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Amtsblatt für gas Oberami Aleuenbürg

Nr. 227

Dienstag den 2S. September 1936

94. Jahrgang

GemeinschastSappell der Schaffenden

Deutschland hSr« die VeoNamalion de« Führer« - De. Letz Wer de« d»uil«ea s»ziali«mu«

ilnoarn fordert Mhrsretbeit

Berlin, 28. September.

Das ganze schaffende Deutschland hörte am Montagnachmittag in Gemeinschafts­empfängen die historische Proklamation des Führers, die Gauleiter Wagner- Miinchen auf dem Reichsparteitag der Ehre am V. S. verlesen hatte. Beamte, Angestellte und Arbeiter hatten sich mit den Betriebs­führern an der Spitze in den Fabrikhallen und Werkstätten, in Kontoren, Sitzungssälen und Arbeitszimmern versammelt, die Ge­samtheit der deutschen Werktätigen der Stirn und der Faust, darüber hinaus aber auch die Volksgenossen in den Wohnungen, um noch einmal in einer Stunde der Samm­lung und Besinnung den großen Rechen­schaftsbericht des Führers über sein vierjäh­riges Wiederaufbauwerk und zugleich die Verkündung des gewaltigen neuen Vierjah­resprogramms zu vernehmen.

In der Neichshauptstadt sind nach Schätzungen der Deutschen Arbeitsfront, deren Funkwarte umfassende Vorbereitungen für diesen Gemeinschaftsempfang getroffen haben, gut 80Prozent der Werktätigen, o. h. alle dienstlich Abkömmlichen, zu diesem großen Appell zusammengekommen.

Vor Uebertragung der Proklamation selbst sprach der Neichsleiter der Deutschen Ar­beitsfront, ,

Dr. Robert Ley.

Anknüpfend an die Fertigstellung des tuufendsten Kilometers der deutschen Reichs- autöbahnen stellte er in packenden und mit­reißenden Worten den Zuständen, die bei der Machtübernahme in Deutschland anzu- tsteffen waren, die Errungenschaften gegen­über, die das große Aufbauwerk des Füh­rers inzwischen mit sich gebracht haben. Fragt den Bauern, so rief Dr. Ley aus, der damals von Haus und Hof vertrieben war, und heute wieder mit seiner Familie auf gesichertem Boden arbeiten und leben kann, fragt den Arbeiter selbst, der nicht mehr tag­täglich zu befürchten braucht, aus die Skraße gesetzt zu werden. Und nun verkündet der Führer bereits für die nächsten vier Jahre einen Plan, der noch gewaltiger ist als der erste: Heute sind Arbeiter und Arbeiterinnen voll Vertrauen zu diesem neuen Plan.

Was dank marxistischer Hetzer vor vier Jahren von vielen noch bezweifelt wurde, heuw besteht kein Zweifel mehr darüber, daß -er Führer auch dieses neue Pro­gramm in die Tat umsetzen wird. Nicht Lohnerhöhung wird den Arbeiter bes­serstellen, sondern Produktionser­höhung. Schafft mehr Werte, mehr Nah- > rungsmittel, mehr Kleidung, mehr Woh­nungen, mit einem Wort, das wird dem schaffenden Menschen ein besseres Leben ga­rantieren.

Dr. Ley sprach dann von den Verhältnissen in Sowjetrußland, wo es dem Bolschewis­mus bis heute auch nicht annähernd gelun­gen sei, den Lebensstandard des Arbeiters und Bauern den Lebensbedingungen zur Zeit des zaristischen Rußland anzugleichen und verwies dann auf die Abwertung des französischen Franken. Wie im Novemberstaat bei uns, so habe es auch dort in Frankreich zunächst so ausgesehen, als ob durch eine Flut von neuen Gesetzen, über Lohnerhöhung, Urlaubsregelung, Ar­beitszeitverkürzung usw. ein Paradies an­brechen wollte. Aber genau wie bei uns sei nun durch das jüdische Tascheu spie­le rknnststück der Inflation ge­rade die breite Masse des Polles aufs schwerste in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Jude bleibe sich überall gleich und hier wie dort sei er der Feind des ehrlichen und wahrhaften Sozialismus.

Nachdem Dr. Ley dann das Wesen einer echten Revolution dahin gekennzeichnet hatte, daß sie, statt die äußere Form zu verändern, die Menschen selbst erneuere und ihre Vor­urteile und ihre alten Begriffe beseitige, fuhr er fort:Die Kraft des Glaubens ist ^ge­wesen, die diesen neuen deutschen Menschen geschaffen hat. Adolf Hitler siegte, weil er, als alles zusammenbrach, als die Besten ver.

zweifelten^ als die Gemeinheit triumphierte, als der Bürgerkrieg wütete und Not und Elend herrschten, als Einziger an Deutsch­land und an das deutsche Volk glaubte.

Wir alle können uns nicht rühmen, Deutschland gerettet zu haben, das ist das unsterbliche Verdienst des Führers!

Sein Glaube hat Berge versetzt, hat ein ganzes Volk verwandelt. Es ist, als ob ex einen Quell im deutschen Volke ange­schlagen hätte, einen unversiegbaren Quell, aus dem ihm nun ein mächtiger Strahl deutscher Lebenskraft entgegen kam. Deutsch­land wird unbesiegbar sein, so lange dieser Quell des Glaubens in unserem Volke vor­handen sein wird.

Aus diesem Glauben kommt unsere Ge-7 meinschast, unsere Kraft und unsere Freude. Es ist eine Gemeinschaft, die nicht auf den Profit siegt, eine Kraft, die die Sorgen des Mitmenschen teilt, und eine edle und wahre Freude, die immer da ist, wo Idealen nach­gestrebt wird.Kraft durch Freude" das ist nicht das Symbol der Triebhaftig­keit, der Zügellosigkeit und der Genußsucht, sondern es ist das Sinnbild höchster Disziplin und höchster Einsatz-

St. Jean de Luz, 28. September.

Die Einnahme Toledos und die Befreiung der überlebenden Kadetten, der Frauen und Kinder, die im Alcazar wochenlang unter fürchterlichsten Entbehrungen und Leiden einer vielfachen Uebermacht der Noten stand­gehalten haben, wird nunmehr vom Haupt­quartier der nationalen Truppen in Valla­dolid amtlich bestätigt. Die Beden, tung dieses Erfolges liegt aber nicht nur in der Befreinngstat. Toledo war einer der Punkte, den die Roten mit größtem Aufwand an Menschen und Material verteidigten. Mit der Einnahme der Stadt ist eine der größ­ten Waffenfabriken Spaniens in die Hände der nationalen Truppen gefallen.

Zu den Verteidigern Toledos gehörte auch eine Abteilung katalanischer Milizen, die seinerzeit den Vorstoß gegen Mallorca unter­nommen hatte.

Diese Abteilung kehrte jedoch vor einigen Tagen eigenmächtig von der Toledofront nach Madrid zurück. Die Katalanen erklär­ten, bei Toledo nicht mehr kämpfen zu wol­len, da das den sicheren Tod bedeute. Die katalanische Abteilung wurde bei ihrer An­kunft in Madrid vonzuverlässigeren" roten Milizen empfangen und entwaffnet. Dabei kam eS zu heftigen Schießereien, wobei meh­rere Milizsoldaten getötet wurden.

Ueber die Einnahme Toledos wird folgen­des bekannt:

Die Spitze der nationalen Streitkräfte er­schien am Sonntagmittag unmittelbar vor der Stadt. Ihr Kommandant Muzzim über­stieg als erster mit etwa 20 Mann den Mauerring. Um 13.30 Uhr war nach heftigen Straßcnkümpfen die Stadtmitte erreicht.

Als die im Alcazar eingeschlossenen Ka­detten das Herannahen ihrer Befreier be­merkten, machten sie einen Ausfall. Die Her­stellung der Verbindung zwischen den Trup­pen Fra neos und den Kadetten löste einen Freudentaumel ans. Tie Uniformen zerrissen, die Gesichter hohl­wangig, so kamen die tapferen Verteidiger des Alcazar aus den Trümmern der Festung. Sogar die Verwundeten schleppten sich ins Freie und riesen ohne Untetztaß:Es lebe Spanien!" Die ebenfalls aus den Ge­wölben befreiten Frauen knieten nieder und weinten vor Freude.

Die Stadt selbst soll nicht sehr beschädigt sein mit Ausnahme des Alcazar und der Umgebung der Kathedrale, die aber selbst nicht gelitten hat. Am Nachmittag versuchte die rote Artillerie nochmals den Alcazar zu beschießen. Auch Flieger griffen beiderseits

v e r e i t s ch a s t. Wir bitten das Schicksal nicht, uns ein bequemes Leben zu schenken. Wir wollen das Leben so wie es ist, mit all seinen Sorgen und seiner Not, aber auch mit seinen schönen Tagen, seiner Freude, sei- ner Sonne.

Mr uns <fi Sozialismus Kampf um Ge­rechtigkeit, der Preis ehrlicher Arbeit. Dieser Kampf," so schloß Dr. Ley,wird siegreich sein, denn der Führer führt uns. Er war ein Arbeiter wie Du, hat selbst Not und Elend verspürt, aber er hat sie besiegt durch seinen Glauben. So glauben wir, daß der Herr­gott uns Adolf Hitler gesandt hat, damit er Deutschland von der Not und dem Elend be­freit und damit ihr, Arbeiter, und ihr, Arbeiterinnen, die Ehre, die Achtung und die Lebensmög­lichkeit in der Welt erkämpft. Es lebe Adolf Hitler! Wir glauben an Dich, Adolf Hitler, unseren Führer!"

' Der Rede Dr. Leys folgte die Proklamation des Führers. Unter dem gewaltigen Eindruck der Proklamation sangen die deutschen werk­tätigen Menschen in Stadt und Land am Schluß des Gemeinschaftsempfanges, ergrif­fen, die Lieder der Nation.

in die Kampfhandlungen ein. Bei Anbruch der Nacht verstummte das Feuer. Vor allem der letzte Ansturm der Kolonne Asensios hatte zu heftigen Gefechten geführt. Die Noten, die starke Verluste erlitten hatten, versuchten, zu Fuß oder in Kraftwagen schleunigst auf die St. Martinsbrücke zu fliehen und zwar in Richtung auf Ciudad Real, da die Straße nach Madrid mehrere Kilometer lang unter dem Feuer der Natio­nalisten liegt.'

Das Gros der nationalistischen Truppen zog am Montag in Toledo ein.

Rudolf Hetz

beglückwünscht die Helden des Alcazar München, 28. September.

Der Stellvertreter des Führers, Rudols Heß. hat namens der Partei an die Helden des Alcazar und ihre Befreier folgendes Telegramm gesandt: ^

Die Nationalsozialistische Partei Deutsch­lands sendet den Helden des Alcazar und ihren Befreiern die herzlichsten Glückwünsche. Nudolf Heß."

Wilde GeeWte über Minifter- flucht in Madrid

Innenminister gibt Abreise einiger Kabinetts- Mitglieder zu

Paris, 28. Sept. In einer Rundfunkan­sprache wandte sich der Innenminister der Madrider Regierung am Montagabend gegen die in der Stadt umlaufenden Gerüchte, die von einer beabsichtigten Flucht des Kabinetts ans Madrid wissen wollen. Zu der Abreise einiger Minister in die östlichen Provinzen erklärte der Innenminister, daß diese bald wieder nach der Hauptstadt zurückkchrcn wür­den und daß über ihr Reiseziel u^rd ihre ge­führten Besprechungen wegen der Wichtigkeit nichts bekanntgcgcben werden dürfe.

Thronanwürtee der Carlisten schwer verletzt

Wien, 29. Sept. Der 87jährige Prinz Al- fonso Carlos von Bourbon wurde am Mon­tag nachmittag bei einem Kraftwagenunfall schwer verletzt. Der Prinz wird von den Karlisten als Anwärter auf den spanischen Thron angesehen.

Genf, 28. September.

Die Völkerbundsversammlung nahm am Montagnachmittag die Neuwahlen für die drei turnusmäßig ausscheidenden Natsmit- glieder Argentinien, Australien und Däne­mark vor. Gewählt wurden Bolivien mit 49, Neuseeland mit 48 und Schweden mit 48 Stimmen. Der Völkerbund setzt nach der Wahlhandlung die allgemeine Aus­sprache fort. Der ungarische Hauptvertreter General Tanczos behandelte zunächst die Frage der Völkerbundsreform, wobei er hervorhob, daß die ungarische Regierung im Rahmen ihrer dynamischen Auffassung des Völkerlebens vor allem eine Verbes­serung des Verfahrens zur Kriegsverhütung für notwendig halte. Zwei Gebiete der Völkerbundstätigkeit wiesen besonders große Mängel auf: die Abrüstung und der Min­derheitenschutz.

Auf dem Gebiet der Rüstungen habe sich eine sehr deutliche Kräfteverschiebung zum Nachteil der abgerüsteten Länder vollzogen, so daß Ungarn es nichtfür möglich halte, die gegenwärtige Lage noch länger fortbestehen zu las­sen, ohne seine Sicherheit zu gefährden, auf die es das gleiche Recht wie jeder andere Staat habe.

Was den Minderheitenschutz betreffe, so habe er leider keinerlei Fortschritte in Rich­tung auf die wünschenswerte Vervollständi­gung gemacht. Gegenwärtig sei die Lage der europäischen Minderheiten, was die Wirk­samkeit des ihnen gewährten Schutzes be- treffe, viel ungünstiger als die der Bevölkerungen der Man­datsgebiete.

Nor einer Erklärung Dr. Schachts

zur deutschen Auffassung zur Währungslage Berlin, 28. September.

Der Zentralausschutz der Reichsbank ist auf heute nachmittag 4 Uhr einberufen, um eine Erklärung des Neichsbankprä- sidentenüber die deutsche Auf - fassungzur Währungslage ent­gegenzunehmen. Eine Aenderung der deutschen Währungspolitik steht nicht in Frage.

Landesverräter hingerichtet

Berlin, 28. September.

Die Justizpressestelle Berlin teilt mit: Der vom Volksgerichtshof am 4. Mai 1936 wegen Landesverrats züm Tode und zum dauern­den Ehrverlust verurteilte 31jährige Helmnth Kionka aus Breslau ist heute morgen in Berlin hingerichtet worden.

Sie Keife unter deu bolfrvewistifüien Machthabern

Warschau, 28. Sept. Die Kaltstellung Ja- godas hat in Polen großes Aufsehen erregt. Die polnische Telegraphenagentur saßt den Wechsel, der in der Leitung der GllP cinge- treten ist, in der Feststellung zusammen, daß durch diese Maßnahme der Einfluß Stalin? weiter gewachsen sei, denn der neue GUP- Lcitcr Jesow sei ihm bedingungslos ergeben.

Der bisherige Volkskommissar für Post und Telegraphie Rykow sei von seinem Posten entfernt worden, weil er verdächtigt werde, Beziehungen zur Rechtsopposition zu unter­halten. Eine weitere Meldung besagt, daß Rykow gemeinsam mit Bucharin an einem Anschlag gegen Stalin beteiligt gewesen setz Einzelheiten würden mit dem Fortgang der Untersuchung gegen Radek-Sobclsohn bc- kanntwcrden. Schon für die nächsten Tage sei die Absetzung Bncharins von seinem Po­sten als Hauptschriftleiter derJswcstija" zu erwarten. Die Verstärkung der diktatorischen Gewalt Stalins hänge mit seiner Krankheit zusammen. Er leide an schwerem Asthma. Seine Erkrankung sei so ernster Natur, daß bereits Vorsorge für den Fall seines Ablebens getroffen werde. Es sei vorgesehen, daß sich nach Stalins Tod Marschall Woroschilow, der Jndnstriekommissar Ordsonokidse und der Verkehrskommissar Kaganowitsch in der Macht teilen sollen.

Vei den Helden des Marne

Wie die Stadt Toledo erobert wurde