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dem Heimatgebtet
AMl.NSDAP.Mchri-ien
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Spanien-Deui jche angekommen. Gestern nachmittag trafen weitere 20 Spanien-Deutsche hier ein, die ebenso wie ihre bereits seit einiger Zeit hier weilenden Landsleute Gäste der NSG. „Kraft durch Freude" sind. Zur Begrüßung hatte sich der Kreiswalter der NSG. „Kraft durch Freude". Pg. Buck, eingefunden, der den Gästen im „Bärcnsaal" herzlichen Willkommgrnß entbot und darauf hinwies, das; es für uns eine Ehre sei, die aus Spanien hierher gekommenen Volksgenossen im Aon- freundlichsten Sinne betreuen zu dürfen. Dieses große Werk sei nur deshalb möglich, weil der Führer Adolf Hitler das deutsche Volk in Einigkeit und im Geiste wahrer Volksgemeinschaft zusammcngeführt und den Feind dieser Gemeinschaft und Bruderliebe, den Kommunismus, mit Stumpf und Stiel ausgerottet hat Er wünschte den Spanien-Deutschen gute Erholung. Wir sind uns dessen gewiß, daß sich die Neuangekommenen rasch hier einleben Werden und sich ebenso wie die andern im Schwarzwald wohl fühlen. — Gestern abend fand in der Turn- und Festhalle ein von der NSG. „Kraft durch Freude" für die hier weilenden Spanien-Deutschen ein „Bunter Abend" statt, der einen sehr schönen Verlauf nahm. Wir werden darüber noch besonders berichten.
Das Konzert in der Evangelischen Stadtkirche am letzten Mittwoch fand eine zwar nicht gerade zahlreiche, aber sehr aufgeschlossene Hörerschaft. In einem Präludium und einer Ciaconna (alter, feierlicher Tanz) von I. Pachelbel, einem Vorläufer von I. S. Bach, zeigte sich E. Armbrust als pünktlicher Orgelspieler namentlich die Ciaconna, bei der auf einem einfachen, durchs ganze Strick fortlaufenden Baßthema von 6 Tönen eine lange Reihe von immer lebendiger werdenden Variationen anfgebaut ist,forderte ein bedeutendes Mas; von Fertigkeit. Die beiden Sonaten für Geige von Händel n Francoeur wurden von Konzertmeister Fliege vollendet schön vorge- tragcn. Wie mächtig füllte das Instrument ilen großen Raum, besonders in den getragenen Sätzen. Ein besonderes Erlebnis waren zwei Stücke für Harfe von Händel, die Har- seuarie aus dem Oratorium „Esther" und eine Passacaglia (wie die Ciaconna ein alter kultischer Tanz). Gespannt folgten die Zuhörer d.-m Künstler, E. Schnaufer. Nach den von E. Armbrust fein und zart begleiteten Solostücken beschloß eine fabelnde Fantasie und Fuge für Orgel von I. S. Bach würdig die musikalische Feierstunde.
Besonders erfreulich an dem Konzert ist die Zusammenarbeit des hiesigen Organisten und zweier Mitglieder des staatlichen Kurorchesters. Es ist sehr dankenswert, daß ein so selten allein gehörtes Instrument wie die Harfe vorgeführt wurde, und es wäre zu wünschen, daß dieses Konzert den Auftakt bilden möchte zu einer Reihe ähnlicher. Sicher würde man auch gern einmal ein Cello hören, das doch nirgends so schön klingt wie in einem Kirchenranm. Wäre es nicht möglich, in Zukunft regelmäßig — etwa lltägig — solche musikalische Feierstunden in den Sommerspielplan des Kurorchesters aufzunehmen? Manche
Kurgäste, die doch wahrlich nicht, bloß zum Vergnügen in Wildbad weilen, wären zweifellos dankbar für eine solche Bereicherung des Spielplans.
Engelsbrand. 14 .Sept. Das gestrige Schlutz- turnen des Turnvereins Engelsbrand hatte sich bei dem herrschenden schönen Wetter sehr guten Besuches zu erstellen. Man sah ausgezeichnete Hebungen im Volks- und Geräteturnen Ganz besonderen Anklang fanden die GemeinschaftsüSungen der 3 Vereine: Salmbach, Grimbach und Engelsbrand, die sich, wie wir schon berichteten, vor kurzem zu eener Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen haben. Diese Gemeinschaftsübungen ließen einen tiefen Einblick tun in die eifrige Arbeit der
drei Vereine. Im Anschluß an das Turnen war gemütliches Beisammensein, bei dem die Grunbacher Turnerinnen sehr schön ausgeführte Keulenübungen zeigten, während die Engelsbrander Turnerinnen die vielen Gäste durch mehrere, von Volksliedergesang begleitete. durch Turnwart Herm. Reich st etter einstudierte, Reigenspiele erfreuten. Vor der Turnhalle fand ein lustiges Preisschießen statt, dem erst der Einbruch der Dunkelheit ein Ende bereitete. In der Halle aber blieb man noch lange bei Musik, Gesang und fröhlicher Unterhaltung beisammen. Der durch keinen Mißton getrübte Verlauf der ganzen Veranstaltung macht dem rührigen Vereinsvorstand Gustav Späth alle Ehre.
Äreiskriegerlag in Vernbach
80 jähriges ZrrbUSum der Kriegerkameradfchast
Bernbach, IS. Sept. In dem schmucken, zu Füßen des bekannten Mauzenbergs gelegenen Schwarzwalddörflein sind Feste sehr selten. Das hat seinen Grund. Es bestehen in der Gemeinde nämlich nur zwei größere Vereine, die jedoch — das darf mit besonderem Nachdruck heroorgehoben werden — an den ihnen gestellten Ausgaben mit hingehendem und nie erlahmendem Eifer tätig sind. Es sind dies die K'iegerkameradschost und der MGV. „Con- cordia". Beide Verein' umschließt ein Band vorbildlicher Kameradschaft und wenn der eine von ihnen eine Feier begeht, so ist der andere als Pate mit dabei. Sa war das schon immer und so wird es auch bleiben, zum Wähle und Segen der braven Dörfler, die auf ihre beiden Vereine stolz sind. Dies zeigte in sehr schönem Sinn der letzte Sonntag, an dem die Kriegerkameradschaft ihr 50jähriges Bestehen und ihre ebensolange Zugehörigkeit zum Württ. Krie- gerbund (Khffhäuser), in Verbindung mit dem Kreiskricgertag begehen konnte. Das saubere Bergdörflein hatte reichen Festschmuck angelegt. Die Häuser waren mit Hakenkreuzfahnen, Blumen und Tanncngrün geschmückt. Die Gemeindeverwaltnng, der Kameradschaftsführer und dessen Mitarbeiter hatten für diesen seltenen Doppelsesttag alle Vorbereitungen getroffen, sodatz eineindrucksvoller Verlauf in jeder Hinsicht gewährleistet war und die zahlreichen auswärtigen Festbesucher beste Eindrücke Mitnahmen. Von einer Feier am Vorabend des eigentlichen Festtages hatte man aus besonderen Erwägungen heraus Abstand genommen, legte aber umso größeren Wert auf eine würdige
Gedenkfeier am Kriegerdenkmal,
die am Sonntag vormittag durch einen Feldgottesdienst begangen wurde. Das Ehrenmal für die gefallenen Helden steht am Eingang ins Dorf von Moosbronn her. Es versinnbildlicht einen sterbenden Soldaten mit der Fahne und mahnt in eindriglicher Sprache alle Vorübergehenden: „Der Fahne und damit dem Vaterland treu bis in den Tod!" So ist diese Ehrenstätte der geeignete Ort, um jene zu ehren, die für ihr Vaterland das Leben Hingaben und sich derer zu erinnern, die während SO Jahren aus der Front der Kameradschaft zur großen Armee im Jenseits eingerückt sind. — Mit dem gemeinsamen Liede
„Nun danket alle Gott!" wurde der Feldgottesdienst eingeleitet; dann sang der Chor des MGV. „Concordia" die vaterländische Dichtung „Gebet für das Vaterland". In tiefernsten Gedanken sprach Stadtpfarrer Stein, Herrenalb, zu den vielen Zuhörern und zeichnete ein einprägsames Bild vom Heldentum der für uns und unser Vaterland im Weltkrieg gefallenen Brüder. Die Musikkapelle Michelbach spielte den Choral „Ich bete an die Macht der Liebe" und der Männerchor sang mit tiefem Empfinden das wehmutsvolle, im Kriege entstandene Lied „Ein Kreuzlein schwanket im Winde". Kameradschaftsführer Friedr Grüner gedachte in diesem erhebenden Augenblick in ergreifenden Worten der gefallenen und verstorbenen Kameraden und legte als äußeres Zeichen des dankbaren Gedenkens am Ehrenmal einen frischen Lorbeer nieder, während die Kapelle das Lied vom guten Kameraden ertönen ließ. Mit dem Choral „Eine feste Burg ist unser Gott" fanden Feldqottesöicnst und Gedenkfeier ihren Abschluß. '
Nach dem Feldgottesdienst fand im Schulsaal die Verleihung der Ehrenzeichen und Ehrenurkunden für 50- und 25-jährige treue Zugehörigkeit zum Reichskriogerbund und für besondere Verdienste um diesen an eine stattliche Zahl von Kameraden statt.
Der Bezirksführer sprach den Ausgezeichneten die Glückwünsche des Bundes und des Landesverbandes aus und ermahnte die Kameraden zu fernerem treuen Festhalten an unserem großen Soldatenbund.
Ueber die Mittagszeit trafen aus sämtlichen Kreisgemeinden die Kriegerkameradschaften ein. Die stolz im Winde flatternden Banner gaben dem Straßenbild das Gepräge. Gegen 2 Uhr bewegte sich dann bei prächtigem Wetter ein stattlicher Festzug durch das Dorf. An dessen Spitze ritten 4 stramme Festreiter in der schmucken Uniform der Vorkriegs-Nla- nen und -Dragoner. HI. und ein Flor weißgekleideter Festjungfrauen marschierte vor der Fahnensäule. Zum ersten Mal wurden die neuen Khffhäuserfahnen an der Spitze sämtlicher Kameradschaften zum Kreiskricgertag getragen.. Es war ein packender Augenblick, als die wehenden Banner und die langen Kolonnen der alten Soldaten vor dem Vertreter des Landesverbandes und Kreis- und Bezirks-
mit
betreutenOrKLalsstivoei»
Deutsche Arbeitsfront, Amt für Arbeitsführung und Berufserziehung: Betr. Stenografiekurs für Fortgeschrittene. Der Stenografiekurs für Fortgeschrittene beginnt am Montag, den 21. September 1036. Anmeldungen nimmt entgegen: DAF. Kreiswaltung, Zimmer Nr. 1, Neuenbürg. Die Meldungen mästen bis längstens Mittwoch abend abgegeben sein. Der Kreiswalter der DAF.
Reichsfachgruppe Hausgehilfin. Heute, den 15 .September 1936 Heimabend.
Die Ortswalterin der F-chgruPpe.
NS.-Frauenschaft, Kreis Neuenbürg. Wichtig für Kaffenwalterinnen. Aus karteitechnischen Gründen ist es notwendig, daß die Mitgliederstandsmeldung für September nicht wie normalerweise bis zum 30. September, sondern ausnahmsweise bereits am 17. September spätestens bei der Kreisleitung vorliegen muß. Wir bitten, die Meldung entsprechend rechtzeitig fertigzustellen.
führers Schur vorüberzogen. Die 3 noch lebenden Gründer und Ehrenmitglieder der Kameradschaft Bernbach wurden in einer schön gezierten Droschke zum Festplatz gefahren. Nachdem die Festmusikkapelle einen flotten Marsch gespielt hatte, entbot der Kameradschaftsführer Friedr. Grüner den erschienenen Ehrengästen und allen Kameraden aus nah und fern herzlichen Willkomm. Bürgermeister Grüne r begrüßte die Ehrengäste und Kameraden namens der Gemeinde auf das herzlichste. Er dankte auch der Einwohnerschaft für ihre tatbereite und freudige Anteilnahme und nannte die 3 Männer, die seit 50 Jahren wacker zum Verein gestanden sind: Hermann Sieb, Ernst Pfeiffer, Mathäus Pfeiffer.
Kreis- und Bezirksführer Schur widmete dem Kameraden Merkel, der in Vertretung des Landesführers, General a. D. von Mauer, erschienen war, den Vertretern der Partei und dem Stellvertreter des Kreisleiters herzliche Bogrüßungsworte und rief einen ebenso herzlichen Willkomm seinen im Geviert angetretenen Kameraden aus dem Kreis zu. Der Kriegerkameradschaft Vernbach sprach er zu ihrem goldenen Jubiläum die Glückwünsche aus und feierte den vorbildlichen Geist, der in -»na Reihen herrscht. Mit berechtigtem Stolz, 1 iührte Kreisführer Schur aus, dürfen die ^'ntsoldaien auf die neuen Kvsfhäusecsahnen blicken. Sie tragen das Hoheitszeichen des Staates und der Partei und dies bedeutet für uns, die wir diesen Fahnen folgen, eine große Verpflichtung, uns vorbehaltlos für den Führer und sein großes Wiederaufbauwerk einzusetzen. Mit einem aufrüttelnden Appell an die Kameraden, wie bisher so auch fernerhin dem Vaterland und seinem Lenker zu dienen, schloß Kreis- und Bezirksführer Schur mit einem Sieg Heil seine Rede.
Pfarrer Schaffer, Höfen, richtete als Bezirks-Propaganda-Obmann der Partei an seine Kameraden vom Reichskriegerbund kernige, von soldatischem Geist durchdrungene Worte und führte die Zuhörer im Geiste nach Nürnberg, wo zur selben Stunde vor dem Führer hunderttausende von treu ergebenen Mitstreitern zum Appell angetreten waren. Dem Führer vertrauen wir, ihm folgen die deutschen Frontsoldaten weil sie wissen, daß
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Ilrheber-Acchklchuh: Drei Quellen-Derlag, königsbrück <ve). Dresden)
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Da erst kommt Peter dazu, sie richtig anzuschauen. Er spürt ihre kleine, warme Hand in der seinen, er hält sie fest und starrt in dieses Gesicht, dessen Blässe unter diesem Blick vergeht und einen rosig-bräunlichen Schimmer bekommt. Peter weih in diesem Augenblick, daß er nie in seinem Leben ein so zartes, feines Gesicht gesehen hat mit der Bläue dieser tiefen Augen, dem weichen, kindhaften Oval der Wangen, mit der Zierlichkeit der Nase, deren Flügel jetzt ganz leicht vibrieren, und mit dieser flachsblonden, seidigen Umrahmung um Stirn und Schläfen.
„Gut ist's gegangen, Fräulein. Nichts ist geschehen. Nero ist wohl und munter. Wacker hat er sich geschlagen."
„Die beiden andern vom Bauer Puhlmann, das sind die schlimmsten", antwortet die sanfte, kleine Stimme. „Die fangen immer an. Das sind richtige Stänker!"
Das Mädel sieht sich um. Nun erst bemerkt Peter, daß sie ein einfaches Röckchen trägt, das die bloßen Füße freiläßt. Hier und da geflickt. Um den freien Hals flattert ein weißes Leinentuch zum Schutz gegen den Wind.
„Anna — Mariechen", ruft sie. „so kommt doch. Anna — Mariechen — ksch, ksch."
Hinter einem Brombeergestrüpp traben zwei Ziegen meckernd hervor und vollführen einige putzige Sprünge.
„Die haben sich vor Angst gleich versteckt", lacht das Mädel und hat blanke Augen. „Sie vertragen nämlich keinen Krach."
„Donnerwetter", sagt Peter, „außergewöhnlich kluge Ziegen! Wo wollen Sie denn damit hin?"
„Auf die Weide. Sonst mach ich um Puhlmanns Koppel schon immer einen Bogen, aber heute — ich weiß auch nicht..."
Peter lacht vergnügt.
„Heute sollten Sie vielleicht hier an der Dragonerschanze vorbeikommen. Fein!"
Sie sind währenddem schon ein Stück weitergegangen. Nero trabt voraus, die Ziegen laufen stelzbeinig hinterher, und Peter fragt:
„Kann man da nicht mitbummeln? Ich Hab' sowieso nichts zu tun. Vielleicht kommen noch ein paar verrückt gewordene Hunde."
Das Mädel wirft ihm einen schnellen Seitenblick zu.
„Ich hätt' schon nichts dagegen. Wenn's Ihnen nachher nicht leid tut?"
„Leid tun? Na aber! Da müßten ja selbst Anna und Mariechen lachen! Hör'n Sie mal, wie sie schon meckern! Freuen tut's mich, was denn sonst!"
Eine Weile ist Schweigen. Vögel singen in der Luft. Am Wegrain rascheln die Pappeln.
„Schön ist's", sagt Peter. „Man könnte den ganzen Tag hier herumstrolchen."
Das Mädchen lächelt.
„Sie sind nicht von hier?"
„Vor Ihnen muß man sich vorsehen, Sie merken gleich alles", ulkt Peter. „Nun sagen Sie bloß noch, daß ich aus Berlin bin, und Sie könnten als Hellseherin auftreten."
Sie stößt einen kleinen, zwitschernden Laut aus und ruft:
„Oh, dann müssen Sie mir was erzählen. Bitte. Ich glaube, Sie können das sehr gut. Und — sehen Sie, da sind wir schon angelangt."
Nero rast in diesem Augenblick kreuz und quer über eine Wiese, die hinten gegen den Fluß stößt. Anna und Mariechen, die beiden klugen Ziegen, machen sich wie auf Kommando über das Gras her; sie alle kennen ihren Weideplatz. Und das Mädel rennt flink zu einer knorrig verwachsenen Weide am Ufer hin, deren Äste und Ruten mit ihren schmalen, silbrig flimmernden Blättern ein bißchen vor der Sonne schützen. Es ist eine schöne, romantisch-heimliche Liegestelle.
Mit einem leisen Jubelruf wirft sie sich hin, das Flachshaar leuchtet dabei, als wäre es aus lauter sprühenden
Funken gewoben. Peter blickt eine Weile wie verzaubert hinüber und denkt flüchtig: In Berlin lassen sich die mondänen Frauen so was in mehrstündiger Sitzung beim Friseur fabrizieren und nennen's dann platinblond oder kupferblond oder irgend so. Ein Quatsch ist das! So was ist ein Flachskopf, und ich finde ihn herrlich!
Dann rennt er ebenfalls zur Weide hin und läßt sich neben den Fkachskopf nieder.
„So! Famose Gegend hier!"
„Hier sitz ich jeden Tag, wenn's schön ist, mit meinen Ziegen. Mit Anna und Mariechen. Das ist nämlich unser ganzer Viehbestand."
„Genügt hinreichend. Ich Hab' nicht mal eine."
Sie sehen sich an und lachen mit einemmal laut auf. Es klingt wie ein hübsches Duett. Das Mädel zupft rasch einen Grashalm und steckt ihn zwischen die Zähne. Peter kann dabei feststellen, daß diese Zähne so ebenmäßig und schön sind, wie sie kein Zahntechniker liefern könnte.
„Und jetzt müssen Sie erzählen", bestimmt die Ziegenhirtin. „Von Berlin, wo ich noch nie war."
„Nanu? Drei Bahnstunden bloß entfernt und noch nicht dagewesen? Allerdings, für weiter hätten meine paar Linsen auch nicht gereicht."
Peter knabbert nun auch an einem Halm. Mit den paar Zigaretten, die er noch in der Tasche hat, muß man sparsam umgehen.
„Ja, also entschuldigen Sie übrigens, daß ich so einfach, als wären wir alte Bekannte ..." Er setzt sich etwas gerader, versucht ein offizielles Gesicht zu machen, was ihm nicht ganz gelingt, und sagt:
„Nämlich, ich heiße Peter Himmelreich!"
„O Gott!"
Zwei tiefblaue Augen sehen in zwei lustig Helle.
„Was denn? Gefällt Ihnen der Name nicht?"
„Er ist wunderschön, Herr Himmelreicki. Ich möchte auch so heißen."
Czonützuua sc>l7t.)