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Kähnen, Glocken, Volk und Zührer am ersten Tag
Don unserem nach Nürnberg entsandten Sonderberichterstatter Kurt Moider
- " Lv. Nürnberg, 8. September.
Noch ragen am Frauentorgraben, am Königstorgraben und all den anderen Straßen die Rechen weißer Fahnenmasten flaggenlos l in den grauen Himmel. Noch unterscheidet sich der Verkehr aus der breiten Straße entlang dem alten Gemäuer des Wehrgangs, der das alte Nürnberg umgibt, höchstens durch die Anzahl der Fahrzeuge und die vielen Uniformen .vom normalen Großstadtverkehr. Aber schon 'hängen an den Straßenbahnen die Weißen Plakate „20 Pfg. Fahrgeld bereithalten" — übrigens ein praktischer Einheitstarif — und schon herrscht in den einzelnen Gaustabsquar- ' tieren jene aufgeregte Alarmbereitschaft, die der Vorbote kommender Ereignisse ist.
" Bis der Leser diese Zeitung in Händen hält, hat der Führer längst seinen jubel- umbrandeten Einzug gehalten, hat in der feierlichen Dämmerung unter dem hohen Tonnengewölbe des Nathaussaales das erstemal im Jahre 1936 in Nürnberg gesprochen und steht in dieser Stunde im Hellen Scheinwerferlicht der Tonfilmaufnahmen auf dem Podium der endlos langen Luitpoldhalle, dem Schauplatz der Kongreßeröffnung. Das iist auch eines der großartigsten Schauspiele, wie im Verlauf weniger Stunden mit dem Eintreffen des Führers aus einer Großstadt ein Hexenkessel wird. Der Bahnhof speit stündlich Tausende neu Ankommender aus.
Von den Stadtgrenzen her schieben sich noch in der kurzen Zeit bis zur Verkehrssperre. die am Mittwoch morgen um 4 Uhr eintritt, die Wagenschlangen. Nöllen dann erst auf den Vorortbahnhöfen, in Stein, im Dutzendteich, in Fürth, in Langwasser die Sonderzüge der Politischen Leiter und der Formationen an, dann ist es vorbei mit aller Zeitrechnung. „Um 10 Uhr treffen wir uns am Plärrerl" macht man aus. Vorsichtshalber geht man bereits um 9 Uhr zu Hause weg und steht von 9.30 Uhr bis 12 Uhr eingekeilr in der Menge, die irgendwo weit vorn von der absperrenden SS.-Kette nur mühsam zurückgehalten wird. Das ist ab Mittwoch das Straßenbild Nürnbergs.
Man ist gewohnt, daß die Polizei alles weiß. Und als ich lange genug über den Zweck einiger Balkengerüste in der Pegnitz > nachgedacht hatte, fragte ich eben einen Polizisten aus jener unwahrscheinlich großen Zahl strammer Gestalten. Die Antwort klang l deutlich nach — Berliner Dialekt. Nanu? „Tschja, wir sind hier aus allen möjglichen Großstädten zusammenjezochen. Ick kenne mir sogar schon janz jut aus. Dort hinaus jehts zum Zeppelinfeld, entgegengesetzt in die Innenstadt, in dieser Richtung zum Bahnhof. Drei Stadtpläne hat man uns nach pveitägiger Schulung außerdem noch in die Tasche gesteckt."
„Im üblichen", und erfreut sich dabei über das ganze Gesicht, „ist ja die Hauptsache, daß ich hier dabei bin." Vielleicht beneidet er aber doch noch die zwei SS.-Männer, die breitbeinig vor dem Hotel „Deutscher Hof", dem Quartier des Führers. Posten stehen. Denn sie sehen den Führer täglich einigemal. Das find aber auch Kerls, geborene Soldaten.
Wie aus Erz gegossen, vollkommen unbeweg- lich, blicken sie irgendwohin in weite Ferne. Und wenn du unmittelbar vor ihnen dich aufstellst — sie schauen durch dich hindurch. Bis sie mit einem Schlag ihre Karabiner von den Schultern reißen und sie schmetternd präsentieren. JedeSmal dann, wenn der Führer oder einer seiner Getreuen durch die Tür geht.
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Da steht Mister Elgie Christ neben mir auf der Mauer gegenüber dem Hotel „Deutscher Hof". Vom Dach flattert die Standarte des Führers — Grund für Tausende und aber Tausende, für jeden Fußgänger, den Verkehr zu verstopfen und m Sprechchören nach dem Führer zu rufen. Nicht allzu heftig. denn wir alle wissen, daß kurz vor 18 Uhr die Wagenkolonne, die in einer Seitenstraße steht, vor dem Eingang Vorfahren und den Führer mit den Leitern der Partei abholen wird. Und da wartet man eben.
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Mister Christ aus London schaut sich dieweil ein wenig die Leute an. Er will sich kein L für ein U vormachen lassen. Man las da bis vor kurzem in der Presse seines Landes immer von der befohlenen Begeisterung, aber was er erblickt, steht ganz anders aus. Da stehen auf dieser Mauer, immer in der Ge- sahr rücklings einige Meter in den Graben abzustürzen. Hunderte, eines am anderen. Kein Fuß breit ist unbesetzt und mitten unter der Menge ein vielleicht 18jähriges Mädchen, ein gebrochenes Bein im Gipsverband mit
der Gehschiene. Fürsorgliche Verwandte haben ihr einen Stuhl hingetragen. Auf den hat man sie hinaufgehoben und hier hält fie. wenn es auch für fie unbequem ist. für alle Fälle aus. Eine Frau, die eben aus ihrem Haushalt kommt, hat sich neben Mister Christ auf die Mauer geschwungen. Unten zu ihren Füßen steht der Kinderwagen, in dem ein Säugling vernehmlich brüllt. Das zweijäh. rige Schwesterchen muß versuchen, es durch Schaukeln des Wagens zu beruhigen. Und ein paar Schritte davon entfernt ist eS einer immerhin nicht gerade schlanken älteren Frau gelungen, den ersten Absatz eines Lichtmastes zu erklimmen. Mit beiden Armen klammert sie sich krampfhaft an den kalten Beton und hält in dieser ermüdenden Stellung eine halbe Stunde aus, weil sie von hier aus den Führer sehen kann, den fie eingekeilt in der Menge nie mit den Blicken erreichen wird.
Nein, die Begeisterung ist echt. Das stellt auch Mister Christ fest. Er hört es an dem Jubelton, der losbricht, als Baldur von Schirach aus dem Hotel tritt, hört es an den Heil-Rufen, als Reichsminister Dr. Goebbels lächelnd den Wagen besteigt und kann schließlich, als der Jubel ms Grenzenlose wächst und der Führer unter Trommelwirbel der Leibstandartenwache im Wagen aufrecht stehend und grüßend davonfährt, nicht anders, alv seine blaue Baskenmütze abnehmen und die Hand zum Gruß erheben. Teils aus Höflichkeit, teils mitgerissen von der allgemeinen Herzlichkeit, die dem Führer hier überall entgegenschlägt. Sie begleitet ihn auf seinem gan
zen Weg, vom Frauentoraraden, vorbei an der herrlichen Gotik der SeoalduSkirche, deren Glocken, wie alle in Nürnberg, mit ehernen Rufen das Fest einläuten, zum Rathaus. Dort werden die Spitzen der Partei und des Staates feierlichst empfangen. ^
Bis zur Rückkehr hält die biegsame Mauer der schwarzen Absperrkette noch auf den Geh- wegen. Dahinter aber entwickelt sich jenes Durcheinander, bei dem Rippenstöße mit frohem Lächeln, schmerzhafte Tritte auf die Hühneraugen mit einer alle Entschuldigungen abwehrenden Geste quittiert werden. Zwischendurch hält man in der Menge Ausschau nach bekannten Gesichtern. Denn bekanntlich trifft man sich in Nürnberg unverhofft und oft. Tatsächlich — da kommt Parteigenosse Kiener. der Kreisleiter von Balingen. mit einigen aus seinem Kreis, strahlend vor Freude, weil sie den Führer gesehen.
In den ersten Nachmittagsstunden hatte sich die Presse aller Herren Länder im Kul- iur - Vereinshaus zusammengefunden. In der rechten Ecke sitzen Männer aus dem fernen Osten. Gleich hinter uns ein paar Ungarn. Weiter kommt die englische „Kolonie". ..Ich will diesen Parteitag nicht mit dem berühmten Nürnberger Trichter vergleichen". meint Parteigenosse Dietrich. Aber sicher ist das eine, daß die ausländischen Gäste schon den ersten Tag dieser erlebnisreichen Woche nicht vergessen werden. Weber. Schubert und Richard Strauß, drei deutsche Meister der Tonkunst, dargeboten vom nationalsozialistischen Reichs-Symphonieorchester, bildeten ihnen vielleicht eine Brücke hinüber zum deutschen Wesen, besten eigenartigste Seite ich mit dem Ausdruck „Gemüt" bezeichnen möchte. Jenes Gemüt, das sie heute abend in seiner reinsten Ausprägung „Mei- stersiger" spüren können.
Vor Rsichspartsitag 1936 hat begonnen!
Strahlende Sonne und jubelnde Menschen beim Empfang des Kührers / Nürnberg lm Kesttaumel
rvk. Nürnberg, 8. September.
Strahlend blauer Himmel grüßt — traditionsgemäß — den ersten Tag des großen Appells der NSDAP. Vom frühen Morgen an beherrscht brausendes Leben die festlich geschmückte Stadt. Unaufhörlich marschieren mit klingendem Spiel und frohen Liedern Kolonnen der Wehrmacht, der SS. und SA., des Arbeitsdienstes durch die Straßen, deren farbenfrohes Bild neue Belebung erfährt durch die Trachten der aus allen Teilen des Reiches gekommenen Bauern. Um den Hauptbahnhof, der immer neue Masten ausspeit, herrscht ein fast lebensgefährliches Gedränge. Während des Parteitages kommen ja nicht weniger als 1069 Sonderzüge, die bis zu 200 Kilometer von Nürnberg entfernt abgestellt werden müssen.
,fugend trägt die Fahnen des Führers"
Der Montagabend vereinte die Marscheinheiten der HI. aus allen 25 deutschen Gebieten, die mit 370 Fahnen gekommen waren, beim Schein eines lodernden Holzstoßes zu einer kameradschaftlichen Feierstunde im großen Zeltlager bei Fürth, zu der auch Reichs- lugenoführer Baldur von Schirach kam. Ihm
Dis Welt steht nach Nürnberg
kk. Berlin, 8. September.
Mit größerer Aufmerksamkeit denn je sieht die Welt in diesen Tagen nach Nürnberg. Fast in allen Ländern der Welt befaßt sich die Presse mehr oder minder ausführlich mit den Vorbereitungen für den Neichsparteitag 1936 und mit seinem Auftakt.
, England
Die Londoner Morgenblätter vom Diens- tag berichteten erneut über die bevorstehende Eröffnung des Reichsparteitages. Der Nürn- berger Berichterstatter der „Daily Mail" schreibt, wohl nirgends könne der Führer ein tieferes Gefühl des Triumphes haben als in der L>tadt, wo er einst von Sozialdemokraten und Kommunisten niedergeschrien wurde. Heute kann er auf dem gleichen Platze Hunderttausende aus allen Teilen Deutschlands zusammenbringen, die seinen Worten lauschen und auf seine Anweisungen warten.
Nassen
Mit der Bedeutung des Reichsparteitagetz ^ dre norditalienische Presse recht ^ausführlich. „Corriere della Sera" schreibt,
^ daß am Vorabend des Parteitages in Berlin 'die Geschehnisse der europäischen Politik «zurucktreten. Der diesjährige Parteitag findet in einem Deutschland statt, das nach der i Wiedererlangung seiner vollen Hoheit durch die Wiederbesetzung der entmilitarisierten und nach der Stärkung seiner militärischen Macht durch das kürzlich erlassene Gesetz seine Kraft zur Abwehr des Bolschewismus mobilisiert.,
Wien
Zeitungen schildern ausführlich die Vorbereitungen für den Neichspartei
tag und heben insbesondere die Mitwirkung der Wehrmacht hervor, sowie den grundsätz lichen Wandel in der Einstellung des Aus landes, der u. a. durch die Teilnahme der diplomatischen Vertreter der Kleinen Entente zum Ausdruck kommt. Allgemein glau ben die Blätter, daß der Parteitag weltanschauliche Klärungen bringen wird, an denen sich auch die Oeffentlichkeit des Auslandes orientieren wird.
Einzug der Diplomaten
Nürnberg, 8. September
Am Dienstag sind die diplomatischen Vertreter , des Auslandes, die als Gäste des Führers am Reichsparteitag teilnehmen, im Sonderzug von Berlin nach Nürnberg abgereist. Unter den 41 Auslandsvertretern befinden sich die Botschafter der Türkei. Polens. Japans. Italiens. Chiles. Chinas und Brasiliens, die Gesandten von Schweden. Bolivien, Aegypten, Peru. Rumänien. Argentinien. Griechenland, des Irischen Freistaates, von Finnland. Portugal, Kolumbien, Uruguay, der Union von Südafrika, von Kuba, Iran. Irak. Lettland. Afghanistan, Südslawien. Ungarn. Nikaragua und der Dominikanischen Republik, und die Geschäftsträger von Guatemala. Panama. Ecuador, Bulgarien, Estland. Venezuela, Litauen. Dänemark. Tschechoslowakei, Mexiko, Schweiz und Oesterreich.
Die Diplomaten werden wie im Vorjahre während ihres Nürnberger Aufenthaltes im Sonderzuge wohne^
konnte Stabsleiter Lauterbacher melden, daß 1600 Jungen als erste zum Reichsparteitage gekommen sind. Der Marsch der Jugend ist in beispielloser Disziplin durchgeführt worden. Ohne Zwischenfälle wurden in 783 Tagen über 12 000 Kilometer zurückgelegt.
Reichsjugendführer Baldur von Schi- rach grüßte die Jungen: „Ich freue mich, hier erklären zu können, daß dieser Marsch der HI. von nun an immer ein Bestandteil der nationalsozialistischen Parteitage bleiben wird. Ihr tragt die Fahnen des Führers durch das ganze Reich und im Geiste marschiert mit euch die Jugend unseres ganzen deutschen Volkes. Wenn der Führer vor euch steht, denkt daran, daß euer Anblick ihm Kraft geben soll zu neuen Werken, daß eure Reihen ibm Freude, Glück und Stolz bedeuten müssen, damit er in seiner schweren Arbeit das Gefühl haben kann: Ich habe eine treue Garde, auf die ich mich felsenfest verlassen kann: meine Jugend!"
Als Mittag vorüber ist, stauen sich unübersehbare Menschenmasten auf dem Bahnhofsvorplatz. auf dem Frauentorgraben. Zehntausende warten aus den Führer. Immer dichter werden die Reihen des Menschenspaliers. immer beängstigender das Gedränge: Aber freudige Erwartung leuchtet von allen Gesichtern. „Jetzt wird es bald!" geht es von Mund zu Mund, als die Absperrmannschaften der SS. aufmarschieren und mit klingendem Spiel ein Ehrensturm der Leibstandarte zum Bahnhof rückt.
Um 15.30 Uhr traf der Führer und Kanzler des deutschen Volkes auf dem Hauptbahnhof ein. begleitet von Obergruppenführer Brückner. Brigadeführer Schaub und Neichsleiter Vormann. Zu seinem Empfang waren der Organisator des Reichsparteitages. Neichsorganisationsleiter Tr. Ley mit Reichsamtsleiter Strang. Reichsführer SS. Himmler. Gauleiter Streicher. Obergruppenführer Sepp D i e t r i ch u. a. m. erschienen.
Als der Führer auf den Bahnhofvorplatz trat, brauste ihm der Jubel von Zehntausenden entgegen, minutenlang sich fortpslanzend bis zum „Deutschen Hof". Bekenntnis unlösbarer Verbundenheit von Führer und Volk. Er gleitet über in die Lieder der Nation, während der Führer die Front des Ehrensturmes abschreitet, und schwillt erneut an, während der Führer zum „Deutschen Hof" fährt. Hier findet die Menge kein Ende. Längst hat der Führer das Gästehaus, ein neues Schmuckstück der an Schönheiten so reichen Stadt, betreten, aber die Masten wanken und weichen nicht. Nasch improvisierte Sprechchöre in allen Mundarten des Reiches rufen nach dem Manne, der Deutschland ist. Als sich Adolf Hitler dann auf dem Balkon des Gästehauses zeigt, grüßt ihn abermals der ekstatische Jubelschrei eines Volkes, das weiß, daß er die Verkörperung all seines Sehnens und Wollens ist.
Einzug der Fahnen der allen Armee
Zur gleichen Zeit, da Zehntausende dem in Nürnberg eingetrosfenen Führer zujubeln, sammeln sich vor der Kommandantur zahllose Volksgenossen, um den Abmarsch von 110 Fah
nen der alten Armee und der alten Kriegsmarine beizuwohnen. Ehrfürchtig grüßten auf dem Marsche in das Wehrmachtslager Tausende und aber Tausende die Symbole ruhmvollen deutschen Kämpfens, Siegens und Sterbens. Im girlandenumkränzten Zelt in der Mitte des Wehrmachtslagers wurden die Fahnen feierlich abgestellt.
Glocken länken den Parteitag ein
Doppelte SS.-Absperrungen sind notwendig. um den Weg vom „Deutschen Hof" zum Rathaus freizuhalten, den der Führer um 17.30 Uhr fährt. In das Stimmengewirr dröhnt plötzlich der tiefe Baß der Sebaldus- glocke. Schon nach den ersten Schlägen fallen die Glocken von St. Lorenz und von der Frauenkirche, von allen anderen Kirchen der Feststadt em. Mit ehernen Stimmen künden sie den Beginn des Reichsparteitages 1936. In ihr wundersam harmonisches Klingen mischen sich die Kanonenschläge: Die große Heerschau der Bewegung hat ihren Anfang genommen.
Nürnberger Allerlei
Aus dem Notizbuch unseres Sonderberichterstatters Edgar Grueber
Am Dienstagnachmittag wurde das neu- errichtete Gästehaus am Grand-Hotel beim Hauptbahnhos seiner Bestimmung übergeben. Hier werden die Ehrengäste während der Reichspartcitage wohnen. Eine Inschrift» tafel am Hause besagt: „Im Auftrag des Führers wurde dieses Haus in sechs Monaten erbaut". Bis zum Tage der Eröffnung waren die Handwerker in den Räumen des Hauses bienenfleißig am Werk. Die drängende Zeit ließ eine besonder? Einweihungsfeier nicht zu. Dafür brachte Oberbürgermeister Liebe! eine Kiste voll Silbermünzen mit. sprach ein paar launige Worte, und dann hieß es: „Die Linke für das Fünf- Markstück, die Rechte für den Händedruck be- reithaltenl" Im Gänsemarsch zogen die 400 Mitarbeiter und Werkleute am Ober- bürgermeister vorbei, und jeder, vom letzten Handlanger bis zum Architekten, bekam mit einem herzhaften Händedruck als Erinne- rungsgabe ein Silberstück in die Hand ge- drückt.
Gewaltiger denn je wird sich Heuer auch das äußere Bild des Reichsparteitages den Besuchern einprägen. Zu den neuen Besonderheiten zählt Heuer auch der Großeinsatz von Riesenschelnwerfern auf dem Zeppelinfeld. Seit Tagen schon sind die Batterien, die aus den Standorten München, Mannheim. Wolfenbüttel und Stettin kamen, einsatzbereit. Zusammen mit den Scheinwerfern der Fürther Batterie stehen 151 Großscheinwerfer modernster Bauart zur Verfügung. Die „Lichtgeschütze" werden bei den abendlichen Kundgebungen rings um die Zeppelinwiese aufgestellt. Alle elf Meter steht ein Riesenscheinwerfer. Auf ein Kommando «Licht an" werden 151 Scheinwerfer ihre Strahlenbündel in den nächtlichen Himmel werfen und ihre Lichtbündel in einem Punkt zu einem ungeheuren Lichtdom vereinigen.