Haus verbracht. Der Wagen wurde völlig zertrümmert. "
siiren gegen «ceueimer
Berlin, 8. September.
Der Reichsverband der jüdischen Kulturbünde in Deutschland veranstaltete am Samstag, Sonntag und Montag mit Genehmigung der zuständigen Aufsichtsbehörde seine diesjährige Jahrestagung.
Im Verlauf der Tagung nahm Dr. Kurt Singer im Namen des Neichsverbandcs aller ^irdischen Kulturbünde Gelegenheit, zu betonen, daß die jüdischen Kulturorganisationen in Deutschland und ihre maßgeblichen Persönlichkeiten nichts mit jener Hetze zu tun hätten, die noch von einigen Zeitungen außerhalb der deutschen Reichsgrenze bezüglich der Lage der in Deutschland lebenden Juden geübt werde.
Der Sprecher des Reichsverbandes stellte mit Zustimmung aller Anwesenden ausdrücklich fest, daß niemals irgendeine Persönlichkeit inner- halb der jüdischen Kulturorganisationen sich mit tendenziösen Falschmeldungen über das Verhältnis nationalsozialistisch er Amts st eilen zu den jüdischen Kulturbünden identifi- zierthätten und solche friedensstörenden Methoden gutheißen. Die Plenarsitzung aller Delegierten nahm ferner einmütig eine Reihe von Anträgen an, die eine weitere Judaiste- rung der Kulturbund-Theater, des jüdischen Konzertwesens, der jüdischen Vorträge, der Kleinkunst- und Kunstausstellungs-Unternehmen vorsehen.
Die zionistisch ausgerichteten Beschlüsse fanden von deutscher Seite die Genehmigung des Sonderbeauftragten, ebenso der derzeitige Vorstand, der sich aus den Herren Dr. Kurt Singer, Dr. Benno Cohn und Rabbiner Dr. Max Wiener zusammensetzt. Bestätigter Generalsekretär des Reichsverbandes ist auch weiterhin der Zionist Dr. Werner Levie. ,
Silsgesamt 14 NlilltMden!
Paris, 8. September.
Ueber die Rüstungsbeschlüsse des französischen Ministerrates wird noch bekannt, das insgesamt 14 Milliarden Fran- k-n in den nächsten Jahren für zusätzliche Rüstungen ausgegeben werden sollen, davon 4,2 Milliarden im Jahre 1937. Von diesem Betrag werden 1,2 Milliarden dem Ausbau der Militärluftfahrt dienen. Weiter wurde die Heraufsetzung der Prämien und Löhne der Berufssoldaten beschlossen, um einen Anreiz zum freiwilligen Militärdienst zu bieten und die Schaffung des „Spezialistenkorps" möglich zu machen. Der Tageslohn der Berufssoldaten wird ab 1. Okt. um 75 Centimes, für Unteroffiziere um 1,25 Franken erhöht. Feldwebel, die Monatslohn beziehen, erhalten um etwa 3500 Franken jährlich mehr.
Italien stellt Genf Bedingungen
Paris, 8. September.
Nach Mitteilungen des „Oeuvre" hat Jta- lien für die Teilnahme an der bevorstehen, den Tagung des Völkerbundrates gefordert, daß die abessinische Frage nicht aufgeworfen und keine abessinische Abordnung zugelassen wird, daß weiter die Frage der Völkerbundsreform noch nicht angeschnitten, sondern bis nach der Fünferkonferenz zurückgestellt und die Sperre für die italienischen Journalisten in Genf aufgehoben wird. Nur nach Annahme dieser Bedingungen wird Rom sich — vermutlich durch Außenminister Ciano und Baron Aloist — in Genf vertreten lasten.
Das Cannstatter Volks fest
Reichhaltiges Programm für die Tage vom IS. bis 28. September
Das große traditionelle Fest der Schwaben, das Cannstatter Volksfest, wird in diesem Jahr vom 19. bi s 28. September abgehalten werden. Nach den glanzvollen Jubiläumstagen im Vorjahr wird das diesjährige Fest wieder eine Reihe großer Sonderveranstaltungen bringen.
Den Auftakt bilden am Samstag, 19. September, pferdesportliche Veranstaltungen der SA.-Gruppe Südwest und des Schwäbischen Reitervereins (u. a. Trabrennen und Jagden). Der Sonntag, 20. September, bringt um die Mittagsstunden den vier Kilometer langen „Schwabenfestzug", der durch die Stadt zum Volksfestgelände zieht und in dessen Mittelpunkt all die Gruppen und Wagen stehen, die der Gau Württemberg - Hohenzollern zum Olympischen Festzug beim Weltkongreß für Freizeit und Erholung in Hamburg stellte. Nachmittags finden die pferdesportlichen Ver- anstaltungen der SA. und des Schwäbischen Reitervereins ihre Fortsetzung. Und abends wird ein großes Feuerwerk veranstaltet werden.
Am S a m s k a g, 26. S eP t e m b e r, wird ein Bunter Nachmittag der NS.-Ge- meinschaft „Kraft durch Freude" Witz, Stimmung und Humor in die Budenstadt tragen. Am So n n t a g, 27. S e P t e m b er, ist großer Volksflugtag. Zum Auftakt werden etwa 100 Flieger nach einem Sternflug um Cannstatter Wasen einen schwäbi- chen Burgenflug ausführen. Kunstflüge erster deutscher Meister und Meisterinnen werden diesen Flugtag zu einem Glanzpunkt des Cannstatter Volksfestes bestalten. Den Abschluß dieses Tages wird wieder ein großes Feuerwerk bilden.
Eine ganz besondere Anziehungskraft aber wird in diesem Jahr die Ludwigs- Eisenbahn ausüben. Diese erste Eisenbahn Deutschlands, die erst kürzlich aus der Deutschlandschau in Berlin gezeigt wurde, wird alt und jung drunten auf dem Wasen in ihre lustigen und luftigen Wägelchen aufnehmen, und viel Spaß wird rund um die- ses dampfende Verkehrsmittel sein. Auch das beliebte Volksfe st-S chießen wird viele Freunde finden. Und wieder wird an allen Tagen die magisch schimmernde Neckaruferbeleuchtung, das bunte Meer von Lichtern des riesigen Vergnügungsparks und der Bierpaläste das Entzücken der Besucher Hervorrufen. Selbstverständlich fehlt auch die schwimmende Leuchtfontäne inmitten des Neckars nicht. Sie ist durch ihre feenhafte Wirkung bereits zu einer Dauererschünung des Volksfestes geworden. So wird d. - diesjährige 101. Cannstatter Volksfest wieder allen Besuchern eine Fülle froher Stunden und Ueberraschungen bringen. Es wird der Treffpunkt aller lebensfrohen und arbeitsfrohen Menschen aus Stadt und Land sein.
Lcällzäöiscke OkowLL
Unter großer Anteilnahme der ganzen Gemeinde wurde der 64 Jahre alte Weingärtner Johannes Silber in Waiblingen zu Grabe getragen. Am Freitag war er von einem Lastkraftwagen angesahren und schwer verletzt worden. Im Kreis, krankenhaus Waiblingen ist er dann seinen schwe- ren Verletzungen erlegen.
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Nachdem am Samstag in Nagold weitere IS Flüchtlinge aus Spanien angekommen waren, trafen nun 2 Omnibusse mit weiteren SO Flücht- lingen in Altensteig ein.
Der Reichsstatthalter hatte bei seinem Besuch der Spanien-Deutschen in Alteusteig den Wunsch geäußert, unseren Gästen durch gute Filme und sonstige Veranstaltungen zur Kenntnis und zum Verständnis des neuen Deutschland zu verhelfen. Dank der Mitarbeit der Gau- und Kreisfilmstelle war es jetzt möglich, die Filme
Der Führer" und „SA.-Mann Brand" zu zeigen. Die hiesige SA. gab als Vorspiel zum Film eine Folge von Kampfliedern der SA. mit entsprechen- den Bildern.
Stuttgart, 8. September. (Sonntagsrückfahrkarten zum Cannstatter Volksfest.) Aus Anlaß des heurigen Cannstatter Volksfestes werden am Montag, 21., Mittwoch. 23., Freitag, 25., und Montag, 28. September, von Bahnhöfen der Reichsbahndirektion Stuttgart im Umkreis von 75 Kilometer um Stuttgart Sonntagsrückfahrkarten nach Stuttgart Hbf. und Stuttgart — Bad Cannstatt mit eintägiger Geltungsdauer von 0 bis 24 Uhr (spätestens Antritt der Rückfahrt) ausgegeben werden. Ferner gelten die von Bahnhöfen der Neichsbahndirektion Stuttgart über die beiden Sonntage, 20. und 27. September, ausgegebenen Sonntagsrückfahrkarten nach Stuttgart Hbf. und Stuttgart-Bad Cannstatt schon vom Samstag 0 Uhr an.
Bietigheim, 8. September. (Gruppen- lührer Ludin in Bietigheim.) Der Führer der SA.-Gruppe Süd-West. Gruppenführer Ludin. besuchte am Montag den Bietigheimer Pferdemarkt. Daran anschließend besichtigte er die Siedlung im „Sand". Er sprach sich sehr lobend über das Gesehene aus.
Pliemngen a. d. F., 8. Sept. (Tödliches Verkehrsunglück.) Auf der Straße Stuttgart—Plieningen stieß beim Breuninger- Sporiplatz ein Motorradfahrer in voller Fahrt ans bis jetzt noch nicht geklärter Ursache auf einen Radfahrer auf. Der Motorradfahrer stürzte und erlitt so schwere Verletzungen, daß er verstarb; der Radfahrer wurde leichter verlegt.
Gundelsheim, OA. Neckarsulm, 8. Sept. (Motorradfahrer bewußtlos aufgefunden.) Zwischen Gundelsheim und Böttingen wurde ein bewußtloser Motorradfahrer aufgesunden. Wie sich später herausstellte, handelt es sich um einen Reisenden. der mit seinem Fahrzeug auf das Geländer bei der Bahnunterführung aufstieß. Das Motorrad wurde schwer beschädigt. der Fahrer erlitt einen Schädelbruch und schwere Schürfungen.
Oberndorf, 8. Sept. (Ein Kind tödlich überfahren.) Am Montag wurde das 0 Jahre alte Kind der Familie Pslaun von einem auswärtigen Autofahrer tödlich überfahren. Es ist anzunehmen, daß das Kind durch Unachtsamkeit in das Auto hineinlief und überfahren wurde, wobei es einen schweren Schädelbruch erlitt. Der sofort her- beigerufene Arzt konnte nur noch den Tod feststellen.
Uhingen, OA. Göppingen. 8. September. (Schwerer Verkehrsunfall.) Am Dienstag geriet ein Personenkraftwagen, der in Richtung Stuttgart fuhr, beim Ortseingang von Uhingen ins Schleudern und fuhr auf einen Baum. Beide Insassen wurden schwer verletzt ins Kreiskrarche.n-
Sieben Verletzte bei einem KraitwagenungiU
Blitzenreute OA. Ravensburg, 8. Sept ^ „Staiger Tobel" an der großen Kurve ereignete sich ein schwerer Kraftwagenunfall. Aus Richtung Ravensburg kam ein Tübinger Auto wahrend von der entgegengesetzten Seite ein Navensburger Wagen kam. Beide Fahrzeuge waren mit je vier Personen besetzt. In der Kurve fuhren sich die beiden Wagen in die Flanke und wurden beide sehr stark beschädigt Die vier Insassen des Tübinger Kraftwagens wurden 'u das Krankenhaus eingeliefert. Durch den Unfall war der Verkehr lange unter-
Lloyd George in Stuttgart
Stuttgart, 8. September.
Der englische Staatsmann und ehemalige Premierminister Lloyd George, der sich auf einer Besichtigungsreise durch Deutschland befindet, ist mit seiner Begleitung am Montag, abend im Kraftwagen aus München in Stuttgart eingetroffen und im Hotel Marquardt ab- gestiegen. Lloyd George wird etwa drei Tage sich in Stuttgart aufhalten und verschiedene Fabrikbetriebe, das Deutsche Ausland-Institut sowie Einr:ch. tungen der Deutschest Arbeits. front besichtigen.
Stuttgart, 8. Sept. Der ehemalige Ministerpräsident Lloyd George benützte am Dienstag seinen Stuttgarter Aufenthalt dazu, eine Reihe von Industriebetrieben zu besichtigen. Die Führung hatten dabei der Gauwalter der DAF., Schulz, und der Treuhänder der Arbeit für Südwest, Dr. Kimmich, übernommen. Der Besuch Lloyd Georges galt den optischen Werken der Firma Marwitz u. Hauser, der Firma Wilhelm Bleyle und den Ko- dak-Nagel-Werken. Der Gast interessierte sich vor allem für die sozialen Einrichtungen und für alle jene Dinge, die unter den Begriff „Schönheit der Arbeit" fallen. Voraussichtlich wird Lloyd George am Mittwoch eme wurt- tembergische Landsiedlung besichtigen.
Miß MeganLloyd Georg e die sich augenblicklich mit ihrem Vater m Stuttgart aufhält, besuchte am Dienstag nachmittag die Mütterschule des Neichsmut. terdienstes. Sie zeigte sich interessiert für alle Einrichtungen der schule, °ur den Km- deraarten für die Mütterschulungskurse und für den Kindermädchenlehrgang. Miß Lloyd George unterhielt sich eingehend mit den Kursteilnehmerinnen und es machte großen Eindruck auf sie. als sie sah. wie die deutschen Frauen hier gelehrt werden, im Bereich ihres kleinen Haushalts am Aufbau der Nation mitzuhelfen. In der Begleitung von Miß Lloyd George befand sich auch die Leiterin der Grenz- und Auslandabteiluna der Neichs- srauensührung. Fräulein Dr. Unger.
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Der Gewinn von 100000 RM. fiel auf die Nummer 4700. Das Los wird in der ersten Abteilung in Achteln in der Provinz Sachsen, in der zweiten Abteilung in Achteln in Hessen gespielt.
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Ein Teil der Mannschaften zw-'-r portugiesischer Kriegsschiffe hat am Dienstag morgen den Versuch einer Meuterei unternommen. Nach einigen Schüssen der tKüstenbatte- rien hißten die beiden Schiffe die weiß« Flagge und ergaben sich.
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27,
„Js alles fertig?" fragte Tuslar. Dann musterte er noch einmal sein Kästchen, in dem sich Watte, ein Fläschchen Kolodium, um Wunden sofort zu schließen, und etwas Riechsalz befand.
Martens war in seiner Kabine gerade dabei, sich sehr sorgfältig die Hände zu bandagieren. Zum Meisterschaftskampf benutzte man sogenannte harte Bandagen. Das war klebendes Isolierband oder Leukoplast, das statt weicher Mullbinden um die Hände gewickelt wurde. Die harten Bandagen erhöhten die Schlagkraft der Fäuste.
„Alles in Ordnung?" Berkendt fragte ziemlich unruhig.
„Sicher!" Der Amateureuropameister führte einige kräftige Hiebe in die Luft. Er wollte sich gelenkige Arme machen.
„So müssen Sie's ihm geben", sagte Knacknuß, der eben eintrat. „Der Prell ist ja überhaupt gegen Sie nur ein Kiek-in-die-Welt mit seinen zwanzig Kämpfen." —
Während des vorletzten Kampfes kamen zwei ältere Herren in die Halle und suchten sich in der achten Reihe ihre Plätze. Es waren Herr Botmer und Geheimrat Berger.
Hildes Vater sah zum erstenmal einen Kampfabend. Der Eindruck der gewaltigen dichtgefüllten Halle, die vibrierende Masse, die gemeinsam ausjubelte oder ihr Mißfallen kundgab. überraschte ihn aufs höchste. Er hatte sich so etwas ungefähr wie eine Thevtecaufführung vorgestellt, und nun sah er plötzlich Massen, die mit jedem Kampf- Moment fiebernd mitgingen. Vom Kampf selbst erfaßte er noch nicht viel. Es waren zwei Mittelgewichte, die sich bekämpften.
Geheimrat Berger gab sich Mühe, ihm einige sportliche Einzelheiten zu erklären, aber Vater Botmer hörte nicht recht zu. Seine Augen gingen noch immer erstaunt umher.
Außerdem suchte er seine Kinder, die er plötzlich auch sah. Hilde schien ihm ebenfalls ziemlich unaufmerksam zu sein, während sein Sohn keinen Blick von den Kämpfern ließ.
Die Menge schrie auf. Einer der Kämpfer taumelte und fiel zu Boden. Der Schiedsrichter zählte. Viele stiegen auf die Stühle, um die Sensation besser erleben zu können. Plötzlich verstummte der Lärm. Man schlug andauernd auf einen Gong, bis es im weiten Raum ganz still war. Der Sieger wurde vorgestellt. Sein Gegner, den die Sekundanten auf seinen Platz geschleppt hatten, kam eben wieder zu sich. Herr Botmer klatschte mechanisch mit, als der allgemeine Beifall einsetzte.
„Entschuldigen Sie, eine Frage, Herr Geheimrat, wie kann denn der Besiegte gleich wieder so munter sein?" Er deutete auf den Geschlagenen, der im selben Augenblick nach allen Seiten nickte und den Beifall für seinen tapferen Widerstand entgegennahm.
„Tja, die Wirkung der kunstgerechten Niederschläge ist eine ganz eigenartige. Sehen Sie mal, die Sache ist nämlich so —"
Und Geheimrat Berger begann einen kleinen Vortrag über die verschiedenen Arten und Wirkungen der entscheidenden Niederlagen eines Boxers. Der alte Herr wußte gut Bescheid. Knapp und klar erklärte er, wie bei einem entsprechend harten Schlag aufs Kinn die Blutzufuhr ins Gehirn für einen Moment stockte und erst nach und nach wieder in Tätigkeit trat.
Dann mußte er abbrechen, denn ein Höllenlärm erhob sich. Trampeln, Schreie, Beifallsklatschen pflanzten sich durch den ganzen weiten Raum fort. Die Boxer erschienen.
Zuerst kam Robby. Außer Tim und dem Masseur ging noch ein junger Boxer mit, der in den Pausen Robby Wind zufächeln mußte. „Da sitzt Hilde", raunte Tim, und deutete auf einen Platz in der ersten Reihe. Sie saß direkt hinter den Presseleuten. Robby winkte kurz. Es war nur eine mechanische Bewegung. Er war zu erregt. Nun kletterte er durch die Seile. Der Beifall schwoll noch einmal mächtig an.
Gleich nach ihm folgt« Marten«. Als er auf Robby
zutrat, der bereits in seiner Ecke Platz genommen hatte, um ihm die Hand zu reichen, brüllte der Kreis um Schüttelhans: „Sieger Martens!" Es war bestellte Arbeit von Berkendt. Von der andern Seite protestierte Stelze. Seine gellenden Pfiffe versuchten dieses Geschrei zu stören. Um die Gemüter zu beruhigen, setzte die Kapelle mit einem schmalzigen Walzer ein.
Jetzt wurden die letzten Kampfvorbereitungen getroffen. Man loste die Handschuhe aus, und die Masseure kneteten noch einmal Arme und Beine der Boxer durch. Robby hatte dabei Zeit, sich umzusehen. Sein Blick suchte Hilde. Als er sie sah, lächelte er ihr zuversichtlich zu. Sie wollte ihn auch tapfer ansehen, konnte ihre Angst aber kaum meistern. Robbys Blicke wanderten weiter in die Ecke seines Gegners. Martens sah außerordentlich entschlossen aus. Der dicke Knacknuß hantierte drüben eifrig herum.
Die Kämpfer wurden vorgestellt. Das Publikum zollte jedem noch einmal reichlichen Beifall. Dann wurden die Kampfbedingungen der Meisterschaft bekanntgegeben: Fünfzehn Drei-Minuten-Runden, harte Bandagen und Vier- Unzen-Handschuhe!
„Was sind Vier-Unzen-Handschuhe?" fragte flüsternd Herr Botmer. Auch er war von der allgemeinen Aufregung erfaßt. Da er Robby persönlich kannte, fühlte er sich beinah« mit für ihn verantwortlich.
„Gewicht der Roßhaarfüllung in den Handschuhen", erwiderte Herr Berger ebenso leise. „Eine Unze gleich acht undzwanzig Gramm, je weniger Polsterung, um so Härtei der Schlag."
Der Schiedsrichter rief beide Boxer in die Mitte. Kameradschaftlich legte er ihnen die Hände in die Nacken. Rechts und links stellten sich die Hauptsekundanten auf. Und dann begannen die zahlreichen Photographen mit ihrer Tätigkeit. Danach ermahnte der Richter beide Boxer, fair zu kämpfen, auf seine Kommandos zu achten und sie sofort zu befolgen. Sie schüttelten sich die behandschuhten Hände und stellten sich dann, mit abgewandtem Gesicht, jeder in seine Ecke.
(Fortsetzung folgt.)