Be,ug«p*»rr,

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Verantwortlich sür de» gesamten Inhalt Fridolin Biestnge» Neuenbürg sWürtt.)

DerEmkäler

parteiamlliche nationalsoz. Mageszettung

Wildbader NS-Preffe Birkenftlder, Lalmbachrr und Herrenalber Tagblatt

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Amtsblatt sür

das Oberamt Fleuenbürg

S4. Jahrgang

Donnerslag^den 24. September 1S3S

Nr. 223

Ser Höhepunkt der Barbarei

MuNekttschldtztiüsea. FrauensALnduagea und veandstislunge» de« r«>ea Seftieu ia Spanien

Schwerer zwischen^: tn Schanghai

gl. Paris, 23. September

Nachdem man in den verganenen Tagen und Wochen fortgesetzt Meldungen über Greueltaten der Marxisten und Anarchisten in Spanien gelesen hat, ist man im allgemei­nen schon etwas abgestumpft. Was aber General Franco von dem Militärkomman­danten der Balearen-Jnseln an Einzel­heiten über die Wiedereroberung von Ibiza telegraphiert wurde, das ist so unerhört und so unglaublich, daß man tat- sächlich zu der Frage kommt, sind das noch Menschen oder sind das Tiere. In diesem Telegramm wird anfangs darauf hingewie­sen, daß die Wiedereroberung der Insel Ibiza von den Nationalisten mit Unter­stützung der Flieger vor sich gegangen sei. Die Stadt war gänzlich verlassen, da die B e- völkernng aus Angst und Schrecken vor den roten Mordbanden in die Berge ge­flüchtet war. Vor ihrem Abzug zerstörten die Marxisten die öffentlichen Gebäude, Plün­derten die Banken und die Häuser der Be­völkerung und stürmten die Kirchen. Mit bestialischer Grausamkeit wurden Frauen zu Hunderten wie eine Herde Vieh zusammen getrieben, ihres Schmuckes beraubt und dann ge- schändet. KapitänB a y o" gab den Befehl, die Befehlshaber und Offiziere des Heeres und die Unteroffiziere der Guardia Civil zu ermorden. Er selbst eignete sich über zwei Millionen Peseten an und schiffte sich dann möglichst schnell nach Valencia ein. Als die Flugzeuge der nationalen Truppen über der Insel erschienen, ahmten die roten Mord­brenner und Frauenschänder sein Beispiel nach und stürzten sich in wilder Panik auf die im Hasen liegenden Schisse, um sich in Valencia in Sicherheit zu bringen. Zuvor hatten sie noch die in der Festung unter­gebrachten Gefangenen und Geiseln mit Handgranaten und Maschi» nengewehrenhingemordet. Alsdie Eingekerkerten die roten Bluthunde-kommen hörten, zerstörten einige in ihrer Verzweif­lung die Gitter der Gefängniszellen und stürzten sich auf die 15 Meter tiefer liegende Straße hinab. In Allorca ließen die Roten ihr gesamtes Kriegsmaterial zurück und außerdem mehr als 2000 Er. mordete.

Maffenerschießungen in Malaga

Der Berichterstatter derTimes" meldet aus Gibraltar, daß die Marxisten am Sonntag in Malaga als Rache für die fortwährenden nationalistischen Luftangriffe über 100 politische Gefangene ohne jedes Verhör kaltblütig an die Wand gestellt und e r- sch offen hätten. Unter den Opfern be­finde sich auch ein bekannter konservativer Politiker. Weiterhin melden dieTimes", daß die Kriegsschiffe der Madrider Regierung, die in Malaga stationiert seien, aus Angst vor den Bombenangriffen der nationalen Truppen den Gehorsam verweigert und die Ueberwachung der Gewässer hei Melilla eingestellt hätten. Plündert, kötek und brennt!"

Den Höhepunkt kommunistischer Verhetzung und internationalen Friedensbruches stellt jedoch eine Rundfunkrede eines no rdafrikanischen Eingeborenen über den Sender vonBarcelon a dar. Die­ser Eingeborene rief in arabischer Sprache zum heiligen Krieg gegen die europäischen Völker" auf und forderte von den afrikanischen Emqe- borenentruppen Meuterei, Plünderung und Mord. Nach der Aufforderung, die Grenze der spanischen Marokkozone zu überschreiten, heißt es in dem Aufruf dann weiter:

Kommt zu uns, nachdem Ihr dieses Schwein von Franco und seine ganze Bande ebenso wie den Kalifen von Tetuan getötet und verbrannt habt. (!) Hier verbren­nen wir alle Marokkaner aus dem Rif, die wir gefangen nehmen, bei lebendigem Leibe. Ein­geborene Brüder, kommt zu uns, nehmt

WaffenundMunitionfürdenhei-

g enKriegund schifft Euch ans den fran­zösischen Schiffen ein, die Euch unentgeltlich zu uns brinaen werden."

Schließlich betonte dieser bolschewistische Hetzer noch, daß k e i n G r u u d z u r-F urcht vor Italien und Deutschland vorliege, da Sow­jet-Rußland zur Hilfe bereit sei und die fran­zösische Regierung mit den spanischen Mar­xisten sympathisiere. Den Beschluß macht der Hinweis, daß nach der Besetzung von Spanisch- Marokko sich die Waffen des eingebo­renen Proletariats gegen den FaschismusinEuroparichten wer­den.Hütet euch, bewahrt eure Waffen für den heiligen Krieg, tötet und brennt!" Die franzö­sische ZeitungJournee industrielle" bemerkt zu diesem Bericht, daß diese Hetzrede, die mit den Klängen der Internationale abgeschlossen worden sei, als Beweis dafür gelten könne, daß

Sie Madrwer Regierung ihre .. ..omg

verloren habe.

Azarra für Kapitulation?

Wie der Sender Cadiz mitteilt, soll der Präsident der Republik, Arana, entschlossen

London, 23. September

Der diplomatische Korrespondent des Daily Herald" berichtet, daß der an der Vvlkerbundssitzuna in Genf teilnehmende Außenminister der Madrider Negierung del Vayo, beschlossen habe, in einer Notc an die an dem spanischen Nichteinmischungs- abkommen beteiligten Mächte gegen angeb­liche Verletzung des Abkommens durch ge­wisse Staaten zu protestieren.

Der diplomatische Mitarbeiter derM o r- ningpo st" meldet aus Genf, daß del Vayo im Verlaufe privater Besprechungen sogar gedroht habe, Sanktionen gegen Portugal zu verlangen. Falls die Drohung tatsächlich ausgesührt werde, sei ein schwerer Konflikt innerhalb des Völker­bundes unvermeidlich, der bereits durch die Frage der abessinischen Vertretung in zwei Lager gespalten sei. Das Blatt gibt im Zu­sammenhang damit eine Unterredung seincZ Berichterstatters mit dem portugiesischen Vertreter de Vasconcellos wieder, der betont habe, daß Portugal das Waffen- nusfuhrverbot peinlich beachte. Vasconcellos habe jedoch die Befürchtungen, die seine Regierung im Falle eines Sieges der spanischen Marxisten hege, nicht ver­heimlicht, die dahin gingen, daß die spa­nischen Kommunisten im Nahmen ihres Programmes die Einverleibung Portugals in einen iberischen

sein, sich den Rationalisten zu er­geben, doch protestierte Ministerpräsident Caballero aufs heftigste dagegen. Letz­terer behaupte, die Regierung habe noch Kräfte und Mittel genug zur Fortsetzung des Kampfes.

Enteignung

-es landwirtschaftlichen Besitzes

Die Enteignung und Aufteilung des landwirtschaftlichen Be­sitzes im roten Spanien wird, wie aus Madrid verlautet, beschleunigt durchgeführt. Am Dienstag hat das Amt für Landwirt- schaftsresorm 70 Besitzungen in der Provinz Madrid und 50 in der Provinz Guadalajara, darunter ein Gut des Bischofs von Madrid und einige Farmen des Grafen Nomanones. als Volkseigentum erklärt und landwirt- schastlichen Arbeitergenossenschaften zur Be­wirtschaftung übertragen. Die Sowjetisierung wird also von der roten Negierung eifrig be­trieben.

Staate nbund Planken. Wenn die Kommunisten triumphierten, so habe der portugiesische Vertreter erklärt, dann werde Portugal glich er- weisegezw ungönsein, zum Kriege zu schreiten, um seine Unabhängigkeit zu bewahren. Es sei daher nicht über­raschend, daß Portugal einen Sieg des Gene­rals Franco wünsche. Kein anderes Land sehe sich derselben Gefahr gegenüber wie Portugal.

Kktsnbris? Kegen den Ksmnmnismus

Belgrad, 23. Sept. Am Sonntag wird von den Kanzeln aller katholischen Kirchen Jugo- slavieus ein Hirtenbrief des Agramcr Weih- bischvfs Stepinatz verlesen, der die furchtbaren und abscheulichen Greucltateu der Kommu­nisten in. Spanien beschreibt und das kroa­tische Volk und die kroatischen Bauern aus­fordert, die kommunistische Propaganda zu bekämpfen, DaS Beispiel Spaniens zeige der ganzen Welt das wahre Gesicht des Kommu­nismus. Seine barbarische Zerstörungskraft müsse allen die Augen öffnen, die vielleicht in gutem Glauben der Auffassung seien, eine so­ziale Erneuerung lasse sich auf Grund der Doktrin des materialistischen Marxismus er­reichen.

In Schanghai kam es im Bezirk Hongkew zu einem neuen chine fisch- japanischen Zwischenfall. Eine Gruppe japanischerMatrosen wurde aus der Nähe beschossen. Ein Ober­matrose war sofort tot, zwei Matrosen wurden verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Der vierte Matrose blieb unverletzt.

Die Japaner behaupten, daß die Atten­täter eine Gruppe chinesischer Gangster seien, von denen einer von einer japanischen Mili­tärpatrouille sestgenommen worden sei. Tie anderen seien in der Dunkelheit entkommen. Der Bezirk Hongkew wurde sofort von japanischen Truppen umstellt, die niemand durchließen. Die Meldung über die Beschießung einer Gruppe japanischer Matrosen in Schanghai wurde in Tokio, obwohl es Mitternacht war, durch Extra­blätter auf den Straßen bekanntgegeben. Da die Lage ohnehin ernst ist, befürchten poli­tische Kreise in Tokio, daß die japanische Regierung zu Maßnahmen ge­zwungen werden könnte, deren Aus­wirkungen auf die Beziehungen zwischen Japan und China noch nicht abzu sehen seien. Angeblich soll es sich um einen planmäßigen U ebersall auf japa­nische Landungstruppen handeln.

Japanische Geschwader alarmbereit

Jnsolge des Zwischenfalles in Schanghai hat der japanische Marineminister seine Teil­nahme an den Manövern abgesagt. Man be­urteilt die Lage sehr ernst. Das japa­nische Geschwader in den chinesi­schen Gewässern ist in Alarm­bereitschaft versetzt worden, um bei weiteren Zwischenfällen sofort einsatzbereit zu sein. Die japanische Konzession in Schanghai wird durch japanische Abteilun­gen, die durch Freiwillige verstärkt worden sind, geschützt.

England baut RitteinmrstMng aus

London, 22. September.

Eine bedeutsame Erklärung über die eng­lische Mittelmeerpolitik gab am Dienstag der soeben von seiner Inspektionsreise nach dem Mittelmeer zurückgekehrte Erste Lord der Admiralität Sir Samuel Hoare auf einer englischen Pressekonferenz in der Admiralität ab. Danach wird England auf Malta als Stützpunkt für die britische Flotte nicht verzichten. Vielmehr beabsichtigt die britische Regierung nach den Worten des Marineministers, die Kräfteverhältnisse im Mittel­meer den neuen Bedingungen anzupassen, um die Reichsver­teidigungslinien zu sichern.

Die militärische Zukunft der Insel Cypern wird zur Zeit noch erwogen, doch ist der Erste Lord der Admiralität der Ansicht, daß Cypern im Interesse seiner künftigen Ent­wicklung einen besseren Hasen haben muß.

NalienisAe BesorgtM

Rom, 23. September.

Anläßlich der Rückkehr des Ersten Lords der Admiralität, Sir Samuel Hoare, von seiner Mittclmeerreise nach London befaßt sich das halbamtlicheGiornale d'Jtalia" mit per neuen englischen Mittelmeerpolitik. Das Blatt kündigt eine ganze Artikelreihe zu diesem Thema an, wirft aber schon im ersten Artikel die grundsätzliche Frage auf, was der eigentliche Zweck der technischen Vorbereitungen Englands sei. Diese Rüstungspolitik stelle eine jener wichti­gen Tatsachen dar, über die es wünschenswert sei, bei Beginn der Wiederaufnahme der euro­päischen Zusammenarbeit einige Klarheit zu erhalten. Italien sehe mit Ruhe, aber be­stimmt nicht ohne Interesse, der fortschreiten­den Entwicklung der neuen englischen Politik entgegen. Ihren Ausgangspunkt, nämlich die Reaktion auf den abessinischen Konflikt, kenne Italien sehr Wohl, wenn es ihn auch nicht gut- heißen könne. Weniger bekannt seien dje damit verfolgten Absichten, und Italien frage sich deshalb, wo die unerfaßbaren und kurzlebigen Elemente des englischen Grolls anfhören und wo die eigentlichen kaltberechncnden Absichten und politischen Richtlinien beginnen.

VormarsO -er ItalionaWe« aus Madrid

Sevilla, 21. Sept. (Vom Sonderbericht­erstatter des DNB.) Die Operationen an der Front von Toledo machen von Tag zu Tag weitere Fortschritte.^ Dem Fall Maquedas ist nun die Eroberung Torrhos gefolgt. Dieser Ort macht den Weg nach Toledo frei. Die Vorhut der Nationalisten ist bereits bis zum Fluß Guadarrama vorgcdrungen und hat den Ort Riclves kampflos genommen. Dieser Ort liegt 21 Kilometer von Toledo entfernt.

Nationale Flugzeuge bombardierten in die­ser Gegend erfolgreich einen Munitionszug der Roten und schossen vier rote Flugzeuge ab. Sogar der Rundfunk in Madrid muß zugeben, daß der rote General Asensio bei Magueda eine Niederlage erlitten hat; der Sender stellt fest, daß sich dieser General nach dem überraschenden Angriff der Truppen des Generals Franco sich insolidere" Stellungen zurückgezogen habe. Da Magueda die letzte starke Festung auf dem Wege nach Madrid und Torrhos das letzte Bollwerk auf . dem Wege nach Toledo ist, ist die Lage dieser beiden Städte hoffnungslos.

Es ist interessant, wenn man sich daran erinnert, daß der rote General Asensio be­reits vor einiger Zeit wiederholt verkündet

hat, die Entscheidung werde einmal an der Front von Talavera fallen. Da die nationalen Truppen aus den Kämpfen dort als die un­bestrittenen Sieger hervorgegangen sind, wäre es jetzt folgerichtig, wenn die Madrider Volks­front sich ergeben würde, um große Opfer in ihren eigenen Reihen zu vermeiden. Die roten Massen werden jedoch immer noch von Moskauer Propagandisten und Revolutions- Praktikern zu einem derart fanatischen Haß gegen alle von Menschen hervorgebrachten geistigen und materiellen Werte aufgepeitscht, und sie sind derart von der Angst vor einer gerechten Strafe erfüllt, daß ihnen jede ver­nünftige Neberlegung fehlt.

Besonders ruhmreich zeichnet sich bei den Kämpfen im Abschnitt Talavera die Kolonne des Oberst Uague aus, die seit dem 3. Sep­tember, dem Tage der Einnahme von Tala­vera, in einer 30 Kilometer breiten Front un­gefähr 50 Kilometer vorgestoßen ist, wobei der linke Flügel bis zum Alberche-Fluß und der rechte bis zum Tajo reicht.

Nach der vor wenigen Tagen erfolgten Ein­nahme von Santa Olallas trennen die natio­nalen Truppen jetzt mir noch 80 Kilometer von der Hauptstadt.

Portugal zum Letzten bereit

Madrid will Klage i« Genf erhebe«