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Der Enztäler
partelamlliche nattonalsoz. ^Tageszeitung
Wildbader NS-Preffe Birkenfelder, Calmbacher und Herrenalber Tagblatt
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Amtsblatt für clas Oberamt Fleuenbürg
Nr. 207
Samstag den 5. September 1S3S
S4. Jahrgang
Llotzd George beim Führer
Berchtesgaden, 4. Sept. Der Führer und Reichskanzler hat am Freitag Lloyd George in seinem Landhaus in der Nähe von Berchtesgaden empfangen. Lloyd George traf gegen 16 Uhr mit Botschafter von Ribbentrop ein, und beide Herren verließen das Hans zusammen gegen IS Uhr. Im Laufe der Unterhaltung wurde die allgemeine politische Lage in Europa besprochen. Besonders stark haben Lloyd George die Mitteilungen des Führers über die in Deutschland in Angriff genommenen wirtschaftlichen Aufbaupläne wie Straßenbau und Siedlung usw. interessiert.
Drei Berglrule elngMWen
Recklinghausen, 4. September.
Von der Zeche Waltrop bei Recklinghausen kommt die Nachricht, daß dort drei Berg- leute in einer zu Bruch gegangenen Strecke eingeschlossen wurden. Es gelang, mit ihnen Verbindung durch Klopfzeichen herzustellen. Man hegt die begründete Hoff- nung, die Eingeschlossenen gesund bergen zu können.
Nach 24stündiger unermüdlicher Arbeit gelang es am Freitag gegen 18 Uhr die drei ans der Zeche „Waltrop" eingeschlossenen Bergleute lebend und unverletzt zu bergen. Die Bergleute hatten auf der 610 Meter- Sohle gearbeitet, als am Donnerstag abend plötzlich eine Strecke von 25 Metern zu Bruch ging.
Wieder ein Vergweeksunglüü
Bochum, 4. Sept. Auf der Zeche „Dahlhauser Tiefbau" der Essener Steinkohlenbergwerke AG. ging am Donnerstag gegen 20 Uhr eine Strecke zu Bruch. Unter den herein- brechenden Gesteinsmassen wurden die beiden Bergmänner Wilhelm Kloeger und Heinrich Hohaus aus Dahlhausen begraben.
Die Rettungsmannschaften fuhren sofort ein, doch nahmen die Bergungsarbeiten längere Zeit in Anspruch. Es gelang erst am Freitag um 12.30 Uhr die beiden Knappen als Leichen zu bergen.
London, 4. September.
In Verbindung mit der geplanten Entsendung von Verstärkungen nach Palästina hat das englische Kriegsministerium auch einen Teil der Reservisten zur Dienstleistung aufgerufen. Hierüber liegt folgende Mitteilung des Ministeriums an die Presse vor: „Wie bereits verkündet. Prüft die Regierung die Frage einer Verstärkung der militärischen Garnisonen in Palästina. Aus diesem Grunde ist die Uebung der ersten Division abgebrochen worden. Sie ist aus dem Manövergelände zurückgekehrt. Zu dem ausschließlichen Zweck, gewisse Einheiten, die für eine derartige Verstärkung wahrscheinlich angefordert werden, auf ihre volle Stärke zu bringen, wird eine Anzahl Reservisten des Teiles ^ der Armeereserve ausgerufen. Teil ^ der Armeereserve besteht aus einer begrenzten Anzahl von Leuten, die sich zur Dienstleistung im Falle ihrer Aufrufung ohne die Veröffentlichung einer Aufforderung verpflichtet haben. Die in Frage kommenden Personen erhalten ihre Aufforderung auf dem Postwege und nur diejenigen Reservisten, die derartige Mitteilungen erhalten, sollen sich bei ihrem Truppenteil melden. Der Armeerat fordert alle Armeestellen dringend auf, den eingezogenen Reservisten nach ihrer Musterung wieder die Möglichkeit zur Bekleidung ihrer Posten zu geben."
Nw Welt in wenigen
-uptterkopk am kilpkel lies Olxwp
Der Unterrichtsminister Georgacopr l o s hat dem Plan zugestimmt, auf dem höc sten Gipfel des Olymp (2917 Meter) ein- v " p r terkopfim Felsen auszuhauen. Di ser G:pfel wird in Zukunft „Thron des Jup ter" genannt werden.
«Nloäeoblirz» auk 0er liüekrelse
Das Luftschiff „Hindenbur q" ist a Freitag früh 3.50 Uhr MEZ. in Rio de I, neiro zum Rückflug nach Frankfurt am Mai gestartet.
Am eroberten Arm»
Sprengkommandos an der Arbeit — Die Stadt zur Hälfte zerstört Wilde Flucht der Koten nach Frankreich
An der Front vor Jrun, 4. Sept.
Am Freitag früh um 7 Uhr ist es den Truppen General Molas gelungen, die hartumkämpfte Stadt Jrun zu erobern.
Unter Ausnutzung des unsichtigen Wetters konnten die nationalistischen Streitkräfte überraschend aus den etwa 8ÜÜ Meter vor der Stadt gelegenen provisorischen Stellungen Vordringen. Nach kurzem Jnfanterie- und Maschinengewehrseuer wurden die roten Verteidiger zurückgeworfen.
Nach dem erfolgreichen Vorstoß, der Freitag früh Jrun in die Hände der Nationalisten brachte, standen die Streitkräfte General Molas kurz nach 8 Uhr vormittags unmittelbar vor der internationalen Brücke bei Hendahe. Einige rote Soldaten versuchten dort noch einen letzten verzweifelten Widerstand zu leisten. Die internationale Brücke lag im Sperrfeuer der Maschinengewehre der Nationalisten, so daß der Zustrom der Flüchtlinge, die in den Morgenstunden des Freitag noch zu vielen Hunderten eintrafen. Plötzlich abgestoppt war.
Um 10 Uhr vormittags standen die letzten Posten der roten Miliz in der Nähe der internationalen Brücke, von wo aus sie mit Maschinengewehren Sperrfeuer vor die gut gedeckt anrückenden Abteilungen der Nationa- nalisten zu legen versuchten. Die Nationalisten hatten mehrere Maschinengewehre in der Nähe des Bahnhofs in Stellung gebracht. Sie beherrschten den ganzen Stadtteil in der Nähe der brennenden Zündholzfabrik. Auch die aus Bilbao eingetroffene Verstärkung ist nach Hendahe geflüchtet. Auch die Stadt Fuenteriabra wurde unter Feuer genommen. Die Bedienungsmannschaften der Roten sollen sich entschlossen haben, ihre Geschütze zu sprengen, sobald sie ihre Stellungen nicht mehr halten können.
Die mehrere Kilometer von Jrun liegende Stadt Behobia wurde im Sturm genommen. Da den Noten der Rückzug nach Hendahe abgeschnitten war, durchschwammen sie nach dem letzten verzweifelten und vergeblichen Widerstand den Fluß, und begaben sich auf französisches Gebiet. Dort wurden sie von den französischen Gendarmen in Empfang genommen, entwaffnet und nach Hendahe transportiert.
In einigen öffentlichen Gebäuden von Jrun leisteten einzelne Posten der Roten immer noch einen verzweifelten aber erfolglosen Widerstand.
„Dynamikeros" wüten in Jrun
Zum trüben Nachmittagshimmel schossen haushohe Flammen aus der im Zeichen der letzten Kämpfe stehenden Stadt Jrun empor. Gewaltige Detonationen gaben Kunde von der teuflischen Vernichtungsarbeit der in der Stadt verbliebenen Anarchisten, die vor ihrem Rückzug alles zerstörten, was ihnen in den Weg kam. Die berüchtigten Dynami- teros" aus Bilbao und Asturien ließen ihr „Heldentum" an Palästen, Kirchen und Klöstern aus und verschonten dabei auch nicht die bescheidenen Wohnungen des arbeitenden Volkes. Große Dynamitladungen brachten die Gebäude zum Bersten. Sinnlose Verwüstung wütete durch den Ort. Keine der Verwüstungen ist militärisch oder taktisch zu rechtfertigen. Mit Blicken der Wut standen auf der anderen Seite der internationalen Brücke die baskischen Se- Paratisten, die bis Freitag Schulter an Schulter mit jenen verbrecherischen Horden zusammen gegen die nationalen Kräfte gekämpft haben und nun selbst ihren Irrtum mit unheimlicher Deutlichkeit einsehen. „V e r- raten und verkauft" ist bei ihnen die verzweifelte Losung.
. Starkes Maschinengewehrseuer hallte durch die Straßen Jruns. Vereinzelte Handgranaten dröhnten dazwischen. Von den Höhen von San Marcial herab stiegen die Kolonnen der Nationalisten, deren Aufgabe es war, Jrun von der Straße nach San Sebastian abzuschneiden. Der Kampf war in den Nachmittagsstunden innerhalb der Stadt Jrim auf die wenigen Punkte konzentriert.
isten noch in verzweisel- alten wurden.
die von den Anar, tem Widerstand gö
Lange Wochen hatte die Militärgruppe gezögert, den Befehl zum endgültigen Angriff auf Jrun zu geben. Mit allen Mitteln wollte sie die Zerstörung der Stadt vermeiden, was ihr tatsächlich bis Freitag morgen auch ge- lungen war. Weder ihre Artillerie noch ihre Flugzeuge haben wesentlichen Schaden in der Stadt angerichtet. Dem verbrecherischen Zer- störungswillen der Anarchisten blieb es Vorbehalten, in wenigen Stunden alle jene Werte zu vernichten, die die nationalen Truppen schonen wollten und geschont haben.
In Jrun wütet das Feuer von Stunde zu Stunde heftiger. Ein lebhafter Nordostwind beschleunigt das Vernichtungswerk der Anarchisten. Von der äußersten Landspitze des Standes von Hendahe aus, wo der ganze Ort Jrun übersehen werden kann, bietet sich ein dramatischer Anblick. Es ist deutlich zu erkennen, daß die fliehenden Brandstifter Haus für Haus anzünden. Schwarze Rauchwolken, die in der Nähe des Bahnhofs von Jrun aufsteigen, lassen auf einen Brand von Oel oder Benzin schließen. Die Stadt war Lei Einbruch der Dämmerung fast gänzlich in dew Hand der nationalistischen Truppen.
Sleg auch der nationalistischen Eüdarmee
Lissabon, 4. September.
Nach einer hier vorliegenden Meldung des Senders von Horta hat die Südarmee der spanischen Nationalisten einen beachtenswerten Sieg über die roten Truppen bei TalaveradelaReine errungen. Nach dem ersten Angriff leisteten die Noten kaum noch Widerstand und suchten ihr Heil in regelloser Flucht. Die Noten ließen außer Hunderten von Toten fünf 10,5-Zenti- meter»Geschütze, zahlreiche Kraftfahrzeuge, große Mengen Munition und eine Unmenge Sanitätsmaterial zurück. Dieses Sanitätsmaterial bietet den Nationalisten die willkommene Gelegenheit, ein ganzes Feldlazarett zu errichten. Die erbeutete Munition ist so umfangreich, daß sie noch nicht hat gezählt werden können.
„La Guerilla" teilt mit, daß nationalistische Flieger neuerdings den Flughafen von Malaga und die im Hafen liegenden Kriegsschiffe der Roten mit Erfolg bombardiert hätten. Auch über den Nordbahnhos in Madrid seien mehrere Bomben abgeworsen worden.
Der auf seiten der Madrider Regierung kämpfende Kreuzer „Cervantes", der schon seit einiger Zeit in Langer vor Anker liege, habe sich geweigert, den Pefehl der Madrider Negierung auszuführen, s, nach Malaga zu fahren, da die ihm dirrch Flugzeuge der Nationalisten zugefügten-^Schäden diese Fahrt als gefährlich erscheinen ließen. Das mar-
Schwerste NeutealttStSveeletzung
Zruner Marxisten durch Frankreich nach Eatalouie« geschafft
Paris, 4. Sept. Wie Hadas aus Hendahe meldet, sind mehrere hundert marxistische Frontsoldaten, die von Jrun über die Grenze nach Frankreich geflüchtet sind, in Extrazügen nach der anderen Seite der Pyrenäen an die Grenzstation Eerbere befördert worden, um sich dort den katalanischen Marxisten anzu- schlietzen.
Wie hierzu weiter gemeldet wird, solle es in diesem Zusammenhang zu einem Zwischenfall gekommen sein. Die marxistischen Milizsoldaten seien ohne Erlaubnis des Präfekten in ihre Kraftwagen gestiegen und in Richtung Barcelona abgefahren. Der Präfekt habe daraufhin strenge Anweisung erteilt, daß alle Milizsoldaten sofort auf französischem Boden entwaffnet würden und durch einen Extrazug auf die andere Seite der Grenze befördert werden sollen. Die bereits abgefahrenen Kraftwagen sollen angehalten werden.
Am Freitag abend ist der erste Sonderzug mit einem Teil der marxistischen Milizen, die aus Jrun auf französisches Gebiet geflüchtet waren, auf der Durchfahrt nach Barcelona in Bordeaux eingetrosfen. In dem Zuge befanden sich rund 800 Mann, die noch am Vormittag in Jrun gegen die Nationalisten gekämpft hatten. (!) Sie wurden auf dem Bahnhof verpflegt und gegen 2 « Uhr setzte sich der Zug unter dem Gesang der Internationale und der Carmagnole in Richtung Perpignan und Katalonien wieder in Bewegung.
Zuchthäusler als Oberbefehlshaber
Der Sender Burgos teilt Freitagnachmit- M "E, daß die katalanische Regierung samtlrche wehrfähigen Männer im Alter von 18—45 Jahren mobilisiert habe, um die Verteidigung Kataloniens gegen etwaige Angriffe sicherzustellen. Zum Oberbefehlshaber der katalanischen Streitkräfte sei Garrido Dlaz, ein alter Zuchthäusler, ernannt worden. Er führe den Titel „General Kataloniens".
Wie Havas aus Madrid meldet, ist die Negierung Girat am Freitagnachmittag gegen 6 Uhr z u r ü ck g e t r e t e n. Unter dem Sozialiftenführer Largo Caballero wurde ein neues Ministerium gebildet, das sich wie folgt zusammensetzt: Ministerpräst- dent: Largo Caballero (Sozialist), Außenministerium: Albarez de Vayo (So- zialist), Marine und Luftfahrt: Jndalecio
Prieto (Sozialist), Innenministerium: Angel Galarza (Sozialist), Finanzministerium: Dr. Juan Negorin (Sozialist), Unterrichtsministerium: Jesus Hernandez (Kommunist), Industrie und Handel: Mario de Gracia (Sozialist), Oefsentliche Arbeiten: Arguirie (Bas- kischer Nationalist), Justiz: Meriano Guiz Funel (Linksrepublikaner), Landwirtschaft: Luis Uride (Kommunist), Verkehr: Bernardo Einer de Los Rios (Republikanische Linke), Arbeit: Tomas y Piera (Katalanische Linke). Der frühere Ministerpräsident Giral gehört dem neuen Ministerium als Minister ohne Portefeuille an
Das „Echo de Paris" meldet eine weitere Neutralitätsverletzung an der spanisch-französischen Grenze: Abends sind zwei Lastkraftwagen mit spanischen Marxisten in Hen- daye angekommen und fragten nach für sie eingetrofsener Munition. Die Grenzbeamten haben ihnen erklärt, daß es unmöglich sei, sie ihnen auszuliefern. Am anderen Morgen um 8 Uhr fuhren dieselben beiden Lastkraftwagen über die Brücke von Behobie, und zwar voll beladen mit Munition.
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Jrun, das nun in den Händen der Militär Partei ist, liegt an der französischen Grenze im Golf von Biskaya und zählt etwa 10 000 Einwohner. Jrun ist spanische Grenzstation ein malerisch gelegener Ort inmitten üppiger Obst- gärten. Der bolschewistische Terror hat mcie fruchtbare Landschaft ans Jahre Hinalls verwüstet-