VS v. ». unv bei Fetten sogar nur 50 bis 55 v. H.

Deutschlands Ausfuhr an Jndustrieerzeug- nissen stößt im Ausland auf große Schwierig- leiten. Wir können deshalb den Umfang unserer Ausfuhr nicht beliebig erweitern. Den Erlös aus unserer Ausfuhr brauchen wir aber nicht nur zur Beschaffung der uns im Inland fehlenden Lebensmittel, sondern in erster Linie auch für die Beschaffung von Rohstoffen.

Verzicht auf die Einfuhr von Rohstoffen zugunsten einer verstärkten Lebens­mitteleinfuhr würde bedeuten, daß Mil­lionen deutscher Volksgenossen wieder in das Elend der Arbeitslosigkeit zurück­gestoßen werden. Das mutz aber unter allen Umständen verhindert werden.

Daraus geht hervor, daß einzelne Erzeug­nisse, bei denen wir heute noch nicht unseren ganzen Bedarf selbst erzeugen, einmal knapp werben können. Das deutsche Volk wird lie­ber vorübergehend etwas weni­ger Fett oder etwas weniger Fleisch oder weniger Eier essen, als der Geißel der Arbeitslosigkeit in Deutschland neuen Raum zu gewähren. Die Reichsregierung erwartet deshalb von der deutschen Hausfrau, daß sie diese gelegentlich auftretenden Mängel an einzelnen Lebens­mitteln mit Verständnis aufnimmt und durch geschicktes Ausweichen zu anderen reich­licher vorhandenen Nahrungsmitteln aus­gleicht. Es braucht niemand Sorge zu haben, daß er nicht satt werden wird. Das geringe Opfer, das wir dem Auf­bau eines starken Reiches in Freiheit und Un­abhängigkeit hier bringen, ist nur ein Opfer an Bequemlichkeit.

EsgehtunsumDeutschlandsge- sicherte Zukunft. Darum sagen wir die Dinge wie sie sind und wie sie nicht anders sein können in dem stolzen Wissen, daß das deutsche Volk sich seiner Verantwortung vor der Geschichte bewußt ist.

Mer MksseMid verurteilt

Danzig, 29. September.

Das Danziger Schöffengericht verurteilte am Dienstag den sozialdemokratischen Danziger Abg. Julius Straphel wegen gefährlicher Körperverletzung zu zwei Fahren Gefängnis. Drei Monate Untersuchungshaft werden angerechnet.

Straphel hatte, wie in der Verhandlung durch umfangreiche Zeugenvernehmungen sestgestellt wurde, am 10. Juni ds. Js. den Angestellten des nationalsozialistischen ..Dan­ziger Vorpostens"' Schulz aus der Straße in bestialischer Weiße niedergesto­chen, weil er sich an der Verhinderung der Verteilung sozialdemokratischer Flugschriften beteiligt hat. Schulz wurde lebensgefährlich verletzt. Während Schulz ins Krankenhaus übergeführt wurde, ergriff der sozialdemo­kratische Messerstecher und Stadtverordnete die Flucht. Er wurde jedoch später von der Polizei gestellt und in Untersuchungshast ge­nommen.

Der Staatsanwalt hob in seinen Ausfüh­rungen hervor, daß diese Tat in der Dan­ziger Oeffentlichkeit sehr große Erregung auslöste und daß es deshalb zu weiteren bedauerlichen Vorfällen in Danzig kam. in deren Verlaus drei Nationalsozia- «isten ihr Leben lassen mußten.

Moskauer Mserder

Moskau, 29. Septeuiber.

Tie guten Fortschritte der nationalisti- fchen Truppen können auch von der sorv- iktrussischen Presse nicht länger verheimlicht werden. Der Sonderberichterstatter der Prawda" schildert am Dienstag die Lage in Madrid in düsteren Farben. Zahl­reiche Personen, die sich noch vor kurzem als entschiedene Anhänger der roten Regierung erklärt haben, zögen es nunmehr vor aus -er Hauptstadt zu verschwinden. Sie versuchen, sich nach Barcelona oder gar nach Marseille oder Paris in Sicherheit zu bringen. Manche Kreise in Madrid, so heißt es in dem Bericht weiter, rechnen bereits mit dem Erscheinen der nationalistischen Truppen in den nächsten Tagen vor den Toren der Stadt. Der Sonderbericht- erstatter derPrawda" will sich zwar dieser Meinung noch nicht anschließen, sieht sich aber doch zu der Feststellung gezwungen, daß der Flugzeugpark der Verteidiger Madrids in der letzten Zeit stark zusammenge- schrumpst sei und daß auf nationalistischer Seite sowohl die motorisierten Truppen als auch die Artillerie eine unzweifelhafte Ueber- legenheit über die Roten besitzen.

3rWe Nlaulwmden wollten nach Spanien

London, 29. September.

Der Führer der irischen Blauhemden General O'Dufsy, tras am Dienstag in Val^ ladolid ein. Er bot den spanischen Nationa- listen die Hilse von etwa 2000 irischen Re- kruten zum Kamps gegen den Kommunismus an.

Nach einer Meldung desEvening Stan­dard' lehnte General Cabanelles, der Chef der vorläufigen nationalistischen Negierung, das Angebot mit den Worten ab, daß Spa­nien keine Ausländer bei dem Werk der Befreiung des Vaterlandes wünsche.

Sie künftige Schul- und Berufsausbildung

Reich»orgaulfa1ioualel1er De. Ley fordert gleiche Thanee« für jede« Deutschen

Berlin, 29. September.

In Berlin fand eine Kundgebung von größ­ter Bedeutung für die künftige Schul- und Berufsausbildung statt. Das Amt für Be­rufserziehung in der DAF. hatte seine Nefe- renten nach Berlin berufen, vor denen Neichs- organisationsleiter Dr. Ley u. a. ausführte:

Zu der nationalsozialistischen Weltanschau­ung führe die Erkenntnis, daß das Leben ein ununterbrochener Kampf sei, der nur dann zu bestehen sei, wenn die Gemeinschaft dem Einzelwesen helfe, und wenn dieses Einzel­wesen wiederum im Rahmen der Gemeinschaft sich sozusagen als Soldat Deutschlands und Adolf Hitlers zu höchsten Leistungen aufraffe. Voraussetzung sei, daß der einzelne die Ge­meinschaft und ihre Notwendigkeit begreife und anerkenne. Um das zu erreichen, müsse alles getan werden, um den einzelnen Men­schen gesund zu erhalten und ihn teilnehmen zu lassen an den Gütern der Nation. Weiter sei unerläßlich, daß man ihm eine richtige Erziehung und Berufsausbildung an die Hand gebe.

Wenn es in Deutschland auch an beson­deren Gütern der Natur fehle, so habe es doch in seiner Nasse mit das beste, was die Welt überhaupt aufzuweisen habe. Es liege in diesem Menschentum ein ungeheures Kapi­tal. das zu nutzen unsere heiligste Pflicht sei.

3 Vr Millionen Deutsche hätten heute einen falschen Beruf. Hier neue Wege zu gehen sei eine der wesentlichsten Voraus­setzungen zur Erfüllung des neuen Vier­jahresplanes. Dr. Ley hob unter starkem Bei­fall hervor, daß er mit dem Reichserziehungs­minister Rust völlig einig gehe in der For- derung. daß allmählich jeder die Möglichkeit erhalte, den ihm ge- nt äßen Bern st zu ergreifen. Es gebeauchdabeifürdenNational- sozia listen keinen Gegensatz zwi­schen Partei und Staat.

triebe ist, soll auch wirklich die Dinge mei­stern und anderen ein Vorbild sein.

Auch der verantwortliche Be- -triebsführer muß Meister sein. Er wird in unseren Neichsberufsschulen beweisen müs­sen, daß er tatsächlich einen Betrieb führen kann. Wir werden mit fahrbaren Wander­schulen ins Land gehen, werden einen um- fangreichen Lehrstoff in Form von Büche- reien anlegen und Gesellen- und Lehrlings- Heime im Zusammenwirken mit der HI. bauen. Dr. Ley betonte in diesem Zusam­menhang, daß die konfessionellen Gesellenheime, auch die getarnten, nicht mehr länger geduldet werden können.

Höhere Schule ein Jahr weniger

Reichserziehnngsminister Rn st sprach dann über die Bedeutung und das Er­gebnis der Zusammenarbeit zwischen dem Neichserziehungsministerium und dem Neichs- organisationsleitex: Jeder Deutsche habe die Pflicht, so führte er aus. an den neuen, gro­ßen. vom Führer gestellten Aufgaben mitzu- arbeiten. Der Minister erklärte sein vol­les Einverständnis mit den Nusfüh- rungcn und den Absichten Dr. Leys in bezug auf das Berufs- und F achsch ul­wes e n.

Der Sta a ts rger u n terr icht, so erklärte er unter anderem, könne dom Lehrplan abgesetzt werden, da jeder Deutsche jetzt von seiner Jugend bis zum letzten Tage seines Lebens eine lebendige staatsbürgerliche Belehrung habe. Man werde ganz eindeutig daraus Hinsteuern, eine Schulezu schaf­

fen. in de, de« leistungsfähigste «nd best« Arbeiter herängebil» det werde.

Die Berufsschulen könnten in de» verschiedenen Sparten grundsätzlich zusam­mengehörender Handwerke eine ganz hervor­ragende Ausbildung erteilen. Neben der Be­rufsschule könnten die Gesellenfachschulen und die Meister-Hochfachschulen stehen. Auf. gäbe des Staates sei die ständige Ueberprü- fung der Leistungen. Für die Ausbil­dung der Lehrer in den Berufsschulen sollten Hochschulen zur Berufsbildung ge- schaffen werden. Die erste derartige Schule werde voraussichtlich im nächsten Jahre ge- gründet. Mit vier bis fünf derartigen Hoch- schulen werde man in Deutschland auskom- men. Am Ende stehe dieallgemeine Berufsschulpflicht in Deutsch. I a n d.

Der Minister gab bekannt, daß bereits ab nächste Ostern an den höheren Schulen die Zahl der Schuljahre herabgesetzt werde; Statt bisher vier Jahre Grundschule und neun Jahre höhere Schule werde ab Ostern die zwölfjährige Schul, zeit «ingeführt.

Weiter richtete der Minister an die deut» schen Studenten eine ernste Aufforderung, da bereits in allernächster Zeit große An» forderungen an sie gestellt würden. Man müsse vom sicbenmonatigen Semester zum vollen Studienjahre kommen.

Die Neichsfrauenführerin Frau Scholtz» Klink sprach über Erziehung und Schulung der deutschen Mädchen. Hauptamtsletter Klaus Selzner schloß die große und eindrucksvolle Kundgebung mit einem be­geistert aufgenommenen Siegheil auf den Führer.

Sie Völkerbundsaussprache

Der österreichische Vertreter fordert Beseitig«»« der Ungleichheit

Der Reichsorgamsationsleiter nannte dann eine Reihe von Gesichtspunkten und Forde­rungen, die beachtet werden müßten, wenn man den deutschen Arbeiter zum höchst» befähigten Arbeiter der Welt machen wolle. Zunächst einmal sei die Berufs­beratung das A und O aller Arbeit.

Es müsse, so erklärte Dr. Leh unter leb­haftestem Beifall, einmal aufhören, daß Not und Elend dem jungen Menschen seinen Lebensweg vorschreiben, und es müsse im Gegenteil alles geschehen, um ihn in der Ent­wicklung seiner Fähigkeiten zu unterstützen.

Zunächst sollten die jungen Menschen ein Jahr lang an Eisen und Holz mit den einfachsten Werkzeugen hantieren. Diese Robinson-Erziehung" könne vielfach in das letzte Schuljahr hineingelegt werden. Die Ver­handlungen darüber seien eingeleitet. Vor allem aber müsse man sich davor hüten, die jungen Leute von vornherein zu einem Spe­zialistentum zu erziehen. Jeder Lehrling sollte durch die harte, allgemeine Schule desHandwerks gehen, er müsse zunächst dienen lernen und solle dabei auch die Leiden und Freuden eines selbständigen Handwer­kers kennen lernen.

Das Handwerk, so erklärte, Dr. Ley, hat die große Aufgabe, dem deutschen Bolle die höchste Berussausbildung zu geben. Diese Grundlehre beim Handwerk solle auf zwei Jahre ausgedehnt werden. Dann kommen die jungen Leute auf ein Jahr in die Lehr - werkstätte. wo sie Spezialisten würden und an den modernsten Werkzeugen lernten. Nicht die Größe des Werkes sei maßgebend, sondern die Güte und die Lei'tung. Wenn das Werk es allein nicht schaffen könne, io würde die Deutsche Arbeitsfront helfen. Der erste Schritt sei bereits mit dem Leistungs­abzeichen getan. Der Berufskampf sei für den jungen Menschen nicht einmalig, sondern kehre jedes Jahr wieder. Er beginne schon im letzten Schuljahr und sehe sich in den Lehrjahren fort. Die Lehrzeit könne dadurch bei vielen befähigten Lehrlingen abgekürzt werden. Mit dem Gesellewerden sei die Ausbildung nicht beendet. Wir werden den Gesellen genau so betreuen wie den Lehr­ling.

Wir verlangen, daß jeder junge Deutsche ein Jahr durch Deutsch- landwandert, um Deutschland und die Arbeitsweise in den verschiedenen Landes- teilen kennen zu lernen.

Zu den Bcrufszeitschristen übergehend, sagte Dr. Ley. daß diese Zeitschriften, die schon heute nach Güte und Menge ans be­achtlicher Höhe stehen und die Auslage von rund 10 Millionen erreicht haben, weiter ansgebaut würden. Jeder Deutsche solle seine Bernfszeitung er­halten.

Es ist zwar unser Ideal, so sagte Dr. Ley. möglichst viele selbständige Existenzen zu gründen, aber ebensowenig können wir ande­rerseits auf die Industrien mittleren oder großen Formats verzichten. Eine gesunde Wirtschaft muß eine gesunde Anzahl von Groß-, Mittel- und Kleinindustrien und -be­trieben haben. Es kann also nureinTeil der Meister selbständig werden. Wir werden diesem Teil das ist unser Ziel durch Person alkredite der DAF. zur Erhaltung der selbständigen Existenz verhelsen. Wir wollen auch nicht mehr dulden, daß in den Betrieben Meister beschäftigt werden, die nur Aufpasser und Antreiber sein wollen. Wer Meister im Be-

Genf, 29. September.

Nach wie vor herrscht in Genf das Gefühl vor, daß niemals so sehr wie bei dieser Tagung das Interesse der Weltöffentlichkeit auf Vor­gänge gelenkt wird, die eigentlich außer­halb des Völkerbundes vor sich gehen. So hat denn die Rede des sowjetrussischen Außen­ministers Litwinow-Finkelstein, der Sowietrußland wieder als wahren Friedens- enget hinstellte, dafür aber Deutschland in ge­wohnter Weise verdächtigte, so gut wie gar kein Echo gefunden. Auch die Rede des fran­zösischen Außenministers Delbos, die immerhin einige bemerkenswerte Wandlungen zur positiven Seite hin enthielt, ist durch das Ereignis der Frankenabwertung in größerem Umfang in der Presse kaum in Erscheinung getreten.

Die bemerkenswerteste Rede vom gestrigen Tage hielt der österreichische Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten Schmidt. Er stellte die Hauptforderungen Oesterreichs her­aus, daß die Völkerbundssatzungen vom VölkerbundSvakt losoelöit werden mutzten. So fei u. a. nn Art. 4 des Völkerbundspaktes immer noch von den alliierten und assoziierten Hauptmächten" die Rede, ein Ausdruck, der der Kriegs- prache entlehnt sei. Der Völkerbund müsse aaegen ein Instrument vollkommener GleichheitfüralleMitglieder sein. Weiterhin lege die österreichische Regierung größten Wert darauf, daß die Vervollständi- gung des Völkerbundes durch die außenstehen­den Mächte möglichst bald verwirklicht werde. Seine Regierung trete selbstverständlich auch für eine Verstärkung der Völkerbundskräfte ein. Es könnten sedoch Fälle eintreten, in denen zwischen einzelnen Staaten aufgetauchte Schwierigkeiten leichter durch direkte Fühlung­nahme, als durch ein internationales Forum beigelegt werden könnten. Ein erfreuliches Beispiel sei hierfür die Entspannung zw. chen Deutschland uno Oe st er­reich.

Vorsichtig fahren'.

Berlin, 29. September.

Der Reichs- und Preußische Minister des Innern hat durch einen Nunderlatz vom 25. September im Rahmen des polizeiörtlichen Ausgabenkreises die Blutuntersuchung auf Alkohol bei V e r k e h r s u n f 8 l - len für die gesamte staatliche Polizei angc- ordnet.

Die Blutuntersuchung war zunächst ver- luchsweise im Bereich der Polizeiverwaltuug Berlin eingesührt worden. Auf Grund der hierbei gemachten Erfahrungen hat sich der Reichs- und Preußische Minister des Innern entschlossen, die Blutuntersuchung allgemein für alle an einem Verkehrsunsall beteiligten Personen anzuordnen, bei denen begründe­ter Verdacht alkoholischer Beeinflussung be­steht. Für die Alkoholbestimmung im Blut wird die Mikro-Methode des schwedischen Arztes Professor Dr. E. M. P. Widmark im Runderlaß als allgemein anerkannt und zuverlässig bezeichnet. Das Blut wird mög­lichst so'ort nach dem Unfall durch einen kleinen Stich in das Ohrläppchen oder die " ngerspitze entnommen und in besonders

orbereiteten Glaskapillaren aufgefangen. Das Widmarksche Verfahren hat sich im Lause der Jahre bewährt und seine gesetzliche Grundlage durch den Paragraphen 81 a der Strafprozeßordnuna erhalte»

Zur Durchführung der Blutentnahme und der klinischen Untersuchung sind, soweit dabei ein Polizeiliches Interesse vorliegt, zur Erspa. rung von Kosten in erster Linie die beamteten Aerzte zu beauftragen. Als ein besonderer Wert der Widmarkschen Methode wird in dem Runderlatz des Neichsministers des Innern der Umstand bezeichnet, daß nicht nur die alkoholische Beeinflussung, sondern auch der Grad der Nüchternheit nachgewiesen werden kann, was zur Ent­lastung eines Angeschuldigten von ent­scheidender Bedeutung sein kann.

Deutscher Gruß für evangel. Geistliche

Selbstverständlich auch im Ornat Berlin, 29. September.

Der Reichskirchenausschnß hat im Einver­nehmen mit den Landeskirchen besondere Richtlinien für die Grußpflicht der Geistlichen aufgestellt. Danach er­weist der Geistliche grundsätzlich auch im Or­nat den Deutschen Gruß, während der Dauer einer gottesdienstlichen Feier jedoch grüßt er nicht einzelne Personen oder Fahnen, son- dern die zum Gottesdienst versammelte Ge­meinde in der durch die Agende vorgeschrie- denen Form l.Der Herr sei mit euch").

In der Begründung weist der Reichs» kirchenausschuß daraus hin. daß ein beson­derer kirchlicher Gruß in der evangelischen Kirche nicht bestehe. Die bisherige Gruß- iorm im Ornat, etwa der Gruß durch An­legen der rechten Hand an das Barett oder der Gruß durch Abnehmen des Baretts ent­stamme der staatlichen oder gesell­schaftlichen Umwelt.

Wenn heute der Deutsche Gruß herrsche, so erscheine es selbstverständlich, daß der evangelische Geistliche diesen Gruß auch im Ornat anwende.

Dabei sei zu bedenken, daß der Deutsche Gruß mit dem dabei verbundenen Heil- Wunsch für den Christen ein Gebet um Got­tes Segen für Führer, Reich und Volk be­deute. Während der unmittelbaren Amtsaus­übung des Geistlichen in Gottesdiensten und gottesdienstlichen Handlungen bleibe für den persönlichen Gruß kein Raum.

Appell des Reichsernährungsministers im Rundfunk

Berlin. 29. September.

Ein Appell des Reichsernährungsministers R. Walter Darre aus Anlaß der Werbe­aktionKampf dem Verderb" Wird von Staatssekretär Backe im deutschen Rund­funk am 3V. 9. in der Zeit von 19.45 bis 20 Uhr verlesen.

vei- I^üiirer degosMgtr

Der Führer und Reichskanzler hat die am 2. Juli 1936 von dem Schwurgericht in Saarbrücken gegen die am 15. Januar 1910 geborene Auguste Köhl wegen Mordes an ihren beiden unehelichen Kindern ausge­sprochene Todesstrafe im Gnadenwege in lebenslange Zuchthausstrafe umgewandelt. Tie etwas schwachsinnige Verurteilte, die bisher in gutem Ruf stand und ihre Kinder sehr liebte, wurde vom Vater der Kinder, von dem sie hoffte, geheiratet zu werden, rm Stich gelassen und geriet dadurch in wirtschaftliche und seelische Bedrängnis.