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Bvstes ms M Welt

Von HarryAnspach

Gut Arunden im Baltikum. Das Jahr 1919.

Vor ungefähr einer Stunde hatten die Bolschewiken das Gut nach kurzem Kampf erobert. Meine Gäste, Baron E. und Herr von O., sowie ich, der Besitzer von Arunden, waren gefangen genommen und warteten jetzt in einer alten Scheune auf das Todes­urteil, das an uns vollstreckt werden sollte.

Vor der Tür standen zwei Soldaten, die uns bewachten und auf den fallenden Schnee schimpften, der sofort zerschmolz und eine unangenehme Feuchtigkeit hinterstest

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und zwei Kommissare, begleitet von einigen Sol« baten, traten ein. Der eine Kommissar musterte uns mit einem kurzen Blick und sagte dann:Kommen Sie mit." Schweigend traten wir hinter den Bolschewiken hinaus ins Freie. Die Kommissare schritten zu dem kleinen Wäldchen, welches nicht weit vom Gutshof lag. Wir drei, Baron E., Herr von O. und ich, folgten ihnen, bewacht von 4 Soldaten mit Gewehren. In diesen paar Minuten bis zu unserem Richtplatz wurde es ganz still in meinem Innern. Es schien mir, als wäre dies alles nicht Wirklichkeit, als träumte ich nur und müßte im nächsten Mo­ment erwachen. Mit einem plötzlichen Ruck blieben die Kommissare stehen. Wir waren am Wäldchen angelangt. Jetzt mußten wir drei, Baron E., Herr von O. und ich, uns nebeneinanderstellen. Die Soldaten bekamen den Befehl, etwas zurückzutreten. Auf einen Wink des Kommissars hoben sie die Gewehre, auf einen zweiten knatterten die Schüsse auf uns.

Baron»E. fiel nach vorne und Herr von O. sackte in sich zusammen. Und ich? Nachdem die Schüsse gefallen waren und meine beiden Freunde leblos am Boden la­gen. warf ich mich instinktiv zur Seite, ob­gleich ich fühlte, daß ich nicht getroffen war rind schlug neben Baron E. nieder.

Meine einzige Rettung bestand jetzt darin, ganz unbeweglich still dazuliegen, kein Glied zu rühren, so daß man 'mich für tot hielt. Ich wagte nicht, die Augen zu öffnen, aber ich hörte, wie die Kommissare den Soldaten den Befehl gaben:Werft sie dort in den Graben und schaufelt zu/ Dann schienen sich die Kommissare zu entfernen, denn ich hörte Schritte, die sich allmählich verloren. Ein entsetzliches Grauen Packte mich. Würden die Soldaten den Befehl sofort ausführen? Oder bestand die Hoffnung, daß sie sich Zeit ließen und ich vielleicht unbemerkt entkom­men kann:.'''

Plötzlich stürte ich, daß jemand mit dem Stiesel nach meinem Kopf stieß.Du", sagte der eine Soldat,der scheint nicht ganz tot zu sein/Wieso/Der atmet noch und ich glaube-' Ich ließ den Sol­

daten nicht zu Ende sprechen, sondern rich­tete mich unerwartet mit einem Ruck auf. Jetzt galt es. Dem mir am nächsten Stehen­den gab ich einen Stoß, daß er zur Seite taumelte und sprang mit einem Satz nach rechts, um das kleine Wäldchen zu erreichen. Ich war kaum einige Schritte gelaufen, da knatterten schon hinter mir Schüsse. Sie gingen aber alle fehl. Zwei Sätze und ich war im Wäldchen. Hinter mir her rannten die vier Soldaten. Wohin mich wenden? Ich lief nach links, weil ich wußte, daß dort der Wald dichter war. Aber die Sol­daten blieben mir auf der Spur. Da ich nicht einer der Stärksten bin, ließen meine Kräfte bald nach. Keuchend blähten sich die Lungen. Da tauchten die Verfolger auch schon aus. Ich sprang schnell zur Seite hinter ein Gebüsch und stand Plötzlich einem alten lettischen Bauernweiblein gegen­über. die Reisig gesammelt und erschreckt durch die Schüsse mich entsetzt anstarrte. Die Bolschewiken sie wollen mich erschie- ßen", konnte ich noch stammeln, dann ver­ließen mich die Kräfte und ich sank zu Bo­den. Ich fühlte, wie im nächsten Augen­blick eine Decke über mich geworfen wurde, wie dürre Neste und Holz aus mich nieder­fielen. Gleich darauf hörte ich Stimmen. Ein Soldat fragte:Hast du nicht einen Mann eben hier vorbeilaufen sehen?"Ja", antwortete die alte Lettin"er lief dort nach rechts hinunter."Danke", eilige Schritte entfernten sich.

Wie lange ich unter der Decke gelegen, wußte ich nicht. Es schienen mir Stunden, eine Ewigkeit. Es war schon dunkel, als die alte Bäuerin mir zuflüsterte:Steh auf und komm mit."

Zehn Tage, treu behütet und gut versteckt, wohnte ich bei meiner Retterin. Zehn Tage lebte ich in Angst und Bangen, ob mich die Bolschewiken nicht doch finden würden aber Gott sei Dank blieb ich unentdeckt und konnte nach Arunden zurückkehren, nach- oem die deutschen Truppen und die baltische Landeswehr das Baltikum wieder besetzt Natten. ' "

Stuttgarter Schlachtviehmarkt v. 24. Se

Auftrieb: 2 Ochsen, 10 Bullen, 51 16 Färsen, 240 Kälber. 106 Schweine. Prei Ochsen, Bullen a) 42, Kühe a) 40 bis - b) 34 bis 38, c) 28 bis 32. d) 24. Färsen 43. b) 39, Kälber 8, Andere Kälber a) bis 78. b) 72 bis 75, c) 67 bis 71. Schwei a) 56,5, b) 1. 55,5, b) 2. 54,5, c) 52,5, d) 5, NM. je 50 Kilogramm. Marktverlauf: Gri Vieh zugeteilt, Kälber ruhig, Schweine § geteilt.

Kalifornischer Gümm!

Viele glauben, daß Rohgummi nur Von einer einzigen Pflanze, dem Gummibaum, ge­wonnen wird, in Wirklichkeit aber tragen viele verschiedene Pflanzen dazu bei, den immer steigenden Gummibedarf der Welt zu befriedigen. Gemeinsam ist diesen Pflanzen nur die eine Eigenschaft, daß ihr Milchsaft Gummi enthält.

In Kalifornien baut man besonders eine Gummipslanze. die Guahule heißt; diese Pflanze ist ein niedriger Busch, der, wenn er geerntet werden soll, mit besonderen Ma­schinen aus der Erde gerissen wird. Darauf wird er an der Sonne getrocknet und schließ, lich von einer großen Maschine aufgelesen und in kleine Stücke zerteilt. In der Gummi­fabrik wird das Rohmaterial dann verschie- denen Prozessen unterworfen, um den Gummi zu gewinnen.

Astronomen-Träume

Bekanntlich hat das Jahr augenblicklich 365 bzw. 366 Tage, aber manche Gelehrte meinen, daß diese Einteilung sich allmählich verändern wird. Sie sind nämlich der An­sicht, daß die Tage mit der Zeit an Länge zunehmen werden und daher das Jahr schließlich weniger Tage haben wird, weil die Drehung der Erde durch die Gezeiten ge­hemmt wird. Wenn es sich vorläufig auch nur um eine Tagesverlängerung von einer Hundertstelsekunde in 100 Jahren handelt, so wird diese Verlängerung doch ansehnlich, wenn Jahrmillionen in Betracht kommen. Ein kalifornischer Gelehrter hat ausgerechnet.

Wo ist es am kältesten?

Je höher wir steigen, desto kälter wird die Temperatur. Das Gebirge hat kühlere Tempe­raturen als die Ebene. Lange Zeit glaubten sie Wissenschaftler, daß mit der Entfernung von der Erde die Abkühlung sich gleichmäßig fort­setzen würde, so lange, bis schließlich die eisige Kälte des freien Weltraumes erreicht sei.

Systematisch durchgeführte Aufstiege von Registrierballons haben uns aber in letzter Zeit eines anderen belehrt. Nur bis zu einer Höhe von 10 oder 15 Kilometer über der Erde nimmt die Wärme tatsächlich ab. Von da an zeigen die Thermometer ein Gleichbleiben, ja sogar eine Zunahme der Temperatur. Hier be­ginnt nämlich die Region der Stratosphäre, deren Erforschung eine ganze Reihe von Merk­würdigkeiten aufgedeckt hat. Die größte Kälte, die überhaupt je von einem Ballo» registriert wurde, betrug 92 Grad Celsius. Der Ballon war aber ausgerechnet in Batavia aufgestiegen; diese Stadt liegt fast genau unter dem Aequa- tor. Ueber Norditalien maß man dagegen nur 59 Grad als tiefste Stratosphärentempera­tur, über Deutschland nur 56 Grad. In den höchsten Luftschichten ist es also über den tro­pischen Gebieten der Erde am eisigsten, am wärmsten aber ist es über der Arktis. Die käl­teste Stelle der Erde ist genau über dem Aequa- tor zu finden allerdings in 17 Kilometer Höhe. In der Stratosphäre ist die Verteilung von Kalt und Warm also genau umgekehrt wie über dem Erdboden.

Limas vom Insektenstich

Ueber die Größe des Einstichkanals etwa einer Stechfliege macht man sich keine rechte Vorstellung. Nach den Feststellungen HaseS ist

daß die, Erde sich schließlich so langsam drehen werde, daß jederTag" einen Monat dauert. Zu der Zeit wird die Erde dem Monde auch immer die gleiche Seite zukeh­ren, und wir werden daher den Mond immer unbeweglich am Himmel stehen sehen. Aber das sind vorläufig glücklicherweise nurBe­rechnungen".

Ilm die Erde ln zehn Tagen?

Alle Länder bauen zur Zeit ihr Verkehrs­slugwesen mit erstaunlicher Tüchtigkeit aus, und es wird demnächst möglich sein, um die Erde in einer Schnelligkeit zu reisen, von der man sich noch vor kurzem nichts träumen ließ. In Amerika spricht man bereits davon, daß es im nächsten Jahre möglich sein werde, von Neuhork nach London in 48 Stunden zu fliegen. Ob das verwirklicht werden wird, hängt von den Fortschritten ab, die die Tech­nik in der Zwischenzeit macht. Auf jeden Fall wird es sehr bald möglich sein, in 28 Tagen um die ganze Erde zu reisen, wenn man 15 Tagereisen im Flugzeug zurücklegt. In Amerika nimmt man an, daß die Post­beförderung von Schanghai nach Neuhork binnen kurzem nur noch sechs Tage dauern wird, und wenn man dann von Amerika mit unserem Zeppelin nach Europa fährt, so ist man in etwa neun bis zehn Tagen von Schanghai über Amerika nach Deutschland gelangt. Wenn es dann noch gelingt, den Luftweg von Europa nach Schanghai aus drei Tage abzukürzen, so ist man tatsächlich in zehn bis zwölf Tagen nm die ganze Erde gereist.

der Stichkanal außerordentlich eng, viel kleiner B. als die Hautverletzung durch die feinste njektionsnadel, über die der Arzt in seinem nstrumentenschrank verfügt. Bei der Stech­fliege hat man einen Durchmesser von 0,165 Millimeter errechnet, während die Bettwanze durch einen Kanal von nur 0,015 Millimeter Durchmesser Blut absaugt. Die mit der dünn­sten ärztlichen Nadel verursachte Wunde ist immer noch 600 mal größer als ein Wanzen­stich. Ebenso winzig sind die Giftmengen, die von den verschiedenen sommerlichen Plagegei­stern in die Wunde entleert werden. So spritzt ein Floh etwa 0,00004 Kubikzentimeter Spei­chel in die Haut, und nach Flury enthält die ganze Giftblase einer Biene nicht mehr Gift als oen Bruchteil eines Milligrammes.

Der Meeresdamm aus Luft '

Die Technik weiß uns immer wieder durch ihre Einfälle zu verblüffen. Sonderlich der Kampf gegen den Blanken Hans bringt stets neue Feldzugspläne unerhörter Art zur Reife. Vor einiger Zeit sprach man von Bauten aus Eis. Das Mittel sollte dazu dienen, dem Meere geraubtes Land wieder zu entreißen. Und nun kommt der seltsame Vorschlag: Bekämpft die Brandung mit Luft! Die anstürmenden Wellen richten bekanntlich nicht geringen Schaden an, wenn sie auf die Werke von Men­schenhand stoßen. Vor allem möchte man die Küstenbefestigung schützen. Und da schlägt der Berliner Hauser vor, man möge den Bran­dungswogen etwas unterhalb der Wasserober­fläche Luft entgegenblasen. Das geschieht durch gelochte Rohre. Sie berauben die Woge ihres inneren Haltes und bringen sie dadurch zum Einsturz.

Nicht immer und überall ist ein Arzt schnell herbeizuschaffen. Es ist deshalb ratsam, daß jede Frau sich wenigstens die einfachsten Kenntnisse in der Behandlung von Nnglücksfällen und Erkran- kungen aneignet. Das gehört unbedingt zu dem unentbehrlichsten Rüstzeug der Frau. In alten Romanen lesen wir bisweilen von Frauen, die in entscheidenden Augenblicken in Ohnmacht fal­len, statt tatkräftig zuzugreifen. Gott sei Dank sind Frauen dieser Art nicht nur aus der Lite­ratur, sondern auch aus dem wirklichen Leben verschwunden. Manträgt heute keine Ohnmacht mehr", das ist nicht mehr modern, und ein jun­ges Mädchen von heute kommt gar nicht auf den Gedanken, sich in der Kunst auszubilden, wie man geschmackvoll in Ohnmacht fallen kann. Sie hat sich damit einer früher sehr wirksamen Waffe im Kampf um ihre Selbstbehauptung begeben. Statt dessen aber strebt sie heute danach, sich selber nützlich zu machen, nicht tatenlos dabeizustehen, wenn irgend etwas geschieht, sondern sich als geschickte Helferin zu zeigen.

Nehmen wir an, es hätte sich jemand den Fuß verkreken.

Dann soll man den Beschädigten sofort hinlegen und ihm Schuh und Strumpf ausziehen. Man wird dann wahrscheinlich am äußeren Fußknöchel eine kleine Schwellung finden. Man umfaßt das Fußgelenk mit den Fingern beider Hände, massiert mit den beiden Daumen und wird sehr bald füh­len, wie die Schwellung verschwindet. Nun um­wickelt man das Fußgelenk fest mit einem Taschen­tuch, zieht den Schuh wieder an und veranlaßt den Verunglückten, nach Hause zu gehen. In sehr vielen Fällen wird keine weitere Behandlung nötig sein.

Bei Verbrennungen'

wird es heute als durchaus veraltet angesehen, etwa Oel oder dergleichen auf die verbrannte Stelle zu tun. Man benutzt heute lieber Gerb- ISure, die man besonders präpariert in Tube»

kaufen kann und in seiner kleinen Hausapotheke immer vorrätig haben sollte, weil ja doch Ver­brennungen im Haushalt häufiger Vorkommen. Natürlich muß bei irgendwelchen nennenswerten Verbrennungen sofort der Arzt gerufen werden, doch kann man immerhin einstweilige Hilfe leisten.

Wenn sich jemand in den Finger schneidet,

so nimmt man ein sauberes, zusammengefaltetes Tuch und zieht damit die Schnittstelle etwa zehn Minuten lang fest zusammen. Hierauf verbindet man den verletzten Finger mit Mullbinden, die ebenfalls in der Hausapotheke niemals ausgehen dürfen.

Wird jemand ohnmächtig,

so legt man ihn vor allen Dingen ganz flach hin. Ist der Raum heiß, so öffne man ein Fenster. Bekommt jemand einen Herzanfall, so soll man alles vermeiden, den Erkrankten aufzuregen. Man ruft sofort den Arzt und massiert inzwischen Hände und Füße des Erkrankten kräftig.

Erste Hilfe bei Anglücksfällen

Wer bei irgendwelchen Unglücksfällen erste Hilfe leisten will, muß vor allen Dingen Selbstbeherr­schung üben. Ein aufgeregtes Wesen verschlimmert meist die ganze Sache. Das zweitwichtigste ist eine gut geordnete Hausapotheke, in der neben Mull­binden, Watte, Jodtinktur und ähnlichem natür­lich auch die guten alten Hausmittel und erprob­ten Tees und dergleichen nicht fehlen dürfen, mit denen man manchem Kranken rasch wieder auf die Beine hilft.

Es wäre darauf hinzuarbeiten, daß jedes junge Mädchen Pslichtmäßig an einem Kursus für erste Hilfe und Krankenbehandlung teilnähme. Di« hier erworbenen Kenntnisse werden ihr ihr ganzes Leben lang zustatten kommen.

Or. Kaul LsoLsr.

Schwer entflammte Filme. Die Reichsfilm- knmmer inacht interessante Versuche über schwer brennbare Filmstreifen. Es ist be­kannt, daß Kinofilme zu den entzündlichsten und explosiven Stoffen gehört, mit denen sich die moderne Technik befaßt. Ein Fun­ken in einem Vorführraum und schwerer Brandschaden kann entstehen, der fast immer mit Lebensgefahr für den Vorführer ver­bunden ist.

Natürlich gibt es zahlreiche Schutzvorrich­tungen, die praktisch die üblen Folgen eines Filmbrandcs verhindern können. Die polizei­lichen Vorschriften sind streng; denn die Sicherheitsmaßnahmen verlangen absolute Brandsichcrheit und völlige Abdichtung gegen den Znschauerranm der Lichtspielhäuser.

Nun sind erfolgreiche Versuche eines jungen deutschen Chemikers zu verzeichnen, der soeben der Reichshauptstadt einem kleinen Kreise von Interessenten eine von ihm präparierte alte Filmkopie ans gewöhnlicher Nitro-Zellnlose vorführie und anschließend daran Brandvor- führnngen zeigte, die tatsächlich zu ergeben scheinen, daß sich auch diese Verfahren Prak­tische Ergebnisse zeigen durften.

Die Nachprüfung durch die Chemasch-Tcch- nische Rcichsanstalt und durch die Reichsfilm­kammer muß noch abgewartet werden.

Wieviel Künstler gibt es? Nach den neuesten Aufnahmen erfaßt die Reichskammer der bil­denden Künste jetzt rund 13 700 Architekten, 13000 Kunstmaler, 3500 Bildhauer, insgesamt 33 700 bildende Künstler, dazu etwa 1870 Kunsthandwerker, 1350 Kunst- und Antiqui­tätenhändler und 550 Kunstblattverleger und Knnstblatthändler.

Gips als konservierendes Verpackungsmittel.

Bekannt ist, daß Rauchfleisch für die Tropen in Gips versandt wird. Neuestens wurde nun Gips als konservierendes Verpackungsmittel auch beim Versand von srischen Ananas aus Brasilien verwandt. Man umhüllt zu diesem Zwecke die saubere, unverletzte, desinfizierte Frucht mit einem dicken Gipsbrei, der erstarrt und die Ananas dicht abschließt. Am Empfags- ort wird die Gipshülle zerschlagen.

Ameisen als Vogelmedizin. Manche Vögel, wie Stare, Drosseln, Raben, nehmen Ameisen in den Schnabel und streichen damit durch ihr Gefieder. Der Eichelhäher nimmt geradezu Bäder im Ameisenhaufen. Angeblich vertreiben sie damit die Läuse und Milben.

Seidenrauben kommen ins Krankenhaus.

Kürzlich ist in der indischen Stadt Benares ein seltsamesKrankenhaus" eröffnet worden. Die Patienten sind ausschließlich kranke Seiden­raupen, auf deren Heilung man allerdings nicht besonderes Gewicht legt. Der Zweck des Krankenhauses" ist vielmehr, die Seidcnran- penkranklheiten besonders eingehend zir studie­ren und Gegenmittel gegen die zahlreichen Seuchen zu finden, die oft genug große Sei» denraupcnplantagen vernichten.

4038 Engländer sind auf dem Wasser gebo­ren. Im letzten Jahre wurden nicht weniger als 4038 Engländer außerhalb Großbritan­niens und seiner Kolonien geboren. Sie wur­den von Frauen zur Welt gebracht, die sich auf britischen Schiffen befanden. Selbstver­ständlich sind sie staatsrechtlich ebenso Englän­der wie andere Personen, in deren Paß nicht unter der RubrikGeburtsort" die Angabe Majestic auf dem Atlantischen Ozean" steht Im Flugzeug sind im vergangenen Jahr nur zwei Engländer geboren worden.

Die Zeitrechnung der Abessinier. Die Abes­sinier sind koptische Christen. Ihre Zeitrech­nung beginnt nicht wie im Abendlande mit Christi Geburt, sondern mit der Zeit der Mär­tyrer, die nach unserem Kalender auf den 10. September 284 festzulcgen ist. Der avessinische Kalender hat 12 Monate zu je 30 Tagen. Da das Sonnenjahr 365 Tage und einige Stun­den zählt, werden nach dem 12. Monat noch fünf Tage angehängt. Um die dann außerdem bestehenden Unterschiede auszngleichen, werden Schaltjahre zu 366 Tagen eingefiigt.

Seegras im Aus ».erben. An den Küsten des Atlantischen Ozeans und der Nordsee scheint das Seegras im Aussterben begriffen zu sein. Die Blätter zeigen braune Flecken. Wahr­scheinlich ist eine noch festzustellende Pilzkrank­heit die Ursache. Andere halten nicht für aus­geschlossen, daß dieOelpest", die der Fischerei so gefährlich wird, nicht ohne Einfluß auf das Seegras ist.

Unfreiwillige Komik in Dankschreiben.Ich spreche Ihnen meinen besten Dank aus für die Pillen, die Sie mir vor zwei Monaten über­sandt haben. Ich habe sie alle eingenommen und teile Ihnen freudig mit, daß der Schwin­del jetzt Gott sei Dank weg ist."

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' Ihr Pulver ist noch besser, als ich erwartet habe. Der Schlaf ist gut und treibt mich in jugendlicher Frische wieder ans dem Bett".

Er kennt sich.

Richter: Ich werde jetzt Ihre Vorstrafen verlesen.

Angeklagter: Darf ich mich solange setzen Herr Richter? Pickme nP.