»nt ihrem Blut die nationaljozialistische Idee und damit das Deutsche Reich und seine Freiheit vor dem Angriff anderer Völker zu beschützen. (Erneutes Händeklatschen.) Wir können darüber mit den jüdischen Kom­munistenführern überhaupt nicht diskutieren. Wer sich anmaßt, in der ganzen Welt herum­zuziehen, friedliche Menschen gegeneinander zu Hetzen, Bürgerkriege zu organisieren, um dann, wenn es schies geht, alles wieder im Stich zu lassen und .nach Moskau zurück­zukehren, der wird freilich die ihm zur Ver­fügung stehenden staatlichen Machtmittel leichten Herzens für solche imperialistischen Ziele einsetzcn.

Und wohin wir heute sehen, überall hetzt dieser Bolschewismus zu fremden Interven­tionen, zu frechen Waffenlieferungen, zur freiwilligen Gestellung, zu Geldsammlungen usw. Das deutsche Volk gehört zu den sol­datisch besten der Welt. Dies wäre die richtige Todesbrigade für die blutigen Zrele dieser inter­nationalen Unruhestifter ge­worden!

Wir bleiben Herren im eigenen Hause!

Wir haben durch die nationalsozialistische Revolution von unserem Volk und von anderen Völkern diese Gefahr weggenommen. Wir können daher auch mit einer gewissen Ruhe diese Versuche bei anderen betrachten. Sollte aber jemals durch einen solchen Ver­such das Reich bedroht werden, dann würde die Nation mit einem Schlag sich der natio­nalsozialistischen Parole erinnern und in einem brausenden Sturm diejenigen hinweg­fegen die etwa glauben, militärisch mit uns ein leichteres Spiel zu haben, als sie es in den letzten Jahren weltanschaulich hatten. (Minutenlange Kundgebungen.) Denn dies kann man in dieser internationalen Revo­lutionszeit zur Kenntnis nehmen: In Deutsch­land wird das deutsche Volk Herr in seinem Hause bleiben! Und kein jüdisch-bolschewisti­scher Sowjetismus.

Zwei Wellen!

Dies sind nur einige der Gegensätze, die uns vom Kommunismus trennen.Aber ich

gestehe es:Siesindunüberbrückbar.

Dies sind wirklich zwei Welten, die sich nur voneinander entfernen, nie aber etwa mit­einander vereinen können.

Wenn in einer englischen Zeitung ein Par­lamentarier klagt, daß wir Europa in zwei Teile teilen wollten, dann können wir leider diesem auf seinem glücklichen britischen Eiland lebenden Ro­binson Crusoe die unangenehme Mitteilung machen, daß diese Teilung schon vollzogen ist. (Er­neuter Beifall.) Ja. noch viel mehr, sie zer­reißt alle jene Staaten in ihrem eigenen Innern, die nicht nach der einen oder ande­ren Seite eine klare Entscheidung gesucht und gefunden haben.

Daß man eine Sache nicht sehen will, be­weist noch nicht ihr Nichtvorhandensein. Jahrelang bin ich in Deutschland als Pro­phet verlacht worden. Jahrelang wurden meine Mahnungen und Voraussagen als die Hirngespinste eines krankhaften Menschen hingestellt.

Der Steckbrief der feigen Spießer

Dies sprachen jene braven Bürger aus. oie für ihre Geschäfte den Bolschewist nicht brauchen konnten und die es daher auch tapfer ablehnten, an das Bestehen einer solchen Gefahr zu glauben. Weil diese Spie­ßer selbst ihrer ganzen Menschenqualitäl nach natürlich keine kommunistischen Ver­anlagungen besaßen, wollten sie auch nicht bei änderen an solche schrecklichen Möglich­keiten denken. Als aber die Gefahr dann eines Tages nicht mehr übersehen werden konnte, verpflichtete sie das nur, den Kops noch tiefer in den Sand zu stecken. Wer die Blitze nicht sieht und den Donner nicht hört, vermag noch immer sein verängstigtes In­neres vor dem Gewitter wenigstens etwas zu beruhigen. Als aber dann endlich die Blitze so grell und der Donner so laut wurde, daß selbst diese bürgerlichen Schlasmützen nicht mehr an dem drohenden Aufruhr zweifeln konnten, da hatten sie nur die eineHoffnung.denAusbruchdes Aufruhrs nicht am Ende durch unüberlegte Reizung noch zu beschleunigen.

Deshalb lehnten sie die Natio- nalsozialistische Partei ab und wollten vor allem nichts wissen von unserer SA. und der SS., weil der Kommunismus dadurch vielleicht erst recht gereizt und tob­süchtig werden könnte. Das sind jene unver­gleichlichen bürgerlichen Elemente von Volks­front-Regierungen, die, wenn sie schon den Kommunismus nicht vernichten können, ihn Wenigstens durch Ruhe und durch Sanftmut zu zähmen hoffen und zu dem Zweck zu aller­erst jene bösen Widersacher beseitigen, die ihn durch Widerstand am Ende beleidigen oder gar noch reizen können. Denn regiert werden muß! Wenn man aber schon nicht regieren kann gegen die Gewalt, dann, wenn möglich, mit ihr. Man müßte ja eigentlich den Kom­munismus verbieten, aber das ist bei der Selbsterkenntnis dieser Tapferen leider un­möglich, also verbietet man die, die ihn be­kämpfen. Und man tut dies energisch, vielleicht erweckt man dadurch doch noch den Eindruck eines starken Regimes und damit starker, aufrechter, bürgerlicher Männer.

Bürgerlicher Schleim!

Ja, wir haben sie bei uns kennengelernt, diese hellsichtigen festen Demokraten, Zen- trümler, Volksparteiler und sonstigen politi­schen Kämpen einer bürgerlichen Welt, die stets ihre politische Kraft mit so viel milder Weisheit paarten, daß ihre Entschlüsse so maß­voll wurden und ihre Handlungen in jener Klugheit ausliefen, für die ein Clausewitz so Wenig Verständnis aufzubringen vermochte. (Beifall.) Der Nationalsozialismus hat diese schwächlichen Elemente beseitigt und dadurch das Vorfeld für seine Auseinandersetzung mit dem Marxismus freigemacht. Denn erst mußte leider dieser bürgerliche Schleim durchschnitten werden, wollte man auf den wirklichen Gegner treffen.

Vielleicht wird anderen Völkern diese Auf­gabe erspart werden. Jedenfalls bewundern Wir das faschistische Italien, dem es gelang, dieses Problem elf Jahre vor uns zu lösen. Und wir freuen uns über all die Staaten, die auf anderen Wegen die Rettung ihrer Völker vor dieser Gefahr versuchen! Wir sind überzeugt, daß früher oder später keinem Volk trotz allen bürgerlichen Verständigungs- Willens und aller politischen Weisheit eine letzte und klare Entscheidung erspart bleibt, denn:

Nichk wir haben Europa zerrissen!

Nicht Europa ist in zwei Teile zerrissen , und nicht nur durch uns. sondern der .Bolschewismus hat die Grundlagen unserer ganzen menschlichen Staats- und Gesellschaftsordnung, unserer Kulturauffas- j sung, unserer Glaubensgrundlagen, unserer . Moralansichten angegriffen und damit in ; Frage gestellt. (Erneute Zustimmung.)

, Wenn dieser Bolschewismus seine Lehre I in einem einzigen Lande Pflegen würde, f könnte dies den anderen Völkern gleich sein.

So aber ist der oberste Grundsatz dieser Lehre die Jnternationalität derselben, d. h. das Bekenntnis, diese Austastung in der ganzen' Welt zum Durchbruch zu bringen und dies heißt also, die bisherige Welt aus den Angeln zu heben. Daß dies ein briti­scher Leitartikelschreiber nicht erkennen will, bedeutet ungefähr so viel, als wenn im 15. Jahrhundert ein Humanist in Wien die Ab­sicht des Mohammedanismus, in Europa sich auszubreiten, einfach abgestritten haben würde mit dem Hinweis, daß der, der dies behaupte, die Welt in zwei Teile zerreiße. In das Morgenland und in das Abendland. Leider kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren, daß die meisten Zweifler über die bolschewistische Weltgefahr selbst aus dem Morgenlande stammen. (Bei­fall).

Wir haben den Kommunismus kennengelernt!

Denn diese Weltbürger behaupten, nicht der Kommunismus zerreißt die Welt in zwei Auffassungen, sondern derjenige, der auf die Tatsache des Kommunismus aufmerksam macht und am meisten der, der sich davor schützt! Es steht uns nicht zu, andere Völker belehren zu wollen, aber es steht uns zu, die uns gewordenen Lehren für Deutschland zu beherzigen. Die Politiker in England haben bisher den Kommunismus im eigenen Lande nicht kennen gelernt, wir aber schon.

Da ich nun diese jüdisch-sowjetische Ideen­welt in Deutschland bekämpft, besiegt und ausgerottei habe, bilde ich mir ein, mehr Verständnis für das Wesen dieser Erschei­nung zu besitzen als Leute, die sich bisher im günstigsten Fall nur literarisch damit beschäftigen konnten. (Wiederholte Zustim­mung.)

Nationalsoziali st en! National­sozialist innen! Ich habe 15 Jahre lang mit Erfolg eine Bewegung gegründet, geführt und dann zur Macht gebracht. Ich habe 3V- Jahre lang im Besitz der Macht mit unbestreitbar noch größerem Erfolg die Nation geleitet und ihr wieder eine geachtete Stellung im Kreise der übrigen Nationen er­kämpft. (Jubelnde Kundgebungen). Ich habe in dieser Zeit mich bemüht, unser Volk im Innern gesünder, in seiner Wirtschaft rei­cher, in seiner Kultur besser zu machen. Wenn ich bedenke, daß ich selbst noch vor 28 Jahren als kleiner Bauarbeiter mir mein Brot verdiente, noch vor 20 Jahren als Soldat in der großen Armee marschierte, daß ich vor 15 Jahren mit einer Handvoll Anhängern mich gegen eine überwältigende Uebexmacht herumschlagen wußte, noch vor 12 Jahren für meinen Kampf um Deutsch­land im Gefängnis saß und erst vor 4 Jah­ren Aussicht erhielt, zur Macht zu kommen da ist das heute erreichte Ergebnis ein zu­mindest erstaunliches. (Die Massen bereiten dem Führer hier minutenlange jubelnde Huldigung.)

Ich habe aber diese Erfolge nur erzielt, weil ich mich erstens bemühte, die Dinge zu sehen wie sie sind und nicht, wie man sie gerne wahr haben möchte. Zum zweiten, weil ich mich niemals durch Schwächlinge oder Besserwisser von einer mir einmal geworde­nen Erkenntnis wegschwätzen oder wegbrin­gen ließ, und drittens weil ich stets ent­schlossen war, einer einmal erkannten Not­wendigkeit auch unter allen Umständen zu gehorchen. Ich werde nun heute, da mir das Schicksal so große Erfolge geschenkt hat, diesen meinen Grundsätzen nicht untreu werden. (Erneute Kundgebung.)

So wie ich eineinhalb Jahrzehntelang in den Kreisen der Partei der treue Warner war vor den unser Volk bedrohenden Ge­fahren, so will ich auch heute in aller Ossen- heit zum deutschen Volk und zu meinen An­hängern sprechen über das. was meiner tief­sten Ueberzeugung nach Europa und da­mit auch uns bedroht. Ich verfolge den Weg der bolschewistischen Infektion der Welt heute genau so, wie ich vor Jahren diese Infektion

in unserem eigenen Volk gesehen und vor ihr gewarnt habe. Ich sehe

die Mekho-en

der bolschewistischen Zersetzung

der Völker und ich sehe ihre Reifmachung für den Umsturz. Ich habe den heißen Wunsch, daß es unserer Bewegung in Deutschland vergönnt sein möge, in fried­licher Arbeit die ihr wieder aufgezeigten großen Probleme zu lösen. Sie erfordern die ganze Hingabe, Energie und die Gläu­bigkeit einer Führung und eines Volkes.

Es sind stolze Ausgaben, von denen ich weiß, daß ihre Lösung nicht nur meinen Namen, sondern vor allem den Namen unse­rer Bewegung in Deutschland für immer verewigen wird. Nichts benötigen wir für diese großen Pläne mehr als den Frieden. So wie wir im Innern unserer Aufgabe nur gerecht werden konnten durch die Her­stellung des sozialen Friedens in unserem Volkskörper, so können wir diese großen Pro­jekte nur verwirklichen unter der Erhaltung des Friedens in Europa.

Ich habe es nicht notwendig, den Ruhm der nationalsozialistischen Bewegung oder gar der deutschen Armee durch militärische Taten erhärten zu wüsten. Wer sich so große wirtschaftliche und kulturelle Ausgaben vor­nimmt wie wir und so entschlossen an ihre Ausführung geht, der kann sich sein schönstes

Denkmal nur im Frieden setzen. «Stürmische Zustimmung.)

Allein, so wie ich zur Sicherung des inne­ren Friedens einst die Sturmabteilungen der Partei. SA. und SS. ins Leben ries, so kann ich auch den äußeren Frieden nicht dem Zu­fall, der Einsicht oder der Willkür einer Umwelt überlassen. Mögen die um uns wohnenden Völker begreifen, daß sie dann, wenn von ihnen selbst die deutsche Unab­hängigkeit, Freiheit und Ehre respektiert wird, keinen wärmeren Freund finden kön­nen, als das nationalsozialistische Tritte Reich. «Erneuter Beifall.)

Möge aber auch jener Bolschewismus, von dem wir vor wenigen Monaten erst erfahren haben, daß er seine Armee aufzurüsten die Absicht hat, um einer Revolution, wenn not­wendig. mit Gewalt das Tor in andere Völ­ker zu öffnen, möge dieser Bolschewismus wissen, daß vor dem deutschen Tore die neue deutsche Armee steht. (Minutenlange Kund­gebung.)

Es würde leichtsinnig sein.

wollten wir nicht die Möglichkeiten bedenken, die sich einer bolschewistischen Revolution in Europa darbieten. Ich habe früher als Par­teiführer so oft eiskalt und nüchtern die Ab­sichten und Aussichten besprochen und offen abgewogen, die der Bolschewismus hat. Ich habe seine mögliche Entwicklung damals richtig gesehen, allerdings auch richtig ein­gesetzt die nationalsozialistische Kraft. Ich kann als Führer des Staates und damit der ganzen deutschen Nation vor dem deutschen Volk nur mit demselben Pflichtbewußtsein die Gefahren abwägen, die in größerem Aus­maß heute über Europa schweben.

Würde ich das kleine Format besitzen, das meine Gegner so oft bei mir anzunehmen gewillt sind, dann könnte ich vielleicht zu­frieden sein bei den: Gedanken, daß die bol­schewistische Zersetzung die von ihr befallenen Staaten zunehmend schwächt, daß für Deutschland aber dies nur eine Entlastung sein könnte. Ich glaube, ich gelte als Natio­nalsozialist in den Augen vieler bürgerlicher Demokratien nur als ein Wilder. Allein dann bin ich als Wilder ein besserer Europäer, auf alle Fälle jedoch glaube ich, ein vernünf­tigerer (erneute Zustimmung).

Ich sehe mit banger Sorge

die Möglichkeit folgender Entwicklung in Europa: Die Demokratie zersetzt die europäi­schen Staaten zusehends, macht sie in der Beurteilung gegebener Gefahren innerlich unsicher und lähmt vor allem jeden ent­schlossenen Widerstand. Sie ist der Kanal, durch den der Bolschewismus feine Giftstoffe in die einzelnen Länder fließen und "W" lange wirken läßt, bis diese Infektionen zu einer Lähmung der Einsicht und der Kraft

Wir tippeln ins Lager der HI

Bon unserem nach Nürnberg entsandten Sonderberichterstatter Edgar Grueber

Nürnberg, 14. Septembeer 1936.

Ein Brief flattert in unser Presfequartier. Der Leiter der Presse- und Propagandaabtei­lung des Gebietes Württemberg schreibt uns, daß die schwäbische Hitler-Jugend mit 1800 Mann den Reichsparteitag besucht und im Zeltlager der HI. Moorenbrunn ihre Unter­kunft findet. Im Laufe des Freitag treffen die beiden Sonderzüge ein und verkästen Nürnberg wieder am Sonntag. Es heißt weiter in dem Brief:Reichsstatthalter und Gauleiter Murr wird die schwäbische HI. im Lager besuchen, weitere Vertreter der Partei werden zu uns kommen, und wir würden uns freuen, auch die NS.-Preste Württem­berg in unserem Lager begrüßen zu dürfen.'

Nun, wir wären auch ohne besondere Ein­ladung gekommen, aber wie kommen wir hinaus? Das ist die schwere Frage, denn das HJ.-Lager liegt beinahe zwei Wegstunden außerhalb des Neichsparteitaggeländes an der Straße nach Negensburg, und die Ver­kehrsmöglichkeiten sind sehr eingeschränkt. Wir hängen uns an das Telephon, sprechen mit dem Gebiet Württemberg im Lager und bitten, uns einen Wagen entgegenzuschicken. Die Zusage erhalten wir gleich, aber der Wagen läßt auf sich warten. In einer hal­ben Stunde sollte er da sein, eine Stunde warten -wir schon. Wahrscheinlich ist er unterwegs an irgend einer Sperre hängen geblieben oder er kann die Straße nicht pas­sieren, die jetzt eben von den 45 000 Hitler- Jungen, die ins Lager zurückmacschieren, verstopft ist. Neues Ferngespräch. Der Ge­bietswagen soll nicht mehr geschickt werden, wir werden versuchen, uns auf eigene Faust durchzuschlagen.

Da ist eine Kraftdroschke.Hallo, sind Sic frei!"Ja".Gott sei Dank, Zeltlager der Hitler-Jugend, Russenwiese!" Wir kom­men nur langsam vorwärts, denn die Stra­ßen wimmeln von Menfchen. Endlich sind wir auf der Straße, überholen dicht an der Stadtgrenze die letzten Kolonnen der HI. Tie ersten müssen längst im Lager eingetrof­fen sein. Je weiter wir hinausfahren, um so schwerer wird es, vorwärts zu kommen. Eine unabsehbare Heerschar, Kolonne neben Ko­lonne marschiert auf der breiten Straße. Etwa vier Kilometer vor dem Ziel sitzen wir

unweigerlich fest. Zu zweit sind wir ein­gestiegen, zu fünft steigen wir aus, denn unterwegs haben wir zwei Hitler-Jungen und einen fliegenden Händler aufgeladen, die auch gerne die günstige Fahrtgelegenheit ins HJ.-Lager benutzen wollten.

Zu Fuß kommt man überall durch, sagen wir uns und tippeln los. Wir überholen eine Kolonne um die andere. Wir wundern uns, daß die Jungen noch so frisch sind. Sie sind doch seit fünf Uhr morgens auf, mußten die ganze Strecke marschieren und standen dann noch lange Zeit in der Hauptkampf­bahn. Aber Ermüdung ist ihnen nicht anzu­merken. Die Landsknechttrommelu dröhnen, die Trompeten schallen. Gesang -rklingt zu dem festen, beharrlich vorwärtsdrängenden Marschtritt. ..Wie weit ist es noch?" Gleich hinter dem Dorf." Ta sind die Zelte. Tie Jungen haben eben ihr Mittags­mahl eingenommen und ruhen sich jetzt aus. Mit entblößtem Oberkörper liegen sie in der herrlich warmen Sonne.

On so en Daggel kommt na. ond will ganz groß angebe", hören wir im Vorüber­gehen einen Hitlerjungen zu seinem Beglei­ter sagen. Jetzt brauchen wir nicht weiter zu fragen. Wir sind im Schwabenland. Und da flehen sie schon, die 48 Zelte des Gebietes 20. Gefolgschaftssüsirer Schmidt, der uns die Einladung schickte, begrüßt uns und zu unserer freudigen Uesierraschung kommen wir eben dazu, als Oberbürgermeister Dr. Strölin, Staatssekretär Waldmann und Stadtrat Hablizel das Lager besichtigten, ge­führt von Gebietsführer Sundermann. Vor dem Musikerzelt ist der Spielmannszug an­getreten, der sich am Vormittag bei der Kundgebung vor dem Führer besonders aus­gezeichnet hat. Stuttgarts Oberbürgermeister richtete einige herzliche Worte der Anerken­nung an die Jungen und drückt jedem ein­zelnen von ihnen die Hand. Ihre Augen strahlten.

Mit der Rückfahrt haben wir mehr Glück. Oberbürgermeister Dr. Strölin hat noch zwei Plätze in dem Wagen frei, der ihn und seine Begleiter heraussirachte. Er stellt sie uns freundlicherweise zur Verfügung, und im Neunzigkilometertempo brausen wir wie­der in die Stadt zurück.