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V4. Jahrgang
Mittwoch den 2. September 1V3S
Nr. 204
22 Ate unter rage!
Schwere Schlagwetterkatastrophe lm Bochumer Revier — Dr. Ley hilft
Bochum, 1. September.
Nach Mitternacht wurde von der Zeche „Bereinigte Präsident" mitgeteilt. daß 21 Tote geborgen waren. Im Kran- kenhaus „Bergmannsheil' sei einer der Ver- unalückten seinen Verletzungen erlegen, wo- durch sich die Zahl der Todesopfer aus 22 erhöhe. Außerdem seien noch vier Berg- knappen in der Grube eingeschlossen. Die Hoffnung, sie noch lebend bergen zu können, sei sehr gering. Im Kranchenhaus „Berg- mannsheil" befinden sich noch 20 Verletzte.
Der Reichsleiter der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley. hat aus Anlaß des schweren Unglücks auf der Schachtanlage „Vereinigte Präsident'. Bochum, an die Betriebssührung dieser Schachtanlage das nachstehende Telegramm gerichtet: „Betriebsführung Schacht- anlage ..Vereinigte Präsident'. Bochum. Tref erschüttert über das mir soeben gemeldete schwere Unglück auf Ihrer Schachtanlage bitte ich Sie. den Hinterbliebenen und Ver- letzten meine aufrichtige Anteilnahme zum Ausdruck zu bringen. Ich habe die zuständigen Dienststellen der Deutschen Arbeitsfront angewiesen, sofort Hilfsmaßnahmen durchzuführen und werde am Dienstag selbst bei den Opfern und deren Hinterbliebenen sein. Dr. Robert Ley.'
2ö Tote auf Zeche „Vereinigte Präsident" Bochum, 1. September.
Der Führer und Reichskanzler hat an den Betriebsführer der Zeche „Vereinigte Präsident", Bochum, folgendes Beileidstelegramm gerichtet: „In tiefer Trauer über die Nachricht von dem schweren Grubenunglück bitte ich Sie, den Hinterbliebenen der Loten meine herzlichste Anteilnahme und den Verletzten meine aufrichtigen Wünsche für ihre baldige Wiederherstellung zu übermitteln. Als erste Hilfe sür die Opfer dieser Katastrophe stelle ich den Betrag von 20 000 RM. zur Verfügung.
Adolf Hitler.'
Die Schlagwetterexplosion auf der Zech „Vereinigte Präsident" in Bochum hat nac den neuesten Fe Stellungen 2 5 Tote un 18 V er letzte gefordert. Zwei Bergknappe werden noch vermißt. Am Dienstagvor mittag sind von den Schwerverletzten drk Bergknappen ihren Verletzungen erleger
Die Nettungsarbeiten werden mit de größten Energie durchgeführt, doch muß lei der mit dem Tode der beiden Ver mißten gerechnet werden. Von den zuert gemeldeten vier Vermißten konnte einer unte den Verletzten im Krankenhaus festgestell werden, während ein zweiter wohlbehalte bei seiner Familie aufgefunden wurde. E hatte in der ersten Aufregung vergessen, sic bei der Markenkontrolle abzumelden.
Bergassessor Bruch. Vorsitzender de Bergbau AG. Lothringen, besuchte die Ver letzten am Dienstagvormittag im Kranken Haus. Von der Direktion der Bergbau AG Lothringen wurde den Hinterbliebenen de tödlich verunglückten Knappen zur Linderem der ersten Not sofort 150 RM. zur Ver Fügung gestellt. Die zuständigen Träger de Reichsversicherung haben die zur Linderuw der ersten Not erforderlichen Maßnahmen so fort durchgeführt; insbesondere sind di Sterbegelder bereits ausbezahlt. Die beschleu nigte Zahlung der Hinterbliebenenrenten i stchergestellt. Die „S t i f t u n g f ü r O p f e der Arbeit", die bekanntlich vom Füh
er und Reichskanzler ins Leben gernfei Hat anläßlich des schweren Unglück sofort einen vorläufigen Unter Mtzungsbetrag in Höhe von 10 000 NM. fü §re Hinterbliebenen der tödlich verunglückte,
oereitgestellt""^ ^ die Schwerverletzte,
Die Neichsminister Generaloberst G ö Seldte und Dr Schacht haben gleichfalls Beileidstele gramme gesandt.
Den Rettungskolonnen gelang es. an ^nachmittag" die Leiche des bishe, ,.och vermißten Hauers Harenkamp frei ^Mtage zu fördern. Damit erhöh« sich dre Zahl der Toten, die das Unglück bis- yer forderte, auf 26.
Erfolg der deutsche« Filmkunst
Den Mussolini-Vokal, zwei weitere Vreise und siins Medaillen
sür deuiswe Filme
Venedig, 2. Sept. Me 4. Internationale Filmknnstschau Venedig endete mit einem triumphalen Erfolg für die deutsche Filmkunst. Der Preisrichterausschutz, der am letzten Tage der Filmvorführungen zusammentrat, erkannte den höchsten der zu verleihenden Preise, den Mussolini-Pokal, dem deutschen Louis Trenker-Film „Der Kaiser von Kalifornien" zu.
Darüber hinaus wurde bas deutsche Filmschaffen noch durch die Verleihung von zwei weiteren Preisen un- von fünf Medaillen ausgezeichnet. Der Film über die Olympischen Winterspiele „Jugend der Welt" erhielt als bester dokumentarischer Film den Duce-Preis und der Film „Schlußakkord" als bester Musik-Film den Preis des Theaterinstitutes. Mit Medaillen wurden ausgezeichnet die Spielfilme „Ave Maria" und „Verräter" sowie die Kultur- und Lehrfilme „Metall des Himmels" „Ein Meer versinkt" und „Die Kamera fährt mit".
Damit hat Deutschland die größte Zahl von Preisen auf der Filmkunstschau erhalten
Filmkunst ein lebendiger Organismus ist, der sich in Richtung auf die gesteckten Ziele tatkräftig durchsetzt und mit glänzendem Erfolge im internationalen Wettbewerb bestehen kann. Die Vielzahl der Auszeichnungen für die verschiedensten filmischen Leistungen zeigt, baß sich der deutsche Film nicht nur in einem einzigen Fach bewährt, sondern auf allen Gebieten Höchstleistungen hervorbringt, die als solche auch anerkannt werden.
Den Preis für die beste Rsgisseurleistung erhielt der Regisseur Fehder für den französischen Film „Die klugen Frauen". Als beste Schauspielerin wurde Annabella in dem französischen Film „Vom Abend bis Morgen" (Veille d'Armes) preisgekrönt. Als bester Schauspieler erhielt Muni in dem Film der amerikanischen Warner-Bros-Filmgesellschaft „Das Leben von Louis Pasteur" den Preis. Als beste photographische Leistung wurde der britische Film „Tudor Rose" ausgezeichnet. Den Preis für den besten politisch-sozialen Film erhielt der italienische Abessinien-Film „Marsch der Helden". Als wissenschaftliches Filmwerk wurde der Duce-Film „Ein Blick auf den Meeresgrund" preisgekrönt.
und klar unter Beweis gestellt, daß ferne
Arbeitslose als Kanonenfutter
Kommunistische Meoschenschmuggler für de« spanischen Bürgerkrieg
i« der Steiermark
Vermittlungsversuch?
London, 1. September.
Nach Mitteilungen der Londoner Morgenpresse sind die Gerüchte über die Einleitung einer Vermittlungsaktion zwischen der Madrider Linksregierung und den spanischen Nationalisten auf Veranlassung gewisser Mitglieder des zur Zeit in Hendaye befindlichen diplo- matischen Korps vorerst mit größter Zurück- Haltung aufzunehmen.
Ein diplomatischer Mitarbeiter des „Daily Telegraph" meldet, daß der argentinische Bot- schafter Mansilla, der die „Friedensverhandlungen" eingeleitet habe, nicht für alle seine diplomatischen Kollegen spreche. So hat der britische Botschafter keine Anweisungen in dieser Angelegenheit erhalten. Ja London ist man der Ansicht, daß ein der- artiger Vermittlungsversuch gegenwärtig kaum erfolgreich sein könne und wahrscheinlich die Aussichten auf einen späteren Friedensschritt abschwächen würde. Im Falle eines Fehlschlags könnten möglicherweise auch die Bemühungen um eine Humanisierung des Kampfes Schrffbruch erleiden. Auch auf französischer Seite vertritt man diese Anschauung.
„Reuter" meldet aus Hendaye, daß in den angeblich stattfindenden Vermittlungsverhandlungen gewisse Fortschritte erzielt worden seien. Nach einem allerdings mit Vorsicht aufzunehmenden Gerücht habe General Mola am Montag an einer Zusammenkunft, auf der beide Bürgerkriegsparteien vertreten gewesen seien, teilgenommen. Ferner werde behauptet, oaß Gefangenenlisten zwischen Madrid und der nanonalistischen Junta in Burgos aus- getauscht worden seien.
Spanische Marxisten werben in Frankreich
Wien, 1. Sept.
Wie wir von vertrauenswürdiger Seite erfahren, sind die steirischen Behörden einem umfangreichen kommunistischen Menschen- schmuggel auf die Spur gekommen. Wahr- cheinllch sind schon Hunderte von teirischen Arbeitslosen, hauptsächlich Bergbau- und Hochöfenarbeiter, zum Eintritt tn die rote Miliz nach Spanien gelockt worden. Vergangene Woche fiel es in den Arbeitslosenämtern in Zeltweg und Fohnsdorf — dem Mittelpunkt des obersteirifchen Bergbaues und Hütten- betriebes — auf, daß 80 im Genuß der Arbeitslosenunterstützung stehende Arbeiter ihre Unterstützungen nicht mehr behoben haben.
Die Nachforschungen ergaben, daß kom- munistische Agenten aus der Tschechoslowakei nach Steiermark gekommen waren, um Arbeitslose für die rote Miliz in Spanien anzuwerben (1). Die Leute sind mit Fahrkarten und Geldmitteln ausgerüstet über die Schweiz und Frankreich nach Spanien geschickt worden. Die kommunistischen Azenten glaubten die Arbeitslosen besonders dadurch verlocken zu können, daß sie ihnen erklärten, sie könnten sich an den spanischen Priestern und an den spanischen Kirchen sür den 12. Februar 1934 rächen. Die Behörden ver- muten, daß auch in anderen steierischen Orten ähnliche marxistische Menschentrans- Porte eingesetzt worden sind und haben umfangreiche Erhebungen eingeleitet.
SeparaiistMe Bestrebungen in der Sowjetunion
Paris, 1. Sept. Der „Matin" befaßt sich mit der Lage in Sowjetrußland und berichtet, daß vor allem in den beiden zentralastatischen Sowjetrepubliken Turkmenistan und Usbekistan, die schon immer wegen ihrer Entlegenheit als „neuralgische Punkte" des Sowjet- reiches betrachtet worden seien, das Fieber der Erregung nach dem Moskauer Prozeß zum Durchbruch gekommen sei. In den beiden Sowjetrepubliken Kasakstcm u. Aserbeidschan sei von den dortigen «Kommunisten eine große geheime Organisation gegründet worden. In dem Programm dieser Organisation stände die Loslösung von der Sowjetunion. In der Krim sei ebenfalls eine Bewegung aufgedeckt worden, die sich gegen die Regierung in Moskau richte. Auch in der Heimat Stalins, in Georgaen, sei eine Verschwörung aufgedeckt worden. Man habe dort die Er
mordung des Generalsekretärs der kommuni-, stischen Partei und früheren Tschekisten Beria vorbereitet und eine selbständige Regierung bilden wollen. Unter den vier verhafteten Verschwörern befinde sich ein Verwandter Stalins namens Neo Djugaschwili. Die ganze Lage beunruhige Stalin außerordentlich.
Reue Elnmifchung Sowjetrußlands
London, 1. September.
Wie „Daily Mail' meldet, lieferte am Montag die Moskauer Rundfunksendung des spanischen Sprechers einen neuen Beweis für die Einmischung Sowjetrußlands in den spanischen Bürgerkrieg. Der Sprecher erklärte. daß Sowjetrußland bisher über 500 000 Pfund an die spanischen Marxisten gesandt habe und daß es feine Intervention weiter verstärke. (!)
Er forderte die „Arbeiter' der Welt auf. ihre Sympathie für die Marxisten in aktive Hilfe umzuwandeln. In Sowjetrutzland wür- den die kollektiven Bemühungen, der Madrider Negierung gegen die Nationalisten beizustehen. fortgesetzt. Moskau stehe in Füh- lung mit den internationalen Delegationen, die Madrid besucht hätten, und werde sich an jeder internationalen Maßnahme zur Vernichtung der Militärgruppe beteiligen. l>)
Die Ossoaviachim hat beschlossen, eine zwangsweise Geldsammlung zur Unterstützung der spanischen Marxisten zu veranstalten.
„Susen Mary" gewinnt das Blam Band
London, 31. August.
Der englische Dampfer „Queen Mary' brach am Sonntag den Rekord für die schnellste Ueberquerung des Atlantik von West nach Ost mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30,63 Knoten. Die „Queen Mary' gewann damit zum erstenmal seit 1929 das Blaue Band des Atlantik sür England zurück.
Das Riesenschiff passierte VishoP Nock am Sonntag um 20.12 Uhr MEZ., nachdem es die 2939 Meilen betragende Strecke vom Am- brose-Leuchtfeucr bei Neuhork bis Bishop Rock in drei Tagen 23 Stunden und 57 Minuten zurückgelegt hat. Diese Zeit ist um drei Stunden 81 Minuten schneller als die bisberige Rekordzeit der „Normandie'.
Die spanische Kommunistin Jriburi. ge- > nannt Passionaria, ist am Montag in Begleitung des spanischen Unterrichtsministers Domingo, des ehemaligen Justizministers Antonio Lara und des spanischen Unterstaatssekretärs für Handel und Industrie. Siches. in Paris eingetroffen. Sie verhielten sich bei der Ankunft den zahlreich am Bahn- Hof erschienenen Pressevertretern gegenüber recht schweigsam. Nur der Unterrichtsminister Domingo erklärt: „Wir sind nach Frankreich gekommen, um mit unseren Freunden, mit allen unseren französischen Freunden Fühlung zu nehmen.'
Das „Echo de Paris' berichtet, daß diese hervorragenden Vertreter der spanischen Marxisten mehrere Stunden in Barcelona von den Anarchisten sestgehalten worden seien, die ihre diplomatischen Pässe prüften. Das Blatt fordert, daß Frau Jriburi und die Herren Domingo, Lara und Siches ge- beten werden müßten, in ihre Heimat zurückzukehren.
Man wünsche zu wissen, ob Ministerpräsident L6on Blum es zulassen würde, daß die Aktivität dieser Personen sich frei auf französischem Boden entwickeln dürfe. Die Achtung vor der „Neutralität", die die französische Negierung gegenüber Spanien zu handhaben erkläre, verpflichtet Leon Blum sicherlich auch, diese „Unerwünschten" so zu behandeln, wie der Innenminister Salengro es mit dem spanischen Militärattache gemacht habe.
Ueber den Zweck der Ankunft der spani- chen Kommunistin Jriburi und ihrer Beglei- ung in Paris bemerkt der „Jour", der Um- tand, daß sich auch der Unterstaatssekretär üx Handel und Industrie bei dieser spärlichen Abordnung befinde, lasse sehr leicht erraten, welckfe Ziele diese Reise in Frankreich haben dürfte.
Unter der Überschrift „Das neutrale Frankreich als Waffenlieferant — Aussage eines österreichischen Zeugen" veröffentlicht die christlich - soziale „Reichspost" in großer Ausmachung eine Zuschrift eines Oester- reichers aus Biarritz, in der es u. a. heißt, „französische Waffenlieferungen nach Spanien dauern mit kurzen Unterbrechungen an. Ich selbst bin Zeuge davon geworden, als ich von hier gegen die Grenze fuhr, um dw Kämpfe bei Jrun beobachten zu können. Ich habe mit eigenen Augen die im französischen Grenzbahnhof auf den Abtransport wartenden Wagen gesehen, deren Verhüllungen rcn Inhalt — Geschützlafetten — nicht veü'g Verbergen konnten."