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Dlmtsblatt für

rlas Oberamt Fleuenbürg

Nr. 206

Freitag den 4. September 1V3K

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S4. Jahrgang

Skandalöse SMetfreWeit

Tokio, 3. September.

Ueber einen unerhört skandalösen Ueber- griff der Sowjetbehörden berichtete der von den Olympischen Spielen in Berlin zurück» gekehrte Stadtverordnete Sato von Tokio. Er hatte in Berlin dem Führer eine Reihe von Ehrengeschenken der japanischen Haupt» stadt überreicht. Auf der Rückreise durch Si­birien wurde die japanische Olympiamann­schaft von den Sowjetbehörden sehr scharf Überwacht. Sato selbst hat man ein vom Führer und Reichskanzler gewidmetes Bild und einen von der HI. gewidmeten Dolch abgenommen.

Es handelt sich hier um ein Straßenräu- bertum, das in der Geschichte wohl einzig dastehen dürste. Der Bolschewismus hat hier wreder einmal seine Maske gelüftet und eine Niederträchtigkeit begangen/ deren nur er fähig ist. Menschen und Güter sind vogelfrei rn Sowjetrußland; vielleicht begreift man das auch einmal in jenen Ländern, die heute nochim Namev der Freiheit" mit Moskau liebäugeln!

Paris, 3. September.

Die Pariser Presse befaßt sich eingehend mit den beabsichtigten Heeresverstärkungen in Frankreich. Vor allem sollen die Ost­befestigungen mit den Mitteln modernster Technik ausgestattet und die Luftstreitkräfte weitgehend ausgebaut werden. Hingegen be­haupten einige Blätter, daß die Einführung der zweieinhalbjährigen Militärdienstzeit nicht beabsichtigt sei.

Ebenso ausführlich befaßt sich die Pariser Presse mit den soeben abgeschlossenen Manö­vern in der Champagne. Besondere Beachtung fanden die Bewegungen der motorisierten Einheiten, darunter die motorisierten Be­obachtungsbataillone und vor allem die schweren 70 - Tonnen - Angriffstanks, die an Bestückung und Besatzung (14 Mann) klei­nen Festungen gleichkommen; sie führen ähn­lich wie die großen Panzerkreuzer Namen: Straßburg",Verdun",Metz" usw. Ihre Panzerung widersteht auch 10,5-Zentimeter- Geschossen. Neben diesenPanzerkreuzern des Landkrieges" fielen auch die sehr schnellen Hotchkiß-Tanks vonnur" 30 Tonnen auf.

Acht mit Revolvern und Giften ausgerüstete Kommunisten verhaftet und erschossen

pl. L i s s a b o n, 3. September Wie die portugiesische Presse berichtet, sind in Burgos, dem Sitz der nationalen Regie­rung Spaniens, acht Personen festgenommen worden, die zwar Abzeichen der Nationalisten trugen, sich aber verdächtig gemacht hatten. Bei der Vernehmung durch die Militär­polizei gestanden sie, daß sie beauftragt waren, den Vorsitzenden der nationalen Regierung, General Cabanellas, und den Oberbefehlshaber der nationalen Trup­pen, General Franco, zu töten, zu welchem Zweck sie mit Revolvern und auch mit Gift ausgestattet worden waren. Die acht Per­sonen wurden von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt und erschossen.

Lloyd George ln DeulWand

London, 3. September.

Der frühere englische Ministerpräsident Lloyd George ist am Mittwoch von London zu seinem bereits gemeldeten Besuch nach Deutschland abgereisi. In seiner Be­gleitung befinden sich seine Tochter Megan Lloyd George und sein Sohn. Major Ewilym Lloyd George, die ebenso wie ihr Vater Mitglieder des Unterhauses sind, ferner sein Sekretär Sylvester und schließlich ein Freund des Staatsmannes, Prof. Conwell-Evans, der das Amt des Dol­metschers übernimmt. Lloyd George wird etwa 2 oder 3 Wochen in Deutschland blei- ben, um eine Reihe öffentlicher Arbeiten, die das nationalsozialistische Deutschland erfolg­reich in Angriff genommen hat. Persönlich zu studieren.

Bauern und Arbeiter erheben sich

gegen Ervteraub und Leutefchiuderei Südrutzlaud irr Aufruhr

rp. Warschau, 3. Sept.

Nach Meldungen aus verschiedenen sowjet­russischen Städten befinden sich weite Teile der Sowjetunion in emem Zustande der Gä­rung, die in den südrussischen Republiken Aserbeidschan und Georgien zumoffenen Aufruhr gediehen ist. Die brutale Wegnahme der Ernte durch die Organe der Roten Armee hat die Bauern zum offenen Widerstand aufgereizt.

In Aserbeidschan war die Ernte schlecht, weshalb sich die Kollektivbauern weigerten, den vorgeschriebenen Teil der Auiisaat abzuliefern. Als daraufhin die so- genannten Einziehungskommandos der GPU. in die Dörfer geschickt wurden, um die Erntevorräte, hauptsächlich Weizen, Mais und Baumwolle, zu beschlagnahmen, rotte­ten sich die Bauern zusammen und gingen mit Dreschflegeln und Schuß- Waffen gegen die Kommandos vor. Es kam zu regelrechten Gefech- t e n, die mit großer Erbitterung geführt wurden und beide Parteien Opfer an Toten und Verwundeten kosteten.

Von der Sowjetregierung wurden starke Truppenabteilungen in die Unruhegebiet" der Ukraine und von Aserbeidschan und Georgien aus Weißrußland entsandt, die als Verstärkungen gegen die aufständischen Bauern eingesetzt werden sollen. Gleichzeitig hat die GPU. eine Reihe von Dörfern in den Unruhegebieten zwangsweise entvölkert und die Bewohner nach Sibirien oder zur Zwangsarbeit in die nord­russischen Gebiete verbannt. Viele Bauern wurden nach kurzer Verhand-

lung vor Standgerichten der GPU.im Ber» waltungsversahren" zum Tode verur­teilt und erschossen. Auf der Suche nach einem Schuldigen hat man den stell­vertretenden Volkskommissar für Landwirt­schaft Muralow seines Amtes enthoben und den als brutal und rücksichtslos be­kannten Demtschenko auf diesen Posten ernannt.

Gleichzeitig macht sich auch im Ural- Industriegebiet Unruhe unter den Arbeitern, Beamten, aber auch unter dem Militär und den Studenten, wie der PariserMatin" meldet, eine verstärkte Agitation gegen die Moskauer Machthaber geltend. In Magnitogorsk ist eine gegen die Regierung gerichtete Verschwörung entdeckt worden. Der Leiter der Tabakow-Bewegung, ein Freund jenes Tomsky, der im Zusam­menhang mit dem Sinowsew-Prozeß Selbst, mord begangen hat, ist mit 12 anderen Ver­schwörern verhaftet worden. Er war unter dem Spitznamen Zenobh unter den Ar­beitern des Donez-Beckens gut bekannt und hat die weniger bezahlten Arbeiter verschie­dener Industriezweige um sich gesammelt. Die Arbeiter, die 265 Rubel monatlich er­halten, was dem Wert von 65 Kg. Brot gleichkommt, sollen eine Streikbewe­gung vorbereitet haben, mit der zugleich Revolten der Bauern und auch Aufstände in der Roten Armee Zusammengehen sollten.

In Moskau sind die Behörden aufgefordert worden, den Verbrauch von elektrischem Strom um 15 v. H. herabzusetzen, außerdem macht sich auch eine starke Gasknappheit in­folge der Unzulänglichkeit des Gaswerke be­merkbar.

8V VW Todesopfer in Spanien

Wiederaufnahme des «atiottaNftische» Dormarfches auf Madrid

Paris, 3. September.

Nach demFigaro", der sich auf eine Lissa- boner Quelle beruft, betragen die Verluste der spanischen Bürgerkriegsparteien rund 80 000 Tote und 13 000 Verwundete, wovon auf die Marxisten 34 000 Tote und 5000 Ver­wundete, auf die Nationalisten 46 000 Tote und 8000 Verwundete entfallen. Die Zahl der zu Witwen gewordenen beträgt darnach 38 000, die Zahl der Waisen nach Bürger­kriegsopfern 77 000.

Ueber den^Verlauf der Kämpfe liegen fol­gende Meldmigen vor: In Richtung Ma drid haben die Nationalisten die Offen­sive wieder ausgenommen und einen Gelände­gewinn von mehreren Kilometern erzielt, wo­bei die Marxisten über 400 Tote und zahl­reiche Gefangene, sowie reiches Kriegsmate­rial verloren. Die Flugzeugfabrik von Gua- dalajara ist durch nationalistische Flieger­bomben in Trümmer gelegt worden; der auf der Seite der Madrider Regierung stehende KreuzerLevante" wurde von nationalisti­schen Fliegern schwer beschädigt. An der ara- gonesischen Front bei Huesca wurde eine starke, aus Katalonien vorstoßende rote Streitmacht zurückgeschlagen. Bei Luftkämp- sen über Toledo wurden vier marxistische Flugzeuge abgeschossen.

Vor Irun wurde nach kurzer Nachtruhe am frühen Morgen von der marxistischen Artillerie schweres Feuer auf die am Mittwoch von den Nationalisten eroberten Stellungen um San Marciat gelegt. An einigen Stellen sind die Nationalisten bis auf einen Kilometer an die Stadt herangekommen, die bald völlig von der Zivilbevölkerung geräumt sein wird. Mittags bombardierten nationalistische Flieger die Stellungen der Marxisten in Jrun und sHuenterrabia. Es scheint, daß die Marxisten einen letzten Widerstand bei Fort Guadelupe organisieren für den Fall des Verlustes von Jrun. Auf diese Fliegerangriffe hin erschienen w ei roteFlug zeuge,dieein Wand­rer von französischem Gebiet her kamen, über den neuen Stellungen der Nationalisten.

Frankreichs Botschafter bedroht

Fast unglaublich klingt die Meldung des ..Matin", daß der französische Botschafter

Herbette, von Sebastian kommend, bei Hendaye noch auf spanischem Gebiet von roten Milizen angehalten wurde, weil man einen französischen Staatsbürger, der einen spanisch klingenden Namen trägt, und der mit dem Botschafter im Wagen sah, festneh­men wollte. Als sich der Botschafter diesem Ansinnen widersetzte, erklärte ihm ein spa­nischer Marxist:Wie wäre es, wenn man Ihnen einmal einen Schuß verpassen würde!" Der Botschafter soll geantwortet haben:So schießen Sie doch, wenn Sie es wagen, auf den Botschaf­ter Frankreichs!" Erst durch das Eingreifen einer über die Brücke stürmenden französi­schen Grenzwachabteilung wurde der Bot­schafter aus seiner heiklen Lage befreit.

ILalienMer Arbeiter in Barcelona ermordet

Nom, 3. Sept.

Die Spätausgabe des halbamtlichenGior- nale d'Jtalia" meldet, daß inBareelona ein italienischer Arbeiter namens Umberto Fasanclla, Vater von 7 Kin­dern. ermordet wurde. Fasanella ist der sechste Italiener, der als Opfer der spanischen Marxisten zählt.

Wie die Meldung desGiornale d'Jtalia" betont, scheint die einzige Veranlassung der Bluttat in der Tatsache zu liegen, daß Fa­sanella in seiner Wohnung religöse Bilder hatte. (!) Der italienische Generalkonsul in Barcelona hat sofort in energischer Weise Verwahrung eingelegt, jedoch erscheint, wie Giornale d'Jtalia" hinzufüat, dieser Pro­test angesichts der Tatsachenlage als unzu­länglich. Cm italienischer Kreuzer befindet sich bereits in den Gewässern von Barcelona und voraussichtlich werden noch weitere ita­lienische Kriegsschiffe dorthin entsandt werden.

8inken6e 8terblielikeit

Im ersten Vierteljahr 1936 wurden im Deutschen Reiche 328 498 Lebendgeburten (im Vergleich zum ersten Vierteljahr 1935 4696), 205 587 Sterbefälle ( 24100) und 115 070 Eheschließungen l 13 4001 gezählt.

Deutsche

Lj/mkunsi triumphiert

Der Erfolg nationalsozialistischer Film­gestaltung aus derViennale"

Seit mehreren Tagen ist Venedig zum bedeutungsvollen Treffpunkte einer inter­nationalen Filmschau geworden. Die Produ- zenten und die Künstler des Films in der ganzen Welt wissen, daß am Lido diehöch- sten Auszeichnungen vergeben wer­den, die ein Film überhaupt erringen kann. Wem es gelingt, im Nahmen seiner nativ- nalen Gruppe an dem großen Wettbewerb teilzunehmen, lenkt auf das Werk, das er dem Urteile der Biennale anvertraut, die kri­tischen Augen eines internationalen Publi­kums und vor allem die Aufmerksamkeit der Fachkreise aller filmher st ei­lenden Länder. Hinzu kommt die Be­achtung der Weltpresse, die in diesem Jahre mit mehr als hundert Vertretern großer Blätter und Zeitungsdienste sich am Lido versammelt hatte.

Was die BezeichnungBiennale" an sich betrisst, so ist sie eigentlich überholt, denn oas Wort bedeutet eine alle zwei Jahre wieder­kehrende Einrichtung, während die veneziani- sche Weltschau des Films sich inzwischen zu einem alljährlich stattfindendcn Brauche entwickelt hat. Eine solche Wandlung war vorauszusehen, denn wenn diese vergleichende und auszeichnende Filmprüfung vor einem internationalen Preisgerichte sich überhaupt als sinnvoll und tauglich herausstellto, dann lag es in der Natur dieser schönen Errungen, schast, daß immer wieder das Jahresergebnis des Filmschaffens in der Welt einer Rück­schau unterzogen wurde. Das Preiseverteile» ist nur eine Folge der Internationalen Film­kunstausstellung, nicht aber der Endzweck) Dieser ist vielmehr darauf gerichtet, den künstlerischen Filmeinsatz anzu­spornen, dem guten Film seine bahn­brechende Bedeutung zu bestätigen, und durch einen weiten Ueberblick zu beobachten, welche Wandlungen die Filmarbeit in der Welt durchmacht und welche Wesenszüge in den

einzelnen Ländern den nationalen Film be- stimmen.

Weiter ergeben sich noch überaus bedeu­tungsvolle Feststellungen über die int. r - nationale Ber breit ungssäh ig­le it solcher Filme, die ausgesprocheuer- maßen in ihrem nationalen Boden wurzeln und gerade durch diese Treue zu der Ur­sprünglichkeit ihrer Herkunst internationales Interesse finden. Wie sehr aber dabei die geistige Haltung und Empsindungswelt und die Gemütsart eines Volkes dennoch dem Ver­ständnis und dem Mitgehen mit einem frem­den Film Grenzen zieht auch hierin liegen Erkenntnisse, die aus dem einzelnen Falle zu gewinnen waren und die sicherlich den Fach­leuten. vor allem den Produzenten, Film­schriftstellern und Regisseuren, viel Lehr- reiches mit auf den Weg gegeben haben.

Der Abschluß des diesjährigen internatio­nalen Filmwettstreites erhielt durch die An­wesenheit von Neichsminister Tr. Goeb­bels, dem Schirmherrn der deutschen Film­kunst, noch eine besondere Bedeutung. Fest­lich und herzlich empfangen und von Minister Alfieri und dem Leiter der Biennale, Gras Volpi di Misurata, und den Vertre­tern der Neichsfilmkammer, Prof. Dr. Leh- n i ch, Hans Weidemann und Karl M e l- z e r begrüßt, konnte er den Ausklang der er­eignisreichen Tage von Venedig erleben und der Wertschätzung entgegenblicken, deren sich der deutsche Film auch in diesem Jahre wie­der zu erfreuen hatte. Bei früheren Veran­staltungen sind uns die FilmeFlüchtlinge", Reifende Jugend",Der verlorene Sohn", Triumph des Willens" undHermine und die 7 Aufrechten" mit Preisen gekrönt wor­den. Auch ein Kulturfilm war schon dar­unter, der ebenso wissenschaftlich wertvolle, wie kinomäßig wirksame, weil nicht ermüdend lehrhafte biologische FilmDer Amciscn- staat", ein Musterbeispiel seiner Art. Ueber- blicken wir nun das Ergebnis der Auszeich­nungen, die der deutsche Film 1936 aus Ita­lien mit nach Hause bringt, so darf es uns mit Solz und Freude erfüllen, daß unsere Filmarbeit so hohe, ja die größte An­erkennung aller teilnehmenden Nationen ge­funden hat. Es ist aber darüber hinaus für uns im höchsten Maße aufschlußreich, zu sehen, für was gerade die verschiedenen Filme den Lorbeer erhalten haben, was gerade an ihnen die Veranlassung wurde, sie herausru-