Bezugspreis,

Durch Träger monatlich RM. I M ,>nlchl!eb>!ch 20 Rpsg. Zust-llg-biihr. turch die Polt RM. 1.70 (tinschlieb- iich Sk Rpfg. Postzeitungrgebiihren). Prei, der Elnzelnumnier 10 Rpfg. In Fallen höherer Gewalt besteht dein Anspruch aus Lieserung der Zeitung oder aus Rückerstattung de» Bezugspreis». Gerichtsstand sür beide Teile ist Neuenbürg sWllrtt.) Fernsprech-Anschluß Nr. «01

Verantwortlich für den gesamten Inhalt Fridolin Bieslnger Neuenbürg (Würti.)

Der Oktaler

parteiamtliche nationalst);. "Tageszeitung

Wildbader NS-Preffe Birkenfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt

A u z r i g e « p r e k S r

Die bleiuspaltige Millimeter-Zeile 7 Rpf., Familienanzeigen 6 Rpfg., amt­liche Anzeigen S.S Rpfg., Textzelle 18 Rpfg. Schluß der Anzeigenannahme k Uhr vormittag». Gewähr mild nur sür schriftlich erteilte Aufträge über­nommen. Im übrigen gelten die vom Werberat der deutschen Wirtschaft aus­gestellten Bestimmungen. Vordrucke stehen zur Verfügung. Zurzeit ist Preis­liste Nr. S gültig,. VIII. 36: 3750

Verlag und Rotationsdruck: T. Meeh- sche Buchdruckerei, Inh. Fr. Blesinger Neuenbürg (Würti.!

Dlmtsblatt für rlas Oberami "Neuenbürg

Nr. 228

Mittwoch den 30. September 1S3S

S4. Jahrgang

zsamnosvoriM

aiMiummri»

Paris, 2V. September.

Die Kammer hat die Währungsvorlage in ihrer Gesamtheit mit 350 zu 221 Stimmen angenommen. Die Regie­rung hatte die Vertrauensfrage nicht gestellt. Die Kammer hat sich darauf auf Mittwoch, 21 Uhr, vertagt.

Einschneidende Aenderungen?

Der Senat ist am Dienstagmorgen nur zu einer kurzen Sitzung zusammengetreten und hat sich dann auf heute vertagt. Diese Zeit­spanne wird der Finanzausschuß des Senates dazu benutzen, um die in der Kammer ver­abschiedete Vorlage zu prüfen. Der Ausschuß wird im Laufe des Nachmittags den Minister­präsidenten und den Finanzminister anhören. In den Wandelgängen des Senates rechnet man damit, daß der Finanzausschuß recht einschneidende Abänderungen an der Vorlage vornehmen wird. ^

Wettgehende Vollmachten

London, 29. Sept. Wie dieLondon Ga­zette", das amtliche Mitteilungsblatt der bri­tischen Regierung meldet, hat der am Sams- fag im Schloß Balmoral zusammengetretene Kronrat beschlossen, dem Oberbefehlshaber der britischen Streitkräfte in Palästina Lurch den britischen Oberkommissar alle Vollmachten für bis Verhängung des Kriegsrechts zu übertra­gen. In der amtlichen Formulierung erhält der Oberbefehlshaber das Recht, Bestimmun­gen zur Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit und der Verteidigung Palästinas zu erlassen.

Di« neue Verordnung wird wahrscheinlich am Donnerstag durch eine Proklamation des britischen Oberkommissars in Palästina in Kraft gesetzt werden. Im Einvernehmen mit hem militärischen Oberbefehlshaber wird :er Oberkommissar hierauf den Zeitpunkt für die Uebertragung der in der Verordnung enthal­tenen Vollmachten an den Militärüefehlshaber festsetzen. Von diesem Augenblick an wird Generalleutnant Dill ausschließlich die öffent­liche Gewalt in Palästina und damit auch das Recht der Verhängung des Kriegszustandes «usüben. Der Oberbefehlshaber kann danach Militärgerichtshöfe einsetzen, gegen deren Sprüche es kein Berufuugsrecht gibt. Er hat u. a. das Recht, die Zensur zu verhängen, Verhaftungen und Ausweisungen vorzuneh­men, die Kontrolle sämtlicher Häfen und Flugplätze zu verfügen und Enteignungen anzuordnen.

Der Kampf unter den Moskauer Mamidadern

Moskau, 29. Sept. Wie amtlich mitgeteilt wird, ist jetzt auch Jagodas Gehilfe im Volks­kommissariat des Innern, der bisherige stell­vertretende Volkskommissar Prokosjew seines Postens enthoben und zum stellvertretenden Postkommissar ernannt worden. Der bishe­rige stellvertretende Postkommissar Schukow wird in ein anderes Amt versetzt. Znm neuen stellvertretenden Junenkommissar wurde Mo­ses Davidson Bärmann ernannt.

Schweizerische VollmMsgesrtze

ÜMNdMMA

Bern, 29. September.

Der schweizerische Nationalrat hat in der Schlußabstimmung mit 80 gegen 30 Stimmen beschlossen, dem Bundesrat die Vollmachten für die Ergreifung dringender wirtschaftlicher Notmaßnahmen zu erteilen.

Bengafi (Tripolis), 29. Sept.

Ein Flugzeug der italienischen Luft­verkehrsgesellschaft streifte beim Rückflug nach Bengasi die Aufbauten eines Schiffes und stürzte ins Meer. Vier Mitgliederder Besatzung und fünf Spezial­ar beiterkamendabeiumsLeben. Ein Telegraphist wurde verletzt. Das Flug­zeug war kurz vor der Katastrophe in Ben­gali aufgestiegcn, hatte in der Luft eine Be­schädigung erlitten und wollte deshalb schnell­stens zu seinem Ausgangspunkt zurückkebren.

SeegeseAt bet Gibraltar

Roter Torpedobootrzerstörer versenkt

London, 29. September.

Nach einem schweren Feuergefecht westlich von Tarifs versenkte der Kreuzer der spanischen NationalistenAlmirante Cer­vera" am Dienstag früh den neuen Zerstörer der spanischen Marxisten,Gravina". Ein weiterer Zerstörer der Marxisten wird von dem Kreuzer zur Zeit verfolgt.

Wi? an Einzelheiten noch berichtet wird, vermochte sich der Kreuzer sehr bald mit be­achtenswerter Genauigkeit einzuschießen. Er beherrschte schon nach kurzem Kampf die Lage und brachte derGravina" mehrere Volltreffer bei, so daß das Schiff Schlagseite bekam. Während dieser Zeit griff das Tor­pedobootAlmirante Fernandez" hartnäckig den Kreuzer an. bis dieGravina" SOS.- Nufe aussandte und die roten Matrosen das sinkende Schiff verließen. Ein Teil von ihnen kam in den Wellen um. Ein anderer Teil wurde von dem französischen DampferKou- tonbia" ausgenommen, der in der Nähe kreuzte.

Als die Gravina, in den Fluten versank, stellte der nationale Kreuzer alle seine Bat­terien auf das zweite TorpedobootAlmi­rante Fernandez" ein, das jetzt ebenfalls schwere Treffer erhielt und versuchte, sich außer Schußweite zu bringen. Der endgül­tige Ausgang dieses Kampfes ist noch nicht bekannt, weil sich das Torpedoboot der No­ten auf der Flucht in westlicher Richtung befindet. Es wird von dem nationalen Kreu- zer verfolgt.

Aus Tanger verlautet, daß der französische DampferKoutoubia" nur 20 Mann der Be­satzung des großen TorpedodampfersGra­vina" übernommen hat. Der Rest der Mann­schaft sei ertrunken.

LebensmMelknappheit

Wie aus Madrider Meldungen hervorgcyr, haben sich rote Streitkräfte in den Abend­stunden des Montag in mehreren Stellungen in der Umgebung von Toledo festgesetzt, die sie in aller Eile ausbauen. '

Der Ausschuß für die Verpflegung Madrids hat eine Reihe von Maßnahmen ge­troffen, um eine Preissteigerung zu verhin­dern und die vorhandenen Lebensmittel­vorräte einzuteilen. Aausleute, die die An-

Der konservative Unterhausabgeordnet, Oberstleutnant Sir Arnold Wilson setzt sich in einer Zuschrift an dieTime s" für das deutsche Recht auf Kolonien ein. Er weist zunächst in derTimes" ver­öffentlichte Behauptungen des jüdischen Ab­geordneten Adams zurück, daß Deutschland für die Kolonialverwaltung unfähig sei. und daß Kolonien keinen wirtschaftlichen Gewinn für Deutschland darstellen würden. Wilson sagt, es sei Unsinn, dabei Ziffern aus der Vorkriegszeit heranzuziehen. Zunächst habe Deutschland die Kolonien nicht lange genug besessen, um sie voll entwickeln zu können. Wenn es in der Lage gewesen wäre, von 1914 an eine ständige fortschrittliche Entwicklung in Gang zu halten, selbst nur in dem sehr bescheidenen Ausmaß, welches das Land in den angrenzenden Gebieten erzielt habe, dann würde Deutschland jetzt aus feinen afrikani­schen Kolonien einen doppelt so hohen Hundertsatz seiner Einkünfte beziehen als England aus seinen Kolonien in Afrika. Ein Vergleich mit derVorkriegs- zeit verbiete sich auch angesichts der Leistungen des Nationalso­zialismus in der wirtschaftlichen Ent­wicklung Deutschlands. Zu der Behauptung, daß das nationalsozialistische Deutschland kein zuverlässiger Treuhänder der Eingebo­renen wäre, sei zu erklären, daß kein Staat in Europa besser geeignet sei, eine würdige Nolle der Kolo­nialmacht zu spielen. Die Vorkriegslei­stungen in den deutschen Kolonien seien aner­kennenswert und ebensogut wie die irgend­einer anderen Macht,

ordnungen nicht befolgen, werden schwer be­straft. Ein Teil der Madrider Zeitungen er- klärt, die Verteidigung der Stadt dürfe sich nicht auf die Anlage von Gräben rings um Madrid und den Ausbau jedes einzelnen Häuserblocks zu einer Festung beschränken. Vor allem müsse die Stadt von den zahl­reichen Flüchtlingen entlastet werden. Wie Radio Tenerifa meldet, haben die nationalen Truppen einen für Madrid bestimmten Vieh­transport von über 2000 Stück abge­fangen.

Priester in Toledo erschossen

Der Havas-Sonderberichterstatter in To­ledo meldet, daß mit einer einzigen Aus­nahme alle Priester der Kathedrale von To­ledo erschossen worden seien. Die nationalen Truppen veranstalteten im Alcazar eine Be- sreiungsfeier. Wie bekannt wird, haben die Verteidiger des Alcazar während der Belage­rung 27'Pserde und 27 Maulesel geschlachtet und verzehrt. Am Tage ihrer Befreiung hat­ten sie gerade noch 1 Pferd und 5 Maultiere. Seit 20 Tagen erhielten sie täglich nur ein etwa faustgroßes Stück Schwarzbrot. Die Frauen und Kinder waren Tag und Nacht in den tiefen Kellern geborgen. Unter ihnen ist kein Todesopfer zu verzeichnen.

Fluchtvorbereitungen der Madrider Regierung

Paris, 30. Sept. Eine Reihe von Mit­gliedern des Kabinetts Eabarello soll sich von Madrid nach Alicante begeben haben, um die Ucversiedlmig der Regierung nach Alicante vorzubereiten. Die Minister hätten versichern müssen, innerhalb von 24 Stunden wieder nach Madrid zurückzukehren, da diese Reise in der Umgebung des Ministeriums in einem Augenblick, wo Madrid sich auf den Angriff der Nationalisten horbereite, Mißfallen aus- gelöst habe.

Wie aus Madrid verlautet, hat die rote Regierung den baskischen Provinzen am Dienstag die Autonomie bewilligt. Die neue baskische Regierung mit dem Sitz in Bilbao soll von dem baskischen Abgeordneten Aguirre geleitet werden. General Pozas oder General Narano sollen die militärische Leitung der baskischen Provinzen in den Händen behalten.

Angesichts der Schwierigkeiten und bluti­gen Ereignisse in den Kolonien anderer Län­der stehe es niemand zu, ein Urteil über Deutschland als Kolonial, macht auszusprechen. Niemand könne ernstlich fordern, daß die gegenwärtige Ver­teilung der afrikanischen Kolonien ständig bestehen bleiben und die größte Macht in Europa ausgeschlossen werden solle.Laßt uns offen anerkennen, daß die Klauseln des Versailler Vertrages, die Deutsch­land seiner gesamten Uebcrseebesitzungen be­raubten, neu geprüft werden müs- s e n. Das afrikanische Problem wird bald so schwierig sein, daß es die Mitarbeit jeder europäischen Macht erfordert."

In einer weiteren Zuschrift von Gene­ral Waters heißt es, die deutschen Kolo­nien seien 1919 mit der Beschuldigung be, schlagnahmt worden, daß Deutschland schon lange vor 1914 den Krieg geplant habe. Be­reits 1920 habe jedoch Lloyd George, be­kanntlich einer der Urheber des Versailler Vertrages, erklärt, daß diese Beschuldigung unzutreffend sei. Deutschland verlange jetzt eine Entschädigung für seine Kolonien, und die einzigen Möglichkeiten seien entweder eine friedliche Regelung oder ein Krieg.

Leide l^uktkctiikke sin 2!e> ßelanäet

Wie die Deutsche Seewarte mitteilt, kreuzte das LuftschiffHindenburg" um 8 Uhr MEZ. über Neuyork nach einer Fahr­zeit von 59 Stunden 18 Minuten. Luftschiff Graf Zeppelin" landete Montagabend um 20.23 Uhr MEZ. in Rio de Janeiro.

Verantwortung

un- Verständnis

Klare Worte über Deutschlands ernährungs­wirtschaftliche Lage

Bon Reichsbauernführer R. Walther DarrL

WaS der deutsche Bauer gerade in diesen letzten Jahren geleistet bat, ist etwas Einziges und Einmaliges." Mit diesen Worten hat der Führer in seiner großen Proklamation anläß­lich der Eröffnung desParteitages der Ehre" die Erfolge der Erzeugungsschlacht unserer Landwirtschaft nicht nur vor dem deutschen Volk, sondern vor der ganzen Welt anerkannt und gewürdigt. Dem deutschen Landvolk, das in diesem Jahr in besonderem Maße mit den Unbilden der Witterung zu kämpfen hatte, ist diese Anerkennung aus dem Mund des Füh­rers höchster Lohn für seine harte Arbeit.

Ein neues Wirtschaftsjahr beginnt. Wie zeigt sich uns die ernährungswirtschaft­liche Lage? Was erwarten Führer und Volk als selbstverständliche Pflichterfüllung? In jedem landwirtschaftlichen Betrieb muß heute lede einzelne Maßnahme auf das Gesamtwohl eingestellt sein. Rich­tunggebend sind hierfür neben den Zielen der Erzeugungsschlacht vor allem die Anweisungen u. d Anordnungen der Marktordnungsorgane. Jetzt kommt alles darauf an, daß die deutsche Landwirtschaft ihre Erzeugnisse in ständi­gem, regelmäßigem Fluß und zu den festgesetzten Preisen an den Markt bringt. Gewissenhafte und pünkt­liche Erfüllung der vorgeschriebenen Abliefe­rungspflichten ist eine der dringlichsten Forde­rungen der Bolksernährung. Bauern und Landwirte, die gegen diese Vorschriften der Marktordnungsverbände verstoßen, schädigen das deutsche Volk.

Gewissenlos gegenüber dem Gesamtwohl des Volkes handeln auch jene wenn es auch nur Ausnahmeerscheinungen sind, die als Erzeu­ger, Verteiler oder Verarbeiter aus Ge­winnsucht höhere Preise fordern als nach den geltenden Vorschriften zulässig ist. Ich betone mit nachdrücklichem Ernst: Diese Pflichtvergessenen wird der Staat in Zukunft hart anfassen, um die Volksgemeinschaft zu schützen und um zv verhindern, daß einzelne das Ansehen und die Arbeit ganzer Berufsstände zu untergraben versuchen.

Deutschlands Lage ist nicht leicht. Nur bei g - w isse n h a ft e r Mitarbeit jedes einzelnen können wir die uns gestellten, für unser Volk lebenswichtigen Aufgaben meistern. Der nationalsozialistische Staat hat getreu seinem bei de; Machtübernahme ge­gebenen Versprechen die deutsche Landwirt­schaft vor dem drohenden völligen Zusammen­bruch gerettet und die wirtschaftliche Lage der deutschen Landwirtschaft entscheidend ver­bessert. Die Preise der landwirtschaftlichen Er­zeugnisse sind aus ihrem die Erzeugung läh- menden Tiefstand heraus- und wieder an den allgemeinen Preisstand unserer Volkswirt- jcyasi yerangesuyri worven. Diese Leistungen von Staat und Volksgemeinschaft verpflichten die Landwirtschaft, mit besonderem Eifer den gekennzeichneten Anforderungen nachzukom­men, und ich darf es hier aussprechen:

Die Landwirtschaft wird in tiefer Dank­barkeit und im Bewußtsein ihrer hohen

Verantwortung wie immer geschlossen zur Stelle sein!

Dank den Erfolgen der Erzeugungsschlacht ist die Ernährung unseres Volkes heute schon zu30bis85v. H. 1927 waren es nach den Berechnungen des Instituts für Konjunk- tursorschung nur 65 v. H. a u s e i g e n e r Erzeugung gesichert. Um diese Lei­stung voll zu würdigen, muß man bedenken, daß der N a y r u n g s m i t t e l v e r b r a u ch erheblich gestiegen ist, denn das deutsche Volk ist seit 1933 um fast zwei Mil­lionen gewachsen und fünf Millionen Arbeits­lose wurden in Arbeit gebracht und damit wie­der zu Bollverbrauchern. 15 bis 20 v. H. un­seres Bedarfs an Nahrungsmitteln müssen aber auch heute noch aus dem Ausland ein- geführt werden. Wir können bei normalen Ernten aus eigener Erzeugung decken den Bedarf an: Brot und Mehl zu 100 v. H., Speisekartoffeln zu 100 v. H., Zucker zu 100 v. H., Frischmilch zu 100 v. H. Beim Gemüse und FIeisch erzeugen wir jedoch nur etwa 90 bis 94 v. H. im Inland. Bei Eiern und Molkercierzeugnissen beträgt, die, Delüstversorauna etwa L0 bis

Deutschlands Recht aus Kolonie«

Bemerkenswerte englifcke Stimme