre sadistischen Triebe ganz zu befriedigen, zogen sie ihm dann die Kleidungsstücke eines Angehörigen der roten Miliz an und setzten ihm eine Dor­nenkrone aufs Haupt. Dieses furchtbare Mar­tyrium dauerte drei Tage, während welcher das unglückliche Opfer immer wieder zu Got­teslästerungen aufgefordert wurde. Nach lau­gen Beratungen, ob der Geistliche gekreuzigt oder erschossen werden solle, entschied sich die Humanitätsgesellschaft" schließlich für die Erschießung, die auf einem Felde vor dem Dorf vollzogen wurde.

Insgesamt wurden in der kleinen Gemeinde Torrijos von den Kommunisten außer dem Dorfgeistlicheu der Arzt, der Rechtsanwalt, der katholische Schulmeister, der Leiter des Telegraphenamtes, der Gefängnisdirektor, mehrere Landwirte und 30 andere Einwohner ermordet.

Alle Wassensabrlken genommen

Toledo, 1 . Oktober

Mit aller Kraft wird in Toledo von den nationalen Truppen, die von der wieder in die Stadt zurückgekehrten Bevölkerung eifrig unterstützt werden, die Aufräumungsarbeit durchgeführt. Mit der Einnahme der Stadt sind die marxistischen Horden übri- genS ihrer letzten Waffenfabrik, über die sie bis dahin verfügen konnten, b e- raubt. Nunmehr besitzen die Nationalisten alle spanischen Waffenfabriken. Tie Ver­sorgung der roten Truppen mit Waffen kann jetzt auf dem Wege des Schmuggels erfolgen, über die katalanisch - französische Grenze, aber auch noch über die wenigen Häfen, die in den Händen der Madrider Re­gierung sind. Jedoch dürste diese Zufuhr im­mer schwieriger werden.

Ein Reuter-Bericht aus Gibraltar weist darauf hin, daß allem Anschein nach infolge des erfolgreichen Seegefechtes vom Dienstag die Straße von Gibraltar von der spanischen. Militärgruppe beherrscht wird. Der Kreuzer Baleares" patrouillierte am Mittwoch in der Meerenge zwischen Tanger und Tarifa, wäh­rend der KreuzerAlmirante Cervera" die Straße zwischen Ceuta und Gibraltar auf- und abfuhr.

Wieder ein Volkskommissar abgesetzl

Moskau, 1. Oktober.

Im Zuge der Moskauer Machtkämpfe wurde, wie amtlich mitgeteilt wird, der Volkskommissar für die Holzindustrie, Lo- bow, aus seinem Amte entfernt. An seiner Stelle wurde Iwanow zum Volkskommissar für die Holzindustrie ernannt.

..Republik des Proletariats"

Parlamentarische Komödie in Madrid