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Mmtsblatt für üas Oberami Lleuenbürg

Nr. 218

Freitag den 18. September 1V3K

94. Jahrgang

Die grobe Parade in Giebelstadt

Der Führer verleiht hem V. Armeekorps Truppenfahne«

Wiirzburg. 17. September.

In Anwesenheit des Führers und Reichskanzlers und des Reichs- kriegsministers und Oberbefehlshabers der Wehrmacht, Generalfeldmarschall von Blomberg, hielten die Truppen des V. Armeekorps bei Giebelstadt in der Nähe von Würzburg als Abschluß der Korps­manöver eine große Parade ab, bei der den Truppen auch die neuen Fahnen verliehen wurden.

An 100 000 Zuschauer wohnten der feier­lichen Uebergabe der neuen Fahnen und dem herrlichen militärischen Schauspiel bei. Unter den vielen Ehrengästen sah man neben Reichsorganisationsleiter Dr. Ley Staats- sekretär General der Flieger Milch, zahl­reiche führende Persönlichkeiten der Partei, der Länderregierungen Bayerns, Württem­bergs und Badens, SA.-, SS.» und NSKK.» Führer und viele frühere Offiziere sowie einige Offiziere fremder Staaten. An die 15 000 Tribünenplähe schlossen sich zu beiden Seiten des Paradeseldes die großen Zu­schauermassen an, die den Führer bei seiner Ankunft jubelnd begrüßten.

In einem Viereck hatten die Fahnenkom­panie, die das Infanterieregiment 55 stellte, die Offiziere des Generalstabes und die Kommandeure der Bataillone und Abtei­lungen. denen die neuen Fahnen verliehen wurden, Aufstellung genommen. Der Füh- rer schritt mit dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarschall von Blomberg, dem Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst Freiherr von Fritsch, und dem Oberbefehlshaber der Gruppe II. General der Artillerie. Ritter von Leeb, die Front ab und richtete dann an die Truppen folgende Ansprache:

Soldaten des V. Armeekorps! In wenigen Wochen sind genau 18 Jahre vergangen, seit die große Armee, das stolzeste Wahrzeichen unseres Volkes, getroffen von einem heim­tückischen Anfall, die Waffen und die alten Fahnen senken mußte. In einem Friedens­vertrag, der uns als Diktat ausgezwungen wurde, bat der Gegner die Beseitigung dieses einzigartigen großen Heeres gefordert. Er tat dies in der Ueberzeugung, damit nicht eine Organisation aus dem Wege zu räumen, so-«dern um dem deutschen Volk einen tödlichen Schlag zu ver­setzen. Und dieser Schlag wurde möglich gemacht und hingenommen durch gewisse ver­antwortungslose Politiker. Was unser Volk seither durchmachen mußte, ist uns, auch euch allen, bekannt: Nicht eine Prunkvolle Entwick­lung, nicht eine Zeit der Völkerverständigung und Völkerversöhnung ist gekommen, sondern die Zeit des deutschen Jammers, des Elends und der Verzweiflung!

Wenige Monate nach dem Zusammenbruch des alten Heeres entstand eine junge Be- wegung in Deutschland, mit dem Ziel, das deutsche Volk und das deutsche Heer wieder auszurichten. Dabei standen sich zwei Auf­fassungen viele Jahre lang gegenüber. Die erste meinte, Deutschland könne nur glücklich sein, wenn es am wehrlosesten wäre. Die zweite behauptete dagegen, daß das Glück nur dem zuteil werden kann, der es in sei­nen starken Fäusten zu halten vermag. Seit­dem sind 18 Jahre vergangen: Die zweite

ung hat gesiegt! Sie hat che Voll wieder ausgerüstet uno gekrönt, daß ein ;es Volksheer entstand, dessen Sol- Heute seid! Das große Erbe der

Auffas vas deut diese Au neues gro baten ihr . ,

alten Armee, das von dem kleinen Hundert tausend-Mann-Heer weiter geführt wurde, ging damit jetzt wieder über an eine große gewaltige Armee des ganzen deutschen Volkes!

Ihr seid nun die Träger dieser einzigarti­gen großen Tradition, die Repräsentanten eines neuen großen deutschen Heeres und damit die Schützer der Ehre, der Kraft und der Herrlichkeit der deutschen Nation! lieber dem neuen Reich wurde eine neue Fahne aufgezogen. Sie hat nicht-s zu tun mit Feig­heit und Unterwerfen, sondern sie trägt den Geist der deutschen Wiedererhe­bung und der deutschen Wieder­auferstehung. Eure Fahnen wehen in den Farven und Zeichen des neuen Reiches,

eines Reiches der Volksgemeinschaft, deren Söhne ihr seid, deren Eltern euch hierher gesandt haben, um Dienst zu tun an der deutschen Nation.

Im Namen dieses neuen Reiches übergebe ich euch die Fahnen und Standarten! Ihr werdet ihnen treu sein, wie einst die Regi­menter und Bataillone der alten Armee ihren Fahnen treu waren! Ihr werdet als Söhne unseres Volkes, als Soldaten des nationalsozialistischen DrittenReiches.als Wache des neuen Deutschland unter den Fahnen marschieren! Ihr werdet, so wie auch die Generationen nach euch, eure Pflicht erfüllen! Und an die Spitze dieser Pflichterfüllung werdet ihr stel­len: unser Deutschland, unser heiliges Reich!"

Der Führer übergab dann jedem Kom­mandeur mit Handschlag seine Fahne, wäh­rend eine Batterie einen Salutschuß abgao.

Der Oberbefehlshaber des Heeres, General- oberst Freiherr von Fritsch, dankte im Namen des ganzen Heeres für die aus der Hand des Führers empfangenen Fahnen und Standarten und erklärte, sie werden für jeden Soldaten Sinnbilder der Treue, der Ehre und der Pflichterfüllung sein. Die Armee ist stolz und glücklich, die neuen Fah­nen aus den Händen des Mannes empfangen zu haben, der Deutschland vym Abgrund zu-

rückriß, der ganz Deutschland mit nationäl- sozialistischem und soldatischem Geist erfüllt hat. Die Armee schwört unver­brüchliche Treue dem Mann, der auf freiem Grund ein freies Volk und eine starke Wehrmacht geschaffen hat. Die Ar­mee! st ihmtreu, heuteundimmer- dar, im Leben und im Sterben. Angesichts der neuen Fahnen und Standarten rufen wir: Unser Führer, der Schöpfer unserer Wehrmacht, Sieg Heil!

In der anschließenden Parade zogen die vielen tausend Soldaten au ihrem Führer vorbei. Die Zuschauer spendeten immer wie­der Beifall. Ein imposantes Bild boten die motorisierten Truppen, die als neue Waffe besonders den Unterschied zwiunen den heu­tigen und den großen Paraden der Vor­kriegszeit kennzeichneten. Eine Fliegerstaffel, die in geringer Höhe zum Abschluß über das Paradefeld flog, vervollständigte diesen Ein- druck.

Die Masten der Zuschauer hatten in den Pausen immer wieder nach dem Führer ge­rufen, und die Begeisterung, als er zum Schluß langsam an den Tribünen und tief gestaffelten Reihen der Zuschauer vorbeifuhr, galt als Dank dem Mann, der Deutschlands Ehre wieder hergestellt hat und sie durch eine schlagkräftige Wehrmacht zu schützen weiß.

Lloyd George über Deutschland

»Die Alten vertrauen ihm, die Zungen vergöttern ihn!"

London, 17. September.

Der frühere englische Ministerpräsident Lloyd George berichtet jetzt imDaily Expreß" ausführlich über seine Deutschland- reife: Besonderen Eindruck hat auf ihn die große Veränderung gemacht, die der Nativ- nalsozialismus herbeigefüyrt hat. Es kann kein Zweifel bestehen, daß Hitler eine wun­dervolle Umwandlung im Geiste der Deut­schen, in ihrem Verhalten zueinander und m ihrer sozialen und wirtschaftlichen Einstel. luna erzielt hat. Deutschland ist jetzt voller Hoffnung und Vertrauen und mit einem neuen Gefühl der Entschlossenheit erfüllt, sein eigenes Leben ohne Einmischung von irgendeinem äußeren Einfluß zu führen. Vor allem hebt Lloyd George den Friedenswillen des neuen Deutschlands und den rein zu- Verteidigung bestimmten Zweck der Rüstun­gen hervor/

Zum erstenmal seit dem Kriege ist ein all­gemeines Gefühl der Sicherheit vorhanden. Das Volk ist freudiger. Es ist ein glücklicheres Deutschland. Ein Mann hat dieses Wunder verbracht, er ist ein geborener Men­schenführer, eine dynamische Persönlich­keit mit einem einheitlichen Ziel, einem ent­schlossenen Willen und einem furchtlosen Herzen.

Er ist nicht nur dem Namen nach, sondern tatsächlich der nationale Führer. Er hat das Volk gegen potentielle Feinde geschützt, von denen es umgeben war. Was seine Volkstüm­lichkeit besonders unter der Jugend betrifft, so kann darüber nicht der geringste Zweifel bestehen. Die Alten vertrauen ihm, die Jungen vergöttern ihn. Es ist nicht die Bewunderung, die einem volkstüm­lichen Führer zuteil wird, es ist die Verehrung eines Nationalhelden, der sein Land von äußerster Verzweiflung und Erniedrigung gerettet hat.

Hitler ist der George Washington von Deutschland, der Mann, der für sein Land die Unabhängigkeit von allen seinen Unter­drückern gewonnen hat. Die Idee, daß Deutschland Europa mit einer Drohung ein­schüchtern könnte, daß seine unwiderstehliche Armee über die Grenzen marschieren könnte, spiele keine Rolle in der neuen Weltanschau­ung. Was Hitler in Nürnberg sagte, ist wahr. Die Deutschen werden bis zum Tode jeden Widerstand gegen den leisten, der in ihr Land einfällt. Aber sie haben nicht den Wunsch, selbst in irgendein Land einzumar­schieren.

An der deutschen Wiederaufrüstung kann nicht gezweifelt werden. Nachdem alle Länder des großen Krieges mit Ausnahme Englands die Abrüstungspflichten ihres eigenen Landes mißachtet haben, hat der Führer grundsätz­lich den übrigen Vertrag, der sein eigenes Land bannt, zerschmettert. Er ist damit dem Beispiel der sür den Versailler Vertrag Ver­antwortlichen Nationen gefolgt. Es ist jetzt ein zugestandener Teil der Politik Hitlers, eine Armee aufzubauen, stark genug, jedem Angreifer Widerstand zu leisten, ganz gleich, von welcher Seite er kommen mag. Ich glaube, daß Deutschland jetzt dieses Maß der Unantastbarkeit erzielt hat.

Ich habe überall eine heftige und kompro- mißlose Feindschaft gegen den Bol­schewismus gefunden, verbunden mit einer echten Bewunderung für das britische Volk und dem tiefen Wunsch nach einer besseren und freundschaftlicheren Verständigung mit England. Die Deutschen haben sich endgültig entschieden, nicht mehr gegen uns zu streiten. Auch haben sie keinerlei Rassegefühle gegen- über den Franzosen. Aber es herrscht ein wirklicher Haß gegen den Bol­schewismus. Deutschland ist indessen zu einem Einmarsch in Rußland ebenso wenig bereit wie zu einer militärischen Expedition nach dem Mond."

Keine Kabinettsumbildung in Volen

Warschau, 17 . Sept. Die in Warschauer politischen Kreisen verbreiteten Gerüchte über eine Umbildung des polnischen Kabinetts sind offenbar den Ereignissen erheblich voraus­geeilt. An amtlichen Stellen wird jedenfalls die Richtigkeit dieser Gerüchte mit E 'schieden- heit bestritten.

Der NeguS wendet M an den Sänger Gerichtshof

London, 17. Sept. Die Londoner An­walt, firma Arram, Faiffiel <L Co. hat am Donnerstag an den ständigen internationalen Gerichtshof in Haag ein Telegramm gesandt, in dem im Aufträgedes Kaisers von Abes­sinien und se w Regierung" die Einberufung einer außerordentlichen Sitzungzur Anhö­rung -er abessinischen Beschwerden gegen Italien" beantragt wird.

Edtvstt-Armee kriegsbereit!

Aufschlußreiche Rede des Kriegskommissars Woroschilow

Moskau, 17. September.

Wie auS Kiew gemeldet wird, hielt Kriegskommissar Woroschilow nach Abschluß der im Kiewer Militärbezirk statt­gefundenen Manöver eine Rede, in der er die Kriegsbereitschaft der sowjetrussischen Armee erneut hervorhob. Woroschilow be­tonte dann, daß die Sowjetunion im Falle eines Angriffes den Feind in seinem Lande schlagen müsse und führte wörtlich aus: Wenn der Feind die Sowjetukraine, Sow­jetweißrußland oder einen anderen Teil der Sowjetunion überfällt, so haben wir die Ab­sicht und den festen Willen, ihn nicht über die Grenzen unseres Landes zu lassen. Wir werden ihn in dem Land schla­gen, auS dem er gekommen ist."

Alarmnir gegen den Eowjetpakt

Paris, 17. September.

In derAction Francaise" setzt sich Leon Daudet für einen Bruch mit dem Sowjet- Pakt ein. Sowjetrußland erscheint heute allen Völkern, so meint das Blatt, den Eng- ländern, Italienern, Schweizern, Polen, Deutschen und Belgiern als der Feind der Zivilisation und der Menschheit. Seit Unter­zeichnung des französisch - sowjetrussischen Paktes, der von Barthou und Herriot vor­bereitet und von La Val unterschrieben wurde, seit den Wahlen vom Mai 1936, die Blum an die Macht gebracht haben, seit den unzähligen Fabrikbesetzungen und den Mas­senkundgebungen und fest der Einführung der roten Fahne wird Frankreich als an die Sowjet-Barbarei gebunden betrachtet. Nur das ist der Grund für die augenblickliche Isolierung, deren Folgen, falls sie noch wei- ter anhalten sollten, ein tragisches Ende nehmen könnten. Sowohl vom Standpunkt des innerpolitischen Friedens wie vom Standpunkt der auswärtigen Diplomatie bedeutet der französisch-sowjetrussische Pakt ein tödliches Unheil. Er muß so schnell wie möglich gebrochen werden, denn Frankreich kann und darf nicht länger wie ein Pest­kranker von Europa, Amerika und Japan behandelt werden. Alle französischen Diplo- malen und Konsuln wagen ihre Stimme nicht mehr zu erheben, Werl sie unter diesem Druck stehen.

Einigung im französischen Textiljtreik

Paris, 17. September.

Wie Innenminister Salengro Pressevertre­tern erklärt«, haben die Verhandlungen zwi­schen den Textilindustriellen und den Arbeiter- Vertretern zu einer Einigung geführt. Es seien nur noch Einzelheiten zn einigen Punkten zu klären.

Leon Blum sprach im Rundfunk

Paris, 17. September.

Ministerpräsident Lkon Blum hielt am Donnerstagabend die angekündigte Rundfunk­ansprache. Er verteidigte zunächst die auf Frei­heit, Gleichheit und Brüderlichkeit beruhende Demokratie. Dann wandte er sich gegen jede Art von Krieg und betonte den Friedenswillen Frankreichs allen Völkern der Welt gegenüber, unabhängig von ihrem inneren Regime.

Ergebnis eines Boykotts"

Deutschlands Rekord im transatlantischen Passagierverkehr

London, 17. September.

Unter der lateinischen UeberschriftErgeb­nis eines Boykotts^ schreibt der Evening Standard, vor zwei Jahren sei behauptet worden, daß die judenfemdlichen Maßnah. men der Nationalsozialisten die deutsche Schiffahrt zu Grunde richten würden, weil die Juden die deutschen Fahrzeuge boykot­tierten. Tatsächlich habe dieser Boykott ge­nau die entgegengesetzte Wirkung gehabt. Gerade weil sich die Juden geweigert hätten, mit den großen deutschen Dampfern zu fahren, bestünden die reichen und wohl­habenden Christen Englands und Amerikas darauf, auf diesen Schiffen zu reisen. Die Deutschen, so schließt die Glosse des Evening Standards, stellen heute im transatlantischen Passagiergeschäft einen Rekord auf.