Xarlsruker (ütironÜL

Der Sommer mit seinen Bädern, Reisen, Erholungen ist vorüber. Nnn zeigt die Groß­stadt wieder ihr wahres Gesicht. Die Winter- saisvn beginnt mit all ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen, Vorträgen, Veranstaltungen; mit der neuen Spielzeit des Theaters, den Großfilmen der Kinos, den Sonderatraktionen des Kabaretts. Als erster marschierte der Reichsarbeitsdienst (Arbeitsgau 27 Baden) mit einer großen dreitägigen Sportveranstaltung an. Die ersten beiden Tage brachten Einzelkänrpfc, Mann­schaftskämpfe und Wettspiele. Den Höhepunkt sportlicher und turnerischer Vorführungen bildeten die Massenübungen. Von lautem Bei­fall unterbrochen waren die Darbietungen der 100 Bodenturner, die allgemeine Freiübung der 3000, die Bewegungsspiele mit Medizin­ball, und die Hohe Schule des Springens der 100 Springer an 6 Tischen. Einen feierlichen Abschluß zu nächtlicher Stunde gab die Weihe­stunde am Samstag abend, der am Sonntag der Vorbeimarsch vor dem Reichsstatthalter und dem Gauarbeitsführer Helff folgte, an den sich als Leistungsübung der 18-Kilometer- Gepäckmarsch anschloß. Mit dieser öffentlichen Vorführung hat der Arbeitsdienst, Gau Ba­den, ein treffliches Bild soldatischer Schulung und körperlicher Ertüchtigung gezeigt. Die jungen Männer werden Ende Sptember ent­lassen. Viele kehren zur Berufsarbeit zurück; für die meisten aber liegt bereits der Stel­lungsbefehl zu einem Truppenteil vor.

Das Fest der Trauben.

Karlsruhe bekommt wieder seinen Paten- lvein. Vom 19.-27. September ist die Werbe­woche für den deutschen Wein. Der große Neberschuß der letztjährigen Ernten lagert noch in den Kellereien der Winzergemeinden. Als Pate bleibt Karlsruhe dem Bodensee treu. Hat die Stadt voriges Jahr Meersburger ge­trunken, so kommt dieses MalHagnauer" undJmmenstaader" an die Reihe. Neben dem Absatz des Weines soll dieses Mal auch der Verkauf von Weintrauben und Süßmost ge­fördert werden. Zur Förderung des Absatzes sind von der NSG.Kraft durch Freude" mehrere Festveranstaltungen geplant.

Die Spielzeit beginnt.

DaS Staatstheater hat sich für die neue Spielzeit gerüstet. Ein neuer Glanz, eine strahlende Lichtfülle empfängt den Besucher. Der alte Kronleuchter, ein Stück traditioneller Prunkzeit ist verschwunden und hat. einer neu­zeitlichen Deckenbeleuchtung Platz gemacht, sehr zur Freude der Theaterbesucher der obe­ren Ränge, die jetzt die Bühne frei von allen- glitzernden Glasprismeu und verzierten Bronzegewindcn übersehen können. Auch eine Reihe neuer Künstler stellte sich vor. Ein bunter Abend gab hierzu Gelegenheit: Hanna- friedcl Grether, Koloratursopran, führte der Weg über Stettin und Erfurt hierher; August Mamber, Heldcnvater, kommt ans der Schau­spielschule des Deutschen Theaters in Berlin über München zu uns; das Ballet bringt mit Röste Rund, aus der Tanzschule Olga Mer- tcns-Laher eine erste Solotänzerin, deren letzte Etappen Filmarbcit Neubabelsberg und Staatstheater München waren. Einen gleich­artigen Tanz-Partner stellt Karl Jäger von der Staatsoper Hamburg dar. Alle wertvollen Kräfte der alten Spielzeit garantieren für erste Knnstdarbietungen. MitPrinz von Homburg" und demRosenkavalier" wurde die Eröffnung gegeben. Gleich die erste Woche bringt auch eine Erstaufführung des Lustspiels des Stuttgarter Dichters Eugen Marlow: Maushacke hat's hintern Ohren". Der Dichter inszeniert das Werk selbst. Von den großen Erfolgen der verflossenen Spielzeit kommen wiederCarmen" undWiener Blut" z-ur Wiederholung. Dazwischen liegt Flotows Volksoper:Martha". Gute Platzmiete- Vergünstigungen und der Verband der NS.- Kulturgemcinde ermöglichen auch den Minder­bemittelten Len Besuch unserer hochstehenden Theaterkulturstätte.

Bon den Lichtspielhäusern.

Die Produktion des Jahres 1936 findet ihren Weg nach den Berliner Uraufführungen rasch zu uns. DasUli" hat die Spielzeit ein­geleitet mit dem Luise Ulrich-FilmSchat­ten der Vergangenheit", um gleich mit dem Beginn der Woche die vielbesprochene Film­operetteBoccaccio" steigen zu lassen. Ein chön ausgestatteter Raum und eine sehr gute Akkustik machen dasUli" zu einem der an­

genehmsten Kinos der Stadt. Zugleich mit der Spielzeit hat die Direktion Kistner auch die Kapitol-Lichtspiele im Städt. Konzerthaus Wieder iu Betrieb genommeu. Eine Reihe von Aufführungen der Produktion der Reichsfilm­stelle haben den Kapitol-Lichtspielen schon im verflossenen Winter einen guten Namen ge­macht. Efb.

Amtl. Großmarkt für Getreide und Futter­mittel Stuttgart 15. September. Der Geschäfts­verkehr bewegte sich in ruhigen Bahnen. Die Anlieferungen der Landwirtschaft sind nur mäßig, doch rechnet man mit einer baldigen Verstärkung derselben, da bis zum 15. Oktober 30 Prozent des Ablieferungssolls erfüllt fein müssen. Die Nachfrage nach allen Getreide­arten bleibt lebhaft, ebenso nach Mehl- und Mühlennachprodukten. Es notierten je 100 Kilogramm: Württ. Weizen, 76/77 Kg. Er­zeugerfestpreis W8 Septemberpreis 19 NM., W10 19.20, W14 19.60, W17 19.90; Roggen, 69/71 Kg., R14 16, R18 16.50, R19 16.70; Futtergerste, 59/60 Kg., G 7 15.90, G 8 16.20; Braugerste 2123, Ausstichware über Notiz: Futterhafer, 48/49 Kg., H 11 bis 30. Septem­ber 15.30, H 14 15.80; Wiesenheu 4.505.50, Kleeheu 5.506.50, drahtgepr. Stroh 2.75 bis 3 RM.

Mehlnotierung im Gebiet des Ge­treidewirtschaftsverbands Württemberg. Preise für 100 Kg., zuzüglich 0.50 RM. Frachtenaus­gleich frei Empfangsstation. Weizenmehl (Type 4051100) mit einer Beimischung von 20 Prozent Kernen oder amtlich anerkanntem Kleberweizen 1.25 RM. per 100 Kg. Aufschlag, mit einer Beimischung von 10 Prozent kleber­reichen Auslandsweizen 1.50 RM. per 100 Kg. Aufschlag. Reines Kernenmehl 3.50 RM. per 100 Kg. Aufschlag auf die jeweilige Type. Weizenmehl Basis-Type 790 W 8 ab 15. Sept. 27.25, W10 27.75, W14 28, W 17 28 RM; Roggenmehl Basis-Type 997 R14 ab 15. Aua. 22.70, R18 23.30, R19 23.50; Kleiegrund­preise ab Mühle, einschl. Sack, Weizenkleie W 8 9.95, W 10 10.10, W14 10.30, W17 10.45; Roggenkleie R14 ab 15. Aug. 10.10, R18 10.40, R19 10.50 RM. Weizen- und Roggen-Futtermehl jeweils bis zu 2.60 RM per 100 Kg. teurer als Kleie. Für alle Ge­schäfte find die Bedingungen des Reichsmehl­schlußscheins maßgebend.

Kinder aufs Land!"

WWW

WM

ML

WH

Die alte Frau im Hinterhaus, die gelähmte, hat eiueu Blumenstock, der ihre ganze, ihre einzige Freude ist. Und doch will er nicht ge­deihen -wird verkümmern müssen, weil sie ihn nicht so recht Pflegen kann. Sie gießt ihn Wohl und sorgt sich drum, aber dem Stöckle fehlt die Sonne, fehlt's an Bodenernenernng. Das kannst Du nicht mit ansehen und bittest sie, es umtopfen zu dürfen und Du willst es auch regelmäßig eine Weile an Dein Fenster in die Sonne stellen. Das macht sie froh und Dich, weil Du ein gutes Herz hast.

Das ist brav und recht, undhoch klingt das Lied..." Aber wo bleibt Dein gutes Herz, wenn es drum geht, armen Kindern, die jahr­aus jahrein ihr Leben zwischen hohen Häufer- mauern in Qualm und Stank der Großstadt verbringen müssen, ein Paar Wochen froher und so nötiger Erholungszeit zu verschaffen?!

Noch ist es Zeit, daß Du Dich auf Dein besseres Ich, auf Deine Pflicht besinnst! Melde schleunig der NS.-Volkswohlfahrt einen Frei­platz an.

viehzuchiverein Neuenbürg.

Die für 17. und 18. September ds. Is. vorgesehenen Stall- Besichtigungen finden wegen Verhinderung des Tierzucht­inspektors

nicht statt.

Igelsloch, den 16. September 1936.

Bezirksbauernsührer: Krauß.

Gemeinde Birkenfeld.

Die Verkaufszeiten

an Sonntagen

sind für folgende Gewerbetreibende wie folgt festgesetzt:

Metzgereien: 89 und 1112 Uhr, Bäckereien: 89 vnd 1112 Uhr.

Außerdem dürfen frische Blumen in derselben Zeit, frisches Obst von 1012 Uhr, frische Milch und Schlagrahm von 712 Uhr seil- gehalten werden.

Ein Verkauf außerhalb dieser Zeiten und ein Verkauf anderer Waren ist verboten. Zuwiderhandelnde werden zur Anzeige gebracht.

Am Weihnachtsfeiertag, Ostersonntag und Pfingstsonntag darf ein Verkauf nicht stattfinden.

Birkenfeld, den 16. September 1936.

Der Bürgermeister: Dr. Steimle.

Zu dem Anfang Oktober beginnenden

VorbeerilungSkurs zur Meisterprüfung

werden Anmeldungen umgehend an die Kreishandwerberschaft Neuenbürg erbeten.

Kreishandwerksmeister Krebs.

wildbad, cken 16. September 1936.

0SNk5SSUNS

in überreickem blake wurde uns beim lleimZanA unserer lieben llntsciilakenen Trost und Teilnalime ent gegenZebrsckt, wokur wir tierrlicb danken.

kesonders danken wir au cd den Lctiwsstern des lirsiskrankenkauses kür die aukopkernde TkleAS und dem liebevollen stärkenden Beistand dis rum letrtsn -4uZen blick; kerner kür die trostreicken Worte des Herrn Ltadt- pkarrers am Orabe, dem evanZ. llirckenckor, cken Lclml- kameradinnen und Lckulkameraden, kür die vielen Kranr- und Llumenspenden und das raklreicks Qeleile ru itirer Istrien llubestätts.

»vrmsnn Lsrusv

mit Kindern und ^nxelioriLen.

Höfen a. Enz.

MWen-Ee u<h.

Merlehrllm

Ein ehrliches, fleißiges. Mäd chen für Küche und Haushalt aus l. Oktober gesucht.

in gute Lehre für sofort gesucht.

Angebote unter 8. 5460 an die Geschäftsstelle ds. Bl. in Wildbad.

Otto Schmauder«

zurSonne"

ZMW-BersleisttUU.

Es wird öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung ver­steigert am Freitag. 18. Sevtbr. 1836, vormittags 9 Uhr, in Arn­bach:

1 leeres Faß, 247 Liter. Zusammenkunft am Rathaus.

Gerichtsvollzieherstelle

Neuenbürg.

ZWM-BerfteiMW.

Es werden öffentlich meistbietend gegen sofortiqe Barzahlung ver­steigert am Freitag. 18. Septbr. 1936, vormitt. 10 Uhr, in Herren­sitz:

1 Betonmaschtne.

Vormittags 11 Uhr in Loffenau: 1 Hobelbank.

Am Samstag den 19. September 1936. vormittags 10 Uhr. in Wild­bad:

1 Staubsauger.

Zusammenkunft jew. am Rathaus.

Gerichtsvollzieherstelle

Wildbad.

Neuenbürg.

Au verkaufen:

1 guterhaltener Eiskasten 1 Britschenwügele (Tragkraft 4 Zentner)

1 Spirituskocher 1 Schaufensterlampe 1 Ladrnlampe.

Otto Eantz, Metzgerei,

Bahnhosstraße 17.

Herrenal b.

Suche aus 1. Oktober ehrliches, fleißiges

NStIcksn

für Küche u. Haushaltung, welche auch etwas Servieren mitüber- nimmt. Iahresstellung.

3. Bram!

Wanderheim Gaistal.

TNotorrad,

Marke Standard, 350 ccm. in gutem Zustand preiswert zu ver- kaufen. Auskunft durch Buch­druckerei Eifel«, Wildbad.

NMdkiWer

SreOMMe

für Gaststätten

sind zu beziehen durch die

T.Meehffche Bnchdrnckerei.

WW-MWU

AnWs-Mrle»

T. Meeh'sche Buchhandlung.

I velidLlek-

8ül2e,2Zkr

IS

Lckiveiaskopk

I in Oelee I2Z gr

30

Oorneä keet

I 125 er

35

1lerillS8s1at

I 125 er

25

I kffeisck8»Is1

I 125 xr

30

I Lücklinee

I 250 er

18

I I.scti8kierlnse

I Stück

12

VoMieringe

neue üeutsclie

Stück

8

klngstrokken

27

KadUsu

i. Or., SM gr

KsdllauMel

SM er

nsnimi«

-'M'" , //.

Met Mer-AeiilW

Ihnen allein verdankt das deutsche Volk seine Befreiung!"

Glaubt es mir", so rief vor wenigen Tagen Adolf Hitler seiner SA., SS. und NSKK. zu, es ist für mich etwas Wunderbares, in dieser Zeit zu leben. Euer Führer und des deutschen Volkes Kanzler sein zu dürfen. Daß mir dieses Glück zuteil wird, verdanke ich ... . vor allem jenen Hunderttaufenben, die damals für mich gekämpft haben". Und im Januar 1934 sagte eraus diesen Kämpfen erwuchs die uner­schütterliche Garde der nationalsozialistischen Revolution, die Millionenschar der politischen Organisation der Partei, die SA. und SS. Ihnen allein verdankt das deutsche Volk seine Befreiung".

Um den Volksgenossen die Möglichkeit zu geben, diesen Befreiern einen kleinen Teil der Dankesschuld, die wir alle haben, abzustatten, wurde die Hitler-Freiplatzspende ins Leben gerufen. Sie ist, wie Erich Hilgenfeldt sagt, ein Zeichen sozialen Tatwillsns, ihr Funda­ment ist der Opfermut des deutschen Volkes, ihr Zweck dient der Gesunderhaltung der Na­tion, ihr Ziel der Vertiefung der Volksgemein­schaft".

Volksgenossen! diese Dankesschuld wollen wir abzutragen beginnen! Jeder, der es irgend ermöglichen kann, meldet bei der NSV. an, daß er einen dieser braven Kämpfer für etwa 10 Tage als Gast aufnehmen will.

Ist das denn eine so schwere Leistung? Man könnte es glauben, denn man muß mit Be­dauern feststellen, daß so viele Volksgenossen sich dieser Dankespflicht, die zu erfüllen eine Selbstverständlichkeit sein sollte, entziehen. Für uns alle, für jeden von uns haben diese Män­ner gekämpft, Mühsal, Entlassung und Wun­den erduldet und ihr Leben Tag für Tag aufs furchtbar ernste Spiel gesetzt.

Und ihnen sollten wir die kurze, überaus wohlverdiente Ausspannung nicht gönnen! Volksgenossen! auch wenn ihr aus irgend welchem Grund keinen Hitlernrlauber in eurer Wohnung aufnehmen könnt, dann geht zur NSV. und ihr werdet staunen, wie gering der Geldbetrag ist, mit dem ihr dennoch zu dem guten Zweck beitragen könnet.