Lativn vor einem Anguss des bolfchewisti- chen Militarismus, die junge deutsche Wehr­macht. zeigt ihr Können. Je stärker die Kartei, desto stärker unsere gei­zige Abwehrkrast gegenüber dem Bolschewismus! Jestärker das Heer. >e stärker die reale Abwehrkrast.

Wir wissen und zeigen: Partei und Heer sind so stark wie nie zuvor! Air danken dem Führer, daß er Partei und Heer so stark gemacht hat. Wir danken dem Kührer, daß er uns bewahrt hat vor Bür- zerkrieg und Brandschatzung, vor Mord und Folter, vor Hunger und Elend, daß er all -as Schöne und Edle, das Deutschland in solcher Fülle besitzt, davor rettete, in Schutt and Asche zu sinken, daß er uns stark machte mm Widerstand gegen die internationalen Unruhestifter und Friedensbrecher. Wir dan­ken dem Führer, daß er unser Volk wieder zu einem Volk der Ehre gemacht hat. Wir banken dem Führer, daß er jedem einzelnen

dieses Volkes eine neue Ehrauffassung gab, daß jeder Deutsche seine Ehre darin fleht, Dienste sür sein Volk zu verrichten, als Sol­dat der Wehrmacht, als politischer Soldat der Partei, als Arbeitsdienstmann, als Be­amter; daß jeder Deutsche seine Ehre wieder darin sieht, Hilfe zu leisten dem Volks­genossen, dem das Schicksal nicht den Segen ausreichender Lebensgüter aus eigener Kraft gab; daß jeder Deutsche seine Ehre darr« siebt, Deutscher zu sein in des Wortes bester Bedeutung.

Wir danken dem Führer, daß er Deutsch­land zum Friedenshort gemacht hat. Sein Friedensbekenntnis ist das Friedensbekennt­nis des ganzen Volkes. Sein Name ist der stärkste Einsatz für den Frieden, den Deutsch­land geben kann. Wir wünschen, daß eine spätere Zeit feststellen wird: Adolf Hitlers heißes Bemühen um den Frieden harte Er­folg. Nach Jahrzehnten schwerer Prüfungen kam endlich Frieden über die Welt.

Mein Führer! Sie haben dem deutschen Volk den inneren Frieden im Kampf gegen den Bolschewismus errungen. Das deutsche Volk blieb siegreich in diesem Kampf, weil Sie ihm die Tugenden Wiedergaben, die der Bolschewismus den Völkern raubt: Gegen die Niedrigkeit haben Sie die Größe gesetzt. Gegen Niedertracht den Adel der Persönlich­keit. Gegen die Lüge die Wahrheit. Gegen die Verleumdung die Ehre. Gegen Falschheit und Hinterlist Mut und Bekenntnis. Gegen Hoffnungslosigkeit den Glauben an die Zu­kunft. Gegen den Intellekt das Herz!

Mit dem Einsatz des Guten im Volk wurden Sie dem deutschen Volk der Führer. In muti­gem Handeln wurden Sie ihm der Garant der Sicherheit, des Friedens und der Zukunft. Wir grüßen Sie als den Führer der Zukunft, den Führer zum Frieden. Adolf Hitler S i e g H e il!"

Die Kunst als Gemeinschastsleistung"

Kulturpolitische Rede des Kuhrers im Opernhaus / Rosenberg verkündet die Preisträger

^vk. Nürnberg, 9. September.

Mit der gleichen Zielstrebigkeit, mit der die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei den politischen Willen Deutschlands ge­formt hat, nahm sie die kulturellen Problem in Angriff, die nach nationalsozia­listischer Weltanschauung untrennbar mit den Lebensfragen des deutschen Volkes ver­bunden und einheitlicher Ausdruck deutscher : Lebensgestaltung sind. Welche Bedeutung 'dem Neubau einer deutschen Kultur beige­messen wird, erhellt am besten aus der Tat- ' fache, daß der Führer selbst aus allen Reichs- Parteitagen ihre großen Probleme behandelt hat. Die Kulturtagung des Reichsparteitages ist die Zusammenfassung aller in der Bewe­gung und damit im deutschen Volk leben­digen schöpferischen Kräfte.

So waren auch am Mittwoch abend bei der Kulturtagung des 8. Reichsparteitages der NSDAP, im Opernhaus nicht nur das ge­lsamte Führerkorps der Bewegung, unter Ihnen namentlich alle mit kulturellen und ikünstlerischen Aufgaben betreuten Dienststel­len. sondern auch alle leitenden Männer des

Reiches, die namhaften Vertreter der Kunst­behörden und künstlerischen Institutionen und die geistige Elite aus Wissenschaft und Forschung vertreten. Zu ihnen kamen noch die ausländischen Missionschefs und die Ehrengäste des Führers.

Goethes TitanensangPrometheus" rn der Vertonung von Hugo Wolf, gesungen von Kammersänger Rudolf Boaelmann, leitete die Feierstunde ein. Das Berliner Philharmo­nische Orchester bestritt unter Leitung von Generalmusikdirektor Prof. Dr. Peter Raabe den Orchesterteil dieser herrlichen Komposition. Der heldische Sang von dem mit den Göttern ringenden Prometheus, der der Menschheit das Licht der Erkenntnis bringt, wurde durch die kräftige gesangliche Leistung Bockelmanns zu einem tiefen Erlebnis.

Darauf ergriff unter allgemeiner Spannung der Beauftragte des Führers für die weltan­schauliche Schulung der Bewegung, Neichslei- ter Alfred Rosenberg, das Wort zu seiner Rede überDie Sendung der nationalsozialisti­schen Weltanschauung".

Die Sendung der nat.-sos. Weltanschauung

Preisträger für Kunst und Wissenschaft: Knacker und Pros. Lenard

Neichsleiter Alfred Rosenberg verkün­dete in seiner Rede über die alle Gebiete des Lebens umfassende nationalsozialistische Welt­anschauung. die Verteilung des vom Führer .gestiftetenPreis der NSDAP, für Kunst «und Wissenschaft". Den Preis für Kunst er­hält der Dichter Heinrich Anacker. Den Preis für Wissenschaft erteilt die NSDAP. Geheimrat Professor Dr. Philipp Lenard (Heidelberg).

Alfred Nosenberg führte in seiner Rede u. a. aus. daß, je weiter die Gestaltung des Willens und der Idee der deutschen Wieder­geburt fortschreite, es um so bewußter immer neuen Hunderttausenden werde, daß wir »war im Zeichen einer großen Revolution stehen, zugleich aber auch inmitten einer großen Zeit der Erfüllung zu wirken berufen find.Revolution in tieferem Sinne begriffen als ein stetiges Loslösen von lebenswidrigen Formen und Formeln der Vergangenheit, die schon vieles emporsteigende Große zu er­drosseln drohten. Erfüllung: weil vieles, oft Jahrhunderte altes, was zum ewigen Wesenskern des Deutschen gehörte, aber sich nicht zu entfalten vermochte, in unseren Tagen einem entscheidenden Erblühen ent­gegengeht."

Seit dem Versinken der mittelalterlichen Weltanschauung haben wir also zwar viele Konfessionen, viele Kunsttheorien, viele Phi­losophenschulen gehabt, aber keine große Weltanschauung. Eine solche Weltanschau­ung, d. h. eine Schau, die eine alle Gebiete des Lebens umfassende innere Bindung schafft, ist erst mit dem Nationalsozialismus geboren worden. Deutschland hat sich seine gesegnete Stunde erkämpft und darf sie nicht ungenutzt verstreichen lassen.

Mit seiner Weltanschauung steht und fällt der Nationalsozialismus. Nur diese erlebte neue Schau vermag es. das Lebensfeindliche entschlossen auszuscheiden, tragische Mißver- siEmsse der Vergangenheit zu klären, instmktsicher aus allen Schulen, Lehren und ^ das Fruchtbare herauszulösen. Nicht durch künstliches Zusammenfügen vieler Teile sondern durch organisches Zusammen- wachsen urgleicher, über alle Zeiten dauern­der Willenskräfte. Nur durch dieses zum klaren Bewußtsein erhobene Erleben können die auseinanderstrebenden Mächte gebunden werden. So wie die Nationalsozialistische Tatsche Arbeiterpartei den Nationalismus und den Sozialismus entgiftete und aus lch^sssbaren Todfeinden eine Kampskame- ?"d>chcht> schmiedete. ^ besteht die Sendung des Nationalsozialismus darin, auch die Gebiete der Kunst, Wissenschaft und Philoso­phie aus einer Schau heraus neu zu bil­den. Wir sind des festen Glaubens, daß wrer große Stil einer Persönlichkeit oder

eines Volkes sowohl blutmäßig als auch welt­anschaulich bedingt ist; davon zeugt die Pallas Athene ebenso wie die V. Symphonie.

Es mag als Anmaßung erscheinen, zu ver­künden, daß wir beanspruchen, eine solche Aussonderung und eine Zusammenschau durchzuführen. Daraus unsere Antwort: Wir sind nicht bei fernen Theorien stehen geblie­ben. sondern haben unsere Weltanschauung von der Drei-Einheit von Leib. Seele und Geist bereits erkämpft und innerlich gesichert. Aber dieser Mut zum Ja und zum Nein, das ist ja das Große unserer Epoche, und der Nationalsozialismus wird sich dieses ent­scheidende Recht, sich zu unserem Schicksal eindeutig zu bekennen, nicht rauben lassen.

Vor unseren Augen vollzieht sich also die Geburt einer neuen Kultur. Wir denken nicht daran, diesen Prozeß eines neuen Wachsens künstlich beschleunigen zu wollen. Wir wollen Altes nicht gewaltsam stürzen, sondern es durch Darstellung eines lebendigen Neuen so ersetzen, wie es das Gesetz unserer Zeit for­dert. Was früher weltanschaulicher Glaube war. soll ruhig künstlerische Erbauung wer­den, und jeder innerlich große Kampf der Vergangenheit wird unserer Pietätvollen Achtung sicher sein. Der Atem unserer Revo­lution ist nicht kurz wie so mancher anderen. Er geht ruhig, sicher und tief. Er umfaßt nicht eine Generation, sondern alle. Das ist unsere Sendung.

Der Sichrer spricht

Wer will auch heute noch daran zweifeln, daß wir nicht mehr am Vorabend, sondern in­mitten einer der größten Auseinandersetzungen leben, von denen bisher die Menschheit heimge­sucht wurde? Eine unerträglicheSpan- nung liegt über den Völkern. Nnd wie immer erfolgt ihre Lösung nicht schlag­artig und überall zur gleichen Zeit, sondern in einzelnen räumlich und zeitlich auseinan­derliegenden und doch inhaltlich zusammen­gehörenden Aktionen. Der internationale Charakter dieses Geschehens ist bedingt durch die Jnternationalität der Ursachen und der handelnden Kräfte.

So wie alle großen Weltkämpfe nur im Erhaltungstrieb und Lebensdrang einzelner Völker ihren tiefsten Grund besitzen, so ist auch die Auseinandersetzung unserer Tage bedingt durch die Lebens- und damit durch die Kampfziele bestimmter Nassen. Sie er­schüttern eine Weltordnung, die uns in der Gestaltung der einzelnen volklichen Organis­men sowohl als in dem Verhältnis ihres Mit- und Nebeneinanderlcbens als einfach gegeben und damit als unveränderlich er­schien. Wie immer aber wird es nur sehr wenigen der handelnden oder von den Ge-

betroffenen Menschen bewußt, äß die äußerlich vielleicht in losem Zusam­menhang stehenden oder in der Reihen- und Zeitenfolge des geschichtlichen Ablaufes weit auseinandergezogenen Vorgänge nur die einzelnen Akte einer geschlossenen Handlung, die Aufzüge eines einzigen Dramas sind.

Die Französische Revolution

Da wird vor 150 Jahren die Welt überrascht und aufgewühlt von den furchtbaren Erschei­nungen der Französischen Revolution. Aus ihrem Chaos erhebt sich ein genialischer Kriegs­gott und stürmt über die durch die vorher­eilende Idee schon innerlich zersetzte euro­päische Welt. Die frommen Gebete und patrio­tischen Hymnen verklingen im Furioso der Marseillaise. Dynastien und Staaten zerbre­chen in den Stürmen dieser kampferfüllten Periode. Wenige Jahrzehnte später laufen schon wieder die Flammenzeichen über den europäischen Kontinent. Aus dem Lande der proklamierten Freiheit, Gleichheit und Brüder­lichkeit wird eine neue Welle revolutionärer Erschütrerungen über die alten Staaten dieses Erdteiles losgelassen. Und in kurzer Zeiten­folge stürzen immer neue Dynastien, verwan­deln immer neue Staaten ihre überlebte auto­ritäre Form in scheinbar moderne Demokra­tien. Je mehr aber die Heiligkeit der alten Prinzipien entschwindet, um so stärker wird die Unruhe, die vor allem Europa erfaßt. Staaten sterben und Nationen erleben ihre Geburt. Alte Nationen werden wieder morsch und brüchig, und unter sozialistischen Verbin­dungen entschleiern sich vor unseren Augen die rassischen Grundelemente der Völker und be­ginnen alle Klassen miteinander zu ringen, so wie ehedem in der Zeit ihres Zusammen- fügens. Die Zügellosigkeit der politischen Ent­wicklung überträgt sich auch auf die der Wirt­schaft. Was jahrhundertelang Knecht war, wird nun Herr. Im Kapitalismus versucht sich das dienend untergeordnete Mittel zum Zweck zu erheben und hilft durch diese neue Störung einer bisher organischen Entwicklung mit, die Ursachen weiterer Zerstörungen zu schaffen. Eine scheinbar unpersönliche Welt­macht greift damit ein in die persönlichen Schicksale der Völker.

Krieg für Börseninteresfen

Einem greisen Moltke schien in böser Alp

für Börseninteressen zum Schwerte würden greifen müssen. Ein amerikanischer Unter- suchungsausschuß lüftet über einen Aus­schnitt des Weltkriegsgeschehens die verhül­lenden Schleier des Mitwissens vor den Augen der Regierten und bestätigt des gro­ßen Feldmarschalls Weissagungen. Dieser scheinbar sinnlose Krieg zersetzt die Völker der Erde und schafft so die Voraussetzungen sür neue Zusammenbrüche auf den vielseiti­gen Gebieten menschlicher Organisation?-, Wirtschafts- und Kulturbetätigung. Schwerste soziale Kämpfe überschatten das Leben der Völker seit Jahrzehnten, gesellschaftliche Re­volutionen lösen nun einander ab. und wäh­rend wir hier die große Gemeinde un'eres Volkes versammeln, wird in einem anderen Lande die Gemeinschaft dieses Volkes gelöst und zerrissen. Der blutige Bürgerkrieg er­zeugt den Menschen neuen Haß und wirkt als Böses weiterzeugend auch sür die übrige Welt nur verderblich. 150 Jahre Menschheitsge­schichte können wir so an unserem Auge vör- beiziehen lasten. Was immer aber auch an scheinbar Zufälligem, Eigenartigem oder von­einander gänzlich Unabhängigem in diesen 150 Jahren geschichtlicher Einzelvorgänge ab­rollte, es wird dereinst erkannt werden als der mehr oder weniger zwangsmäßig be­dingte Ablauf einer einzigen, geschlossenen, politischen Handlung.

Gewiß wird dies den meisten Akteuren nicht bewußt, die, sei es als Handelnde, sei es als Behandelte, in solch geschichtlichen Prozessen in Erscheinung treten. Wer kann von ihnen allen die gesetzmäßige Auswirkung unterscheiden von der veranlassenden Ur­sache? Wie viele glauben aus eigenem Willen und eigener Kraft Geschichte zu gestalten -nd sind doch nur Steine in einem Spiel, dessen Beginn, Verlaus und Ende ihnen ewig fremd und unerforschlich bleibt!

Heute, nach 2000 Jahren, erscheint uns freilich der Verfall der antiken Welt als die zwangsläufige Folge einer Reihe von Ur­sachen, die sich in der Auswirkung über ein halbes Jahrtausend erstrecken, und ebenso- sehr aus inneren wie äußeren Vorgängen zusammensetzen. Christentum und Völker­wanderung heißen wir das Geschehen. Tau­send Jahre später schon ist einzelnen ge­nialen Sehern die Zwangsläufigkeit des ge­schichtlichen Ablaufes dieser Periode klar ge worden. Ursache und Wirkung sind heut- kein Geheimnis mehr. Allein alle jene, die damals den tragischen Verlauf der Ereio niste im einzelnen zu bestimmen glaubten hatten kaum eine Einsicht in die höhere Ge­setzmäßigkeit ihres eigenen Handelns, der s>- unterworfen waren. So Pflanzt sich Druck weiter als Truck. Not weiter als Not. Wide'' stand erweckt neue Gewalt, und neue Gewap führt zu neuem Widerstand, ohne daß d-° Empfangende den ihm gewordenen Sch'.a-n weitergivt und die große Folge der Ha'-'- lung zu durchschauen oder zu überblicken der Lage wäre, in der er vom Schicksal au^ ersehen ist. seine bescheidene Nolle nutz", spielen.

Aber so war es immer, und so wird es ewig bleiben. Wer unter Bäumen steht, kan», nicht den Wald erkennen. Wer für das Ei" zelschicksal der Völker kämpft, wird selten das Gesamtschicksal begreifen. Wer sich in seinem ganzen Sinnen. Denken und Handeln sür Jahrzehnte hingibt, dem bleibt der Ein­blick in die Jahrhunderte zumeist verschloß sen. Und trotzdem gab es in jeder Zeit den Menschengeschichte Propheten, die über da? einzelne Zeiterlebnis hinaus die Ursache», und damit die Zwangsläufigkeit des grüße- reu Gesamtgeschehens zu erkennen vermoch­ten. Glücklich die Völker, in denen solche

nung die Zeit zu nahen, in der die Soldaten > Propheten

keine Literaten sondern Politiker

sind! (Stürmischer Beifall unterbricht den Führer.) Denn die stille Erkenntnis des Pro­pheten gilt angesichts der eindringlicheren realen Ereignisse im Völkerleben so lange wenig oder nichts, als nicht die Prophezeiung ihre wuchtigere Erhärtung findet durch die unbestreitbare eigene geschichtliche Leistung. So wurde es einem Friedrich dem Großen oder einem Kaiser Joseph II. möglich, aus der Ahnung einer drohenden Erschütterung der bestehenden menschlichen Gesellschaftsord­nung als Monarchen praktische Konsequenzen zu ziehen. Sie haben dadurch den kommen­den revolutionären Ereignissen wenigstens in ihren Staaten eine ganze Anzahl der sie scheinbar berechtigenden inneren Voraus­setzungen genommen; der Jnfektionskraft der französischen Nevolutionsideen war in Deutschland somit von vornherein schon vor- gebeugt!

Allein solche geschichtlichen Ausnahmen besagen nichts gegen die Regel, daß es den Zeitgenosten in den meister Fällen versagt bleibt, die tieferen Ursachen und die Gesetz. Mäßigkeit des Ablaufes ihrer eigenen Zeit- geschichte zu erkennen.

So werden wir die bittere Empfindung nicht los, daß auch heuto nur ein Bruchteil der Menschen und leider besonders nur ein Bruchteil ihrer Führer die richtige Einsicht hat in die Ursachen und in den Zu­sammenhang der geschichtlichen Geschehnisse der Gegenwart.

Der Weg des Menschen vom Einzelwesen zur Familie, zur Sippe, zum Stamm und zum Staat umschließt unabsehbareZeiträume. Im Ausmaß der fortschreitenden organisatorischen Zusammenfassung der einzelnen Wesen wächst ^r Umfang und die Größe der Gemeinschafts­leistung. Die Voraussetzung für das Entstehen jeder Gemeinschaft ist und bleibt aber die Ueberwindung der unbegrenzten Freizügigkeit des Einzelwesens zu Gunsten der Uebernahme von bindenden Pflichten und Lasten für die Ge­samtheit. Solange es Menschen gibt, wird da­her stets der Widerspruch bleiben zwischen der scheinbar unbegrenzten Freiheit zu Gunsten des einzelnen Individuums und der auferlegten Unfreiheit zu Gunsten der Gesamtheit.

Die unbegrenzte Freiheit des Individuums verbietet die Bildung jeder größeren Ge­meinschaft und macht damit in Wahrheit das scheinbar freie Einzelwesen dennoch zum hilflosen Objekt der Härte des Erhaltungs- kampses um das Dasein auf dieser Welt. Die Organisation größerer Gemeinschaften setzt wohl den Verzicht voraus auf die zügel­lose Einzelfreiheit, gewährt aber im Nahmen der Gesamtleistung und der dadurch ermög­lichten höheren Gesamtsichcrheit dem Einzel­wesen dennoch einen höheren und geschützten Lebensstandard. Dies aber ist auch die Vor­aussetzung für jede menschliche Kultur, ja für die gehobene Stellung des Menschen­geschlechtes überhaupt auf dieser Welt.

Jeder erfolgreiche Versuch der praktischen Verwirklichung des Strcbens nach unbegrenz-«