ter individueller Freiheit führt zur Anarchie. Tie organisatorische Zusammenfassung der Individuen durch eine Begrenzung der Freiheit des einzelnen zugunsten der Organisation einer größeren Gemeinschaft aber führt zum Staat. Die Voraussetzung und die Grundlage für die Existenz des Staates ist und bleibt die Autorität des Staatserhaltungswillens. Die geistige Voraussetzung zur Herbeiführung der Anarchie, ja die geistige Grundlage jeder Anarchie ist die Demokratie. Kein Staat ist durch die heutige Demokratie entstanden, aber alle großen Reiche haben durch diese Art von Demokratie ihre Zerstörung erfahren. (Starker Beifall.) Ja, diese Demokratie führt in ihren letzten Exzessen zwangsläufig zum Anarchismus, die Autorität oder bester das autoritäre Prinzip ebenso zwangsläufig in der letzten Auswirkung immer wieder zum Staat, d. h. zu einer höheren Gemeinschaftsordnung.
Es ist aber klar, daß jede höhere Gemein- schaftsordnung nur dann vernünftig, ja erträglich ist. wenn der es beherrschende autoritäre Wille von den dafür geeigneten Blutträgern dieser Gemeinschaft selbst ausgeht! Und es ist weiter klar, daß so. wie jedes andere menschlich ererbte Gut immer wieder aufs neue erworben werden muß, auch die ererbte menschliche Gemeinschaftsform stets aufs neue zu erkämpfen und damit zu verdienen ist. So wie die Staaten nicht entstanden sind aus dem demokratischen Prinzip der unbegrenzten Freizügigkeit der einzelnen menschlichen Wesen, so können sie auch erhalten werden durch Konzessionen in dieser Richtung. Was zu seiner Entstehung des Kampfes und der Härte bedarf, kann nicht erhalten werden durch Nachgiebigkeit und Schwäche. (Beifall.)
Die Organisation hat sich einst ergeben auf Kosten der Freizügigkeit des Einzelnen. Es ist nicht verwunderlich, daß in allen schwachen Zeitläuften diese unterworfene und gebändigte Freizügigkeit versucht, nach ihrem Urzustand zurückzustreben. Durch die Demokratie aber haben sich die Staaten die sicherste Bahn zu dieser Rückentwicklung ihres Daseins selbst ge- ö^'net. Das Ende eines solchen Weges aber konnte nur im Anarchismus liegen, d. h. in der Auflösung der menschlichen Gemeinschaften. So wenig aber in dem aufbauenden Zeitalter der menschlichen Gesellschaft mit den der Sammlung widerstrebenden Elementen diskutiert und verhandelt wurde, so wenig kann man im Zeitalter der Erhaltung oder Weiterentwicklung der Staaten mit dem Anarchismus paktieren oder sich diese oder jene Konzession dazu überlegen.
Wenn aber der Einwand erhoben wird, daß der Marxismus keineswegs zur Anarchie hinstrebt, sondern im Gegenteil erst recht eine neue Gemeinschaft aufzubauen entschlossen sei, dann kann es sich also nur darum handeln, eine bestehende menschliche Organisation durch eine neue andere abzulösen, d. h. in dem Fall, den bestehenden in der Blutsgemeinschaft der Nationen ruhenden autoritären Willen durch einen anderen, fremden zu ersetzen. Wir alle wissen, daß es
das Ziel des Bolschewismus
ist, die vorhandenen blutmäßigen organischen Volksführungen auszurotten und durch das den arischen Völkern fremde jüdische Element zu ersetzen. Darin liegt auch die Jnter- nationalität dieses Problems begründet. So, wie in Rußland 98 Prozent der gesamten heutigen Führung der Sowjet- und Bauern- republiken in den Händen von Juden liegen, die alle jemals weder Bauern noch Arbeiter waren, sondern einfach als überzüchtete Para- fitäre Weltintellektuelle einen andersvolk- lichen Nährboden benötigten, so erleben wir in diesen Wochen, da der Marxismus in Spanien zu wüten beginnt, denselben Vorgang der Abschlachtung und Ausrottung der blutmäßig in Spanien bedingten volkuchen und staatlichen Führung durch das teils dort wohnhafte, teils aus anderen Ländern emigrierte Ju d e n t u m.
Allein auch das Ende der sowjetiftischen autoritären Staaten wird früher oder später erst recht die Anarchie sein, da dem jüdischen Element Wohl eine tyrannisierende Tätigkeit zu eigen ist, aber niemals eine wahrhaft organisatorische und damit aufbauende, vor allem aber, da dieses Element von einem, unerhörten, grausamen Herrschaftswillen angetrieben wird, dem aber keinerlei Schöpferwerte oder Fähigkeiten zur Seite stehen.
Wenn aber die Voraussetzung für jede höhere Gemeinschaftsleistung die Höhere Gemeinschaft. d. h. der Staat, ist, und wenn umgekehrt der Staat selbst sich nur aufbaut aus der Ueberwindung der unbegrenzten Freizügigkeit — sprich zügellose Freiheit des Einzelindividuums — dann wird zwangsläufig das Streben nach der Wiederherstellung dieser unbegrenzten Freiheit des Individuums verbunden sein nicht nur mit der Ablehnung des Staates an sich, sondern auch aller staatlichen Leistungen. Die höchste Ge- meinschaftsleistung der Menschen ist aber nun keineswegs — wie insbesondere die Wirt- schaftler meist zu glauben Pflegen — die sogenannte Wirtschaft, sondern die Kultur. Es ist daher kein Zufall, daß jede Regung des Anarchismus verbunden ist mit einer nnlden Bekämpfung der höchsten Gemeinschafts, leistung, nämlich der kulturellen. Unwillkür- lich hat das in der staatlichen Gemeinschaft
gebändigte niedere Einzelwesen »m anarchischen Versuch, zu einer primitiven Urform zurückzukehren, stets seine Wut am meisten an jenen Leistungen ausgelassen, die als die Ergebniste der höchsten Gemeinschaftsarbeit überhaupt anzusprechen sind.
Aus Aegypten, aus der Geschichte der mesopotamischen Staaten sowohl als auch von den uns näher liegenden antiken hellenisch-römischen Kulturen wtgen wir, daß die Zeiten des anarchistischen Aufruhrs immer verbunden waren mit wilden Vernichtungsaktionen gegen Tempel, Bauten. Kunstdenkmäler usw. Von der Bilderstürmerei des Mittelalters, den Petroleusen der französischen Kommune bis zu der Zerstörung der Kirchen und Kulturdenkmäler in Spanien geht eine gerade Linie. Es ist auch kein Zufall, daß das Wirken des jüdischen Elements im Augenblick, in dem es glaubt, gegen den Staat sich erheben zu können, um dessen Führung an sich zu reißen, zunächst die größten bisherigen Gemeinschaftsleistungen der Staaten zu beseitigen versucht.
Die Verhöhnung gegebener kulturgeschichtlicher Arbeiten, die Lächerlichmachung ehrwürdiger knnstgeschichtlicher Denkmäler, die Verspottung heiliger kultureller Ueberlieferungen, die zynische Parodierung unsterblicher Meisterwerke bis zur widerlichen Veralberung aller Glaubensdinge, die bewußte Verzerrung kunstgeschichtlicher Auffassungen in das Gegentest, die Bernarrung des gesunden und natürlichen Menschheitsempfindens, die Kultivierung des Abscheulichen und Häßlichen, des betont Krankhaften, dies alles sind nur einzelne Züge einer
Wehe aber, wenn über den Umweg einer politischen Lockerung oder Auflösung dieser Gemeinschaft den weniger wertvollen Elementen die Answirkungsmöglichkeiten ihres an sich begrenzten individuellen Freiheitsstrebens zurückgegeben werden. Dieses losgewordene Untermenschentum Pflegt dann sofort die Brandfackel an die Kulturleistungen der nun zerbrochenen Gemeinschaft zu legen. Auch Deutschland stand vor diesem Schicksal; als der Kommunismus den Reichstag anzündete, sollte nur der Beginn einer Zerftörungsarbeit emgeleitet werden, die sich in gar nichts unterschieden hätte von der der französischen Kommune im Jahre 1871 oder der russischen bolschewistischen Revolution oder dem Versuch, über die Brandstiftung des Wiener Justizpalastes den röten Hahn in die altehrwürdige Kutturmetropole an der Donau zu legen, oder der Niederbrennung der spanischen Kirchen und ehrwürdigen Paläste in diese.- Tagen.
Es ist daher die menschliche Kultur abhängig von der Ueberwindung dieser destruk-
geschlassenen Handlung der Ablehnung der Ergebnisse der höchsten menschlichen Gemeinschaftsarbeit und Leistung. Und damit letzten Endes die Gemeinschaftsgebilde an sich.
So ist zwischen dem destruktiven Wirken des Judentums im wirtschaftlichen Leben und seinem nicht minder destruktiven Wirken auf allen Gebieten der menschlichen Kultur ein unlösbarer Zusammenhang gegeben. Dort aber, wo dieses Judentum scheinbar als kulturbejahend oder sogar kulturfördernd auftritt, handelt es sich fast stets um nichts anderes, als um eine mehr oder weniger gerissene geschäftliche Auswertung aller nun einmal gegebenen und im Augenblick doch nicht zu beseitigenden menschlichen Höchstleistung.
Dies ist ein fundamentaler Grundsatz: Es kann kein Mensch eine innere Beziehung zu einer kulturellen Leistung besitzen, die nicht in dem Wesen seiner eigenen Herkunft wurzelt. (Stürmische Zustimmung.)
Es ist uns gewiß möglich, aus einer allgemeinen vornehmen Erziehung heraus auch die uns im tiefsten Innern unverständliche oder uns weniger berührende Kunstschöpfung anderer Völker zu respektieren und ihr unsere Achtung zu bezeugen. Allein diese Gesinnung ist dem jüdischen Volk vollkommen fremd, das erstens in seinem tiefsten Wesen, jedenfalls in produktivem Sinne, gänzlich amusisch ist, und das zweitens in seiner tausendjährigen Geschichte immer nur die häßliche Eigenschaft des Ne- gierens und nie die des Bejahens gezeigt hat.
tiven Erscheinungen der menschlichen Gemeinschaftsbildung, die weiter abhängt von der Ueberwindung der marxistischen Infektion, die im Endergebnis ein Volk zur Führung der Welt erheben würde, das seinem ganzen Wesen nach kulturell unschöpferisch und amusisch ist. Denn: Die Nasse der Staatsgründer kann nicht die Kultur in Auftrag geben oder bezahlen, sondern die Kultur ist zu allen Zeiten nur denkbar als eigener kultureller Wesensausdruck der politischen Führung der Völker. (Beifall.) Denn nur W entsteht eine geschlossene, in der Seele eines Volkes wurzelnde und vom Wesen eines Volkes verstandene und damit lebendig getragene Kunst. Sich durch phönizische Baumeister einen goldenen Tempel errichten zu lasten, ist nicht der Beweis für die Kulturfähigkeit eines Volkes, sondern nur für einen angeborenen Snobismus. Es kann daher der heutigen Welt auch prophezeit werden, daß, wenn nicht eine Ueberwindung der demokratischen Zersetzung und damit eine Beseiti
Die Verbundenheit von Politik und Kultur
Es ergibt sich aber aus einer solchen Betrachtung noch folgendes: Wenn schon das Geschwätz von einer „Jnternationalität" der Kunst ebenso dumm wie gefährlich ist, so ist es aber nicht minder schädlich, zu glauben, daß Politik und Kultur zwei an sich nichts miteinander zu tun habende Angelegenheiten seien. Nein, im Gegenteil: Wenn die Kultur als höchste Gemeinschaftsleistung anzusprechen ist und diese Gemeinschaftsleistung aber nur dank der Existenz größerer gemeinschaftlicher Gebilde entstehen konnte, dann ist mithin die Kultur unzertrennlich verbunden mit jenen ewig schöpferischen Kräften, die die menschliche Gemeinschaft bilden, die sie erhalten, und die ihr den Flug ihres höheren Geistes schenken.
Was immer wir an menschlichen Fortschritten verfolgen können, sie alle sind vergänglich und werden stets von neuen Erkenntnissen, Erfahrungen und den daraus resultierenden sachlichen Ergebnisse abgelöst. Es wird manchesmal die scheinbar so richtige und doch so geistlose Äeußerung vernommen, daß die Voraussetzung für jede Kunst die Wirtschaft sei. N e i n! N e i n! D i e Voraussetzung für die Wirtschaft und für die Kunst ist der Staat, d. h. aber die politische Gestaltung und Führungskraft, die in den Völkern liegt. Diese Politische Gestaltungskraft findet ihre mehr oder weniger glückliche Fundierung ebenso im Wirtschaftlichen und damit im Vergänglichen als auch im Kulturellen und damit Unsterblichen. Die Meinung, daß der größte wirtschaftliche Reichtum der Völker identisch mit einer hohen menschlichen Kultur sei, beruht auf einer ganz oberflächlichen Kenntnis, um nicht zu sagen, einer blinden Unkenntnis der menschlichen Entwicklungsgeschichte.
Kultur der Wirtschaft
Was nun das geschichtliche Bild der Menschen in ihren Staaten wach hält, ist ja stets nur die kulturelle Leistung und nicht die wirtschaftliche. Es mag Völker gegeben haben, und es hat sie gegeben, von einem wahrscheinlich viel blühenderen wirtschaftlichen Leben, als es etwa die alten Griechen besaßen. Allein die einen sind der Menschheit unsterblich überliefert worden durch ihre Kulturleistungen, und die anderen sind mangels solcher Leistungen einfach dem vollkommenen Vergessen anheimgesallen — und dies mit Recht. Denn was soll schon die Mensch
heit mit der Kenntnis von Menschen beschwert werden, deren einziger Lebenszweck es vielleicht war, sich die Bäuche zu füllen oder einen anderen nur in der Befriedigung Persönlicher Bedürfnisse liegenden Luxus betrieben zu haben? Es ist so wie im einzelnen Leben.
Alles das, was der Mensch an Reichtum für die primitiven Lebensbedürfnisse verbraucht, wird vergessen und nur das, was er erbaut und an dauernden Lebensdokumenten hinterläßt, wird auch nachher noch von ihm zeugen. Das handgeschriebene Buch eines vielleicht hun. gernden Philosophen lebt in der Menschheitsgeschichteewigerals daslukrativsteGeschäftdesgrötz- ten Kapitalprotzen. (Lebhafter Beifall.)
Und man sage mir nur ja nicht, daß eben dieser Philosoph ohne diesen Wirtschafts- Protzen sein Buch nicht hätte schreiben können. Es gab Musiker, die für die Welt unsterblich sind, nur leider selber am Hungertuche sterben mußten und es gab Krösusse, denen jeder menschliche Wunsch befriedigt werden konnte und die trotzdem — und Gott sei Lob und Dank, daß es so ist — der Nachwelt aus den Augen entschwunden sind.
Die großen menschlichen Kulturleistungen sind ohne Zweifel der einzige Ausdruck der Ueberhöhung, die der Mensch auf dieser Welt den anderen Lebewesen gegenüber gefunden hat. Sie sind allerbings daher auch ewig zenen fremd, die diesen Marsch der Menschheit weder veranlaßten, noch innerlich mitmachen konnten, sondern die irgendwie im und am Animalischen hängen geblieben sind. Daher schlummert auch in allen Völkern neben dem Politischen Anarchismus der kulturelle, neben der politischen Ehrfurchtslosig- keit auch die Ehrsurchtslosigkeit vor der Kultur.
Daher geht mit dem Politischen Bolschewismus Hand in Hand der kulturelle. Je einheitlicher aber die Masse ist, aus der sich ein Volk aufbaut, um so einheitlicher auch deren Einstellung zu den Problemen der Kultur, Kunst usw. Allein auch im scheinbar geschlossensten Staat wird es doch stets zwei Augen geben, die die Kultur betrachten, das Auge des wahrhaft staatsbildenden Teiles, des wirklich Kultur schöpfenden Faktors, und das Auge der in die Gemeinschaft eingeschmolzenen, aber ewig nur Passiven Elemente.
Das losgelafsene Antermenschentum
gung der Gefahr einer anarchistischen Nück- entwicklung der Menschheit eintritt, die Kultur keine Zunahme, sondern eine Minderung erfahren wird.
Die größten kulturellen Leistungen -ex Menschheit verdanken ihren Auftrag, ihr^ Antrieb und ihre Erfüllung nur immer jenem autoritären Willen, der die menschlichen Gemeinschaften geschaffen und geführt hat. Der autoritäre Wille ist zu allen Zeiten der größte Auftraggeber für die Kunst gewesen. Er schasst aber nicht nur die allgemeine Voraussetzung für diese kulturellen Leistungen, sondern er war auch ihr Formgestalter.
Je gewaltiger die Autorität des Politischen Willens in der menschlichen Geschichte der Völker und Staaten in Erscheinung trat, um so größer konnten auch die menschlichen Kulturleistungen sein. Daß aber die Höchstleistungen dieser menschlichen Kulturarbeit zum Beispiel auf dem Gebiet der Baukunst bei allen abendländischen Völkern immer wieder innerlich verwandte Züge tragen, hängt nur damit zusammen, daß die Kraft, die diese Völker und Staaten begründet, bildete und formte, unter sich verwandt, immer aus einer gemeinsamen Wurzel kam.
Diese gemeinsame Wurzel aber gibt uns europäischen Völkern auch die schöpferische Fähigkeit zu der irgendwie immer ähnlichen Art unserer kulturellen Leistung, genau so wie auch unsere politische Entwicklung trotz aller familiären Streitigkeiten nach gleichen Gesetzen, aus gleichen Anfängen und in gleichen Methoden verlaufen ist.
Wenn man nun die Frage des Nutzens der menschlichen Kulturleistung anschneidet, eine Frage, die ebenso an Perikles herantrat, wie sie uns nicht erspart bleibt, so ist darauf folgendes zu antworten: Der ausschließlich wirtschaftlich denkende Mensch sieht oder will seine Lebensaufgabe nur sehen im Nahmen seiner wirtschaftlichen Betätigung. Er kann aber nicht bestreiten, daß diese an sich gewiß so notwendige wirtschaftliche Betätigung nicht durch das Ehaos ermöglicht wurde, sondern durch die Ordnung, d. h. ehe eine höhere Wirtschaftstätigkeit des Menschen eintreten kann, muß die Form einer höheren Ordnung, d. h. einer Höheren Organisation, gefunden werden. Es ist sehr schlimm, wenn sich dre Wirtschaft jemals einbildet, daß sie Staaten cmporführen oder auch nur retten könnte. Dies ist ein wirkliches Unglück, denn wie erst die Menschheit zu denken beginnt, sucht sie die Staaten zu zerstören.
Denn nicht die Wirtschaft hat Staaten ge- gründet, sondern Staatengründer haben der Wirtschaft die Voraussetzung für ihre Tätigkeit geschaffen. (Beifall.) Wenn aber die Eri- stenz der Wirtschaft abhängig ist von der Existenz einer höheren Ordnung, also des Staates, dann kommt, rein wirtschaftlich gesehen, alles dies der Gesamtheit auch materiell zugute, was geeignet ist, primär die Ordnung zu fördern, zu verstärken und zu bewahren. Es gibt nun nichts, was gewaltiger für die Größe einer Ordnung zeugen könnte, als die höchste Gemeinschaftsleistung bieser Ordnung. Die höchste Gemeinschaftsleistung ist aber stets die kulturelle, weil sie nicht der Persönlichen Befriedigung der Bedürfnisse des Einzelnen dient, sondern im gesamten eine Verherrlichung der Gemeinschaftsarbeit durch diese ihre höchste Lei- stung darstellt.
Es ist daher die kulturelle Tätigkeit ein Element der moralischen Rechtfertigung der menschlichen Gesellschaftsordnung. Sie wird daher auch von all denen, die die menschliche Ordnung zu beseitigen beabsichtigen, als etwas Gefährliches angegriffen und wenn möglich vernichtet. Es ist daher logisch, daß umgekehrt ihre Erhaltung wesentlich im Interesse der Erhaltung der Ordnung liegt, d. h. aber damit auch im Interesse des wirtschaftlichen Lebens. Ich kann daher das Ausmaß auch der wirtschaftlichen Einsicht von Staatsführungen zu allen Zeiten ermessen an dem Ausmaß ihres Verständnisses für die kulturellen Leistungen.
Kulturelle Förderung — die höchste staatliche Weitsicht
Nichts auf dieser Welt ist ewig. Alles ist und bleibt umstritten. Jede staatliche Fürsorge ist nichts anderes als der Versuch, dem Rückfall in Zerstörung vorzubeugen. Durch nchts beuge ich aber dem Äuseinan- derfallen der Elemente einer menschlichen Gemeinschaft mehr vor. als durch die sichtbare Demonstration der höchsten und unsterblichsten Leistungen dieser Gemeinschaft. Daher haben zu allen Zeiten wahrhaft große Staats- und Gemeinschaftsführungen bei aller Erkenntnis und Berücksichtigung der allgemeinen Lebenserfordernisse und -Notwendigkeiten dieser demonstrativen Untermauerung der Bedeutung der höheren Gemeinschaft ihr besonderes Augenmerk zugewandt und ihr ihr: besondere Förderung angedeihen lassen. Es ist dabei ein gewal- tiger Irrtum zu glauben, daß irgendeine menschliche Gemeinschaft leichter gewesen wäre, wenn sie auf bestimmte kulturelle Leistungen verzichtet hätte.
Reichtum und Armut sind wie alles auf dieser Welt auch im letzten Grunde nur relative Be griffe. Wer nur an mate- rielle Dinge denkt, ist stets als Aermster anzusprechen. (Lebhafte Zustimmung.) Wem